Der Euro wird umfallen, weil....
Verfasst: 29.11.2010 18:06
.....die Banken in Europa umfallen wie Dominosteine.
Eine nach der anderen.
hier eine ganz simple Argumentation in Bezug auf Irland.
Für Irland, kann man auch Spanien einsetzen
Systemrelevanz leicht gemacht...
vom BANKhaus ROTT
Heute war es wieder so weit. Eine hörbar gut gelaunte Stimme erklärte den verbliebenen Radiohörern, wie es mit der grünen Insel soweit kommen konnte. Als Ursache wurde – kaum zu glauben – ein „Lehman Schock“ genannt. Der geneigte Hörer musste sich zunächst einmal kurz setzen um sich dann langsam wieder zu sammeln...
Die Pleite einer Bank, die eine der desolatesten Bilanzen des Sektors vor sich herschob als Ursache der Misere eines Landes anzuführen, das finanziell unter den Folgen eines kollabierenden künstlichen Booms am Immobilienmarkt leidet, ist doch ziemlich abenteuerlich. Ungefähr so abenteuerlich, wie eine Aussage, die Krise am Immobilienmarkt sei durch die Insolvenz genannten Geldhauses ausgelöst worden.
Mag die über den Äther gesandte Aussage schlicht einer gewissen, weit verbreiteten Nachlässigkeit geschuldet sein. Die rückwirkend betriebene Verdrehung des Ursache-Wirkung Schemas hat derzeit Hochkonjunktur. Wir erinnern uns an die aktuellen, geradezu bizarren „Vorschläge“, Banken sollen sich „an den Kosten der Rettung Irlands“ beteiligen. Hä?
Die Banken in Irland haben – wie Banken auf dem ganzen Globus – Investitionen finanziert, die sie entweder gar nicht oder falsch analysiert haben. Viele Investitionen, beispielhaft sei der Häusermarkt genannt, haben sich als mehr oder weniger verlustreich entpuppt. Auf Grund der lächerlich laxen Eigenkapitalregeln für Banken reicht das Eigenkapital der Banken für die Absorption der entstandenen Verluste nicht aus, so dass nun Staaten eben deshalb einspringen, weil der Sektor nicht dazu in Lage ist.
Vielen Staaten geht das genauso, daher werden nun Schirme aufgespannt und ungeahnte ebenfalls geliehene Mittel in die Hand genommen um über eine Staatenstützung den Bankensektor und die Versicherungen zu subventionieren. Diese Banken sollen nun diese Rettung finanzieren? Vielleicht geht es nur uns so, aber hier scheint ein geistiger Zirkelbezug vorzuliegen. Entweder sollten Investoren die selbst verschuldeten Verluste tragen und sich das hierzu benötigte Eigenkapital besorgen oder es kommt zur planwirtschaftlich-lobbyistischen Stützung des Sektors. In letzterem Falle sollte uns allen aber das Gewäsch erspart bleiben, dass die Banken auch noch zu Rettern hochstilisiert. Derartige Aussagen sind ebenso peinlich wie offensichtlich.
Zwei Ursachen der Bankenmalaise, abseits von Gier, Unvermögen und Selbstüberschätzung sind wohl die Möglichkeit der Querfinanzierung – also der Ausweitung der Kreditvergabe von Banken an Banken – und die unseligen Eigenkapitalrichtlinien des Basel Komitees in Zusammenhang mit der ebenso aberwitzigen Methodik der Risikogewichtung von Assets.
Beides ermöglichte erst die hochgehebelten Unternehmensmodelle, die nichts anderes als Schönwetterkonstrukte sind.
Ein schönes Beispiel für die wachsende Vernetzung der Risiken innerhalb des Bankensektors ist der steigenden Anteil der Kredite, den die Insitute untereinander vergeben.
Bank eins leiht Bank zwei Geld, diese vergibt einen Kredit an Bank drei, die wieder beim ersten Geldhaus in der Kreide steht.
Prima, ein Modell, dass ein ähnliches Risiko trägt wie die Massentierhaltung auf engstem Raum, als etwa ein dicht gedrängter Schweinestall.
Fängt sich eines der Tierchen einen Husten ein, so ist der ganze Bestand gefährdet.
Dann heißt es: Was dem einen die Dosis Antibiotika ist dem anderen die Staatshilfe. Veterinärmediziner mögen uns diese laienhafte Darstellung nachsehen!
