schneller euro hat geschrieben:Focus-Money hat in den letzten Monaten mehrfach die Vorzüge der
"best-of-two-Strategy" thematisiert, u.a. in diesem
Artikel:
"... Die Best-of-Two-Taktik minimiert Risiken und nimmt Gewinne mit
... Für Skeptiker hört es sich zu verführerisch an – die Eier legende Wollmilchsau auf dem Börsenparkett, also ein Ding der Unmöglichkeit. Zumal die Strategie vom Ansatz her verspricht, die Zeit zurückzudrehen und am Ende eines bestimmten Zeitraums dem Anleger zu erlauben, in die erfolgreichere von zwei vorab definierten Anlagekategorien zu wechseln.
Von Nobelpreisträgern inspiriert. Tatsächlich funktioniert das Prinzip „Best of Two“, es kann sogar auf einen hochseriösen wissenschaftlichen Hintergrund verweisen, das mit dem Nobelpreis ausgezeichnete mathematische Modell zur Bewertung von Finanzoptionen von Fischer Black und Myron Scholes. Dieses wurde 1978 von William Margrabe für die Bewertung von Austauschoptionen weiterentwickelt.
In Deutschland verfeinerten Hubert Dichtl und Christian Schlenger die Formel zur Bestof-Two-Strategie. Dabei ist der Austausch zwischen zwei Anlageklassen nach beiden Seiten möglich. Über solche Austauschoptionen kann der Investor während eines Kalenderjahrs regelmäßig rückwirkend in die jeweils bessere Klasse investieren. In der Praxis eignen sich dafür am besten Aktien und Anleihen. Auf der einen Seite ist man so in guten Börsenzeiten durch die spekulativere Aktienkomponente dabei, in schwächeren Marktphasen bringen Anleihen sichere Zinszahlungen. Von der Rendite abziehen muss der Investor die Kosten für die Austauschoptionen.
Feste Regeln statt Prognosen. Zu Anfang des Jahrtausends erkannten institutionelle Investoren die Chancen einer Strategie der nachträglichen Auswahl. Das Problem, dass man bis heute in der Finanzwelt keine Austauschoptionen kaufen kann, löste man dadurch, dass man sie selbst berechnet und nachbildet. Das Bankhaus Donner & Reuschel ließ sich sogar die Namensrechte an Bestof-Two sichern, entwickelte einen eigenen Publikumsfonds und brachte ihn 2005 unter dem Namen Optimix auf den Markt. Noch schneller war die Raiffeisenbank Kleinwalsertal mit ihrem Walser-Fonds 2004. Sie ließ sich, wie auch das Bankhaus Merck Finck und jüngst die Deutsche Bank, von Dichtl und Schlengers Firma Alpha Portfolio Advisors beraten. Alle Fonds beruhen auf ähnlichen Grundsätzen: Es gibt kein aktives Management, das auf der Grundlage von Prognosen handelt. Es gibt auch keine fundamentalen Marktanalysen oder individuelles Stock-Picking. Stattdessen erfolgt eine prognosefreie Steuerung des Fonds, und das Management ist an strikte Regeln beim Umschichten zwischen dem Aktien- und Anleihenanteil gebunden. Zum Jahresanfang startet man mit einem festen Anteil von 50 Prozent Aktien und 50 Prozent Anleihen, dann wird – meist zum Monatsende – umgeschichtet.
10,7 Prozent Rendite pro Jahr. Mittlerweile kann man feststellen: Die Methode hat sich nicht nur in der Theorie, sondern sowohl im mehrjährigen Praxistest wie auch im Blick auf mehrere Jahrzehnte gut bewährt. Das zeigt die Rückberechnung, die der Münchner Indexanbieter
Grenbell Advisors bis 1989 erstellt hat ... Danach schaffte der Anleger mit einem reinen Aktiendepot im Euro-Stoxx-50 seither eine Rendite von 432 Prozent, jährlich im Schnitt 8,1 Prozent. Eine dynamische monatliche Anpassung nach der Bestof-Two-Methode hätte dem Anleger jedoch ein Gesamtplus von 790 Prozent gebracht, und damit einen durchschnittlichen Gewinn von 10,7 Prozent im Jahr – alles bereits nach Abzug der Transaktionskosten. Eine noch längere Betrachtungsweise für den Fonds Walser Portfolio German Select von Januar 1973 bis Dezember 2009 bestätigt die Methode mit exakt 10,0 Prozent Gewinn pro Jahr.
Dynamisch statt statisch. Die besondere Stärke des Verfahrens zeigt sich in Jahren, in denen es zumindest bei einer der beiden Anlagekategorien – Aktien oder Anleihen – einen klaren Trend gibt. 1999 war so ein Jahr (siehe Grafik S. 30 unten rechts): Die Aktienmärkte boomten, der Euro-Stoxx-50 legte um 48,6 Prozent zu. Mit Anleihen war dagegen nichts zu holen: Fünfjährige deutsche Staatsanleihen brachten übers Jahr hinweg ein Minus von 1,6 Prozent. Hätte man beide Anlageklassen einfach fifty-fifty gekauft, so wäre man mit einem Plus von 21,8 Prozent nicht schlecht gefahren. Doch mit der Best-of-Two-Strategie hätte man 36,5 Prozent verdient – weniger als mit einer 100-Prozent-Aktienquote, aber deutlich mehr als mit einem Halbe-halbe-Depot.
