Guter Artikel: Bail Out, Bail In, Bail Down

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Turon
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Guter Artikel: Bail Out, Bail In, Bail Down

Beitrag von Turon »

http://pit-hinterdenkulissen.blogspot.d ... nda-x.html

Mein Senf dazu. Es kommt nicht darauf an sich auf Aussagen zu konzentrieren, die diverse Menschen machen. Sondern daraufhin schauen was passiert, was außergewöhnlich ist.

Und die außergewöhnliche Reihe beginnt spätestens im Jahre 2008

1) Amerika aber auch Europa rettet im Jahre 2008 diverse Banken vor dem unweigerlichen Bankrott. Wir sprechen her von Unsummen, von Geldmenge die jedweden Rahmen sprengt. Gleichzeitig liegen Zinssätze auf historisch niedrigen Niveau.

2) Es passierte damals noch was Ungeheuerliches. Diversen Banken wurde Kapital zur Verfügung gestellt in Milliardenhöhe. Dieses Geld wurde aber in Staatsanleihen von den Banken geparkt. Man hat IMHO Milliardenpakete am neuen Geld ausgegeben.... es den Banken zum Zinssatz von 0,01 bis 0,25 zur Verfügung gestellt und die Banken kauften dafür Staatsanleihen die mit 3% verzinsen.

3) Zentralbanken bestätigen dass es für Anleihen keinen Markt defacto gibt - jedenfalls nicht zu diesem Preis und kaufen obige - stellenweise unbegrenzt auf.

4) Dem Autor gebe ich bis dahin Recht, dass offenkundig zu erkennen ist, zu Aktienmärkten und Anleihen es keine Alternativen gibt. Er hat das zwar so nicht beschrieben, aber es müsste offensichtlich sein. Die Immobilienpreise in Sürden Europas haben sich seit 2008 nicht erholt, und liegen weitgehend unter den
Erstellungskosten. In USA ist es nicht anders.

5) Bei Gold/Silber ist zu erkennen, dass die Jahre 2008-2011 in etwa gute Phase gewesen sind. Aber auch nicht berauschend. Weitaus besser ist man Apple zum Beispiel gefahren.

6) Es gibt Leute die heutzutage immer noch der Meinung sind Gold/Silber Preis
unterliegt keinen Manipulationen. Zumindest aber sollte man Anbetracht letzter
Vorkommnisse zugeben er wird gemanagt.

a) diverse Banken stuften im Zuge der 2 Jahre lang andauernder Korrektur
zum Schluss Rating Sell. Goldmann Sachs animierte sogar seine Kunden zum Putkäufen, und da stellte man sogar noch Herr Soros hin, der behauptet hat Gold seine Funktion als Krisenmetall verloren.

b) Unmittelbar darauf die Aktion, eines massiven Kursabsturzes, der immer noch andauert.

c) weltweit wird von Verknappung gesprochen, massiver Nachfrage (zu selber Zeit).
Auch wird Gold massiv aus den Lagerstätten abgezogen.

d) worüber man nirgendwo in den Medien gesprochen hat, wo es keinen Rating gab, war Silber.

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Nun - meine Schlussfolgerung gegenwärtig ist diese:

1) Die Staaten können nicht einfach weiter Geld drucken und Märkte fluten usw.
Die Staatsverschuldung Amerikas beträgt zur Zeit schon das VIERFACHE vom Jahr 2000. In Europa sieht es nicht besser. Und Japan ja sowieso.

Soll die Summe der bunt bedruckten Noten irgendwann doch exponentiell gegen Unendlichkeit zunehmen, und die Zeiträume wo es passiert (die Mengenverdopplung) auf der Zeitachse gegen Null streben?

2) Aus Amerika höre ich, die Amis kaufen Gold, sie kaufen Silber und wenn sie nix haben, dann kaufen sie auch noch Waffen. Die offiziell zugängliche Munitions- und Waffengeschäfte sind ebenso leer.

3) Der panikartige Sell Off bei Gold/Silber sollte die Masse dazu animieren aus dem Metall zu gehen. Ich glaube ich liege nicht falsch, wenn ich die Behauptung aufstelle, dem System ist es egal, ob Gold abstürzt, oder die Akkumulationsphase beendet wurde. Fakt ist was uns gegenwärtiger Moment aufzeigt, entweder ist die Ware Gold/Silber wirklich extrem knapp, oder sie wird zurückgehalten, oder sie gelangt gar nicht in großen Mengen in die Lieferketten.

