Wie Sie mit Aktien zum Millionär werden

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sed

Wie Sie mit Aktien zum Millionär werden

Beitrag von sed »

Die Deutschen sitzen auf einem Berg von Aktien. Beteiligten sich 1997 nur neun Prozent der über 14-Jährigen an Unternehmen, so sind es inzwischen 18,5 Prozent
Illustration: WamS/Bengt Fossag
Von Heiko Thieme

Berlin - "Ich spekuliere nicht und wünsche mir mittel- und langfristig kalkulierbare Erträge. Deshalb bevorzuge ich sichere Anlageformen, zum Beispiel in Form von Sparbriefen oder Bundesobligationen." Dieses Zitat stammt von Bundesfinanzminister Hans Eichel, der neben anderen Profis und Promis von der WELT am SONNTAG vor zwei Wochen nach seiner Anlagestrategie befragt wurde. Die Börsengeschichte zeigt jedoch, dass Aktienanlagen langfristig die von Herrn Eichel bevorzugten Alternativen deutlich schlagen. Verwechselt der Bundesfinanzminister etwa solide Aktienanlage mit kurzfristiger Spekulation?
Ein 20-Jähriger, der jeden Monat 100 Mark in den Dax-Index in Form eines Index-Zertifikates mit einer Rendite von zwölf Prozent investiert, wird mit seinem 60. Lebensjahr zum Millionär, obwohl er über diesen 40-jährigen Zeitraum insgesamt nicht einmal 50.000 Mark selbst aufwendete. Wer über den gleichen Zeitraum Sparbriefe mit einer Verzinsung von fünf Prozent gekauft hätte, kommt nicht einmal auf 150.000 Mark. Aktiensparen sollte daher die bevorzugte Anlagestrategie sein.

Sarah Wagenknecht von der PDS betrachtet in derselben Umfrage Aktien als spekulatives Spiel und meint, dass Kleinanleger an der Börse meist den Kürzeren ziehen und führt dabei die Kursentwicklung des Neuen Markts als Beispiel an. Durch den Nichtkauf von Aktien will sie nach ihren eigenen Worten "den Kapitalismus aushebeln". Wer so argumentiert, zeigt ein totales Unverständnis gegenüber der freien Marktwirtschaft und eignet sich nicht zum Regieren.

Am vernünftigsten äußerte sich der 68fache Fußballnationalspieler Thomas Helmer über seine Anlagestrategie, die primär aus langfristigen Aktienanlagen unter den Dax-Werten besteht. Als Beimischung hat er risikoreiche Freiverkehrswerte. Offensichtlich hat es dieser Sportler nicht nur in den Beinen, sondern auch im Kopf.

Bei einer erfolgreichen Anlagestrategie kommt es auf die Diversifizierung an. Selbst Totalverluste können dabei akzeptiert werden, sofern sie nur einen geringen Teil des Portefeuilles betreffen. Die Spekulation ist dabei quasi das Salz in der Suppe. Diejenigen, die am Neuen Markt große Verluste erlitten, haben offensichtlich ihre Suppe total versalzen. Wer dagegen nur eine leichte Prise nahm, dem wurde der Appetit an der Börse nicht verdorben.

Während Pessimisten über die in den vergangenen 15 Monaten gefallenen Börsenkurse lamentieren, sollten aufgeklärte Optimisten diese Chance nutzen und noch in diesem Sommer mit dem regelmäßigen Aktiensparen beginnen. Qualität und Substanz haben dabei Priorität. Heiße Luft dagegen bringt keine dauerhaften Erfolge. Die Aktie ist wesentlicher Bestandteil der freien Marktwirtschaft und gibt dem Einzelnen eine direkte Beteiligung am Erfolg des jeweiligen Unternehmens. Der nächste Wirtschaftsaufschwung sollte spätestens im kommenden Jahr eintreten. Erfahrungsgemäß antizipiert die Börse solche Entwicklungen sechs bis neun Monate im Voraus.

Der Deutsche Aktienindex (Dax) erzielte seit 1991 einen Jahresgewinn von 14 Prozent, sofern Dividenden reinvestiert wurden. Das heißt, das Kapital verdoppelte sich hier fast innerhalb von fünf Jahren. Ähnlich waren die Resultate an der Wall Street beim Dow-Jones-Index. Keiner der dort enthaltenen 30 Werte brachte in den vergangenen 20 Jahren Verluste. Der größte Gewinner war die Discountkette Home Depot mit einem Plus von über 63.000 Prozent! Um beim Sparbrief mit fünf Prozent Verzinsung auf das gleiche Ergebnis zu kommen, werden mindestens 140 Jahre benötigt.

Mit der Emission der Deutschen Telekom im November 1996 hat sich die Aktienkultur in Deutschland grundlegend verändert. Laut dem Deutschen Aktieninstitut in Frankfurt halten fast zwölf Millionen von den rund 81 Millionen Bundesbürgern inzwischen Aktien oder Aktienfonds-Anteile. Allein seit 1997 hat sich der Anteil der Aktienbesitzer bei allen Deutschen, die über 14 Jahre alt sind, bis Ende 2000 von knapp neun Prozent auf 18,5 Prozent mehr als verdoppelt.

