Reihenfolge der Zusammenbrüche oder vor Game Over Staaten

Alles was "Off-Topic" ist oder die Märkte ganz allgemein betrifft. Hier findet Ihr Gelegenheit, euch in Form von Grundsatzdiskussionen, Glückwünschen, Streitereien oder Flirts auszutauschen.

Moderator: oegeat

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Turon

Reihenfolge der Zusammenbrüche oder vor Game Over Staaten

Beitrag von Turon »

08.10.2008 - Island
08.10.2008 - Pakistan kurz vor dem Aus;
09.10.2008 - Ungarn Staatsanleihen (kein Handel)
09.10.2008 - Simbabwe (horrende Hyperinflation 231 Millionen Prozent).
09.10.2008 - Saudi Arabien räumt Liquiditätsschwierigkeiten ein.

Das gesamte kapitalistische System ist wie Domino aufgebaut. Jeder Stein
der umfällt, trifft irgendwie auf einen anderen. Linear.

Island hat mit Ungarn kaum mehr zu tun, als Simbabwe, oder Pakistan.
Das ist noch nicht einmal linearer Zusammenbruch. Denn diesen haben wir wohl bei Bear Stearns gesehen. Dieser löste eine ganze Kette aus.

In Zeiten wo Geschichte geschrieben wird, sollte man nicht nach dem Boden Ausschau halten.
Turon

Beitrag von Turon »

10.10.2008.

Der Börsenkurs von General Motors sinkt nach 30%igen Vortagsverlust um weitere 2%. Das sind 75% Verlust in einem Monat.

Warum greift bei dieser "Perle" Niemand beherzt zu? Die Aktie ist so billig, wie seit 50 Jahren nicht mehr
--------------------------------------------------------------------------------

Der Börsenkurs von Morgan Stanley sank heute und gestern um 35%
Auf Monatsbasis sind es ebenfalls fast 3/4 der Kapitalisierung. Wer die Aktie für schlappe 6 Euro kauft - könnte Jahr für Jahr mit einer Dividende von mehr als 15% rechnen - und obendrein die Kursgewinne verbuchen.

Warum greift Niemand bei dieser "Perle" denn zu?

Es sind schon 40%. Will keiner da zugreifen? Das Unternehmen hat doch neuerdings noch hervorragende Zahlen ausgegeben!

Wer will, wer hat noch nicht?
Oder ist das schon absolut Jedem offensichtlich?
Bill25

Beitrag von Bill25 »

Jiha Ami Rodeo

Auf und nieder immer wieder
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

Turon es ist noch zu früh das die "Perle" als solche erkannt wird ....... dennd ann wenn sie erkannt wurde sind die ersten 100...200% eh schon gelauffen :roll:
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Turon

Beitrag von Turon »

Sonntag den 12.10.2008

- Wieder ein Dinosauriertreffen zur Bekämpfung der Instabilität des Bankwesens in der EU;

- Merkel fordert Regulierung der Marktwirtschaft;

- nach jüngsten Preissstürzen für Silber/Gold an der Börse, klafft der real erzeilte Preis bei Ebay für die Metalle noch weiter auseinander als üblich;

- sämtliche Onlineshops fürs Silber/Gold, schließen wegen Überlastung, obwohl der Spread von stellenweise 10% und 50% bei Silber beträgt;
Bis auf Abarbeitung alter Bestellungen geht nichts mehr.
thallo
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Gold gibt es immer noch gegen Cash, man muss nur anstehen

Beitrag von thallo »

Die Flucht in Gold und andere Güter des täglichen Lebens könnte in Zukunft dadurch limitiert sein, dass die Geldabhebungen auf "haushaltsübliche" Größen pro Monat begrenzt werden.
Gold gab es am Freitag, den 10.10.08 bei spezialisierten Händlern immer noch unter Ebay-Preis, man muß mit Cash halt anstehen und vorher herausfinden, ob gerade "Bananen" geliefert worden sind. Nur nicht verzagen. Es funktioniert noch alles und die Goldreserven der Staaten werden bald auf den Markt kommen.
Auch bei Gold wird daher der Boden von Ende August 08 sicher nochmals getestet. Dann kann man nochmals billiger nachkaufen und diversifizieren.
Mfg thallo
Sven
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Re: Gold gibt es immer noch gegen Cash, man muss nur anstehe