Die Masse sollte also INS GELD.... und als Folge davon dass es doch bestimmt viele gewesen sind die sich haben rauswerfen lassen....wird man jetzt den Goldpreis
und Silberpreis vermutlich erheblich verteuern, damit die Masse im Geld bleibt.

Diverse Aktien sind massivst wieder überbewertet, die Staatsanleihenblase ist kurz vor dem Platzen, die Glaubwürdigkeit an Währung doch massivst erschüttert.

Amerika kann sich aus der Umklammerung auch nicht lösen. Ganz wichtiger Aspekt.
China lässt gar nicht erst zu, dass die chinesische Währung gegenüber Dollar
sich über Markt anpasst. (Genau das selbe war auch früher der Grund warum Amerika gegenüber England zu Großmacht aufstieg).

Also, die gesellschaftlichen Umwälzungen stehen uns direkt noch bevor, und ja das ist BALD, denke ich.
Turon
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Beitrag von Turon »

Eine weitere Ergänzung noch.

Den aktuellen Zahlen zu Folge sehen so aus. Beschäftigungsquote gegen öffentliche Verschuldung.

BESCHÄFTIGUNGSQUOTE:

Beschäftigungsquote USA (ich will die fingierte Zahlen der Arbeitslosenquote nicht mehr betrachten, sie ist für mich einfach nicht mehr logisch. ) beträgt 66%
Sprich 2 von 3 Menschen sind irgendwie und irgendwo beschäftigt. Natürlich berücksichtigt diese Zahl nicht welche Art von legalen Erwerb hier gemeint ist, ob das Minijobs sind, Teilzeit, oder Vollzeit.
Quelle

Beschäftigungsquote Deutschland beträgt aktuell ca. 50%
Quelle

Ich glaube in diversen anderen Ländern Europas liegt die Beschäftigungsquote deutlich drunter, also unter dem Niveau Deutschland. Diese zwei Zahlen lassen erkennen, daß sehr wohl die amerikanische Volkwirtschaft gegenüber Europa effizienter arbeitet, als europäische. Die offiziellen Arbeitslosenzahlen, liegen interessanterweise auf selben Niveau. (Gut die Arbeiten die beide Nationalitäten ausführen sind grundlegend verschieden, in Deutschland arbeiten sehr viele Menschen in diversen Industrien, in Amerika arbeiten die meisten im Dienstleistungssektor.

VERSCHULDUNG STAAT:

USA ist aktuell bei 17 Billionen Dollar (im Jahre 2000 waren es noch 5,5 Billionen Dollar). EUROPA kommt aktuell auf 8,6 Billionen Euro Schulden

Das bedeutet jeder Amerikaner hat zusätzlich zu eigenen Schulden 54,500 Dollar Schulden. Jeder Europäer der Eurozone hat demnach 17000 Euro Staatsschulden am Kopf.

Augenscheinlich sieht das ja nicht schlimm aus für Europa, aber schaut man sich das Schuldengefälle mal genauer an, sind die Alteuropaländer in der Situation, dass ihr pro Kopf Einkommen sich ganz anders verteilt, genauso wie die Vermögenswerte.

Während Länder wie Portugal deutlich geringeres Einkommen haben als die Deutschen zum Beispiel, haben sie umso mehr Staatsschulden pro Kopf. Dieses Gefälle ist drastisch, denn ein Staatsbankrott von Griechenland, Portugal usw. bedeutet automatisch, dass die Schuld dort verschwindet, und in anderen Ländern als uneinbringliche Forderung dann in einem anderen Teil Europa fehlt.

Was wir die ganze Zeit schon beobachten, ist das das Problem Europas, reines Europaproblem ist und dieses Problem taucht in USA oder in Japan so nicht auf. Nun wird auch klar, warum amerikanische Ratingagenturen ganzes Euroland ins Wanken bringen können. USA und JAPAN sollte man als über Jahrzehnte als homogene Einheit wirtschaftlich und kulturell betrachten, Europa ist in diesem Sinne völlig anders.... und damit am meisten angreifbar. Sie war das schon zwar immer, bedingt der Vielfalt an Kultur, Sprache und Einkommensverhältnissen, aber unter Herrschaft einer Währung wie der Euro, ist Europa ein gewaltiger Pulverfass geworden. Und die Lunte brennt.