Betrug die Marktkapitalisierung aller an der Frankfurter Börse notierten Werte im April vergangenen Jahres fast 1700 Milliarden Euro, so war diese Summe zur Jahresmitte um rund 350 Milliarden Euro geschrumpft. Am Neuen Markt war der Abwärtstrend noch weitaus rasanter. Hier fiel die Marktkapitalisierung innerhalb von 15 Monaten seit Ende des ersten Quartals 2000 von über 200 Milliarden Euro auf inzwischen knapp 70 Milliarden Euro. Die Spekulationsblase kam offensichtlich zum Platzen, da die Bewertungsbasis zur Jahrtausendwende besonders am Neuen Markt mit Realität nichts mehr zu tun hatte. Nur bei der Tulpenspekulation in Holland vor über 350 Jahren gab es noch größere Exzesse.

Trotz dieser kurzfristigen Negativerfahrung wäre es falsch, der Aktie den Platz als eine vernünftige Langfristinvestition abzusprechen. Bereits in einem Zeitraum von fünf Jahren kommt es an der Börse nur selten zu Verlusten. Über einen Zeitraum von mindestens 20 Jahren, ist es bisher sogar immer zu einem Gewinn gekommen, sofern die Börsenanlage breit gestreut war. Selbst wer in der exzessiven Hochphase der Wall Street 1929, kurz vor der Weltwirtschaftskrise, Aktien kaufte, konnte innerhalb von 20 Jahren einen durchschnittlichen Jahresgewinn von rund neun Prozent erzielen, sofern man jedes Jahr den gleichen Betrag investierte. Durch regelmäßiges Aktiensparen werden die Höhen und Tiefen der Börse ausgegeglichen und brachten im Jahresdurchschnitt in den vergangenen 75 Jahren rund zwölf Prozent pro Jahr ein.

Eine Einmal-Anlage von nur 1000 Dollar an der Wall Street Ende 1925 ist - gemessen am Standard-&-Poor's-500-Index - heute über zwei Millionen Dollar wert, sofern Dividenden reinvestiert wurden. Selbst der Indexeinbruch von 1929 bis 1932 um fast 90 Prozent hat dieses Gesamtergebnis im Nachhinein kaum geschmälert. Wer dagegen langfristige Staatsanleihen kaufte, kommt im gleichen 75-jährigen Zeitraum auf kaum mehr als 50.000 Dollar. Ein noch geringerer Gewinn wurde erzielt, wenn man die 1000 Dollar auf einem Tagesgeldkonto verzinste und damit rund 15.000 Dollar erreichte.

Der bedeutendste Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts, Albert Einstein, bezeichnete das Steigerungspotenzial der Börse unter Berücksichtigung der Wiederanlage (die so genannte Zinseszinsrechnung) als eines der faszinierendsten Grunderkenntnisse der Welt. Erstaunlich ist, dass selbst prominente deutsche Politiker diese klaren Ergebnisse der langfristigen Aktienanlage immer noch nicht zu verstehen scheinen und sie als risikoreiche Spekulation abtun.

Nimmt man die Börsenentwicklung der vergangenen 50 Jahre als Basis, so könnte der Dax am Ende dieses Jahrzehnts die 12.000-Marke durchaus erreichen, während der Dow-Jones-Index sogar die 20.000-Punkte-Hürde überschreiten kann.

Von Heiko Thieme
Bär

Beitrag von Bär »

Es kommt immer darauf an wo man gerade steht:

Ein Zwanzigjähriger, der am 03.09.1929 für 100.000 $ Blue Chips des DJ kaufte mußte fast 60 Jahre werden um sein Geld wieder zu bekommen........ohne Gewinn.........ohne Zinsen

Sein Kumpel, der am 03.09.1929 für 100.000 $ Gold kaufte, hatte nicht nur 2 Jahre später sein Vermögen verdoppelt, sondern während der Depression auch was zu beißen.............und konnte dann später viiiiele schöne Blue chips kaufen.

Heute ist alles anders ? Das passiert heute nie wieder?

Vorgestern Nikkei, gestern Nasdaq, heute Merval..................und der Dow Jones wird morgen immer weiter steigen und niemals 80% crashen???????
sed

Beitrag von sed »

Heute ist alles anders ? Das passiert heute nie wieder?


1987 wäre das selber, "nocheinmal" passiert.. Wenn, das Gold, Weltwährung wäre...

Alan Greenspann hätte nie die Möglichkeit gehabt, in der öffentlichkeit zu treten und zu sagen >> Der FED steht mit alle Ihre möglichkeiten hinter die Finanzmärkten<< --Notfalls, würde der FED die Finanzmärkten mit cach überfluten--

In der Börse ist alles Möglich.... Manchmal sogar das unmögliche:G
Aber, Ich glaube nicht. Das, 1929 sich wiederholen kann...

Es sei denn man führt die Goldstandart wieder ein:(

viele Grüße
sed
Bär

Beitrag von Bär »

Heute nicht mehr möglich?

