Smart oder Strategic Beta, (Multi)Faktor-Strategien

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schneller euro
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Smart oder Strategic Beta, (Multi)Faktor-Strategien

Beitrag von schneller euro »

fondsexklusiv: "... Martin Weithofer, Managing Director & Head of Smart Beta bei DEAWM ... Smart Beta bezeichnet Indexstrategien, die sich von den üblicherweise eingesetzten „traditionellen“ marktkapitalisierungsgewichteten Strategien (Beispiel S&P 500, MSCI World, DAX) unterscheiden ... Idee bei den Smart Beta Funds ist jedoch, dass die Gewichtung nach dem Börsenwert vergangenheitsorientiert ist, da dabei gewissermaßen die „Gewinner der Vergangenheit“ hoch gewichtet werden, die ihre Aufstiegsphase schon hinter sich haben. Die jungen, aber noch kleinen Newcomer werden dagegen kaum nennenswert gewichtet ... lassen sich Smart-Beta-Strategien in zwei große Felder einteilen. Erstens in einen Bereich mit Aktienfokus, in dem mit einem systematischen Anlageprozess die weltweit bekannten globalen Benchmarks neu definiert werden sollen. So lassen sich etwa ein globales Portfolio, ein Anlageuniversum, sowie bestimmte Benchmarkkriterien festlegen, nach denen ein Smart-Beta-Portfolio gemanagt wird. Zum Beispiel wäre dies ein Ansatz ... der Value-Aktien übergewichtet, die rein passiv, nach quantitativen Kriterien ausgewählt werden... zweite große Feld besteht aus fundamentalen Investmentprozessen, die z.B. makro-ökonomische Faktoren investierbar machen. So haben wir festgestellt, dass etwa Faktoren wie BIP-Wachstum, Währungsreserven, Verschuldung oder die Zinsentwicklung, besonders bei den Emerging Markets einen signifikanten Einfluss auf die Performance ausüben. Eine weitere Idee ist das Prinzip der Gleichgewichtung. ... wie beim db x-trackers S&P 500 Equal Weight ETF...Eine andere Möglichkeit, einen Smart-Beta-Fonds zu konstruieren, ist zum Beispiel der DB Platinum Equity Risk Premia. Dabei handelt es sich um ein marktneutrales Konzept, das nach bestimmten Aktienfaktoren ein Portfolio bestückt, um die nach diesen Faktoren ermöglichte Überrendite zu isolieren. Dabei handelt es sich um Kriterien wie Value, Qualitäts-Aktien, Low Volatility, Small Caps und Aktien mit hohem Kursmomentum. Der DB Platinum IV Equity Risk Premia verhält sich weitgehend marktneutral. Das bedeutet, dass der Fonds beabsichtigt, für eine positive Wertentwicklung ausschließlich diese Risikoprämien zu extrahieren und nicht auf steigende Aktienmärkte angewiesen ist..."
Anmerkung: ein erstes Zwischenergebnis des von der Zeitschrift als Fondsinnovation des Jahres ausgezeichneten DB PLATINUM IV EQUITY RISK PREMIA R1C (A1T6BS/A1T6BY) fällt bislang nicht überzeugend aus -> Onvista-Chart
Weiter im o.g. Fondsexklusiv-Artikel: "... Besonders die Minimum Volatility Produkte haben in der Finanzkrise überzeugende Ergebnisse geliefert ... Minimum Volatility Produkte haben gezeigt, dass sie in Aufschwungphasen rund 90 Prozent der positiven Performance mitnehmen können, in Abschwungphasen aber nur gut 60 Prozent der negativen Performence. Gleichgewichtete Smart-Beta-Fonds können langfristig in Aufschwungphasen besser abschneiden als traditionelle ETFs, da sie die Kurschancen der noch günstigen kleineren Titel nutzen. Allerdings: Wichtig ist dabei zu verstehen, dass SmartBeta-Indizes keine Überrendite gegenüber klassischen Indizes versprechen, denn dies würde höhere Risiken bedeuten. Aber sie können eine Entwicklung mit geringerer Schwankungsbreite oder eine deutlich geringere Abhängigkeit von der Entwicklung traditioneller Anlageklassen (geringere Korrelation) bieten ..."

Morningstar: "... veröffentlicht Strategic Beta-Studie ... Bis Dato gibt es keine unabhängige bzw. einheitliche Bezeichnung und Kategorisierung dieser neuen Produkte ... „Smart-Beta“ heißt bei uns - deutlich weniger bombastisch - „Strategic Beta“. Diesen Produkten liegen verschiedene Ansätze und Strategien zugrunde, eins haben die Benchmarks bzw. Indexprodukte jedoch gemeinsam. Sie versuchen, entweder das Renditeprofil eines Marktes für Anleger zu verbessern, oder das Risikoprofil zu modifizieren, und zwar immer relativ zu den klassischen, nach Marktkapitalisierung gewichteten Indizes ...
Nach unserem Verständnis müssen Strategic Beta Produkte folgende Gemeinsamkeiten aufweisen ...
Renditeorientierte Strategien ... risikoorientierte Strategien ... “Sonstige” ..."
Anmerkung: am interessantesten erscheint mir die Gruppe der risikoorientierten Strategien, wo Minimum Vola/Variance, Low/High-Beta, Risk-Weighted genannt werden
Morningstar Strategic-Beta-Studie: "...Der europäische Markt... Dividendenstrategien sind dennoch heute mit Abstand die beliebtesten Kategorien in Europa ... was 61,3% des Gesamtmarkts für Strategic-Beta-Produkte entspricht ... Mit großem Abstand folgen Low/Minimun Volatility/Variance Produkte ... was einem Marktanteil von 8,6% entspricht.D... Es folgen unkonventionelle Rohstoff ETPs auf dem dritten Platz... sollte jedoch erwähnt werden, dass fast die Hälfte des Vermögens im db x-trackers DLBCI - OY Balanced investiert ist..."

Ein kritischer Artikel bei institutional-money: "... James Montier, Mitglied des Asset Allocation Teams von GMO: ... So ließen sich viele Investoren von der Investment-Industrie mit Konzepten blenden, die geglättete Erträge oder hohe Sharpe Ratios versprächen. Konkret handle es sich bei allen so genannten Innovationen, die unter dem Namen Smart Beta angeboten würden, um nichts anders als Dumb Beta plus Smart Marketing.
Dass die Smart Beta Strategien, die unter den Namen fundamental oder gleich gewichtet, risikoeffizient, Minimum Varianz oder Maximum Diversifikation angeboten werden, gegenüber der kapitalisierungsgewichteten Portfolios besser abschneiden, hat laut Montier nichts mit smart, sondern einzig mit deren Übergewichtung von Small Cap und Value zu tun. Dass diese beiden Faktoren langfristig besser als der Gesamtmarkt abschneiden, ist hinlänglich bekannt. Die Frage ist allerdings, ob es sich im jetzigen Zeitpunkt lohnt, auf diese Faktoren zu setzen. Montier meint "nein", denn im Fall der USA seien gegenwärtig sowohl Small Cap sals auch Value-Titel überbewertet.
Ähnliches gelte im Multi-Asset-Bereich, wo die Bewirtschaftung von Risikofaktoren wie Carry, Value oder Momentum als überlegene Strategien angepriesen würden. Laut Montier sind dies alles nur Long-Short-Kombinationen, die keinen Mehrwert bringen und zusätzlich noch die Gefahr des Leverage durch Fremdkapital beinhalten. Im Vergleich zu einem einfachen 60/40-Aktien/Bond-Portfolio liefere ein Risk Parity Portfolio ähnliche Renditen..."