Was völlig unter geht, diverse US-Staaten sind ebenso verschieden verschuldet,
zumindest vermute ich das. Offizielle Daten zum Verschuldung von Arizona, oder zum Beispiel Ohio sind jedenfalls nicht leicht abrufbar. Europäische schon.

Wie dem auch sei: da wird was passieren, passieren müssen. Diese Ungleichgewichte sind auf Dauer eine Seifenblase - und diese gewaltigen Unterschiede in der Eurozone ist die Achillessehne Europas, an der die Amerikaner sägen um von eigenen Problemen abzulenken.
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Die einzige logische Konsequenz die sich für mich zumindest daraus ergibt, man muß einen Neuanfang wagen, wo der Eurostaat, wenn er das ganze überhaupt überstehen kann, als ganzes einen völligen Neuanfang schafft wo nach 15-20 Jahren eine neue andersdenkende europäische Generation eher Brücken als Grenzen baut.

Hierzu muß ein bestimmter Teil der Menschen wohlhabend bleiben, der Rest wird unerbittlich verarmen müssen. Einen Staat baut man über Züchtung von bipolaren
Verhältnissen zwischen Menschen.

Und man kann 100% davon ausgehen, dass Diskussionen im Bundestag zum Thema Homoehe, Gendergleichberechtigung, oder vermeintliche Steuerverbrechen
eine Ulli Hoeneß, lediglich Ablenkungsmanöver sind. Man verschweigt der Masse eine Menge, und zumindest für mich ist es schon längst klar.... das da ist endgültig eine Demokratie mehr.

Das steht zwar noch drauf, aber es ist keine.
thallo
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Bitte keinen Unsinn verbreiten !

Beitrag von thallo »

Anteil der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Personen einer bestimmten Altersgruppe an der Gesamtbevölkerung desselben Alters. Im Gegensatz zur Erwerbstätigenquote berücksichtigt die Beschäftigungsquote nur die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, nicht aber bspw. Selbstständige oder Mini-Jobber; sie ist daher niedriger als die Erwerbstätigenquote.

Wenn in Deutschland 50% (40 Millionen) nichtselbständige Jobs haben, dann bezieht es sich auf die Gesamtbevölkerung einschließlich aller Kinder, Rentner und Gefängnisinsassen. Und bitte keine Birnen mit Äpfel vergleichen!
Mfg thallo
Turon
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Beitrag von Turon »

Thallo genauso war es doch gemeint. Mir geht es nicht darum sozialversicherungspflichtige Jobs zu vergleichen, sondern darum wieviel Prozent an Menschen an der Gesamtbevölkerung irgendeiner Arbeit nachgehen.

Es ging mir auch nicht um Einkommenshöhe.

Und so siehst Du ganz genau, dass die demografische Entwicklung hier voll die Rechnung trägt. Daher vergleiche ich hier keine Apfel mit Birnen.

Die Arbeitslosenquote nutzt Dir gar nichts mittlerweile, weil in der jeweilige Arbeitslosenstatistik fließt nur jemand ein, der als arbeitssuchend gemeldet ist, also weder Leute die von Reserven leben, noch Leute in Umschulungsmaßnahmen
usw. (genauso wenig wie die die arbeitsuchend gemeldet sind aber krankgeschrieben sind). Auch Leute die zum Beispiel "gesperrt" sind als Leistungsbezieher tauchen in der Statistik nicht auf. Auch die Hartz IV und Langzeitarbeitslose werden nicht berücksichtigt.


Kann Deiner "Empörung" jedenfalls nicht ganz folgen... ;)
Wenn in Deutschland 50% (40 Millionen) nichtselbständige Jobs haben, dann bezieht es sich auf die Gesamtbevölkerung einschließlich aller Kinder, Rentner und Gefängnisinsassen
Ja genauso war es auch meinerseits gedacht, (das liegt einfach daran, weil viele sich an der offiziell angegebener Arbeitslosenquote klammern) - und die ist bestenfalls mittlerweile dafür geeignet um an der Börse einen Push auszulösen...

