Geldmarkt CHF

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k9
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Geldmarkt CHF

Beitrag von k9 »

Was haltet Ihr von der Möglichkeit, Cash-Bestände vorübergehend
– oder auch länger – in einem in Schweizer Franken notierten
Geldmarktfonds zu halten.

Hintergrund der Überlegung ist

zum einen die sich zuspitzende Euro-Krise und das damit einhergehende
Schwächerwerden des EURO gegen andere Währungen.

zum anderen die seit 6. September 2011 von der SNB
festgelegt Untergrenze von 1,20 für den Wechselkurs EUR / CHF,
damit also eine Quasi-Koppelung des Franken an den EURO.

und dann auch die lauter werdenden Diskussionen, ob die SNB diese
Untergrenze halten kann/will oder nicht.

Ich sehen in den o.g. Faktoren folgende Vorteile für CASH-Positionen
in CHF-Geldmarktfonds (aus Sicht eines EUR-Anlegers):

1.
Ich habe kein Währungsrisiko solange die Koppelung besteht.

2.
Ich habe die Chance auf Kursgewinne, sollte die Koppelung aufgehoben
werden (de facto ist CHF gegenüber EUR durch die Koppelung unterbewertet)

3.
Sollte der „Fall der Fälle“ eintreten, habe ich CASH-Bestände in einer
sicheren Währung.


Was haltet Ihr von dieser Überlegung ?

Ein Kandidat hierfür wäre z.B. der
LU0120694640: Vontobel Swiss Money CHF A

Danke und Gruß
k-9
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Das sind zwei Fragen:

Fonds oder Tagesgeld
CHF als interessante Währung.

In hektischen Zeiten können auch Geldmarktfonds Ärger
machen, da könnte Tagesgeld vorteilhafter sein.

Zur Währung sollte man sich von der Entwicklung der jüngsten
Vergangenheit nicht täuschen lassen - auch der CHF kann
plötzlich nachgeben.

Dazu lese ich gelegentlich, dass es in den USA ziemlich grummelt,
wie DE von der aktuellen Krise profitiert, nämlich durch Staatsanleihen
mit Minizinsen und einen von den PIIGS heruntergezogenen Kurs des
Euro, der den deutschen Export zusätzlich fördert.

Angeblich überlegt man bei der Fed, Staatsanleihen in Fremdwährung
aufzukaufen, was direkt den Dollar drücken würde und letzten Endes
ähnliche Ergebnisse hätte wie QuE 3. Zum Aufkauf kommen praktisch nur
Euro und Yen in die Wahl.

Das könnte den Euro plötzlich sehr beflügerln.
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schneller euro
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Beitrag von schneller euro »

Letztlich wäre das eine Wette, ob die SNB die Untergrenze von 1,20 CHF (seit 6.9.11) hält oder nicht -> T.I.-Thread

Lt. Onvista liegen die 6 Monats-Renditen der CHF-Geldmarktfonds von Vontobel und Pictet bei fast 3%. Was zu der Frage führt, welches Rückschlagpotenzial solche Fonds haben. Fällt mir schwer einzuschätzen, ob die Chancen dieser Fonds höher sind als die Risiken im Vergleich mit einem (m.E. immer noch) risikofreien Tagesgeldkonto in Euro -> uebersicht
k9
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Beitrag von k9 »

Fondsfan hat geschrieben:....
Zur Währung sollte man sich von der Entwicklung der jüngsten
Vergangenheit nicht täuschen lassen - auch der CHF kann
plötzlich nachgeben.
Das ist sicher richtig. Allein, die Gefahr sehe ich in nächster Zeit weniger.
Zumal der Franken von Fluchtkapital aus den Club-Med-Ländern regelrecht
überrollt wird.

Hingegen sehe ich den EURO mittelfristig schwächer werden. Das mag mich
als Konsument wenig stören. Als Investor sehe ich das Abnehmen des
Außenwerts jedoch mit gemischten Gefühlen.

Gruß k-9
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Beitrag von k9 »

schneller euro hat geschrieben:Letztlich wäre das eine Wette, ob die SNB die Untergrenze von 1,20 CHF (seit 6.9.11) hält oder nicht ......
Ich glaube nicht, dass die SNB das langfristig schafft, zumindest nicht in
der Umgebung des gegenwärtigen Szenarios.

