Ratingagenturen und sonnstige Betrüger ...

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Ratingagenturen und sonnstige Betrüger ...

Beitrag von oegeat »

Spätfolgen einer Fehleinschätzung
Derzeit sind Ratingagenturen eher wegen kontinuierlicher Abstufungen der Wackelkandidaten in der europäischen Währungsunion im Gespräch, die Länder wie Griechenland massiv unter Druck setzen. Doch nun droht ihnen selbst Ärger. Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ vom Freitag überlegt die US-Börsenaufsicht (SEC) Klagen zumindest gegen zwei große Player der Branche.

Konkret nennt die Zeitung Standard & Poor’s (S&P) und Moody’s. Ins Visier der Securities and Exchange Commission sollen sie wegen der Finanzkrise, die im Platzen der Subprime-Immobilienblase 2007 in den USA ihren Anfang genommen hatte, geraten sein. US-Ratingagenturen mussten sich schon damals heftige Kritik gefallen lassen, weil sie Wertpapiere, die de facto kaum noch etwas wert waren, als sichere Anlagen eingestuft hatten. Nun überlege die SEC zivilrechtliche Betrugsklagen, berichtete das „Wall Street Journal“ unter Berufung auf namentlich nicht genannte Insider.

Gute Noten für Ramschhypotheken
Ratingagenturen bewerten die Bonität von Staaten und Unternehmen sowie die Ausfallwahrscheinlichkeit von Wertpapieren. Viele Investoren vertrauen ihrem Urteil nahezu blind. In der Finanzkrise hatte sich diese Blauäugigkeit gerächt: Die Agenturen hatten auch jenen US-Hypothekenpapieren gute Zeugnisse ausgestellt, die ab dem Jahr 2007 massiv an Wert verloren und damit die Krise des gesamten Finanzsystems ausgelöst hatten.

Bisher kaum Folgen
Politiker und Finanzaufseher hatten sie dafür scharf kritisiert und ihnen vorgeworfen, mit ihren guten Noten die Immobilienblase in den USA verstärkt zu haben. Sie hätten die Zeichen für einen Niedergang des Marktes ignoriert.

Versuche, die Agenturen zur Rechenschaft zu ziehen, scheiterten bisher zumeist. So urteilte ein US-Berufungsrichter nach Angaben des „Wall Street Journal“ noch im Mai, es habe sich bei den Ratings um „bloße Meinungen“ gehandelt und diese seien durch die in der Verfassung verankerte Meinungsfreiheit geschützt.

Falsche Daten oder falsche Einschätzung?
Nun werden ähnliche Vorwürfe laut wie nach dem Sommer 2007, und die SEC will prüfen lassen, ob sich die Ratings damals auf falsche oder unvollständige Daten gestützt hatten oder aber die Agenturen Anzeichen des bevorstehenden Platzens der Subprime-Blase ignoriert hatten. Konkret soll sich die SEC auf S&P sowie die Moody’s-Tochter Moody’s Investor Service juristisch einschießen, so das „Wall Street Journal“.

Nur Banken zur Kasse gebeten
Anders als Banken, die sich infolge der Finanzkrise einer strengeren Regulierung beugen mussten, blieben die Ratingagenturen weitgehend von Auflagen verschont. Auch die Finanzaufseher und Staatsanwälte knöpften sich bei ihren bisherigen Ermittlungen zu den Verfehlungen der Finanzwelt lieber die einfacher zu greifenden Banken vor. Die US-Bank Goldman Sachs etwa zahlte in einem Vergleich mit der SEC 550 Millionen Dollar (über 350 Mio. Euro). Ein Vergleich mit der US-Großbank JPMorgan Chase steht laut der Zeitung kurz bevor. S&P wollte sich gegenüber dem „Wall Street Journal“ nicht äußern, Moody’s kündigte ungeachtet des konkreten Falls an, mit der SEC bei jeglicher Anfrage zusammenzuarbeiten.

http://orf.at/stories/2064189/2064190/

zeit wiird es !!!!!
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US-Regulierer klagt Wall-Street-Größen

Beitrag von oegeat »

Der Druck auf die Bankenwelt, für die Schäden der Finanzkrise geradezustehen, wird immer größer. Der US-Finanzmarktregulierer NCUA hat heute JPMorgan Chase und die Royal Bank of Scotland wegen fehlgeschlagener Hypothekengeschäfte geklagt, in deren Folge nach Behördenangaben fünf Zentralinstitute der Genossenschaftsbanken zusammengebrochen waren.

„Weitere Klagen dürften folgen“, kündigte die National Credit Union Administration (NCUA) in Alexandria im US-Bundesstaat Virginia an. Der Gesamtschaden gehe in die Milliarden.