Nasdaq -80%, Merval -60%, Nikkei -75%, Nemax -85%, alle Zahlen über den Daumen ohne es nachgerechnet zu haben.

Beim Dow Jones sind wir bei 2.000 wenn wir über 80% verlieren. Aber vorher kommt erst noch das Alltimehigh mit 13.000.

Gibt es dir nicht zu denken, dass so viele Indizes schon den Bach runter gegangen sind? Und du denkst der Rest mit DJ, Dax, S&P 500 ........ wird keine 80% verlieren?

Die Neuen Märkte sind auch noch lange nicht am Ende des Weges. Das Gefährlichste wird die Entwicklung der nächsten Wochen sein. Wenn es wieder aufwärts geht werden alle denken: Das wars dann, Aktien steigen immer, ich wußte es doch.

Schau dir mal die Kurven über einen langen Zeitraum an. Tatsächlich sie steigen unaufhaltsam. Und steigen steiler und noch steiler, bis die Linie fast senkrecht steht. Und das hat weniger mit Charttechnik zu tun als mehr mit der Psychologie des Menschen, die Kurse steigen ...kaufen, kaufen, kaufen (der Sammler und Jäger lässt grüßen) und seiner Bereitschaft sich zu verschulden um mehr und mehr zu bekommen.

Aber jedesmal folgt auf den steilen Anstieg auch der steile Abfall. Schau dir mal die Beispiele an die ich anhänge. Und das ist keine Erfindung der Neuzeit, wie du aus der Southsea Bubble sehen kannst.




Erst wenn der letzte Fisch gefangen, der letzte Fluß vergiftet, der letzte Baum gefällt ist, werden sie merken, dass man Geld nicht essen kann.
Zumindest so ähnlich lautet die Weissagung der Cree
Bär

Beitrag von Bär »

Ich denkle du weißt selber wie es weiterging bei Yahoo
Bär

Beitrag von Bär »

So war es beim DJ 1929
Bär

Beitrag von Bär »

Und das soll nur weiter bergauf gehen?
Bär

Beitrag von Bär »

Wenns nicht weitergeht sammle ich bald Ferraris
Bär

Beitrag von Bär »

Und wenn du Zeit hast schau dir mal diese Wahnsinnsbilanz von Rab an:

http://f17.parsimony.net/forum30434/messages/71861.htm


Reicht bei mir für ne Gänsehaut.
sed

Beitrag von sed »

Hallo Bär:):)

Seit über 20 Jahren schauen die Pessimisten, solche Charts an. Und Denken; so kann es nicht weiter gehen. Aber.. >>es geht so weiter<<..

Viele Baisse Spekulanten haben sehr viel Geld verloren. Weil Sie logisch gedacht haben...

Börse ist aber nicht logisch... (Manchmal... vorübergehend)...

DJ hat sich wieder gehalten... Also wird er sich weiterhin halten...
Bei nächster Ression Hoffen wir, Das es sich nicht so gut halten kann. Aber bis dahin, müssen wir, wieder umdenken.. Die Gründe akzeptieren. Auch wenn es nicht zu unsere Konzept passt...

Was ich sagen will ist folgendes: sei vorsichtig wenn du mit Put's aufgeladen bist. Rechne dir die zeit aus. Wie lange du durchhalten muß, um Recht zu bekommen.. Und ob es sich immernoch rentiert..??

Ich wünsche dir alles Bestens. (Auch dann, wenn Ich dadurch ins grass beisen muss)
sed
Gast

Beitrag von Gast »

Und hier der Test ob Ihr überhaupt was taugt um Millionär durch Aktien zu werden.


autsch.rtl.de/erste_hilfe/psychotest/aktionaer.html
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Beitrag von Techniker »

20 von 30 Punkten! Autsch :) muss noch üben!
Gruss, eurosale"Risk comes from not knowing what you are doing!" Warren Buffet
Bär

Beitrag von Bär »

@Haribo

Als Aktionär unbrauchbar weil ich zu "vorausschauend" bin. Dafür lande ich mit 60 auf Hawaii und sitze fett in einem Konsumtempel. Is doch auch was oder?

Was spricht man eigentlich auf Hawaii? ;-)


@Sed

Die Aussicht auf eine mögliche heftige Baisse trübt mir keineswegs den Blick für Chancen des Marktes. Auch 1929 gab es Leute die mit Aktien reich blieben, mit den richtigen Aktien.

Aber mein Trading ist kurzfristig orientiert. War die letzte Zeit short, bin Mittwoch long gegangen und seit gestern wieder short. Heute bin ich mir nicht so sicher, es scheint einen kurzen Upmove zu geben. Zwischendurch habe ich ein paar Bewegungen mitgenommen, wobei die schlechteste mit kk 0,76 vk 0,77 war. Ich fange auf keinen Fall an zu träumen, kaufe einen langen Put und warte, dass er ins Geld kommt weil die Börsen crashen. Den Crash werde ich dann auch so schon nicht verpassen ;-)

Gefahr bergen meines Ermessens Longpositionen mit mittlerem Zeithorizont. Die gehe ich nicht ein.
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