Wie die Reaktionen auf den Wahlausgang der GR-Wahl und die Bewertung
der 100-Milliarden Unterstützung der Ibero-Banken durch die Märkte zeigt,
sieht es so aus, als würde das Durchwurschteln auf EU-Ebene munter
weitergehen.

Mittlerweile sehe ich da schon Schaden auf die Währung EURO zukommen
und ich würde dem Sicherheitsaspekt meiner Überlegung einen erheblichen
Stellenwert einräumen.

Gruß k-9
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

@ k-9

Den Ausstieg aus dem Euro mit einem erheblichen Teil
meiner Anlagen betreibe ich auch schon lange, u.a.
durch nicht auf Euro fixierte Rentenfonds wie den
Templeton Global Total Return und Akteienanlagen
außerhalb von Euroland.

Es könnte sehr sinnvoll sein, in diese Überlegung den
CHF einzubauen. Da stellt sich mir aber die Frage, wie
es weitergeht, wenn das passiert, was Du annimmst,
also ein finanzieller Run aus Südeuropa in die Schweiz.

Vermutlich wird es dann Kapitalverkehrskontrollen geben,
negativer Art, wie Deutschland sie zu Beginn der siebziger
Jahre mit dem sog. Bardepot und anderen Maßnahmen auch
hatte.

Wenn man dann schon drin ist in der Währung und die vorhandenen
CHF mit hohem Gewinn verkaufen kann, ist das eine schöne Sache.
Das geht aber in solchen Fällen nur, wenn man nicht in den rechtlichen
Bereich des jeweiligen Staates gerät, also z.B. kein Konto oder Depot
in der Schweiz unterhält.

Der Luxemburger Geldmarktfonds ist dann schon ein brauchbares Vehikel,
aber noch wohler wäre mir dabei, wenn es einer wäre, der nicht von einer
Schweizer Bank emittiert wird bzw. deren Tochter.

Gibt es CHF-Geldmarktfonds von Luxemburger Banken?
k9
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Beitrag von k9 »

@Fondsfan

ich halte das Risiko eines Zerfalls des EURO in seiner jetzigen Struktur für sehr
erheblich bzw. bin fast schon überzeugt, dass es so kommen wird. Mag sein,
dass er als Begriff überlebt. Wenn, dann wird er aber für eine gänzlich andere
Währungspolitik und –struktur stehen, als es die lange Zeit in der Tradition der
Deutschen Bundesbank stehende einmal war.

Ich versuche mich in etwa mit der gleichen Strategie dagegen abzusichern wie
du es beschrieben hast. Internationale Rentenfonds ohne auf EURO lautende
Papiere (meine Wahl: Pictet-Global Emerging Debt) sowie Aktienfonds mit
Nicht-Euro Papieren bzw. Mischfonfs mit ebensolchem Schwerpunkt.

Allerdings halte ich zur Zeit eine größere Cash-Position, die aus Gewinnen mit
Aktienfonds aus dem ersten Quartal diesen Jahres stammt und die ich zu
gegebener Zeit (ich sehe noch stark fallende Kurse im Laufe des Jahres) wieder
in die Aktienmärkte investieren möchte; eine Art Risiko-Kapital, das ich für
solche Zwecke vorhalte.

In der Tat macht mir die Entwicklung in der Eurozone erhebliche Sorgen und
ein anfänglicher Optimismus hinsichtlich der Möglichkeit, die „EURO“-Krise
irgendwann einmal gelöst zu sehen, ist mittlerweile gänzlich verflogen.
Einhergehend damit sehe ich, dass der EURO seit Wochen gegenüber dem Dollar
und allen anderen „Hart“-Währungen erheblich schwächer tendiert und somit
Aktienkäufe von Nicht-EURO-Titeln (in Fonds) für mich als EURO-Investor immer
teurer werden.

In der jetzigen Situation überstürzt in Aktien zu gehen, halte ich für Unfug – ich
sehe weitaus günstigere Einstiegsmöglichkeiten auf uns zu kommen. Also stellt
sich die Frage: was mache ich mit meinem Cash, wenn der EURO im Außenwert
immer schwächer wird. Selbst wenn ich mich damit abfinden würde, bliebe die
Angst, dass die Situation eskaliert und auch Deutschland nicht mehr als der
sichere Hafen angesehen wird (was er im übrigen nicht mehr ist, aber noch hat
sich diese Meinung nicht durchgesetzt). Sollte dies eintreffen ist auch das Gerede
von einer sofortigen erheblichen Aufwertung einer Neuen Mark oder einer
anderen auf Deutschland bezogenen Nachfolgewähung möglicherweise hinfällig.