...

T.I.-Threads:
Low Vola

Minimum Varianz
Risk Weighted
Zuletzt geändert von schneller euro am 07.05.2021 17:33, insgesamt 1-mal geändert.
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Fondsfan
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von Fondsfan »

@ schneller euro

Ich bin erst heute dazu gekommen, Deine Zusammenstellung zu lesen.

Wieder mal sehr interessant, vor allem der Hinweis auf Dump Beta mit
Smart Marketing.
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drhc
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Beitrag von drhc »

Prof. Dr. Rolf Tilmes bringt es auf den Punkt bei xetra.com im Etf-Magazin, Seite 21: "... Im Grunde ist Smart Beta nur ein neues Label, mit dem eine alte Idee verkauft wird: Denn systematische Alternativen zu den nach Marktkapitalisierung gewichteten Portfolios gibt es bereits seit mehr als 30 Jahren. Die CROCI-Indizes ... der Deutschen Bank werden seit 1996 berechnet, die RAFIIndizes von Research Affiliates seit 2002, um nur zwei Beispiele zu nennen....
In gewissen Marktphasen sind Smart-Beta-Produkte sicherlich den klassischen marktkapitalisierungsgewichteten Indizes überlegen. Doch eine generelle Outperformance zu versprechen wäre falsch. Smart-Beta-ETFs können zwar häufig eine niedrigere Schwankungsbreite der Wertentwicklung erreichen und damit den Anleger stress in bestimmten Marktphasen reduzieren. Dennoch durchläuft der Markt regelmäßig Phasen, in denen diese Faktoren auch underperformen. Weil jeder der eingesetzten Faktoren in verschiedenen Marktphasen unterschiedlich läuft und seinem eigenen Zyklus folgt, sind SmartBeta-ETFs über einen langen Zeitraum hinweg eben nicht die erhoffte Wunderwaffe. Aus diesen Gründen sollten Smart-Beta-Produkte – wenn überhaupt – aus meiner Sicht nur ein kleiner Bestandteil des Portfolios sein. ..."

Interessante Ausführungen finden sich auf den Seiten 16 - 20 der gleichen Quelle (s. o.): "... Die neuen Risikoprämien-ETFs orientieren sich an einem Zusammenhang, den Ökonomie-Nobelpreisträger Eugene Fama bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten aufzeigte. Nach seiner Auffassung gibt es kein uniformes Markt-Beta. Vielmehr lässt sich die Marktrendite in verschiedene Risikofaktoren zerlegen. Variablen wie Region oder Sektor erklären dabei nur zum Teil die Marktrendite. Erst zusätzliche Faktoren wie Value oder die Unternehmensgröße ermöglichten ein vollständiges Bild, argumentierte Fama mit CoAutor Kenneth French in einer wegweisenden Studie 1992. Andere Wissenschaftler wie Richard Sloan, Narasimhan Jegadeesh oder Mark Carhart erkannten später dann auch „Quality“ und „Momentum“ als weitere Faktoren. Malcolm Baker berichtete 2011 über die „Low Volatility Anomaly“. Alle Untersuchungen bestätigen, dass sich Aktienrenditen in Risikofaktoren aufschlüsseln lassen. ...
Die Produktmanager der Deutsche AWM halten die Faktoren Quality, Value, Momentum und Low Beta bzw. Low Volatility für investierbar. Blackrock nimmt zusätzlich nach Small Caps auf die Liste. Lyxor beschränkt sich auf Value und Quality. ETFs für den Faktor Dividenden haben alle Gesellschaften schon seit Längerem im Angebot. Anlageuniversum für die Risikoprämien-ETFs ist in der Regel der MSCI-WorldIndex. Aus dessen rund 1600 Aktien werden nach festen Algorithmen einige hundert Aktien für den Risikoprämien-ETF selektiert. ...
Die Grafik auf Seite 18 oben verdeutlicht, dass jeder Faktorindex mindestens zwei bis drei Jahre hintereinander eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung aufwies. Für manche Faktoren galt dies sogar über noch längere Zeiträume, beispielsweise für Small Caps. Die meisten Faktoren reagieren zudem unterschiedlich auf makroökonomische Trends. ...
Faktoren wie Value, Momentum und Small Caps verhielten sich in der Vergangenheit prozyklisch. Sie lieferten Risikoprämien, wenn Wachstum, Inflation und Zinsen stiegen. Quality und Low Volatility waren dagegen defensiv und zeigten eine gute Entwicklung bei schwachen Rahmenbedingungen (s. Tabelle S. 19 oben). „Faktorübergreifende Diversifizierung hatte deshalb Folgen wie geringere Volatilität und höhere Sharpe Ratios sowie bessere Information Ratios und niedrigere Tracking Errors“ ...
einzelne Renditefaktoren
db x-trackers Equity Quality Factor IE00BL25JL35 0,25 physisch thesaurierend 16,74
db x-trackers Equity Value Factor IE00BL25JM42 0,25 physisch thesaurierend 15,88
db x-trackers Equity Low Beta Factor IE00BL25JN58 0,25 physisch thesaurierend 16,01
db x-trackers Equity Momentum Factor IE00BL25JP72 0,25 physisch thesaurierend 15,99
iShares MSCI World Quality Factor DE000A12BHE5 0,30 physisch thesaurierend 8,20
iShares MSCI World Momentum Factor DE000A12BHF2 0,30 physisch thesaurierend 8,21
iShares MSCI World Value Factor DE000A12BHG0 0,30 physisch thesaurierend 11,99
iShares MSCI World Size Factor DE000A12BHH8 0,30 physisch thesaurierend 12,08
Lyxor SG Global Quality Income LU0832436512 0,45 synthetisch ausschüttend 150,02
Lyxor SG Global Value Beta LU1081771369 0,40 synthetisch thesaurierend 68,84
Mischung verschiedener Renditefaktoren
Amundi Global Equity Multi Smart Alloc. Scien. Beta FR0011829084 0,40 synthetisch thesaurierend 79,77
Source Goldman Sachs Equity Factor World DE000A1XES75 0,65 synthetisch thesaurierend 255,39 ... "

Charts + Statistiken - > Seite 18 und 19 des o. g. Magazins
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drhc
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von drhc »

Es existieren immer noch keine Etfs auf Sharpe-ratio-strategien. Siehe ua Strategieindizes der Deutschen Börse. Unverständlich warum diese Lücke nicht von den Gesellschaften geschlossen wird.
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