Der Regulierer verlangt alleine von JPMorgan Chase und der Royal Bank of Scotland einen Schadenersatz von mehr als 800 Mio. Dollar (562 Mio. Euro). Die Behörde überwacht die Genossenschaftsbanken in den USA und springt bei Pleiten ein. In der Finanzkrise hatte sie das mehrfach tun müssen und will nun ihr Geld wiedersehen. „Diejenigen, die die Probleme bei den Kreditgenossenschaften verursacht haben, sollten auch für die Verluste aufkommen“, forderte die NCUA.

Mit falschen Versprechungen gelockt
Die NCUA wirft den Großbanken vor, die Genossenschaftsbanken mit falschen Versprechungen zum Kauf der Hypothekenpapiere verleitet zu haben; sie hätten die Risiken heruntergespielt. Diese sogenannten Mortgage-backed Securities waren ab 2007 einer Vielzahl von Finanzinstitutionen rund um den Globus zum Verhängnis geworden, als die Immobilienblase in den USA platzte und die Papiere rasant an Wert verloren. Bisher sind jedoch nur wenige Banken dafür zur Rechenschaft gezogen worden, dass sie die riskanten Wertpapiere verkauft hatten.

Publiziert am 20.06.2011




http://news.orf.at/stories/2064675/
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Beitrag von oegeat »

Europäische UnionDrucken
Bewerten 11:58.

Finanzaufsicht droht US-Ratingagenturen mit VerbotAb Juli unterstehen Standard & Poor's und andere Agenturen der europäischen Wertpapieraufsicht. Die fährt nun schweres Geschütz auf


................Ab 7. Juli wird die ESMA alleiniger Aufseher über die Ratingagenturen in Europa. Auch Agenturen aus Drittstaaten wie den USA müssen von ihr dann lizenziert werden. Das ist die Voraussetzung dafür, dass ihre Ratings in Europa genutzt werden, hieß es in der Zeitung. .....

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Beitrag von oegeat »

Ratings oft selbsterfüllendes Finanz-Voodoo


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Studie liefert Beweis
29.06.2011, 16:57


Der Verdacht, dass das vielkritisierte "Finanz-Voodoo" der Ratingagenturen den Druck auf verschuldete Staaten ungerechtfertigt erhöht und auf den Finanzmärkten Hektik provoziert, ist seit Beginn der Euro-Krise nicht nur einmal geäußert worden. Schweizer Ökonomen der Uni St. Gallen liefern jetzt auch einen wissenschaftlichen Beleg dafür: "Schlechte Ratings können sich von selbst erfüllen, selbst wenn sie ungerechtfertigt sind", so das Ergebnis ihrer Studie. Und bei den Euro-Schuldenländern haben die Rating-"Zauberer" offenbar ganze Arbeit geleistet.

Die Agenturen haben die Kreditwürdigkeit der sogenannten PIGS- Staaten (Portugal, Irland, Griechenland und Spanien) in den letzten zwei Jahren ungerechtfertigt weit herabgestuft, schlussfolgern die Schweizer Wirtschaftsforscher in ihrer Arbeit. "Man könnte fast meinen, Ratingagenturen erfüllen einen reinen Selbstzweck: Sie können einen Staatsbankrott ex ante nicht vorhersagen, aber in bestimmten Situationen herbeiführen und damit prognostizieren", so die Autoren Prof.

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Beitrag von oegeat »

8)
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Beitrag von k9 »

oegeat hat geschrieben:8)
Super-Darstellung !

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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Beitrag von oegeat »

"Too big to fail"-Banken: Moody's listet Namen auf

Die US-Ratingagentur Moody's hat nun die 28 internationalen Banken aufgelistet, die ihrer Meinung nach als "systemrelevant" einzustufen sind und daher über entsprechend hohes Eigenkapital verfügen müssen.

Deutsche Bank AG, Goldman Sachs Group Inc., BNP Paribas SA, Morgan Stanley, JPMorgan Chase & Co., Credit Suisse Group AG, Natixis, Nomura Holdings Inc., CACIB, Citigroup Inc., UBS AG, Bank of America Corp., Barclays Plc, Societe Generale SA, Royal Bank of Scotland Plc, Mitsubishi UFJ Financial, HSBC Holdings Plc, Mizuho Financial Group Inc., Commerzbank AG, UniCredit SpA, Macquarie Group Ltd, Royal Bank of Canada, Banco Santander, SA Wells Fargo & Co., Itau - Unibanco Holding SA, Industrial and Commercial Bank of China (ICBC), Toronto- Dominion Bank und Standard Chartered Plc.

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