Vor diesem Hintergrund könnte ein CHF-Geldmarktfonds zumindest zur Zeit eine
Lösung sein.

Durch die Untergrenze beim Wechselkurs haben wir eine Situation, wo ich für
meine EUROS realiter mehr Franken bekäme als bei einem freien Wechselkurs,
da der Franken de fakto deutlich stärker notiert sein müsste. Mit jedem Punkt,
den der EURO weiter nach unten geht, verbessert sich dieses Verhältnis zu
meinen Gunsten. Würde die Untergrenze aufgehoben, hätte ich direkte Gewinne
durch ein sofortiges Hochschießen des Franken. Ein netter Seiteneffekt, auf den
es mir aber nicht ankommt. Im Vordergrund steht das Wissen, mein Geld in einer
Hartwährung zu haben, ohne den Turbulenzen in der EURO-Zone direkt unter-
worfen zu sein.

Wie die Situation weitergeht, weiss ich nicht. Ein gutes Ende wird es kaum nehmen
und Kapitalverkehrskontrollen sind sicher etwas womit man rechnen muss. Ich sehe
aber nicht, dass die Schweiz etwas gegen Kleinanleger unternehmen wird, die mit
relativ geringen Mitteln Positionen in Franken in einem in der Schweiz aufgelegten
Geldmarktfonds haben. Ich glaube kaum, dass man diesen Schritt gehen würde, man
würde damit ein weiteres Mal einen Schritt weg machen vom schon arg ramponierten
Nimbus einer sicheren Bastion für ausländisches Kapital. Das hieße doch für die
Schweiz und ihren Ruf, sich eine Bärendienst zu erweisen und das
ohne Not.

Dennoch ein Einwand, den man bedenken und in seine Überlegungen einbeziehen
sollte. Daher hier ein Produkt von der LGT. Ich konnte leider keinen anderen Fonds
finden, der den Kriterien

„mit auf CHF lautenden Geldmarktpapieren oder Kurzläufern von
Emittenten, die weder Schweizer Banken noch deren Töchter oder andere Schweizer
Recht unterliegenden Institutionen/Gesellschaften sind“


entspricht:

LI0015327682 LGT Money Market (CHF) B


Gruß k-9
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lloyd bankfein
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Beitrag von lloyd bankfein »

schneller euro hat geschrieben:Lt. Onvista liegen die 6 Monats-Renditen der CHF-Geldmarktfonds von Vontobel und Pictet bei fast 3%. Was zu der Frage führt, welches Rückschlagpotenzial solche Fonds haben.
Vielleicht Rentenfonds welche irrtümlich in die Kategorie Geldmark t-Fonds einsortiert wurden?
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

@ k-9

Erst mal Danke für den Denkanstoss, den Du geliefert hast.

Kurz gesagt: ich werde mich Deinem Verhalten anschließen,
auch wenn meine liquiden Mittel nicht mehr hoch sind, denn
ich habe viel von den glattgestellten Posiitionen in zwei Fonds
angelegt:
Templeton Global Return
Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen

Daneben bestehen diverse gestreute Positionen weiter, u.a.
das an anderer Stelle genannte Kerndepot.

Nur noch einige Anmerkungen: ich wähle den zunächst von Dir
genannten Vontobel, weil er im Gegensatz zu dem LGT-Fonds
ausschüttet und damit steuerliche weniger Probleme macht.

Nur möchte ich auf einige Punkte hinweisen, die mißverstanden
werden könnten:

Wer in einen Luxemburger Geldmarktfonds einsteigt, ist für die
Schweiz kein Kleinanleger mehr, sondern für die Schweiz ist bei
möglichen Kontrollen nur der Fonds als solcher ein Großanleger.

Außerdem ist m.W. keiner der in Frage kommenden Fonds in
der Schweiz aufgelegt, denn das würde bei den Zinsen den
Abzug der Verrechnungssteuer von 35 % bedeuten, die man
vermeidet, wenn man den Luxemburger Fonds im Depot in DE
hält.

Weiter ist nach meiner Kenntnis die Verwaltungsgesellschaft eine
Gesellschaft nach Luxemburger Recht. Im rechtlichen Konfliktfall
wird sie es nicht wagen können, zum Nachteil ihrer Kunden nach
innerschweizer Vorschriften zu handeln, sondern sie wird sich an die
in Luxemburg geltenden Vorschriften halten müssen.