drhc hat geschrieben: am 21.12.14:
...
verdeutlicht, dass jeder Faktorindex mindestens zwei bis drei Jahre hintereinander eine unterdurchschnittliche Wertentwicklung aufwies. Für manche Faktoren galt dies sogar über noch längere Zeiträume, beispielsweise für Small Caps. Die meisten Faktoren reagieren zudem unterschiedlich auf makroökonomische Trends. ...
Faktoren wie Value, Momentum und Small Caps verhielten sich in der Vergangenheit prozyklisch. Sie lieferten Risikoprämien, wenn Wachstum, Inflation und Zinsen stiegen. Quality und Low Volatility waren dagegen defensiv und zeigten eine gute Entwicklung bei schwachen Rahmenbedingungen (s. Tabelle S. 19 oben). „Faktorübergreifende Diversifizierung hatte deshalb Folgen wie geringere Volatilität und höhere Sharpe Ratios sowie bessere Information Ratios und niedrigere Tracking Errors“ ...
einzelne Renditefaktoren
db x-trackers Equity Quality Factor IE00BL25JL35 0,25 physisch thesaurierend 16,74
db x-trackers Equity Value Factor IE00BL25JM42 0,25 physisch thesaurierend 15,88
db x-trackers Equity Low Beta Factor IE00BL25JN58 0,25 physisch thesaurierend 16,01
db x-trackers Equity Momentum Factor IE00BL25JP72 0,25 physisch thesaurierend 15,99
iShares MSCI World Quality Factor DE000A12BHE5 0,30 physisch thesaurierend 8,20
iShares MSCI World Momentum Factor DE000A12BHF2 0,30 physisch thesaurierend 8,21
iShares MSCI World Value Factor DE000A12BHG0 0,30 physisch thesaurierend 11,99
iShares MSCI World Size Factor DE000A12BHH8 0,30 physisch thesaurierend 12,08
Lyxor SG Global Quality Income LU0832436512 0,45 synthetisch ausschüttend 150,02
Lyxor SG Global Value Beta LU1081771369 0,40 synthetisch thesaurierend 68,84
Mischung verschiedener Renditefaktoren
Amundi Global Equity Multi Smart Alloc. Scien. Beta FR0011829084 0,40 synthetisch thesaurierend 79,77
Source Goldman Sachs Equity Factor World DE000A1XES75 0,65 synthetisch thesaurierend 255,39 ... "

Charts + Statistiken - > Seite 18 und 19 des o. g. Magazins
Für ein sehr langfristig angelegtes Depot sind diese Produkte sicher eine Überlegung wert.
Insbesondere der Source Goldman Sachs Equity Factor World (A1XES7) bei Onvista, welcher Value, Momentum, Small Cap, Quality und Low Vola kombiniert

von Lyxor: "... drei Kategorien definiert, in die die verschiedenen Smart-Beta-Produkte eingeordnet werden können. Die erste Kategorie umfasst Strategien, die von der Volatilität oder anderen quantitativen Methoden abhängen. In die zweite Kategorie werden fundamentale Strategien eingeordnet, die auf makroökonomischen Kriterien oder Finanzkennzahlen beruhen. Die dritte Kategorie umfasst Faktor-Strategien, zu der sowohl Single- als auch Multi-Faktor-Produkte zur Faktor-Allokation gehören..."
Zuletzt geändert von schneller euro am 26.07.2015 12:15, insgesamt 1-mal geändert.
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drhc
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Amundi ETF Scientific Beta, Wkn A114GH

Beitrag von drhc »

zitiert aus dem fondsexpress 29_15:
" ... Eric Shirbini von Scientific Beta erklärt, wieso er die Faktoren Low Volatility, Momentum, Size und Value beim Amundi ETF Scientific Beta kombiniert ... Eric Shirbini vom Indexanbieter Scientific Beta, der zur französischen EDHEC Business School gehört. ... „Um ihre Rendite langfristig zu erhöhen, sollten Anleger jedoch stärker in Small-Cap-Value-Aktien investieren sowie ihr Portfolio gut diversifizieren“, erklärt Shirbini. „Das zeigen wissenschaftliche Studien.“ .. diese vier Faktoren (Low Volatility, Momentum, Mid Caps/Size und Value) finden Anleger kombiniert im Amundi ETF Scientific Beta .... achtet Scientific Beta beim Faktor Low Volatility auf die wöchentlichen Kursschwankungen in den vergangenen zwei Jahren. Beim Faktor Momentum geht es um die Kursgewinne der vergangenen 52 Wochen. Beim Faktor Mid Cap/Size spielt der Free Float eine Rolle und beim Faktor Value kommt der Buchwert zum Tragen .... sind die Aktien im Amundi ETF Scientific Beta etwa günstiger bewertet als im MSCI World Index. Zudem gewichtet der Amundi-ETF Small und Mid Caps höher als der MSCI World Index, sodass er breiter gestreut beziehungsweise weniger stark konzentriert ist. Folge: Nicht die Mega-Caps Apple, ExxonMobil und Microsoft sind die drei größten Aktien im Amundi-Depot, sondern United Health Group, Cigna und Annaly Capital Management. .... spreche die Empirie für Faktorstrategien. Denn je länger man daran festhalte, desto stärker würden sie die klassischen Market-Cap-Indizes übertreffen, betont Shirbini. Bei aktiv gemanagten Fonds sei dies genau andersherum. Im Zeitablauf sinke dort die Wahrscheinlichkeit, den Market-Cap-Index zu schlagen. Jüngst hat Scientific Beta zwei weitere Faktoren entwickelt: High Profitability und Low Investment. Bislang wurden diese im Faktor Qualität zusammengefasst. Shirbini hält eine separate Betrachtung aber für sinnvoller, zumal sie negativ korreliert seien. Shirbini hält es ohnehin für klug, verschiedene Faktoren in einem Produkt zu kombinieren. „Wird Momentum oder Value im nächsten Jahr erfolgreicher sein?“, fragt er. „Ich weiß es nicht.“ Daher würde der Amundi ETF Scientific Beta zum Beispiel vier Faktoren kombinieren, die keine hohe Korrelation zueinander aufweisen würden. ....
Amundi ETF ISIN (thesaurierend) FR 001182 908 4 Abbildung Swap-basiert Auflegung 27. Mai 2014 Fondsvermögen 362,4 Mio. Euro Laufende Kosten (laut KIID) 0,40 % Anzahl der Indextitel 1898 Internet http://www.AmundiETF.com Internet http://www.scientificbeta.com ..."
Onvista und im chart
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schneller euro
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S & P 500 Dynamic VEQTOR (A14S4N)

Beitrag von schneller euro »

aus dem fondsxpress_30_15: "... Nun geht PowerShares noch einen Schritt weiter und bietet einen ETF an, der von steigenden Kursen profitieren soll, aber gleichzeitig die Verluste bei fallenden Kursen begrenzt. Der neue ETF bildet den Index S & P 500 Dynamic VEQTOR nach. Dieser spezielle S & P 500 besteht aus drei Komponenten, dem S & P-500-Index, S & P VIX ShortTerm Futures Index und Cash. Dadurch erhalten Anleger über den S & P 500 marktbreiten Zugang zum US-Aktienmarkt, während der S & P 500 VIX Short-Term Futures generell eine negative Korrelation mit der Performance des S & P 500-Index aufweist... Derseit 1993 berechnete Volatilitätsindex VIX bildet die vom Markt erwarteten kurzfristigen Schwankungen (implizite Volatilität) ab. Er basiert auf den 30-Tages-Optionspreisen des S & P 500. Ein hoher Wert weist auf einen eher fallenden Markt hin, niedrige Prozentwerte kommen meist bei steigenden Kursen vor... Der Index S & P 500 Dynamic VEQTOR umfasst außerdem einen Stop-Loss-Mechanismus: Wenn der Index an den fünf vorhergehenden Börsentagen einen Verlust von zwei Prozent oder mehr verzeichnet, wird komplett in Cash oder geldmarktähnliche Anlagen umgeschichtet, bis die Verluste nicht mehr auf diesem Niveau liegen. Die komplette Allokation des VEQTOR-ETF erfolgt regelbasiert. Die Gewichtung der Bestandteile im Index wird anhand von Analysen der historischen und impliziten Marktvolatilität sowie der Performance des S & P 500 bestimmt. Gewöhnlich beträgt die VIX-Futures-Quote im ETF mindestens 2,5 Prozent. In Phasen zunehmender Marktunsicherheit kann der ETF bis zu 40 Prozent des Portfolios in VIX-Futures investieren. Diese Umschichtung in den Volatilitätsindex führt in Crashphasen wie 2008 dazu, dass der S & P 500 Dynamic VEQTOR die Verluste an den Aktienmärkten nicht mitmacht. 2008 etwa hätte der Index um etwa 20 Prozent zugelegt, während der S & P 500 37 Prozent verloren hat. Allerdings muss man dafür in Bullenmärkten mit einer deutlich geringeren Performance rechnen. Das Beta zum S & P 500 liegt in der Regel zwsichen 0,5 und 0,6. ... Der S & P-500-Dynamic-VEQTOR-ETF ist ein sehr interessantes Produkt. Er stellt jedoch nicht unbedingt ein Substitut für einen S & P-500-ETF dar. Vielmehr kann man ihn angesichts der Niedrigstzinsen eher als Rentenersatz im Portfoliokontext sehen..."
:arrow: Als "Rentenersatz" würde ich den Fonds nicht einordnen. Wenn man sich den, bei fondsxpress abgebildeteten Chart mit der Rückrechnung anschaut, dann lag der MDD im Zeitraum Sommer 2010 bis Herbst 2011 (ungefähr) bei ca. -18%. Im II.Quartal 2015 verlor der ETF auch ca. -10%, während der Index Verluste fast vermeiden konnte.
Der Ansatz mit der 5-Tage-Regel wirkt ebenfalls etwas statisch, aber dennoch scheint es mir ein Kandidat für die Watchlist zu sein.