Beitrag von Sven »

thallo hat geschrieben:Es funktioniert noch alles und die Goldreserven der Staaten werden bald auf den Markt kommen.
Auch bei Gold wird daher der Boden von Ende August 08 sicher nochmals getestet. Dann kann man nochmals billiger nachkaufen und diversifizieren.
Habe aber auch schon gelesen, daß die Staaten kein Gold mehr verkaufen wollen, zum einen wegen einer möglichen (teilweisen) neuen goldgedeckten Währung, zum anderen weil man seinen Bürgern keine Parallelwährung gönnt. :idea:

Vielleicht will man soviele Anleger wie möglich aus den wahren Werten (Gold, Silber, Imobilien, Ackerland, Value-Aktien) heraushaben, bevor diese zu steigen beginnen, weil man ohne Ende Geld druckt (Staatsgarantien).

Das wir Freitag KEINE freien Märkte (die nach Angebot und Nachfrage funktionieren) gesehen haben, sollten jezt einige mehr begriffen haben.
Turon

Beitrag von Turon »

@ thallo

Dies würde aber den Ausnahmezustand erst Recht hervorrufen. Stell Dir mal vor Du hast 300.000 Euro auf der Bank uns der Staat genehmigt nur eine Auszahlung von 2000 Euro monatlich.

Oder die Bank tut das, Staat stellt sich dahinter.

Für mich wäre es ganz klarer Signal: der Überhang ist verloren. Ganz einfach. Bevor ich an das Geld dran komme wurde der Wert durch Inflation um 40% reduziert (ich meine Kaufkraft).

Zur Zeit kann wahrlich viel lernen.

@ Sven

- die Märkte sind frei, denn alle Teilnehmer und Interessenvertretungen mit dabei sind. Das schließt nicht aus, daß einige Teilnehmer die Märkte zu eigenem Vorteil beeinflussen.
Sven
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Beitrag von Sven »

Turon hat geschrieben:
@ Sven

- die Märkte sind frei, denn alle Teilnehmer und Interessenvertretungen mit dabei sind. Das schließt nicht aus, daß einige Teilnehmer die Märkte zu eigenem Vorteil beeinflussen.
Vielleicht sind sie frei, aber Märkte, in denen eine Handvoll Spieler mit selbst erschaffenem Geld die restlichen Markteilnehmer vor sich herjagen kann ist nicht ok, oder?

Freie Märkte sollten von gleichberechtigten Marktteilnehmern gekennzeichnet sein. Und das haben wir nicht, egal wie du die Sache nennst.
thallo
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Beitrag von thallo »

Ganz recht Sven, wir muessen die Grossbanken und Hedgefonds (die ganz grossen Spieler) dazu zwingen, zu deleveragen.
Es muss verhindert werden, dass die Top-Daytrader der internationalen Grossbanken (die auf Provisionsbasis arbeiten und verdammt gut sind) mit den Steuergeldern, Spareinlagen und Altersvorsorgegeldern bis zu 50-fach gehebelt ihr Zockerspiel weiterbetreiben und dabei etliche gesunde Firmen und damit Arbeitsplätze (shortselling) zerstören. Der Anleger will endlich wissen, wie viel das Papier/Buchgeld der Welt wert ist und welche materiellen Werte wirklich diesem Geld zugrunde liegen.
Der sog. laterale Bankenrun hat bereits weltweit begonnen. Lateral: Geld weg von Privatbanken hin zu vermeintlich staatlich vollgarantierten Sparkassen und Volksbanken, auch in den USA. Der reale Bankenrun wäre die nächste Eskalationsstufe.
Ware nur noch gegen Cash bei Übergabe. Volltanken der Flugzeuge z.B. nur noch, wenn der Chefpilot das Geld in Bar dem Kerosinlieferanten (vgl. Swissair-Pleite) überreicht.
Merke: Nur Bares auf der Hand ist Wahres!
Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben (der Jahrhundertspruch von Gorbatschow) oder kurz: If you panic, panic first.
Mfg thallo
Turon