Sollte aber Luxemburg im Rahmen der EU Kontrollen einführen, hätten
wir den totalen Supergau in Bezug auf Anlagen, gegen den es wohl
endlich eine Art Volkaufstand geben würde.

Resultat: ich diversifiziere ebenfalls in den CHF, der bei mir bisher
praktisch nicht vorhanden ist.
k9
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Beitrag von k9 »

@Fondsfan

Nix zu danken.
Es freut mich, dass dir meine Überlegungen einen Denkanstoß geben
konnten. Zugleich gebe ich die Blumen zurück, weil deine Anmerkungen
in der zweiten Hälfte des Postings, genauer gesagt, nach dem Doppel-
punkt, für mich eine ebensolcher waren.
Dass aus Sicht der Schweiz ein luxembourger Fonds, der in CHF-Papiere
investiert, ein Großanleger ist, war mir schlicht nicht bekannt obwohl es
doch nur logisch ist.

Davon abgesehen tendiere ich gleichfalls zum Vontobel, bin mir aber
noch nicht ganz schlüssig.

Zwar zog der EURO heute wieder etwas an, was ich aber für ein Intermezzo
halte. Ich werde das nutzen, um meine Gedanken dazu abzuschließen.
Denn ich denke, das bekannte Trauerspiel um unsere Währung geht weiter.

Gruß k-9
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k9
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Beitrag von k9 »

@Fondsfan
Fondsfan hat geschrieben: ....
ich habe viel von den glattgestellten Posiitionen in zwei Fonds
angelegt:
Templeton Global Return
....
Kurze Frage:

Welche Tranche hältst du da ? ISIN ?
Vermutlich eine ausschüttende USD-Variante ?

Vielen Dank.

Gruß k-9
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Kopiert aus dem entsprechenden Beitrag:


Sehe ich auch so. Wobei mir die WKN A0MR7Z (orangefarbene Linie im nachf. Chartvergleich), in € notiert, nicht währungsges., jährlich aussch. am geeignetsten erscheint:
Chart 3 Jahr aus dem T.I.-Rentenfonds-Thread (offensive Produkte)
--------------------------------------------------------------------------------




Hier haben wir den gleichen Geschmack, denn genau dieser Fonds
ist auch in meinem Bestand eines der Kerninvestments.
k9
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Beitrag von k9 »

@Fondsfan

Danke.

Gruß k-9
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Beitrag von k9 »

CASH.CH: KlickDieMaus

Man bleibt konsequent - vorerst.

Gruß k-9
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Beitrag von Azrael_74 »

ich möchte mich da auch mal zu Wort melden und muss zugeben, dass ich eine komplett konträre Ansicht habe.

- die SNB wird meiner Ansicht nach den Mindestkurs beibehalten, bis sich der Franken von selbt wieder abschwächen wird. Da eine Erhöhung der Geldmenge irgendwann inflationäre Tendenzen zur Folge hat, gehe ich davon aus, dass irgendwann der Punkt erreicht ist, wo die EZB den gesamten Aufwärtsdruck absorbiert hat und es dann zu einer Abschwächung kommt, zumindest temporär.
- Die EURO-Krise ist eigentlich keine Eurokrise sonderen eine Überschuldung einzelner Staaten des Euroraumes. Die Eurozone als Ganzes ist aber nicht überschuldet, hat eine neutrale Handelsbilanz und ist daher nach außen hin stabil.
- sollte die Eurozone kontrolliert zerfallen, wird es Folgewährungen geben, wobei die Deutsche Währung dann eher stark sein wird. Da Deutschland der Haupthandelspartner der Schweiz ist, wird sie sich eher an Deutschland anhängen also auch dann wird die CHF zur deutschen Währung kaum aufwerten.
- sollte der Euro unkontrolliert zerfallen, trifft es vor allen den Bankensektor und der hat auch in der Schweiz einen großen Anteil am BIP. Selbt dann ist nicht gesagt, ob die "deutsche Währung" fällt. Eher wahrscheinlich wäre meiner Meinung nach, dass die Nordländer in einer Währungsunion bleiben und die resultierende Währung eher aufwertet. Die Schweiz wird sich dann wiederum eher an die Nordländer anhängen.