Facts bei invescopowershares
Zitat von dieser Webseite: "...
Large-Cap Growth 44.94%
Large-Cap Value 32.78%
Unclassified style data 11.70%
Mid-Cap Growth 5.78%
Mid-Cap Value 4.77%
Small-Cap Growth 0.02%
...
Top holdings As at 24/07/2015
Company % of the Fund
CBOE Volatility Index Future 8.74%
Apple Inc 3.52%
Microsoft Corp 1.83%
Exxon Mobil Corp 1.64%
Johnson & Johnson 1.35%
Wells Fargo & Co 1.33%
CBOE Volatility Index Future 1.32%
General Electric Co 1.27%
Berkshire Hathaway Inc 1.27%
JPMorgan Chase & Co 1.26%
..."

Onvista
Börsenhandel: Xetra, Stuttgart, Berlin
Auflegung: 11.6.15
Comdirect-Chartvergleich seit 20.6.15 mit S&P 500
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

Unigestion mit neuen Multifaktor-Etfss fondscheck
Seit Mai 2016: Uni-Global - Equities Compass World (ISIN LU1273481546 / WKN A14XW9) + Uni-Global - Alternative Equities Copass World (ISIN LU1355124196 / WKN A2AD1X)
zitat: " .....Aktives Factor Investing bietet höhere Renditen und bessere Sharpe Ratios ....Unigestion habe darum, je nach Branche oder Marktbesonderheiten, eine eigene Definition der Faktoren Value, Momentum, Quality und Size entwickelt. Entscheidend für den Anlageerfolg seien aber nicht nur die Faktoren selbst, sondern auch die PortfolioKonstruktion: "Factor Investing bedeutet, ein "echtes" Aktienportfolio zu kaufen, das neben dem wünschenswerten Faktor-Engagement auch ungewollte Risiken oder Verzerrungspotenziale enthält. Um diese unerwünschten Risiken zu minimieren, ist die entsprechende Kontrolle des Portfolios unerlässlich"... Unigestion könne durch aktives Risikomanagement die Ergebnisse deutlich stabilisieren: Durch die optimierte Definition der Faktoren würden die Strategien des Asset Managers auf erstklassige, weniger volatile Papiere, diversifizierte Qualitätspapiere und stabile Small Caps ausgerichtet. Und das zahle sich aus: "Unsere aktiv verwalteten Portfolios bieten höhere Renditen und bessere Sharpe Ratios als die auf einfachen Faktor-Definitionen basierenden Indices."..."

klingt viel versprechend. Aber erst mal abwarten, wie sich diese Produkte von Unigestion entwickeln werden
ora et labora!
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Eine sehr kritische Studie (erwartungsgemäß!) des FVS Research Instituts zu Smart-Beta-ETF´s
Untersucht wurde der Zeitraum 2003-2017. Vielfach erwähnt wird der Vergleich mit dem "breiten Markt", "Benchmarktindex" etc., bei welchem die Smart-Beta-Strat. nicht gut abschneiden. Falls ich nichts überlesen habe, wird aber nirgendwo erwähnt, welche die jeweilige Benchmark war. Hätte mich insbesondere bei der Tabelle auf Seite 6 interessiert.
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Fondsfan
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von Fondsfan »

@ schneller euro

Generell fällt bei dieser Ausarbeitung auf, dass überhaupt keine Namen oder
Produkte genannt werden und der Grund scheint mir nach der Lektüre auch
klar.

Auf Seite eins wird ganz allgemein gesagt, dass immer ein Smart ETF mit dem
jeweils zugrunde liegenden Index verglichen wurde- weder die ETFs noch die
Indices werden benannt.

Wirklich interessant wird das ganze auf Seite 6, wo es heißt, dass von den
179 Smart ETFs "nur" 67 den jeweiligen Benchmark-Index schlugen. Das sind
also 37 %, die besser sind als der breite Index.

Ich habe die Zahl nicht greifbar, aber nach meiner Erinnerung ist bei den
aktiv gemanagten Fonds der Anteil derer, die ihren Index schlagen
konnten, deutlich geringer.

Leider nennt der Bericht -wohl aus gutem Grund- keine Namen, so dass man
daraus nicht entnehmen kann, wer die outperformer sind.
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Ossiam Shiller Barclays Cape US (A116QW, seit 06/15, US-$, non quanto) -> Thread zum ETF Portfolio Global (A0MKQK), in welchem der Ossiam in 08/18 mit mehr als 15% die größte Pos. war
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schneller euro
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Multifaktor Etf´s World

Beitrag von schneller euro »

trutz hat geschrieben: 20.8.2015
schneller euro hat geschrieben:Ein möglicher, weiterer Kandidat: der "Risikoprämien-ETF" Source Goldman Sachs Equity Factor World (A1XES7), welcher die Strategien Value, Momentum, Small Cap, Quality und Low Vola kombiniert.
Details -> Smart-Beta-Thread
Den A1XES7 habe ich auch auf meiner Watchlist. Ich finde er hält sich auch im Moment bei der aktuellen Schwäche an den Märkten recht stabil. Ein weiterer ETF, der für eine langfr. Anlage hier im Forum immer mal wieder genannt wurde, ist der SPDR S&P GLOBAL DIVIDEND ARISTOCRATS (WKN: A1T8GD).