Gewinne mitnehmen, das ist die eine Seite. Doch die Bestof-Two-Idee zeigt ihre Vorzüge ganz besonders auch bei starken Abwärtstrends in einer der beiden Anlagekategorien. Zum Beispiel im Jahr 2002, als der Euro-Stoxx50-Markt um 36,1 Prozent nach unten rauschte. Fünfjährige Staatsanleihen aus Deutschland brachten dagegen einen Gewinn von neun Prozent. Hätte der Investor sein Depot monatlich neu auf ein rein statisches 50 : 50-Verhältnis gebracht, so hätte er sich am Jahresende über ein Minus von 15,5 Prozent ärgern müssen. Ganz anders mit der dynamischen Anpassung nach Best-of-Two: Lediglich um 3,9 Prozent wäre das Depot geschrumpft.
Noch beeindruckender war die Bilanz im Jahr 2008. Im Katastrophenjahr für Aktien lösten sich im reinen Euro-Stoxx-50-Aktiendepot 42,4 Prozent des Vermögens in Luft auf. Wer nur fünfjährige deutsche Staatsanleihen hatte, durfte sich dagegen über einen Zuwachs von 11,6 Prozent freuen. Freunde des statischen Mischdepots hatten dagegen keine Freude, denn bei ihnen stand vor der Bilanz von 18,7 Prozent ein Minuszeichen. Eine dynamische monatliche Anpassung nach der Best-of-Two-Methode zeigte am Jahresende dagegen einen beinahe unveränderten Stand von minus 0,4 Prozent.
Keine Wunderformel. Die Beispiele zeigen: Eine Wunderformel, die jedes Jahr Rendite produziert, ist die Methode nicht. Verluste kann der Anleger auch mit Bestof-Two einfahren, sie sind in der Regel aber geringer als mit reinen Aktien-, Renten- oder statischen Mischdepots. Am schwächsten ist Best-of-Two, wenn Aktien und Renten schlecht laufen und es in beiden Anlageklassen keinen klaren Trend gibt, dem das Modell folgen könnte. So machte man 1994 nur mit Euro-Stoxx-50-Aktien ein Minus von 5,0 Prozent. Wer nur deutsche Staatsanleihen hielt, fuhr ein Minus von 2,5 Prozent ein, wer konstant mischte, eines von 3,6 Prozent. Die dynamische Anpassung wurde dagegen mit einer Negativrendite von 6,5 Prozent zu einem Worst-of-Two, zum Schlechtesten aus beiden.
Trotz ähnlicher Vorgehensweise liegen die Ergebnisse der dynamischen Fonds weit auseinander. Das erklärt sich daraus, dass sie in durchaus unterschiedliche Aktien- und Anleihenkategorien investieren und auch verschieden hohe Aktien- und Rentenanteile halten (siehe Tabelle). So ist der Merck-Fonds zu 82 Prozent in Rentenpapieren investiert, darunter auch riskantere spanische Anleihen. Der Donner-Fonds legt auch weltweit an, schichtet öfter um und greift auch mal ein ...
Die Margrabe-Rendite:
Die Austauschoption bringt das Maximum des Ertrags aus den Anlageklassen Aktien (A) und Bonds (B): MAX (A,B). Für sie muss man einen Preis bezahlen: die Optionsprämie (P). Dazu hat William Margrabe 1978 seine Formel zur Bewertung von Austauschoptionen veröffentlicht. Das Ergebnis ist stark von der Volatilität der Anlagen und deren Korrelation abhängig und muss vom höheren Ertrag abgezogen werden. Am Ende ist das Vermögen (V) dann: V=(100%-P) x MAX(A,B) Wir nehmen an, dass sich für 2009 eine Prämie von zehn Prozent für die Austauschoption ergibt. Bei einem Plus von 25,6 Prozent im Euro-Stoxx-50 ergäbe sich also: 90 Prozent mal 25,6 oder: 0,90 x 125,6 – 100 = 13,04. Nach Kosten bleibt eine Rendite von 13,04 Prozent.
Walser Portfolio German Select LU0181454132 02.01.2004 thesaurierend Dax/40 REXP/60
HI Bankhaus Donner Optimix DE0005321301 24.10.2005 thesaurierend Euro-St.-50/Dax*/68 REXP/31
Merck Finck Vario Akt. Rent. UI Ant.l. A DE000A0EQ5Q6
Metzler Torero Multiasset DE000A0JLWU8 03.07.2006 thesaurierend Euro-Stoxx-50/13 Euro-Land/87
db PM Comfort-PRO Deutschland LU0425202842 13.07.2009 ausschüttend
Grenbell Strat. XOP Best of Euroland AT0000A0HPF2 01.06.2010 ausschüttend Euro-Stoxx-50/33 Dt. Staatsanl.***/67 1,69
...