Fazit: ich kann mit derzeit kaum ein Scenario vorstellen, in dem CHF gegen den Euro aufwertet, zumindest nicht bis Mitte 2013, aber einige in denen er abwertet.
Ich glaube auch, dass das Panikniveau in der Eurozone bereits ein höher als angemessenes Niveau erreicht hat. die aktuellen Krisenstaaten haben außern Italien wirklich ein Problem mit ihrer Nettoauslandsverschuldung, aber deren Handelsbilanzen sind auf dem Weg der Stabilisierung. Italien wurde ungerechtfertigter Weise in die Krise gezogen, weil offenbar die Leute nicht zwischen Staatsverschuldung und Nettoauslandsschulden unterscheiden können.

Die Krise wäre meiner Meinung nach lösbar, nur blockiert Deutschland durch Unverständnis die möglichen Lösungen. Irgendwann wird aber auch Merkel dämmern, dass sie entweder nachgeben muss oder die Eurozone zerfallen wird. Sie wird dann hoffentlich zu der Entscheidung kommen, dass Deutschland nicht in einem Europa existieren will, in dem es sich den Rest der EU zum Feind gemacht hat.
... und Deutschland wird die Schuld für das Scheitern bekommen, wenn es dazu kommen sollte: In der Volksethik ist es in der Regel so, dass jemand Schuld ist, wenn er helfen könnte aber es nicht tut ... auch wenn er rechtlich nicht dazu verpflichtet ist.
k9
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Beitrag von k9 »

Ich kann deine Gedanken durchaus nachvollziehen und halte die von dir
skizzierten Szenarien ausnahmslos für möglich.
Dennoch sehe ich die Gefahr eines unkontrollierten Auseinanderbrechens
der EURO-Zone, und zwar bei gleichzeitigem Verlust des Status "Sicherer
Hafen" für Deutschland, was - sollte dies eintreffen - ein Aufwerten der
Nachfolgewährung in Deutschland zumindest in Frage stellen würde.

Es gibt bereits jetzt Tendenzen der Märkte, diese Möglichkeit zumindest
in Betracht zu ziehen.

Gruß k-9
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Azrael_74
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Beitrag von Azrael_74 »

die Frage wäre in diesem Fall, ob eine Entwicklung die Deutschland mit in den Abgrund reißt, die Schweiz verschonen würde. (Die SNB legt ihre Euro Devisenreserven nun in "Staatsanleihen hoher Bonität" an ... welche könnten das wohl sein ;). )
Für so ein Scenario würde ich eher Yen oder Gold kaufen nur ist dann weiters die Frage, ob es überhaupt sinnvolle Vorkehrungen dafür gibt.

Ich möchte aber nochmals erwähnen, dass die "Eurokrise" ein Problem der internen Verteilung ist. Aus dieser Natur des Poblems ergibt sich, das es auf jeden Fall lösbar ist. Eigentlich scheitern unsere Politiker an einer Aufgabe, die sogar ein Volksschüler lösen könnte: Du hast ein positives Vermögen aber dein Geld ist auf 17 Konten verteilt, von denen 6 im Minus sind. Was musst du tun um alle Konten zumindest auf 0 zu bringen? :roll:
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Probleme einer internen Verteilung sind nicht dadurch lösbar,
dass man Einheiten dazu ermutigt, sich auf die faule Haut zu
legen und anderen die Lösung ihrer Probleme zu überlassen.

Saarland und Bremen lassen grüßen.

Ich stimme aber zu, dass der Euroraum eigentlich solide ist und
sich nur eine Hystrie aufreden ließ, und sich damit in eine unsinnige
Verflechtung gestürzt hat.

Wenn in den USA einer der Bundesstaaten zahlungsunfähig wird redet
auch kein Mensch von einer Krise des Dollars.

Griechenland ist das klassische Beispiel dafür, dass nichts zur Lösung
von Problemen unternommen wird, solange die Hoffnung besteht, andere
würden für eine Lösung sorgen.

Und zurück zum CHF: ich erwarte mir da keinen besonderen Gewinn,
für mich ist das nur Diversifikation der Risiken.
k9
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Beitrag von k9 »

Azrael_74 hat geschrieben:....
Du hast ein positives Vermögen aber dein Geld ist auf 17 Konten verteilt, von denen 6 im Minus sind. Was musst du tun um alle Konten zumindest auf 0 zu bringen?
Das Beispiel ist gut, hinkt aber.