Hier mal ein aktuelles Factsheet zum A1XES7

https://www.sourceetf.com/de/downloads/ ... T_DE_0.pdf
Der "Risikoprämien-ETF" , welcher die Strategien Value, Momentum, Small Cap, Quality und Low Vola kombiniert, heißt nun "Invesco Goldman Sachs Equity Factor World", ISIN ist IE00BFG1RG61, WKN A1W6MU. Die Charts für die neue WKN/Isin beginnen bei Comdirect&Co leider erst in 06/19. Originalwährung = US-$, USA-Anteil lt. Factsheet 06/19 > 60%.
Alternativen wären evtl.: iShares Edge MSCI World Multifactor UCITS ETF USD (Acc), IE00BZ0PKT83, A14YPA, Value, Momentum, Quality, Size
oder: Lyxor J.P. Morgan Multi-Factor World Index UCITS ETF C-USD, LU1348962132, LYX0U0, Value, Momentum, Quality, Size, Low Beta

Chartvergleich 5 Jahre
Zuletzt geändert von schneller euro am 09.08.2021 16:56, insgesamt 2-mal geändert.
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Faktor-Rotation

Beitrag von schneller euro »

Ein Artikel bei Ishares:
"...In der akademischen Forschung haben sich fünf Stil-Faktoren
herauskristallisiert, die am Kapitalmarkt als positive Renditetreiber
wirken und langfristig Bestand haben: geringere Unternehmensgröße
(Size) und hohe Unternehmensqualität (Quality) sowie niedrige
Bewertung (Value), geringe Schwankungsbreite (Minimum Volatility)
und positive Kursdynamik (Momentum) von Aktien. Diese lassen sich
auf drei Ursachen zurückführen. Einige kompensieren Investoren für
höhere Risiken. Andere beruhen auf strukturellen Ursachen, etwa
Marktregeln oder Anlagebeschränkungen von Investoren. Und
schließlich gibt es Stil-Faktoren, die auf dem Anlegerverhalten beruhen –
zum Beispiel Herdentrieben.
Analysen zeigen, dass alle fünf genannten Stil-Faktoren im Vergleich
zum breiten Markt höhere langfristige risikoadjustierte Renditen erzielen
können. Allerdings wirken die Faktoren abhängig vom Marktzyklus nicht
immer in gleichem Maße...
Wie sich Stil-Faktoren idealerweise kombinieren lassen, wird in der akademischen Forschung
lebhaft diskutiert. An den beiden äußeren Enden des Meinungsspektrums kristallisieren sich
zwei Ansätze heraus: zum einen die statische Aufteilung des Vermögens, sodass jeder Faktor
unabhängig vom Marktumfeld stets das gleiche Gewicht im Portfolio hat; zum anderen der
Versuch, Faktoren zu timen, also: dem Marktumfeld entsprechend den jeweils richtigen
Zeitpunkt zum Ein- bzw. Ausstieg zu erwischen und so im Rahmen einer Faktor-Rotationsstrategie
zu einer dynamischen Allokation zu gelangen.
Unserer Erfahrung nach lässt sich die Effizienz dieser beiden Ansätze weiter optimieren,
gewissermaßen durch einen Mittelweg. Dieser besteht aus einer strategischen
Gleichgewichtung der einzelnen Faktoren und wird entsprechend der Marktsignale um
taktische Schwerpunkte ergänzt, wobei zu jeder Zeit in alle Faktoren investiert wird. ...
Unserer Erfahrung nach hat es sich unter dem Risiko-Rendite-Aspekt
bewährt, diese Faktoren mit mindestens fünf und maximal 35 Prozent im Portfolio zu
gewichten. Denn ein solcher Ansatz kann langfristig höhere risikobereinigte Renditen
erzielen als der breite Markt und andere Anlagestrategien, zum Beispiel gleichgewichtete
Portfolios oder statische Allokationen. Der Grund dafür ist, dass die taktische Adjustierung
sowohl in steigenden als auch in fallenden Märkten eine Outperformance ermöglicht
...
Im aktuellen Marktumfeld ist der Faktor Quality unserer Ansicht nach besonders
aussichtsreich. Denn seine relative Stärke hat weiter leicht zugenommen, wenngleich auch
die Bewertungen etwas gestiegen sind. Zudem spricht der anhaltende konjunkturelle
Abschwung dafür, diesen eher defensiven Faktor überzugewichten.
Im Gegensatz dazu legen die Signale ein Untergewicht der Faktoren Momentum und Size
nahe. Beide werden vom aktuellen Konjunkturumfeld nicht unterstützt. Momentum ist zudem
hoch bewertet, die relative Stärke hat sich zuletzt verbessert. Bei Size bleibt die relative
Stärke schwach ausgeprägt, die Bewertung fällt nun etwas günstiger aus.
Neutrale Positionierungen bieten sich bei Minimum Volatility und Value an. Auf den
ersteren, defensiven Faktor wirkt das aktuelle Konjunkturumfeld zwar günstig, jedoch lassen
relative Stärke und Bewertungen zu wünschen übrig. In Bezug auf Value ist das
Konjunkturumfeld nachteilig, zudem bleibt die relative Stärke schwach und hat zuletzt weiter
abgenommen. Die attraktive Bewertung kann dies nicht aufwiegen..."
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von Fondsfan »

Ich hatte jetzt erst Zeit, mir diese langen Ausführungen in Ruhe durchzulesen.

Dabei ist mir folgender Satz aufgefallen:

"Zudem spricht der anhaltende konjunkturelle
Abschwung dafür, ..."

Wo findet denn gerade dieser anhaltende konjunkturelle Abschwung statt?
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Fondsfan
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von Fondsfan »

Im Rahmen einer Recherche bei ETFs bin ich auf einen m.E. recht
interessanten Fonds gestoßen:


iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF - USD ACC ETF
WKN: A1J781 ISIN: IE00B8FHGS14

Auf ein Jahr wie auf fünf Jahre hat sich dieser Fonds deutlich besser
entwickelt als der MSCI World.
Da scheint also mehr als nur Marketing im Spiel zu sein.
trutz
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von trutz »

Fondsfan hat geschrieben:Im Rahmen einer Recherche bei ETFs bin ich auf einen m.E. recht
interessanten Fonds gestoßen:


iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF - USD ACC ETF
WKN: A1J781 ISIN: IE00B8FHGS14

Auf ein Jahr wie auf fünf Jahre hat sich dieser Fonds deutlich besser
entwickelt als der MSCI World.
Da scheint also mehr als nur Marketing im Spiel zu sein.
Ja, der ist mir auch schon aufgefallen, auch bei anderen Minimum Volatility ETF`s, die sich in den letzten Jahren zunehmend besser geschlagen haben. Der ISHARES EDGE MSCI EUROPE MINIMUM VOLATILITY UCITS ETF - EUR ACC WKN: A1J783 läuft auch besser als der Msci Europe.
Evtl. liegt es daran, dass diese ETF`s aufgrund etwas geringerer Volatilitäten verstärkt als Ersatz für Anleihen dienen?

Hier die letzten 5 Jahre

https://www.comdirect.de/inf/etfs/detai ... rks=true&e&

und hier eine Rückrechnung in einem godmode-trader Artikel aus 2016

https://www.godmode-trader.de/artikel/k ... en,4797132
Dateianhänge
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Faktor-ETFs

Beitrag von drhc »

Professor Dr. Dr. h.c. Josef Zechner, Wirtschaftsuniversität Wien, Co-Leitung Spängler IQAM Research Center mit einem Kommentar über das Segment der Faktor-ETFs:
absolut-research
»Eine kluger Einsatz von Faktor-ETFs berücksichtigt die damit verbundenen spezifischen Risiken.« :!:
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Re: Faktor-ETFs

Beitrag von Fondsfan »

drhc hat geschrieben:Professor Dr. Dr. h.c. Josef Zechner, Wirtschaftsuniversität Wien, Co-Leitung Spängler IQAM Research Center mit einem Kommentar über das Segment der Faktor-ETFs:
absolut-research
»Eine kluger Einsatz von Faktor-ETFs berücksichtigt die damit verbundenen spezifischen Risiken.« :!:
Der Link funktioniert nicht. Könntest Du den aktualisieren.
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von Fondsfan »

Hier mal etwas als Frage an die Experten:

iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF - USD ACC ETF
WKN: A1J781 ISIN: IE00B8FHGS14
Auf ein Jahr wie auf fünf Jahre hat sich dieser Fonds deutlich besser
entwickelt als der MSCI World.

