In einem am Donnerstag veröffentlichten Entwurf sollen die Emittenten von Einzelhändlern künftig nur noch Gebühren von maximal zwölf Cent pro Transaktion verlangen können. Derzeit betragen die Gebühren je nachdem, welches Verfahren die Einzelhändler gewählt haben, mehrere Prozent des Umsatzes. Kommt die Begrenzung in der Form, dann dürfte für die Kreditkartenunternehmen schlagartig ein extrem großer Teil des Umsatzes und damit auch des Gewinns wegbrechen. Es verwundert daher nicht, dass die Aktienkurse von Mastercard und Visa nach dieser Meldung in den freien Fall übergingen.
Demnach notierten die Visa-Aktie am Montag noch bei knapp 81 US$. Am Freitag waren die Papiere hingegen für knapp 67 US$ zu haben. Das entspricht einem deutlichen Kursminus von über 17 Prozent. Nicht viel besser erging es dem Konkurrenten Mastercard. Schloss die Aktie des Unternehmens am Montag noch bei knapp 260 US$, können verkaufswillige Anleger aktuell hingegen noch gerade einmal 221,26 US$ je Anteilsschein erlösen. Auch hier liegt das Kursminus mit knapp 15 Prozent deutlich im zweistelligen Bereich. Damit haben sich viele Anleger nahezu panisch von Ihren Anteilsscheinen getrennt.
Wenn die Pläne der Fed so realisiert werden, dann bekommen die Unternehmen für ihre Dienstleistung zukünftig nur noch Gebühren in ähnlicher Höhe, wie sie auch z.B. normale EC-Kartenzahlungen in Europa für die Einzelhändler verursachen. Das wäre für die Branche ein schwerer Schlag, auch wenn die derzeitigen Gebührensätze schon als sehr hoch bezeichnet werden müssen.
Die geplanten Änderungen sollen sowohl für die klassischen Kreditkartenzahlungen als auch für Zahlungen mit den sogenannten Debitkarten gelten. Bei Debitkarten, die vor allem für tägliche Anschaffungen wie Lebensmittel oder Benzin genutzt werden, wird das Geld direkt vom Konto des Karteninhabers abgebucht, während Kreditkarteninhaber einmal im Monat eine Rechnung bekommen, die erst dann bezahlt werden muss. Alternativ können Kreditkartenkunden die Rechnungen auch mit monatlichen Raten begleichen und bei dem Unternehmen einen Kredit eingehen. In Amerika werden Debitkarten immer populärer, während der Einsatz von Kreditkarten zurückgeht. Nach der jüngsten Wirtschaftskrise wollen sich die Amerikaner scheinbar nicht mehr so leichtfertig und „einfach“ verschulden. Auch sind die Banken durch die Krise restriktiver geworden und senken vielfach die Kreditlinien für Verbraucher.
Fazit:
Die relativ hohen Gebühren, die eine Kreditkartenzahlung bei den Einzelhändlern verursacht, waren vielen Einzelhandelsvertretern schon lange ein Dorn im Auge. Nun scheint sich die Fed dieser Aufgabe angenommen zu haben. Was für Einzelhändler und Verbraucher positiv ist, ist für die betroffenen Aktionäre der Unternehmen eine Katastrophe, da Kreditkartenemittenten wie Visa und Mastercard die Umsätze bzw. die Gewinne wegbrechen. Weggebrochen sind in der vergangenen Handelswoche auch die Aktienkurse der betroffenen Unternehmen, da die Gewinne in Zukunft deutlich niedriger ausfallen dürften.
Wir meinen jedoch, dass es sich bei der jüngsten Kursrutsch nur um die erste Verkaufswelle gehandelt haben dürfte. Wenn der Entwurf der Fed tatsächlich in dieser Form realisiert wird, dann müssten die Aktien von Visa und Co. noch deutlicher korrigieren, um unter den neuen Rahmenbedingungen wieder ein angemessenes Bewertungsniveau zu erreichen. Mutige Anleger, die an die Realisierung der bekannt gewordenen Pläne glauben, können daher die Chance nutzen, um auf einen anhaltenden Kursverfall bei den Kreditkarten-Aktien zu wetten. Nach derartigen Meldungen und so ausgeprägten Kursrücksetzern ist es allerdings nicht auszuschließen, dass vor dem richtig großen Rutsch erst noch eine technische Gegenreaktion erfolgt. Vor diesem Hintergrund möchten wir nur sehr erfahrenen Anlegern zu einem Short-Engagement raten.
quelle investoralert.de
Wie man das handeln kann ?
mit zB

hier mein Anbegot <<>>klicken>><<