Ich würd's so ausdrücken:
Es gibt 17 Geschwister mit insgesamt positivem Vermögen und je einem
Konto, wovon 6 im Minus sind. Was musst du tun um alle Konten auf 0 zu
bringen, ohne dabei jemanden zu bevor- oder zu benachteilen ?

Ergo: nicht nur Mathematik, auch Juristerei.
':wink:'
Gruß k-9
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Azrael_74
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Beitrag von Azrael_74 »

... ohne dabei jemanden zu bevor- oder zu benachteilen
Ich glaube nicht das das die Problemstellung ist. Derartige Überlegungen sind religiöse bzw. philosophische Fragen. Wenn die Politk aktuell von "Gerechtigkeit" spricht, gehts meistens um die Durchsetzung der eigenen Wertvorstellungen und bei konservativen Parteien beinhalten diese sehr oft das Prinzip, dass jene, die aktuell mehr haben auch das Recht dazu haben, dieses mehr zu behalten oder anders ausgedrückt: Wer zu wenig hat ist selbst schuld und verdient daher keine Hilfe.
Ich bin selbst kein Christ, aber ich glaube nicht, dass das die Kernlehre der christlichen Religion ist.

Man kann aber die Frage stellen: was ist das Ziel der deutschen Politik? Hier gibt es eigentlich nur zwei Richtungen:

1. Ich will ein Europa schaffen in dem Macht, Vermögen, Ressourcen etc. möglichst gleichmäßig verteilt sind bzw. in Zukunft gleichmäßiger verteilt werden. Wenn das mein Ziel ist, müssen die Starken, die viel haben, den Schwachen was abgeben.

2. Ich will ein hierachisches Europa schaffen in dem die Fähigsten, also die Deutschen, an der Spitze stehen und die anderen beherrschen: Siehe hierzu auch die kürzliche Analyse von Soros, dass sich Deutschland als "wirtschaftliche Imperialmacht" präsentiert. Das trifft es genau.

Die deutsche Politik strebt derzeit eindeutig den 2. Punkt an. Alle Vorschläge, die von Merkel kommen, verfolgen das Ziel, den Problemstaaten die politische Souveränität bzw. Eigenständigkeit zu nehmen. Am liebsten würde man in Griechenland einen deutschen Gouverneur einsetzen, der das Land regiert, bis es seinen Schulden wieder im Griff hat ... was dann vmtl. nie passieren würde.

... aber nun haben wir uns langsam etwas vom Thema des Threads entfernt ;)
k9
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Beitrag von k9 »

Jo, um auf das eigentliche Thema zurückzukommen, denke ich, dass eine
Berücksichtigung von CHF in CASH-Positionen zur Zeit und unter den oben
skizzierten Umständen eine sinnvolle Sache ist. Wohlgemerkt: es geht/ging
mir um eine Diversifikation von CASH-Beständen, nicht um Investitionen
im allgemein. Gerne würde ich die CASH-Bestände am Aktienmarkt unter-
bringen, halte das aber in der aktuellen Situation für zu riskant.

Was die von dir beschriebenen zwei Richtungen angeht, fällt mir zu Nr 1
das Bonmot von Helmut Schmidt ein „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt
gehen“.

Die Nr. 2 entspricht sicherlich weitestgehend der Realität und ist eine
Konsequenz eines in der menschlichen Natur angelegten Machtstrebens.
Ob man das gut findet oder nicht, mag durchaus diskussionswürdig sein.

Beides soll nicht wertend sein, sondern einer nüchternen Beschreibung
von Realität möglichst nahe kommen.

Und in der müssen wir uns wohl oder übel einrichten um wirtschaftlich zu
überleben. Das gilt für dich genauso wie für mich und alle anderen hier
im Forum ……

…… und ist in der momentanen Situation nicht gerade einfach.

':?'

meint k-9
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Beitrag von Fondsfan »

Nach den heute gemeldeten Beschlüssen aus Brüssel werde
ich jedenfalls mit Ausnahme der erforderlichen Mindestmenge
an flüssigen Mitteln keine Bestände mehr unterhalten, bei denen
der Euro als Währung eine Rolle spielt.

Vielleicht rettet uns das Budesverfassungsgericht vor dem Euro-
Rettungswahn.
Think positiv
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Beitrag von Think positiv »

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Beitrag von Fondsfan »

Think positiv hat geschrieben:(+)

???