Das gleiche Konzept für Europa:
Der ISHARES EDGE MSCI EUROPE MINIMUM VOLATILITY UCITS ETF - EUR ACC WKN: A1J783 läuft
auch besser als der Msci Europe.

Aber: Der Vorsprung bei dem ersten Produkt gegenüber dem MSCI ist auf fünf
Jahre sehr deutlich.
Bei dem Produkt für Europa ist der Vorsprung dagegen relativ gering.

Hat jemand dafür eine Erklärung?
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

"iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF - USD ACC ETF, WKN: A1J781 ISIN: IE00B8FHGS14
Auf ein Jahr wie auf fünf Jahre hat sich dieser Fonds deutlich besser entwickelt als der MSCI World..."
Welcher MSCI-World (hedged o. a. ?) -> Thread
Der World Low Vola könnte in den letzten 5 Jahren auch von der Dollarkurs Entwicklung profitiert haben. Wäre zu prüfen, ob der ETF oder der Index mehr vom Faktor Währung bestimmt werden.

Bleibt aber auch die Frage, wie lange Low Vola noch andere Stilrichtungen outperformen wird. Siehe Beitrag vom 16.7.19. Und weiter oben (aus 2014): "Faktoren wie Value, Momentum und Small Caps verhielten sich in der Vergangenheit prozyklisch. Sie lieferten Risikoprämien, wenn Wachstum, Inflation und Zinsen stiegen. Quality und Low Volatility waren dagegen defensiv und zeigten eine gute Entwicklung bei schwachen Rahmenbedingungen ... Faktorübergreifende Diversifizierung hatte deshalb Folgen wie geringere Volatilität und höhere Sharpe Ratios sowie bessere Information Ratios und niedrigere Tracking Errors“ ..."
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von Fondsfan »

Zitat:
Quality und Low Volatility waren dagegen defensiv und zeigten eine gute Entwicklung bei schwachen Rahmenbedingungen

Da es fast Konsens ist, dass man in absehbarer Zeit mit schwachen Rahmenbedingungen zu rechnen hat, wäre also
ein Einstieg in Low Vola nicht schlecht.
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von trutz »

20.12.2019 | ADVERTORIAL
ETF-Innovation: Multi-Faktor, aber marktneutral
Faktorrisikoprämien europäischer Aktien nutzen und marktneutral bleiben: Mit der neuen Strategie von Amundi ETF haben Anleger die Chance auf langfristigen Mehrertrag bei anleiheähnlicher Volatilität und starkem Diversifikationspotenzial.

https://www.institutional-money.com/new ... al-141714/
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Zitate aus dem Msci-World-Thread:
Fondsfan hat geschrieben:
lloyd bankfein hat geschrieben:was haltet ihr von diesem hier: Xtrackers MSCI World Momentum Factor UCITS ETF 1C
ISIN IE00BL25JP72, WKN A1103G
Justetf ca 30 % IT im Sept.
Die Anlagestrategie wird wie folgt beschrieben:
" Der Index enthält insbesondere Titel die in den vergangenen
sechs bzw. zwölf Monaten Kursanstiege verzeichnen konnten,
wobei davon ausgegangen wird, dass sich diese Zuwächse künftig fortsetzen."

Das Konzept überzeugt mich nicht, weil es passieren kann, dass
der Fonds irgendwann nur Aktien von Unternehmen enthält, die
starken zyklischen Schwankungen unterliegen, also in einer positiven
Phase aufgenommen und beim Drenhen des Trends nicht schnell
genug verkauft werden.
fundresearch 270520: "Die besten globalen Aktienfonds der letzten 5 Jahre ... Nur vier (von 223) aktiv gemanagte Fonds konnten den iShares MSCI Momentum Factor ETF seit Mai 2015 übertreffen..."
-> wenn es bei dem Ishares auch nur alle 6 Monate ein Rebalancing geben sollte (habe nicht nachgeschaut), dann erscheint mir dies hochgradig riskant. Mir fällt das Beispiel des Spdr Global Divi Aristocrats ein, welcher auch nur alle paar Monats rebalanced wird und dessen größte Position die Warenhauskette Macys war (oder ist), welche in der Corona-Krise weit überdurchschnittlich verloren hat.
Und der Kommentar am Ende des o. g. Artikels: "...Faktor-ETFs mausern sich zu einer ernsthaften Konkurrenz für aktiv gemanagte Fonds. Allerdings müssen Anleger und Berater auf den richtigen Faktor zur richtigen Zeit setzen ...".
-> das kann nicht der richtige Ansatz sein, dass der Anleger für einen Momentum- und ähnliche ETF´s selber das richtige Timing herausfinden soll/muss
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von Kato »

Danke für die Info
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Beitrag von lloyd bankfein »

Beachtlicher Beitrag im October 2019 :
schneller euro hat geschrieben:"iShares Edge MSCI World Minimum Volatility UCITS ETF - USD ACC ETF, WKN: A1J781 ISIN: IE00B8FHGS14
Auf ein Jahr wie auf fünf Jahre hat sich dieser Fonds deutlich besser entwickelt als der MSCI World..."
Welcher MSCI-World (hedged o. a. ?) -> Thread
Der World Low Vola könnte in den letzten 5 Jahren auch von der Dollarkurs Entwicklung profitiert haben. Wäre zu prüfen, ob der ETF oder der Index mehr vom Faktor Währung bestimmt werden.

Bleibt aber auch die Frage, wie lange Low Vola noch andere Stilrichtungen outperformen wird. Siehe Beitrag vom 16.7.19. Und weiter oben (aus 2014): "Faktoren wie Value, Momentum und Small Caps verhielten sich in der Vergangenheit prozyklisch. Sie lieferten Risikoprämien, wenn Wachstum, Inflation und Zinsen stiegen. Quality und Low Volatility waren dagegen defensiv und zeigten eine gute Entwicklung bei schwachen Rahmenbedingungen ... Faktorübergreifende Diversifizierung hatte deshalb Folgen wie geringere Volatilität und höhere Sharpe Ratios sowie bessere Information Ratios und niedrigere Tracking Errors“ ..."
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Beitrag von lloyd bankfein »

Sehe ich das richtig dass keiner der oben gen. Faktor Etfs bisher eine gute Performance geliefert hat?
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Fondsfan
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Re:

Beitrag von Fondsfan »

lloyd bankfein hat geschrieben:Sehe ich das richtig dass keiner der oben gen. Faktor Etfs bisher eine gute Performance geliefert hat?
Mir scheint das Konzept World momentum attraktiv, jedenfalls attraktiver als der MSCI World.
ETFs auf diesen Index gibt es m.W. von verschiedenen Anbietern.
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schneller euro
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Re:

Beitrag von schneller euro »

Fondsfan hat geschrieben:
lloyd bankfein hat geschrieben:was haltet ihr von diesem hier: Xtrackers MSCI World Momentum Factor UCITS ETF 1C
ISIN IE00BL25JP72, WKN A1103G
Justetf ca 30 % IT im Sept.
Die Anlagestrategie wird wie folgt beschrieben:
" Der Index enthält insbesondere Titel die in den vergangenen
sechs bzw. zwölf Monaten Kursanstiege verzeichnen konnten,
wobei davon ausgegangen wird, dass sich diese Zuwächse künftig fortsetzen."