Einen Zustand der Volkswirtschaft spiegelt sie jedenfalls kaum. Mittlerweile glauben wirklich viele Börsianer, dass wenn US-Zahlen rauskommen und dort steht die US-Volkswirtschaft hätte 200.000 neue Stellen geschaffen, dass die monetären Maßnahmen greifen.

Aber: das die Beschäftigtenzahl ebenso als Maßstab nicht gelten kann, erklärt sich dadurch weil sie nicht besagt, ob die Leute auf 400 Euro jobben, Teilzeit usw.
Die amerikanische Arbeitslosenstatistik geht sogar dazu über jemandem der im Jahre 2013 nur einen Tag beschäftigt war, aus der Arbeitslosenzahl auszuklammern.

Egal... ich zeige in dem Post nur auf, dass mir die Beschäftigungszahl in USA gemäß an der Bevölkerung belegt, dass zumindest 2 von 3 Amerikanern beschäftigt sind, in Deutschland belegt die Zahl, dass jeder zweite nur arbeitet
und davon die Familie ihren Lebensunterhalt zu bestreiten hat.

Trotzdem immer noch gut.

Solche Zahlen für Spanien wären hochinteressant... denn wenn in Spanien schon offiziell jeder 4 Erwerbsfähige arbeitslos ist, dann würde ich doch gerne wissen,
wie hoch dort die Beschäftigungszahl ist. Würde mich nicht wundern, wenn sie unter 40% wäre.

ALS ERGÄNZUNG, weil vielleicht kommt es nicht so rüber wie ich will.

Misst man die Staatsschulden Amerikas und der EU an den Köpfen der Bevölkerung, so wird ersichtlich, dass die immerhin für die Summe von 163000 Dollar immerhin 2 Amerikaner irgendetwas entgegensetzen können). Oder etwa 125000 Euro. Bricht man das auf eine Person um, sind wir bei den amerikanischen Schulden nur fast doppelt so hoch wie in Deutschland pro Erwerbstätigen.

In Deutschland unter Berücksichtigung der europäischen Staatsschulden muß ein Beschäftigter den Kopf für 34000 Euro Staatsschulden halten.

Wenn Du jetzt theoretisch annimmst, dass nur 3,5 Spanier von 10 arbeiten, dann hat jeder arbeitende Spanier einen Schuldenberg auf seinen Rücken in Größenordnung von 48570 Euro.


Und so wird für mich ein Schuh draus, wie die Ratingsagenturen in übrigen arbeiten.
Unter Nutzung des Heimvorteils und immer noch Supermacht, hat USA sehr gute Note immer noch weil 62500 Euro pro Arbeitenden Menschen zwar viel sind, aber vertretbar...

Deutschland hat auch sehr gute Note, weil 34000 Euro zwar hart an der Grenze ist aber immer noch vertretbar. Und was Spanien angeht, der Spanier muß die Schulden abtragen und etwa 2,3 weitere Menschen ernähren.... wo die Schuldenlast doch enorm ist. Daher hat Spanien schlechte Bonitätsnote.

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Ich kann mich da irgendwie nicht den Eindruck erwehren, dass die Ratingsagenturen genau danach gehen, (seinerzeit meinte auch Ron Sommer, dass die Bewertung der Telekomaktie von 100 Euro pro Aktie sich dadurch rechtfertigt, weil jeder Telekomkunde etwa 3000 Euro "WERT IST".

Wenn die Ratingsagenturen also genauso rechnen, dann rechnen sie in etwa so... jeder der eine Arbeit hat, ist in der Lage zum Beispiel 80.000 Euro zu tilgen.

Dass dies natürlich Theater ist, und jedweder Grundlage entbehrt, ist klar. Nur wir leben in sehr Interessanten Zeiten, da zählt ja die tatsächliche Verschuldung kaum eine Rolle... oder die Entwicklung. Ich höre immer wieder als Argument, alles ist nicht so schlimm, (ich meine in der Presse) die Staaten können noch Unsummen von Schulden "machen".

Würde man private Schulden noch hinzurechnen, käme raus, es macht keinen Sinn mehr zu arbeiten ;)))
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