Sollte das ein Link sein?
k9
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Beitrag von k9 »

finews.ch: KlickDieMaus

Zitat aus dem gelinkten Artikel vom 29.05.2012:


"Gemäss den aktuellsten Daten des «Big Mac Index» ist der Franken gegenüber dem Dollar 62 Prozent und gegenüber dem Euro um 54 Prozent überwertet. Gemäss dem Big Mac Index entspräche der korrekte Wert eines Dollar 1.55 Franken. Ein Big Mac kostet in der Schweiz 6.82 Dollar, während das Brötchen in den USA lediglich 4.20 Dollar und in der Eurozone 4.42 Dollar kostet. Somit kostet der Big Mac in der Schweiz umgerechnet rund 2.60 Dollar mehr als in den USA respektive 2.38 Dollar als in der Eurozone."


Wenn das in etwa der Realität entspricht, wäre man mit einem Investment
in ein CHF-Geldmarkt-Produkt z.Zt. auf der richtigen Seite:

1. Kein Währungsrisiko durch die Untergrenze der SNB
2. Riesiges Aufwärtspotential, wenn diese Koppelung fallen sollte.
3. Reichlich Luft, falls der Franken doch mal abwerten sollte


Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
Papstfan
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Beitrag von Papstfan »

KILLminusNEUN hat geschrieben:
"Gemäss den aktuellsten Daten des «Big Mac Index» ist der Franken gegenüber dem Dollar 62 Prozent und gegenüber dem Euro um 54 Prozent überwertet.
......
2. Riesiges Aufwärtspotential, wenn diese Koppelung fallen sollte.
3. Reichlich Luft, falls der Franken doch mal abwerten sollte


Gruß k-9
Mit Verlaub: steht eine deutliche UEberbewertungdes Franken nicht im klaren Widerspruch zu Punkt 3 und mutmasslich auch Punkt 2 ?
ora et labora!
k9
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Beitrag von k9 »

Papstfan hat geschrieben: ...
Mit Verlaub: steht eine deutliche UEberbewertungdes Franken nicht im klaren Widerspruch zu Punkt 3 und mutmasslich auch Punkt 2 ?
Meine Aussagen beziehen sich auf einen Anleger, der zum jeweiligen
Zeitpunkt des Ereignisses in einem CHF-Geldmarktfonds investiert ist.

ad 2.
Durch die feste Untergrenze ist der Franken an den EURO gebunden.
Dieser fällt z.Zt. immer weitert. Demnach fällt der Franken mit. De Facto
ist er aber wesentlich stärker als dieser künstlich niedrig gehaltenen Kurs
suggeriert. Wird die Koppelung aufgegeben, geht der Kurs des Franken
gegenüber dem EURO durch die Decke. Verkaufst du dann deine Fränkli
(bzw. die in CHF notierten Papiere aus dem Geldmarktfonds),bekommst du
mehr EURO dafür.

ad 3.
Diese verdeckte Höherbewertung des Franken durch die künstliche
Koppelung per Untergrenze an den EURO ist z.Zt. so groß (siehe Artikel),
dass selbst im Falle eines deutlichen Aufwertens des EURO genüber dem
Franken genug Luft bis zur Erreichnung der Verlustzone für den EURO-
Anleger vorhanden ist.
Punkt 3 hat damit natürlich genau wie auch Punkt 2 ein spekulatives
Moment.

Gruß k-9
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Unabhängig von der Frage, ob Papstfan recht hat oder nicht,
habe ich heute meine Position in CHF verkauft.

Grund: nach diverser Lektüre bin ich zu der Meinung gekommen,
das die SNB den sinkenden Dollar als Erleichterung für die Exporte
der Schweiz in Drittländer begrüßt und im absehbaren Fall der Euro-
Krise sich die Flucht weniger in den CHF, sondern mehr in andere Läder
richten wird, weil der Devisenmarkt in Richtung Dollar einfach flexibler
ist.

Der CHF ist also nichts anderes als ein paralleler Euro und damit als
liquide Anlage eher uninteressant.
k9
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Beitrag von k9 »

Schon möglich, hier ist man offenbar anderer Meinung:

fondsprofessionell: KlickDieMaus

Letzten Endes bleibt es eine Wette, wie so vieles in diesen Tagen.

Gruß k-9
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Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Interessante Darstellung, indem die Meinung einer
Minderheit in der Überschrift als allgemeine Ansicht
der ganzen Gruppe dargestellt wird.