Das Konzept überzeugt mich nicht, weil es passieren kann, dass
der Fonds irgendwann nur Aktien von Unternehmen enthält, die
starken zyklischen Schwankungen unterliegen, also in einer positiven
Phase aufgenommen und beim Drenhen des Trends nicht schnell
genug verkauft werden.
fundresearch 270520: "Die besten globalen Aktienfonds der letzten 5 Jahre ... Nur vier (von 223) aktiv gemanagte Fonds konnten den iShares MSCI Momentum Factor ETF seit Mai 2015 übertreffen..."[/quote]

Chartvergleich 3 Jahre der Momentum ETF´s von Xtrackers und Ishares mit dem "normalen" Msci World

...

Gab es nicht auch mal einen Ansatz, wo der "Smart Beta ETF" den Anlagestil wechselt, je nach Marktumfeld? D. h., dieser "Superfonds" wäre vor ein paar Monaten noch in Growth und Quality investiert gewesen, jetzt aber in Value und Small-Cap?
Zuletzt geändert von schneller euro am 09.08.2021 16:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von Fondsfan »

@ schneller euro

Nach meiner Erinnerung gab es mehr als einen Ansatz für Superprodukte,
aber ich kenne keines, das sich über die Jahre bewährt hätte.

Mal sehen, wie Momentum auf die Dauer aussieht.
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schneller euro
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Anlagestile und Korrelationen

Beitrag von schneller euro »

Das Inv.: "Wie sich mit Anlagestilen Aktienrisiken senken lassen" Zitat: "...Lassen sich am Aktienmarkt überhaupt noch Risiken wirksam streuen? Wenn schon nicht mehr über Regionen, dann vielleicht über Anlagestile? ... Wirtschaftsmathematiker und Fondsmanager bei HQ Trust, hat nachgerechnet. Grundlage ist die Frage, wie sich die sieben Anlagestile Dividende, Growth, Minimum-Volatilität, Momentum, Qualität, Nebenwerte (Small Caps) und Substanz (Value) im Vergleich zueinander verhalten. Das misst er über den Korrelationskoeffizienten ... In den vergangenen 20 Jahren haben die Korrelationen der Anlagestile stark geschwankt
Zurzeit laufen Mehrerträge von Momentum und Growth sowie von Value und Dividende besonders ähnlich... Am besten gestreut hätten zuletzt mit Momentum-Aktien und Dividendenfürsten sowie mit Value- und Growth-Titeln. Hier bewegen sich die ... Korrelationen ... ogar in unterschiedliche Richtungen.
Auf lange Sicht liefen Momentum und Growth am ähnlichsten... Am niedrigsten war die Korrelation der Mehrerträge von Value- und Qualitätsaktien... Qualität hat schließlich ihren Preis und läuft in vielen Marktphasen anders als die günstigen Value-Titel.
Besonders gut gestreut hätten Anleger in den vergangenen Jahren mit Minimum-Volatilität: Vergleicht man sie mit anderen Anlagestilen, gibt es häufig keinen Zusammenhang..."

und aus dem Musterdepot-Thread (Quelle Quirion): "...Fama identifizierte konkret „Substanzwerte“ (Aktien mit hohen bilanzierten Vermögenswerten) und „Nebenwerte“ (Aktien mit kleiner Marktkapitalisierung). Hier beobachtete er überdurchschnittlich hohe Renditen. Mittlerweile konnten Kapitalmarktforscher zwei weitere attraktive Segmente identifizieren, nämlich Momentum-Aktien (Aktien mit historisch überdurchschnittlicher Kursentwicklung) und Aktien mit niedrigem Risiko (also geringen Kursschwankungen)... "decken wir mit zusätzlichen ETFs die oben genannten Segmente ab, um dein Portfolio zu optimieren" Substanz, Nebenwerte, Momentum, Low Vola..."

"Fama identifizierte konkret Substanzwerte" -> ist anno 2021 vielleicht schon etwas überholt?
Bliebe lt. den o. g. Artikeln eine Kombination von Small-Cap, Momentum und Low-Vola, welche besonders aussichtsreich und relativ wenig korreliert sein soll?
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Re: Smart Beta oder Strategic Beta oder Dumb Beta?

Beitrag von Fondsfan »

Ich habe in der Vergangenheit Low Vola als einen Weg gesehen, Ausschläge
nach unten in Grenzen zu halten.
Mein subjektiver Eindruck im Lauf der Jahre sagt aber, dass diese Erwartung
meist nicht erfüllt wird.
Low Vola hinkt aber m.E. im Aufschwung anderen Stilen meist hinterher.
Wozu also Low Vola, wenn es abwärts nichts bringt und im positiven Umfeld
ein Nachteil ist.

Das sind meine subjektiven Erfahrungen aus der Vergangenheit ohne genaue
mathematische Analyse. Ich lasse mich gern widerlegen.
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Multi-Faktor-Strategien

Beitrag von schneller euro »

"... Wie man durch die geschickte Kombination verschiedener Anlagestile nicht nur sein Risiko streut, sondern auch die zu erwartende Performance erhöht, zeigt uns Marc Ospald, Managing Director bei Habbel, Pohlig und Partner...
Multi-Faktor ist nicht gleich Multi-Faktor
Simple Multi-Faktor-Strategien, die oft im passiven Bereich verwendet werden, behandeln die einzelnen Faktoren wie Subportfolios, die anteilig gewichtet werden. Die Konstruktion ähnelt die eines Dachfonds, bestehend aus mehreren Zielfonds...
Fortschrittlichere Verfahren betrachten Faktoren nicht einzeln, sondern setzen diese in Interaktion und erhöhen somit den Erwartungswert noch einmal signifikant. Es erhalten nur noch Titel ins Portfolio Einzug, die ganzheitlich unter beiden Faktoren attraktiv erscheinen. Durch die Interaktion lassen sich auch Fallstricke umgehen, kommen doch in unserem Beispiel keine Momentum-Titel mit zu hohem Risiko, oder aber auch keine Low-Risk-Titel mit zu schlechter Kursentwicklung ins Portfolio...
Die fortschrittliche Multi-Faktor Strategie hingegen erzielt eine wesentlich höhere Performance bei vergleichbarem Risiko. Sie ist der herkömmlichen Strategie überlegen und erzielt die höchste risikoadjustierte Rendite in unserer Simulation....
Bei unserer selbstentwickelten HP&P-Multi-Faktor-Strategie setzten wir nicht nur zwei, sondern ganze fünf Faktoren in Interaktion. Die einzelnen Faktoren setzen sich wiederum aus bis zu vier Subkennzahlen zusammen und erhöhen noch einmal die Diversifikation. So erhalten wir wesentlich höhere Trefferquoten und Erwartungswerte.
Seit Mitte 2020 suchen wir die Titel unseres dynamische Aktienfonds HP&P Euro Select (ca. 75% Aktienmarktrisiko) anhand der HP&P-Multi-Faktor-Strategie mit überzeugenden Resultaten aus. Der Fonds überzeugt im letzten Jahr mit einer der besten Risk-Return-Relationen der Peergroup, die er signifikant schlagen konnte...
Auch der im November 2020 neu aufgelegte defensive Aktienfonds HP&P Stiftungsfonds (ca. 25% Aktienmarktrisiko) setzt die HP&P Multi-Faktor-Strategie ein..."
Quelle: capinside

Facts zum HP&P Euro Select(979076, A2ARN3) bei UI

Neuer Fondsmanager und neue Strategie seit Mitte 2020: Chartvergleich 1 Jahr mit Fonds mit ähnlicher Vola, die bei Fondsweb auch in der Kategie "All Cap Europa" gelistet sind
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Re: Smart oder Strategic Beta, (Multi)Faktor-Strategien

Beitrag von Fondsfan »

Was schneller euro hier zitiert liest sich wie klassische Marketing-Lyrik aus
irgendeinem Lehrbuch.
Jeder Fonds oder jedes neue Management, das 2020 erst nach dem großen
Crasch begann, muss eine positive Performance aufweisen.
Der von schneller euro eingestellte Chartvergleich zeigt dann schnell, dass
andere erfolgreicher sind als HP&P.
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Equal Weight Strategie

Beitrag von schneller euro »

erstmals erwähnt im hiesigen Thread am 24.9.14 (s. o.)
Aktuell genannt bei Börse Frankfurt 18.5.21: "...Ebenfalls sehr beliebt ist derzeit der Xtrackers S&P 500 Equal Weight (IE00BLNMYC90)..."

