Pioneer und HVB gehen zusammen, Fonds-Anzahl wird reduziert

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schneller euro
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Pioneer und HVB gehen zusammen, Fonds-Anzahl wird reduziert

Beitrag von schneller euro »

Asset Manager der HypoVereinsbank unter dem Dach von Pioneer zusammengeführt – Dominik Kremer neuer Deutschlandchef

Was FONDS professionell bereits angekündigt hatte ( Heißen Activest und Capital Invest bald Pioneer ? ) wurde nun bestätigt. Pioneer Investments und die Vermögensverwalter der HypoVereinsbank werden in Zukunft unter dem Dach der internationalen Marke Pioneer Investments auftreten. Ziel ist es laut Pioneer, einen Asset Manager mit einem global integrierten Geschäftsmodel zu schaffen, der die Kompetenzen von Pioneer Investments und den Asset Managern der HypoVereinsbank vereint.
Dominik Kremer wird in Zukunft für die strategische Neuausrichtung der Asset-Management-Aktivitäten in Deutschland verantwortlich sein. Bislang war er als Geschäftsführer der Pioneer Fonds Marketing GmbH und Head of North Europe für den Vertrieb der Publikumsfonds im gesamten deutschsprachigen Raum sowie in Frankreich, Belgien, Luxemburg, Skandinavien und Großbritannien verantwortlich.
Die neue Gruppe verwaltet bereits heute 255 Mrd. Euro Vermögen weltweit und ist in 22 Ländern präsent. Der Zusammenschluss des Vertriebsnetzes und die Bündelung der Investmentkapazitäten der verschiedenen Einheiten werden zu deutlichem Wachstum führen. „Wir haben uns ein klares Ziel gesetzt: In fünf Jahren wollen wir zu den Top-3-Anbietern im deutschen Markt gehören", sagt Kremer.
Die neue Gruppe wird dabei besonders von der jahrzehntelangen Marktkenntnis profitieren, die sie in unterschiedlichen Geschäftsfeldern und Vertriebskanälen gesammelt hat. Pioneer Investments verfügt über Anlage-Erfahrung seit 1928 und ein internationales Vertriebsnetz, Activest und Nordinvest bringen eine erfolgreiche Positionierung in ihren Kernmärkten ein. „Wir sind zuversichtlich, das Beste aus allen Gesellschaften unter einem Dach vereinen zu können. Die Gruppe wird auf allen Ebenen zusammenarbeiten und hat das Ziel, in jeder Hinsicht erstklassige Lösungen zu bieten, ob auf Produktebene oder im Kunden- und Vertriebsservice", so Kremer.
Kernkompetenzen der neuen Gruppe werden amerikanische, europäische und weltweit anlegende Aktien- und Rentenfonds, ebenso wie Total-Return-, Rohstoff-, Immobilien- und Garantiefonds sein. „Kontinuität ist uns wichtig. Die im Vertrieb etablierten Fonds der neuen Gruppe bilden auch in Zukunft die Basis unseres Produktangebots", erklärt Kremer.

Österreich eigene "Baustelle"?
Wie es mit der Capital Invest dem Asset Manager der österreichischen HVB-Tochter BA-CA in Zukunft weiter geht ist noch nicht vollständig geklärt. So erklärt Michael Finkbeiner, Pressesprecher von Pioneer auf Anfrage von FONDS professionell, dass man zur Zeit nur für die Deutschen Gesellschaften spricht.
Doch das offizielle Statement der Muttergesellschaft, UniCredit, lässt darauf schließen, dass die Capital Invest ebenfalls zu Pioneer gehören wird: „In Österreich und in den CEE-Ländern, wie auch in den anderen Ländern, ist es unser Ziel ein starkes, verbundenes Unternehmen - basierend auf ein integriertes und weltweites, einheitliches Geschäftsmodell – zu schaffen. Die zusammengeführte Einheit wird von einer weltweiten Büro-Präsenz in 22 Ländern und 29 Städten profitieren. Die Zeitpunkte für die Integration werden finalisiert sobald die erforderlichen behördlichen und gesetzlichen Bewilligungen erreicht werden.“

Zahl der Fonds wird deutlich reduziert
Im kommenden Jahr wird man sich jedenfalls auf eine deutliche Reduktione der Fondspalette einstellen müssen. So erklärt Dominik Kremer, gegenüber dem Handelsblatt: "Wir werden ähnliche Fonds zusammenlegen und gehen davon aus, dass sich die Produktanzahl halbiert." Damit würde sich das Produktangebot der gesamten Gruppe künftig nur noch auf rund 110 Investmentfonds belaufen. Ein Stellenabbau soll laut Kremer mit der Zusammenlegung der Fonds nicht verbunden sein. "Im Portfoliomanagement und Research ist bei allen drei Gesellschaften derzeit kein Personalabbau geplant."