So plump manipuliert doch sonst nicht mal die Bild.
k9
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Beitrag von k9 »

Das ist Presse.
Und Presse manipuliert immer, mal mehr mal weniger, die einen platt,
die anderen subtil - mit allen Varianten dazwischen. So wird dort Geld
verdient.

Im übrigen weiß keiner, was die Nicht-Befragten bzgl. der thematisierten
Fragestellung für eine Meinung haben. Es wird auch nicht gesagt, ob die
befragte Stichprobe im Sinne statistischer Kriterien repräsentativ ist.
Insofern wäre ich vorsichtig mit Begriffen wie Mehrheit oder Minderheit.

Gut ist, wenn so etwas dazu führt sich eine eigene Meinung zu bilden.
Mehr erwarte ich von so einem Artikel nicht.

Abgesehen davon ist die Thematik in meinen Augen zwar interessant,
ich habe mir aber keinesfalls eine abschließende Meinung dazu gebildet.
Dem Thema einen eigenen Thread zu widmen sollte ein Pro-Contra-Forum
ermöglichen.

Wäre ich mir meiner Sache ganz sicher, hätte ich im Thread "Transaktionen"
eine entsprechende Aktion mitgeteilt.

Nun, soweit ist es auch heute noch nicht.


Gruß k-9
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Um meine jetzige Meinung differenzierter auszudrücken:

Solange die Euro-Krise so dahindümpelt wie seit einiger
Zeit wird die SNB vermutlich ihre Politik durchalten können.

Erst bei einem Knall in der Euro-Zone wird es wirklich kritisch
werden, das könnte vielleicht der Staatsbanrott von Griechenland
sein oder eher eine Art Kollaps in Spanien oder im September
ein Urteil, wonach Deutschland dem ESM in dieser Form nicht
beitreten darf.

Das wäre dann sicher ein Zeitpunkt, um in den CHF einzusteigen,
falls es dann noch geht. Bis dahin soll mein Geld sich aber schon
vermehrt haben.
k9
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Beitrag von k9 »

Das sehe ich im Grunde ähnlich.

Zwar habe ich wenig Zweifel, dass das BVG den ESM "durchwinkt", den
griechischen Staatsbankrott sehe ich allerdings näher rücken - gerade
heute ist die Presse voll mit entsprechenden Verlautbarungen.

Unsicher bin ich hinsichtlich der Konsequenzen eines solchen Staats-
bankrotts für die Märkte (bzw. die Marktteilnehmer) und damit auch
für die SNB. Wird das wirklich der GAU ("Knall") oder wird das zu
diesem Zeitpunkt bereits mehr oder weniger eingepreist sein ?

Ich hätte im übrigen auch gerne, wenn sich mein Kapital zu diesem
Zeitpunkt bereits vermehrt hätte. Momentan bin ich aber froh, nicht
signifikant investiert zu sein.

Gruß k-9
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Interessant, wie ein heißt diskutiertes Thema plötzlich
aus dem Fokus verschwindet.
k9
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Beitrag von k9 »

Wenn man Fokus gleichsetzt mit "Medienpräsenz", ist das sicher richtig.
Ich halte diese Ruhe bzgl. der hier diskutierten Problematik für trügerisch.

Ich würde daher eher sagen, dass dieses Thema z.Zt. "nicht gespielt" wird.
Dass sich fundamental wenig verändert hat, ist klar. Von daher dürfte es
nur eine Frage der Zeit sein, bis die Problematik erneut "fokussiert" wird.

Gruß k9
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Möglicherweise haben sich zu viele Propheten die
Finger mit der Prognose verbrannt, der Franken
könne im Verhältnis zum Euro nur steigen.

Jetzt tat er erst mal das Gegenteil und damit ist
der Glaube an eine risikolose Spekulation gegen
den Euro erst mal zerbrochen.
Zuletzt geändert von Fondsfan am 18.02.2013 09:05, insgesamt 1-mal geändert.
k9
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Beitrag von k9 »

Fondsfan hat geschrieben:...... damit ist der Glauben an eine risikolose Spekulation gegen den Euro erst mal zerbrochen.
..... und das ist auch gut so.

Gruß k9
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FinanzHai
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Beitrag von FinanzHai »

Fondsfan hat geschrieben:Interessant, wie ein heißt diskutiertes Thema plötzlich
aus dem Fokus verschwindet.
Über Währungen und auch den Chf wurde kürzlich
hier
berichtet
Wählt FDP, die Steuersenkungs-Partei
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