Das Wachstum bei den innerhalb des Bankensektors vergebenen Finanzierungen ist deutlich höher als dies bei den Nichtbanken der Fall ist (alle Werte in Euro).
Diese Tendenz zeigt sich denn auch deutlich beim Anteil der intrasektoral vergebenen Mittel. Seit den 50er Jahren hat dieser Part deutlich zugelegt.
Bis auf knapp über 45% am gesamten Kreditvolumen haben es die gegenseitigen Ausleihungen gebracht, ein stolzer Wert, hat sich der Anteil doch seit den 50er Jahren verdoppelt. Dies ist gerade vor dem Hintergrund der immer wieder angeführten Aufgabe des Bankensektors interessant, die ja in der Regel mit der Vergabe von Krediten an Unternehmen und Konsumenten gleichgesetzt wird.
Neben der zunehmenden Vernetzung der Banken wurde die Situation durch die Basel Kriterien verschärft.
Die Einstufung verschiedener Assetklassen und Wertpapierkategorien nach bestimmten Modellen – bei Anleihen gerne nach Ratings – führte zu einer bizarren Ausgangslage, die wir hier ein wenig vereinfacht darstellen wollen. Für ein vermeintlich qualitativ gutes Asset musste wenig, für eine vermeintlich schlechtes Asset viel Eigenkapital hinterlegt werden.
Klingt zunächst plausibel, führt aber im Endeffekt dazu, dass sich die Institute mit angeblichen Qualitätspapieren die Bücher fast ohne Eigenkapitalbelastung vollladen konnten.
Selbst wenn es sich um ein relativ gutes Papier handelt, so ist auch dieses natürlich nicht risikolos, dieser Begriff existiert nicht in der Realität sondern hält sich lediglich tapfer in einigen Lehrbüchern.
Kommt es nun zum seltenen Ereignis eines Ausfalls derartiger eigentlich als gut eingestuften Papiers (z.B. durch Bilanzbetrug oder ähnliches) so ist die Auswirkung katastrophal, denn die Instituten haben gar nicht die Eigenkapitalausstattung um einen solchen Fall auffangen zu können. Gesellt sich hierzu noch eine Unmenge an Papieren, die zwar schlecht sind aber ein gutes Rating haben, so kommt es zu der Situation, die wir heute vorfinden.
Die folgende Darstellung der Bundesbank zu Basel 2 gibt einen guten Überblick.
Bei den dargestellten Werten handelt es sich um die so genannten Risikogewichte.
Des Weiteren gibt es den so genannten Kapitalkoeffizienten in Höhe von 8%. Mit diesem Wert und dem Anlagebetrag ist das entsprechende Risikogewicht zu multiplizieren um auf die vorgeschriebene Eigenkapitalunterlegung zu kommen. Ist das Risikogewicht bei 0% spielt dieser Koeffizient allerdings keine Rolle, denn dann liegt die vorgeschriebene Eigenkapitalunterlegung bei Null. Ein Risiko in der Bilanz, laufende Zinseinnahmen aber keine Sicherheiten.
So klappt es dann einerseits mit der Staatenfinanzierung und andererseits mit der Eigenkapitalrendite – jedenfalls so lange die Sonne scheint.
So ist es möglich, mit nur €40 Mrd. eine Bilanz im Volumen von €2000 Mrd. vor sich her zu schieben und von großen Eigenkapitalrenditen zu schwadronieren.
Preisfrage - Welche Bank hat etwa diese Bilanzsumme und auch in etwa dieses EK ?
Ein besonderer Schulabschluss ist dafür nun wirklich nicht von Bedeutung, es ist halt ein einfaches Geschäftsmodell.
Spannend wird es dann, wenn ein großer Bestand an Papieren in den Büchern liegt, die bisher ein Risikogewicht von Null hatten, dann aber herabgestuft werden.
Bei einem Volumen von €140 Mrd. an europäischen Staatsanleihen kommt man dann allein auf Grund des Downgrades auf einen zusätzlichen Kapitalbedarf von €28 Mrd. – das ist mehr als die jeweilige Kapitalbasis der meisten deutschen Banken.
In diesem Fall muss neues Kapital aufgetrieben werden oder Assets müssen verkauft werden.
oder man übernimmt eine Bank
Es erfordert nicht viel Fantasie, sich vorzustellen, wie unattraktiv beide Varianten sind, wenn alle Branchenvertreter gleichzeitig davon betroffen sind. Daher ist der Begriff „politisches Rating“ kein Terminus aus der Märchenwelt sondern gelebte Realität.