Vor gut fünf Jahren brachte die Raiffeisenbank Kleinwalsertal mit dem Walser Portfolio German Select den ersten Fonds auf den Markt, der nach dem Best-of-Two-Prinzip arbeitet. Er ist bis heute der beste Fonds dieser Klasse und mehrfach ausgezeichnet. Der Metzler-Fonds besitzt eine Wertsicherungskomponente. Diese höhere Sicherheit kostet allerdings Rendite. Seit November ist die Deutsche Bank aktiv, neu ist der Fonds von
Grenbell, der bisher nur in Österreich zugelassen ist ..."
Chart 5 Jahrevon Seite 5 dieses Threads erweitert um den Walser und (der Einfachheit halber) auch um den DACH-fonds HI Donner Optimix
Chart 4 Jahrebegrenzt auf Walser Portfolio German Select (A0BKM9), HI Donner Optimix (532130), Metzler Torero Multiasset (A0JLWU)
-> klare Vorteile für den Walser
Aus dem Jahresbericht zum 30.4.2010 bei
HSBC-TUB
"...Der WALSER PORTFOLIO GERMAN SELECT ist ein dynamischer Allokationsfonds, der nach dem sogenannten
„Best-of-Two“-Modell gesteuert wird. Dieses Modell repliziert eine Austauschoption, wobei der Beobachtungszeitraum ein
Kalenderjahr ist und am Anfang jedes Jahres die Startallokation mit jeweils 50% deutschen Aktien und 50% deutschen Anleihen
beginnt. Im Jahresverlauf wird gemäß dem Modell in die jeweils besser laufende Asset-Klasse umgeschichtet, wobei am Jahresende
wieder die 50:50-Allokation hergestellt wird.
Der WALSER PORTFOLIO GERMAN SELECT hat sich seit Lancierung Anfang 2004 zum mittlerweile volumenstärksten Fonds in
der WALSER PORTFOLIO-Serie entwickelt. Lag zum Anfang des Berichtszeitpunkts (1. Mai 2009) das Fondsvolumen noch bei
EUR 88,4 Mio., so ist das Volumen zum 30. April 2010 auf mittlerweile EUR 132,2 Mio. angestiegen. Aufgrund der sowohl
kurzfristigen als auch langfristig seit Emission sehr ansprechenden Wertentwicklung konnten mittlerweile auch vermehrt externe
Investoren/Dachfondsmanager für diesen Fonds gewonnen werden.
Aufgrund der strikten Umsetzung des Fonds nach dem dynamischen Allokationsmodell wird der Fonds prognosefrei geführt. Dies
bedeutet, dass die jeweiligen vom Modell vorgegebenen Allokationsquoten passiv und effizient vom Fondsmanagement umgesetzt
werden. Die vor allem im Jahr 2009 frühzeitige und sukzessive Erhöhung der Aktienquote und die modellgemäß aliquote
Untergewichtung von deutschen Staatsanleihen hat dem Fonds geholfen, die stürmische Zeit an den Kapitalmärkten unbeschadet zu
überstehen und das Kapital zu vermehren
In Summe konnte der WALSER PORTFOLIO GERMAN SELECT im Berichtszeitraum vom 1. Mai 2009 bis 30. April 2010 eine
positive Wertentwicklung von 12,93% erzielen. Im gleichen Zeitraum haben deutsche Aktien ein Ergebnis von 28,65% und deutsche
Anleihen eine Performance von 5,67% vorzuweisen. Diese guten Ergebnisse führten dazu, dass der WALSER PORTFOLIO
GERMAN SELECT den Lipper Award 2010 für Deutschland („Mixed Asset EUR Flexible – Eurozone“, Zeitraum 3 Jahre)
wiederholt gewonnen hat...."
Gem. den (Halb)jahresberichten bei HSBC-TUB war die Asset Allocation
zum 31.10.09: Aktien (Dax-Werte, Zertifikate, ETFs): 72%, Anleihen 23%, Cash 5%
zum 30.04.10: Aktien (Dax-Werte, Zertifikate, ETFs): 72%, Anleihen 17%, Cash 11%
In Anbetracht der Zielsetzung des Walser: "Die Strategie des WALSER Portfolio German Select, welche auf dem "Best-of-Two"-Ansatz basiert, weist über den 30-jährigen Untersuchungszeitraum (1973 - 2002) ein deutlich niedrigeres Verlust- bzw. Ausfallrisiko auf als der DAX oder eine fixe 50:50-Allokation. Der Vorteil der Strategie zeigt sich einerseits bei dynamisch steigenden Aktienmärkten durch eine hohe Partizipation an der Aufwärtsbewegung und andererseits bei stark fallenden Aktienmärkten durch eine deutliche Verlustbegrenzung."
ein Vergleich mit 2 Produkten mit völlig anderem Ansatz, aber ähnlicher Zielsetzung:
Chartvergleich 2 Jahremit LBBW Rolling Discount (LBW6KG) und FPM Top 25S (515254)
und mit den gleichen Produkten der
Chartvergleich 1,5 Jahre