Beitrag von Turon »

Vielleicht sind sie frei, aber Märkte, in denen eine Handvoll Spieler mit selbst erschaffenem Geld die restlichen Markteilnehmer vor sich herjagen kann ist nicht ok, oder? Freie Märkte sollten von gleichberechtigten Marktteilnehmern gekennzeichnet sein. Und das haben wir nicht, egal wie du die Sache nennst.
Ich bin über "die" auch nicht glücklich - genauso wenig wie Händler mit einem vollen Schiff, überhaupt nicht darüber glücklich ist, daß er das Meer mit Piraten teilen muß.

Ich bin auch nicht glücklich darüber, daß die modernen Piraten Geld aus dem Nichts erschaffen - nur: schaue doch mal einfach mal Dir das Fußvolk mal an!

Dieses Fußvolk strebt nach dem Zahlungsmittel - was "die" ausgeben!!!
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

Aufgeschnappt in einem andern Thread zum Thema KO der USA und wie es beginnt !!!


Ein ziemlich gefährliches Gebräu.

Jahrelang, bzw. in Jahren wirtschaftlicher Expansion und Stabilität, galten die Langläufer-Treasuries (30-Jährige T-Bonds sowie 5- und 10-Jährige T-Notes) als Standard-Investment internationaler Staatsfonds (Japan, China, Rußland, Arabische Staaten).

In den Kurzläufern (1-, 3- und 6-monats-T-Bills sowie 2-jährige T-Notes) wurde traditionell nur kurzfristiges Geld geparkt.

Ich hatte die Tage einen Artikel aus der NY Times hier gepostet, in dem unter anderem stand, dass große Staatsfonds vorsichtiger geworden sind. Es findet offensichtlich eine Umschichtung statt aus Langläufern (T-Bonds und T-Notes) in Kurzläufern (T-Bills). Da offensichtlich keiner dieser "Stammkunden" mehr T-Bonds kaufen will, gehen die Yields der Bonds hoch und die Yields der T-Bills runter. Der Grund ist offensichtlich der, dass diese Großinvestoren vor einer möglichen Staatsinsolvenz der USA zurückschrecken. Deswegen hatte ich den Atikel hier gepostet, leider ohne Ressonanz Eurerseits.

Der wichtigste Indikator in dieser Hinsicht ist der TED-Spread (Differenz zwischen 3-monats-T-Bills Yield und 3-Monats-LIBOR). Die Differenz betrug kürzlich über 400 Basispunkte! Der langjährige Durchschnitt beträgt 30 Basispunkte. Da ist also viel Stress im System, der offensichtlich anhält. "Vagabundierendes" Geld wird also in T-Bills geparkt statt in T-Notes und T-Bonds. Dadurch steigen die Yields der 30-Jährigen Papiere. Mit anderen Worten: USA wird die 30-Jährigen Bonds nicht mehr los. Die Konsequenz ist die, dass der Schuss nach hinten losgehen könnte: Da die Ausländer nicht mehr bereit sind, auf bis zu 30 Jahre in USA zu investieren, steht USA längerfristig vor einem Refinanzierungsproblem! Sprich: nicht nur die US-Banken haben Mühe, sich zu refinanzieren, sondern auch der amerikanische Staat.
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Beitrag von Sven »

Turon hat geschrieben:
Vielleicht sind sie frei, aber Märkte, in denen eine Handvoll Spieler mit selbst erschaffenem Geld die restlichen Markteilnehmer vor sich herjagen kann ist nicht ok, oder? Freie Märkte sollten von gleichberechtigten Marktteilnehmern gekennzeichnet sein. Und das haben wir nicht, egal wie du die Sache nennst.