Chartvergleich seit Auflage des Xtrackers S&P 500 Equal Weight ETF mit dem "normalen" S&P 500
-> anfangs (und in den letzten Monaten (Growth->Value)) lief die gleichgewichtete Strategie besser, zwischendurch einige Jahre der S&P 500 aufgrund der hoch gewichteten Technologie Titel
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Beitrag von schneller euro »

private banking magazin
mit einem Artikel zum Thema Smart-Beta, in welchem auch ETF´s mit Multifaktor-Strategien genannt werden. U. a. von Invesco GoSa und Ishares Edge Msci World Multifaktor
...
Zitat aus einem Artikel bei Das Investment im Okt. 2019:
"...Nach Berechnungen von Invesco sind die durchschnittlichen Allokationen in faktorbasierte Strategien von 2018 bis 2019 sowohl bei den institutionellen Investoren... als auch bei den Wholesale-Investoren (von 11 auf 14 Prozent) gestiegen...Aus der Studie geht außerdem hervor, dass die Befragten die Anzahl der Faktoren, auf die sie abstellen, weiter erhöht hat. Dabei setzten sie auch vermehrt auf Multi-Faktor-Strategien... zeigt, dass das Engagement im Value-Faktor gesunken ist, während die Befragten vermehrt auf andere Faktoren wie Momentum, Quality und Low Volatility abstellen. Nach Angaben der Studienmacher von Invesco wird die Effektivität des Value-Faktors inzwischen mitunter in Frage gestellt. Gleichwohl sei Value weiterhin der ... meistgenutzte Faktor..."
...
Zitat aus einem Beitrag bei Das Investment im Sept. 2021:
"...Der Value-Faktor hat Ende 2020 eine gute Wertentwicklung erzielt, die sich im ersten Quartal 2021 fortgesetzt hat. Ein weiterer deutlich erkennbarer Trend sind die steigenden Zuflüsse in diesen Faktor: 42 Prozent der Investoren haben ihre Value-Positionen in den vergangenen zwölf Monaten erhöht, 48 Prozent planen es. Laut der Studie wollen die Befragten auch generell ihre Faktoranlagen weiter ausbauen.
Außerdem entwickeln sich dynamische Multi-Faktor-Ansätze weiter und setzen sich mehr durch..."

-> klingt für mich so, dass die befragten Investoren eher auf kurzfr. Wertentwicklungen reagieren (z.B. beim Value-Faktor) als langfr. Strategien zu verfolgen

...

Analyse von Faktor-Strategien in Draw-Down-Phasen und kritische Betrachtung der Ergebnis von Dividenden- und Low-Vola-Strategien bei
investmentfonds.blog im Aug. 2021
Zuletzt geändert von schneller euro am 31.05.2022 14:50, insgesamt 4-mal geändert.
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Re: Smart oder Strategic Beta, (Multi)Faktor-Strategien

Beitrag von Fondsfan »

Zum gleichen Thema erschien heute ein Artikel bei Morningstar

https://www.morningstar.de/de/news/2156 ... tter_email
trutz
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Re: Smart oder Strategic Beta, (Multi)Faktor-Strategien

Beitrag von trutz »

Interessantes Video zum Msci World Quality Index vs Msci World Sector Neutral Quality Index. Vs Msci World Momentum

Anscheinend bilden die beiden erhältlichen Msci World Quality ETFs den in der Vergangenheit schlechter performenden Msci World Sector Neutral Quality Index ab.

https://www.youtube.com/watch?v=iUZEzp4aO9w
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Re: Smart oder Strategic Beta, (Multi)Faktor-Strategien

Beitrag von trutz »

https://www.vaneck.com/de/de/moat-etf/

Moat ETFs basieren auf einem einfachen Konzept: Es handelt sich um Investments in Unternehmen, die nachhaltige Wettbewerbsvorteile aufweisen und gleichzeitig attraktiv bewertet sind. Diese Moat-Aktien scheinen gut positioniert zu sein, um im Laufe der Zeit bessere Renditen zu erzielen als der breitere Markt. Das zukunftsgerichtete Aktienresearch von Morningstar setzt die Moat-Philosophie in einer fundierten Anlagestrategie um. Diese Strategie ist über zwei Burggraben-ETFs von VanEck zugänglich: mit

dem VanEck US Wide Moat UCITS ETF WKN A12CCN ISIN IE00BQQP9H09 US-Aktien

oder mit dem VanEck Global Wide Moat UCITS ETF WKN A2P6EP ISIN IE00BL0BMZ89 mit weltweiten Aktien.

Letzterer hat ein beeindruckendes Backtesting. Mal abwarten wie er sich in der Realität schlägt. Interessant ist, dass der WKN A2P6EP schon wieder sein All-Time High erreicht hat.

https://www.comdirect.de/inf/etfs/detai ... an=range&e&
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Beitrag von The Ghost of Elvis »

trutz hat geschrieben: 16.08.2022 22:18 Interessantes Video zum Msci World Quality Index vs Msci World Sector Neutral Quality Index. Vs Msci World Momentum

Anscheinend bilden die beiden erhältlichen Msci World Quality ETFs den in der Vergangenheit schlechter performenden Msci World Sector Neutral Quality Index ab.

https://www.youtube.com/watch?v=iUZEzp4aO9w
zitiert aus süddeutsche :
......Wie aber findet MSCI seine vermeintlichen Qualitätsaktien? Der Indexbetreiber gibt an, dass er auf drei Kriterien setzt: eine hohe Eigenkapitalrendite, eine niedrige Verschuldung und eine geringe Schwankung beim jährlichen Gewinn. Unternehmen, die diese Kriterien erfüllen, werden in dem Index stärker gewichtet. Ansonsten orientiert er sich am MSCI World Index, worauf die Bezeichnung "Sector Neutral" hinweist: Die einzelnen Branchen sind genauso gewichtet wie beim Vorbild.......
Der Spezialindex legte in den vergangenen 20 Jahren rechnerisch um 8,1 Prozent pro Jahr zu, beim MSCI World Index waren es 6,3 Prozent pro Jahr. Fonds-Experte Masarwah gibt jedoch zu bedenken, dass der Index durch seine Konstruktion stark auf Aktien setzt, die auch in der Vergangenheit gut gelaufen sind, vor allem US-Papiere. "Es ist eine Wette darauf, dass alles bleibt, wie es ist".....
Xtrackers (ISIN IE00BL25JL35) oder iShares (ISIN IE00BP3QZ601).....
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The Ghost of Elvis
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Faktorbasierte Ansätze

Beitrag von The Ghost of Elvis »

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Sturmius Schneider ist im Passive Products Team tätig und arbeitet im Rahmen der ETF-Auflegung an der Entwicklung neuer Indizes. Sein Spezialgebiet sind thematische und Faktor ETFs. Zuvor hat er Kreditrisikomodelle für die Deutsche Bank entwickelt ....

Sturmius und Begüm, klingt spannend :)
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