Besser wird es dadurch aber nicht – ganz im Gegenteil.
Eine nach der anderen.
hier eine ganz simple Argumentation in Bezug auf Irland.
Für Irland, kann man auch Spanien einsetzen

Systemrelevanz leicht gemacht...
vom BANKhaus ROTT
Heute war es wieder so weit. Eine hörbar gut gelaunte Stimme erklärte den verbliebenen Radiohörern, wie es mit der grünen Insel soweit kommen konnte. Als Ursache wurde – kaum zu glauben – ein „Lehman Schock“ genannt. Der geneigte Hörer musste sich zunächst einmal kurz setzen um sich dann langsam wieder zu sammeln...
Die Pleite einer Bank, die eine der desolatesten Bilanzen des Sektors vor sich herschob als Ursache der Misere eines Landes anzuführen, das finanziell unter den Folgen eines kollabierenden künstlichen Booms am Immobilienmarkt leidet, ist doch ziemlich abenteuerlich. Ungefähr so abenteuerlich, wie eine Aussage, die Krise am Immobilienmarkt sei durch die Insolvenz genannten Geldhauses ausgelöst worden.
Mag die über den Äther gesandte Aussage schlicht einer gewissen, weit verbreiteten Nachlässigkeit geschuldet sein. Die rückwirkend betriebene Verdrehung des Ursache-Wirkung Schemas hat derzeit Hochkonjunktur. Wir erinnern uns an die aktuellen, geradezu bizarren „Vorschläge“, Banken sollen sich „an den Kosten der Rettung Irlands“ beteiligen. Hä?
Die Banken in Irland haben – wie Banken auf dem ganzen Globus – Investitionen finanziert, die sie entweder gar nicht oder falsch analysiert haben. Viele Investitionen, beispielhaft sei der Häusermarkt genannt, haben sich als mehr oder weniger verlustreich entpuppt. Auf Grund der lächerlich laxen Eigenkapitalregeln für Banken reicht das Eigenkapital der Banken für die Absorption der entstandenen Verluste nicht aus, so dass nun Staaten eben deshalb einspringen, weil der Sektor nicht dazu in Lage ist.
Vielen Staaten geht das genauso, daher werden nun Schirme aufgespannt und ungeahnte ebenfalls geliehene Mittel in die Hand genommen um über eine Staatenstützung den Bankensektor und die Versicherungen zu subventionieren. Diese Banken sollen nun diese Rettung finanzieren? Vielleicht geht es nur uns so, aber hier scheint ein geistiger Zirkelbezug vorzuliegen. Entweder sollten Investoren die selbst verschuldeten Verluste tragen und sich das hierzu benötigte Eigenkapital besorgen oder es kommt zur planwirtschaftlich-lobbyistischen Stützung des Sektors. In letzterem Falle sollte uns allen aber das Gewäsch erspart bleiben, dass die Banken auch noch zu Rettern hochstilisiert. Derartige Aussagen sind ebenso peinlich wie offensichtlich.
Zwei Ursachen der Bankenmalaise, abseits von Gier, Unvermögen und Selbstüberschätzung sind wohl die Möglichkeit der Querfinanzierung – also der Ausweitung der Kreditvergabe von Banken an Banken – und die unseligen Eigenkapitalrichtlinien des Basel Komitees in Zusammenhang mit der ebenso aberwitzigen Methodik der Risikogewichtung von Assets.
Beides ermöglichte erst die hochgehebelten Unternehmensmodelle, die nichts anderes als Schönwetterkonstrukte sind.
Ein schönes Beispiel für die wachsende Vernetzung der Risiken innerhalb des Bankensektors ist der steigenden Anteil der Kredite, den die Insitute untereinander vergeben.
Bank eins leiht Bank zwei Geld, diese vergibt einen Kredit an Bank drei, die wieder beim ersten Geldhaus in der Kreide steht.
Prima, ein Modell, dass ein ähnliches Risiko trägt wie die Massentierhaltung auf engstem Raum, als etwa ein dicht gedrängter Schweinestall.
Fängt sich eines der Tierchen einen Husten ein, so ist der ganze Bestand gefährdet.
Dann heißt es: Was dem einen die Dosis Antibiotika ist dem anderen die Staatshilfe. Veterinärmediziner mögen uns diese laienhafte Darstellung nachsehen!
Das Wachstum bei den innerhalb des Bankensektors vergebenen Finanzierungen ist deutlich höher als dies bei den Nichtbanken der Fall ist (alle Werte in Euro).