Dieses Fußvolk strebt nach dem Zahlungsmittel - was "die" ausgeben!!!
Ja, aber warum ist dies so?
Warum sind wir hier und nicht "jeder"? Weil wir versuchen, unser Wissen bzgl. Finanz- und Wirtschaftspolitik zu erweitern, versuchen, unser "Geld" zu vermehren oder zu erhalten. Will das Otto Normalverbraucher?

Ich glaube nicht; immer mehr sind froh wenn sie abends (mittlerweile schon vormittags und nachmittags) ihre Lieblingsserie sehen können, sich berieseln lassen kkönnen, sie wollen nichts von Inflation, Sparen, Schuldenlasten der nächsten Generation u.s.w. weiter wissen. Vorläufiger Höhepunkt dieser Berieselung war Reich-Ranitzki, der den TV Preis nicht angenommen hat.
Das ist in meinen Augen aber est der Anfang einer Krise, nicht das Ende.

Im Laufe der Zeit werden immer mehr spüren (da sind wir momentan), das TV Programm ist bescheiden, ich habe immer weniger am Monatsende zur Verfügung, der Gold- und Silberpreis steigt immer mehr...
Aber wenns die Mehrheit "begriffen" hat, ist der Systemkollaps da. Und ich sehe keinen Ausweg, nicht bei den angehäuften Schulden.
Wie sollen die "weggehen"? Wie ich schon einmal schrieb: Entweder Inflation oder/und Krieg.

Gibt es eine andere Lösung?
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Beitrag von oegeat »

Sven hat geschrieben:Wie sollen die "weggehen"? Wie ich schon einmal schrieb: Entweder Inflation oder/und Krieg.
Gibt es eine andere Lösung?
ja Tilgung ! und zwar mit einer neuen Währung man rechnet sich schön :roll: und fangt bei null an
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Turon

Beitrag von Turon »

Hi oegeat!

Tilgung mit einer neuer Währung?

Ich sehe nur eine einzige Möglichkeit sich für wenige Monate Luft zu verschaffen.

Rückkehr zur Goldstandard, und Golddeckung, nur dieses wird China und Russland zu einer wirtschaftlicher Supermacht machen.

Eines ist SICHER.

USA wird zu dem verkommen, was sie ohnehin schon ist zum Abschaum.
EUROPA in dieser Form wie heute? Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Ich habe die EU als Wirtschaftsunion sehr begrüßt, aber nicht in dieser Form
wie sie dann gemacht worden ist. In Osträumen Europas (Polen, Lettland und Co.) hat man nichts unversucht gelassen, diese Länder zu einem wirtschaftlichen Anhängsel Europas zu machen. Das wird sich nun bald rächen.

Ich gehe jedenfalls vom Scheitern der EU aus.

Ich bin vom Urlaub wieder zurück, aer ehrlich gesagt, hat mir Portimao so sehr gefallen, daß ich mir überlege, ob ich mich dort nicht dauerhaft niederlassen will.

Schönen Gruß
Naschdax

Beitrag von Naschdax »

Portimao.. ich denke du meinst das bei Faro.
Dann versuchs mal mit den Azoren, das ist noch eine Klasse besser, allerdings etwas abseits.
Turon

Beitrag von Turon »

Genau die.

Portimao selbst gefällt mir nicht so sehr, aber insgesamt will ich ja nicht direkt dorthin, sondern mehr im Lande leben, möglichst weit von Russland.

Inseln liegen mir im Prinzip nur für einen Urlaub - aber nicht um sich dort fest anzusiedeln, wobei bei mir das mit der Ansiedlung so eine Sache ist.

Als ich zurück nach Polen ging, ging ich davon aus, jetzt auf Dauer da zu bleiben, aber mittlerweile wurde mir die Sache zu heiss.

Die unternehmerischen Risiken in Polen haben erheblich zugenommen,
da die Auftragslage flächendeckend zu schwinden begann, auch hier bei uns.

Dazu aber später vielleicht mehr, jedenfalls habe ich mich Stück für Stück
aus meiner Unternehmung zurückgezogen.
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