Von Alexis Sorbas hat Alexis Eisenhofer nur den Vornamen erhalten. Doch in seinen mathematischen Gleichungen finden sich viele griechische Buchstaben. Denn Eisenhofer berät den A&V Global Value Stocks Minimum Variance – einen Fonds, der auf Mathematik und Kapitalmarkttheorie basiert.
"Markowitz trägt oft zur Fehlermaximierung bei"

Die bekannteste Theorie stammt von Nobelpreisträger Harry Markowitz, der über effiziente Portfolios geforscht hat. Zunächst überzeugen seine Überlegungen. Für Eisenhofer haben sie aber einen entscheidenden Praxis-Nachteil.
"Markowitz ist davon ausgegangen, daß historische Renditeverteilungen auch in der Zukunft gelten. Allerdings gibt es an den Märkten häufig eine Trendumkehr. Daher trägt das Markowitz-Modell oft sogar zur Fehlermaximierung bei", sagt Eisenhofer.

Mit dem Minimum-Varianz-Ansatz vermeidet man Schätzfehler
Eisenhofer orientiert sich dagegen an den Forschungen des US-Professors Robert Haugen und seines deutschen Kollegen Jochen Kleeberg. Ihre Erkenntnis von 1990 bzw. 1995: "Wenn man ein Portfolio mit dem geringsten Risiko zusammenstellt, erzielt man ein geringeres Risiko und eine höhere Rendite als der Index", sagt Eisenhofer.
Die Erklärung muß analystengläubige Anleger erstaunen. "Solche Minimum-Varianz-Portfolios sind aber die einzigen effizienten Portfolios, die keine Schätzungen für die Zukunft benötigen. Sie basieren nur auf Korrelationen der Aktien zueinander", erklärt Eisenhauer. Mit diesem mathematischen Trick umgeht er daher mögliche Schätzfehler.
Eisenhofer fahndet zunächst nach Value-Titeln
Insgesamt selektiert Eisenhofer weltweit 60.000 Aktien. Im ersten Schritt wendet er einen quantitativen Value-Filter an und findet so 120 Substanzwerte. Diese Titel durchlaufen danach einen Portfoliooptimierer, den der promovierte Ökonom selbst entwickelt hat. Am Ende kommen die 40 bis 45 Titel in den Fonds, die am wenigsten miteinander korrelieren.

Diese Prozedur wiederholt Eisenhofer alle vier Monate: "Somit vermeiden wir, daß der Fonds einen Growth-Touch bekommt, denn rund 70 Prozent des Portfolios werden dreimal pro Jahr getauscht." Zudem hat die regelmäßige Reallokation einen positiven Nebeneffekt. "Die Umschichtungen bringen uns pro Termin eine Mehrrendite von 1,4 Prozent ein", sagt der Münchner.
"Automatisch breit diversifiziert"
Das Minimum-Varianz-Modell bietet aus Sicht von Eisenhofer noch weitere Vorteile. "Als Fondsmanager bracht man nicht über die optimale Gewichtung von Ländern, Branchen und Aktien nachdenken. In der Regel korrelieren Aktien einer Branche oder eines Landes stark miteinander. Weil wird aber das risikoärmste Portfolio darstellen, sind wir automatisch breit diversifiziert", sagt Eisenhofer.
Fazit: Minimum-Varianz-Fonds gibt es noch nicht sehr lange und auch nicht in großer Anzahl. Allerdings der Janus US Risk Managed Core und der Uni Global Minimum Variance eine hohe Konstanz. Auch der A&V Global Value Stocks Minimum Variance von Alexis Eisenhofer läuft sehr überzeugend. Ein sehr gutes Basisinvestment.
Fonds im Überblick:
Fonds: A&V Global Value Stocks Minimum Variance
Anlageschwerpunkt: Aktien Welt (Large Caps)
Fondsgesellschaft: Hauck & Aufhäuser
Fondsberater: Dr. Alexis Eisenhofer, Atacama Capital
ISIN: LU 019 907 341 1
WKN: A0B 70G
Auflegung: 24. September 2004
Volumen: 34,0 Mio. Euro
Ausgabeaufschlag: bis 5,0 %
Jahresgebühr: 1,75 %
Börsenhandel: nein
Telefon: 00352/ 45 13 14 500
Internet: www.atacap.com
FondsNote: –
Wertentwicklung seit (in %)*
1.1.06: -0,1
1 Jahr: 20,6
1.1.05: 29,2
Globale AktienfondS: Performance seit 1.1.2005 (in %)
1. M&G Global Basics A: 49,3
2. UniValueFonds: Global A: 40,0
3. Lingohr-Systematic-BB-Invest: 34,3
4. Loys Global: 31,5
5. DJE Dividende & Substanz P: 30,4
6. A & V Global Val. St. MinVari.: 29,2
7. Global Advantage Major Mkts.: 28,2
8. UniGlobal: 26,3
9. Unico i-track. MSCI World: 19,6
10. DWS Vermögensbild.fonds I: 18,7
Länder-Allokation (in %)
1. Frankreich: 21,2
2. Deutschland: 18,5
3. USA: 16,9
4. Brasilien: 7,8
5. Italien: 6,8
6. Schweiz: 4,8
7. Finnland: 4,5
8. Südkorea: 3,8
9. Sonstige: 15,7
Anzahl Einzelwerte: 40 – 45
Summe Top Ten: 43,27 %
Top Ten (in %)
1. Vallourec: 6,86
2. Vivendi Universal: 5,03
3. Petrobras: 4,55
4. Huhtamaki: 4,50
5. Allianz: 3,87
6. Shinhan Financial: 3,83
7. Exxon Mobil: 3,81
8. BNP: 3,70
9. Leoni: 3,61
10. Banca Intesa: 3,51
Quelle: Atacama Capital, Stand: 08.06.2006. *FINANZEN FundAnalyzer, Performance auf Euro-Basis, Stand: 09.06.2006, 3- und 5-Jahresperformance per 31.05.2006.
"
Quellen-Angabe: http://www.fundresearch.de/index.asp?in ... brikNr=478