Diese Tendenz zeigt sich denn auch deutlich beim Anteil der intrasektoral vergebenen Mittel. Seit den 50er Jahren hat dieser Part deutlich zugelegt.
Bis auf knapp über 45% am gesamten Kreditvolumen haben es die gegenseitigen Ausleihungen gebracht, ein stolzer Wert, hat sich der Anteil doch seit den 50er Jahren verdoppelt. Dies ist gerade vor dem Hintergrund der immer wieder angeführten Aufgabe des Bankensektors interessant, die ja in der Regel mit der Vergabe von Krediten an Unternehmen und Konsumenten gleichgesetzt wird.
Neben der zunehmenden Vernetzung der Banken wurde die Situation durch die Basel Kriterien verschärft.
Die Einstufung verschiedener Assetklassen und Wertpapierkategorien nach bestimmten Modellen – bei Anleihen gerne nach Ratings – führte zu einer bizarren Ausgangslage, die wir hier ein wenig vereinfacht darstellen wollen. Für ein vermeintlich qualitativ gutes Asset musste wenig, für eine vermeintlich schlechtes Asset viel Eigenkapital hinterlegt werden.
Klingt zunächst plausibel, führt aber im Endeffekt dazu, dass sich die Institute mit angeblichen Qualitätspapieren die Bücher fast ohne Eigenkapitalbelastung vollladen konnten.
Selbst wenn es sich um ein relativ gutes Papier handelt, so ist auch dieses natürlich nicht risikolos, dieser Begriff existiert nicht in der Realität sondern hält sich lediglich tapfer in einigen Lehrbüchern.
Kommt es nun zum seltenen Ereignis eines Ausfalls derartiger eigentlich als gut eingestuften Papiers (z.B. durch Bilanzbetrug oder ähnliches) so ist die Auswirkung katastrophal, denn die Instituten haben gar nicht die Eigenkapitalausstattung um einen solchen Fall auffangen zu können. Gesellt sich hierzu noch eine Unmenge an Papieren, die zwar schlecht sind aber ein gutes Rating haben, so kommt es zu der Situation, die wir heute vorfinden.
Die folgende Darstellung der Bundesbank zu Basel 2 gibt einen guten Überblick.
Bei den dargestellten Werten handelt es sich um die so genannten Risikogewichte.
Des Weiteren gibt es den so genannten Kapitalkoeffizienten in Höhe von 8%. Mit diesem Wert und dem Anlagebetrag ist das entsprechende Risikogewicht zu multiplizieren um auf die vorgeschriebene Eigenkapitalunterlegung zu kommen. Ist das Risikogewicht bei 0% spielt dieser Koeffizient allerdings keine Rolle, denn dann liegt die vorgeschriebene Eigenkapitalunterlegung bei Null. Ein Risiko in der Bilanz, laufende Zinseinnahmen aber keine Sicherheiten.
So klappt es dann einerseits mit der Staatenfinanzierung und andererseits mit der Eigenkapitalrendite – jedenfalls so lange die Sonne scheint.
So ist es möglich, mit nur €40 Mrd. eine Bilanz im Volumen von €2000 Mrd. vor sich her zu schieben und von großen Eigenkapitalrenditen zu schwadronieren.
Preisfrage - Welche Bank hat etwa diese Bilanzsumme und auch in etwa dieses EK ?



Ein besonderer Schulabschluss ist dafür nun wirklich nicht von Bedeutung, es ist halt ein einfaches Geschäftsmodell.
Spannend wird es dann, wenn ein großer Bestand an Papieren in den Büchern liegt, die bisher ein Risikogewicht von Null hatten, dann aber herabgestuft werden.
Bei einem Volumen von €140 Mrd. an europäischen Staatsanleihen kommt man dann allein auf Grund des Downgrades auf einen zusätzlichen Kapitalbedarf von €28 Mrd. – das ist mehr als die jeweilige Kapitalbasis der meisten deutschen Banken.
In diesem Fall muss neues Kapital aufgetrieben werden oder Assets müssen verkauft werden.
oder man übernimmt eine Bank

Es erfordert nicht viel Fantasie, sich vorzustellen, wie unattraktiv beide Varianten sind, wenn alle Branchenvertreter gleichzeitig davon betroffen sind. Daher ist der Begriff „politisches Rating“ kein Terminus aus der Märchenwelt sondern gelebte Realität.
Besser wird es dadurch aber nicht – ganz im Gegenteil.