Aus der Zusammenführung ergibt sich nun folgendes:
• Breite Fondspalette mit 4- und 5-Sterne-Rating: 56 Fonds mit Morningstar-Rating, 21 Fonds mit deutschem S&P-Rating und 17 Fonds mit internationalem S&P-Rating.
• Investmentprozess: Die internationale Rating-Agentur Fitch hat Pioneer Investments das Prädikat AM2+ für seinen global integrierten, konsistenten Investmentprozess verliehen. Ergänzt durch die Stärken der anderen Einheiten wird dieser Prozess die Grundlage für die Anlageentscheidungen der neuen Gruppe bilden.
• Zusammen deckt die Gruppe mit ihren Investmentzentren in Boston, Dublin, Singapur, Mailand, München, Hamburg, Wien und in Osteuropa die attraktivsten Anlagemärkte weltweit ab. Die globalen Zentren (Dublin, Boston, Singapur) werden die Basis für das weltweite fundamentale und quantitative Research erarbeiten, während die lokalen Investmentzentren ihre jeweilige regionale Erfahrung einbringen.
Das vereinte Asset Management in Deutschland wird dem Geschäftsbereich International von Pioneer Investments angehören, der von Matteo Perruccio als CEO geleitet wird. Von der engen Verbindung zum globalen Vertriebsnetz der Gruppe wird laut Pioneer besonders das institutionelle Geschäft in Deutschland profitieren können. Die regionalen und globalen Einheiten werden im Eigen- und Fremdvertrieb Erfahrungen austauschen, was sich auch positiv auf die Servicequalität und das Retail-Geschäft der neuen Gruppe auswirken werde, so das Unternehmen. (gp)

Quelle: FONDS professionell
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maximale
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Beitrag von maximale »

Die italienische Pioneer war aber bislang bei Managementgebühren der Abzocker schlecht hin.

Z.B. 2% für Pioneer Europ. Smaller Companies od. Pioneer US Mid Cap.
Der Originalfonds gibt sich da mit einem Bruchteil zufrieden. Aber die Amis sind in der Hinsicht halt nicht so dumm, daß sie andauernd neue, höhere Gebühren akzeptieren.
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schneller euro
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Fondsanzahl soll halbiert werden, auch NORDINVEST betroffen

Beitrag von schneller euro »

Frankfurt/Main, 21.12.2005, "Die Welt":

"Gerade sechs Jahre hatten Fondssparer Zeit sich an den Namen "Activest" zu gewöhnen. In den nächsten Monaten wird der Name nach und nach verschwinden und durch "Pioneer" ersetzt. Das gleiche Schicksal ereilt "Nordinvest". Auch die Fonds der Hamburger Fondsgesellschaft werden künftig unter "Pioneer" angeboten. Pioneer ist die Fondsgesellschaft der italienischen Großbank UniCredit, die die Activest- und Nordinvest-Mutter HypoVereinsbank übernommen hat.
"Wir haben uns ein klares Ziel gesetzt: In fünf Jahren wollen wir zu den Top-3-Anbietern gemessen am Nettomittelaufkommen auf dem deutschen Markt gehören", sagt Dominik Kremer, verantwortlich für die Neuausrichtung der Gesellschaft. In diesem Jahr liegt Activest hinter der Allianz-Gruppe, der DWS, Union Investment und Deka an Position fünf.
Auf dem Weg nach vorn will sich die vor 77 Jahren gegründete UniCredit-Tochter auf die Spitzenprodukte konzentrieren. Das heißt: Kleinere, nicht so verkaufsstarke Fonds werden geschlossen und mit ähnlichen Produkten zusammengelegt. Activest hat 139 Fonds zum Vertrieb in Deutschland zugelassen, Pioneer 49 und Nordinvest 33. Welche Fonds betroffen sind, werde sich in den nächsten Monaten zeigen, so ein Sprecher.
"Sparer sollten den Wandel genau beobachten. Zusammenschlüsse von Fonds können sich auch negativ auf die Wertentwicklung auswirken", sagt Berater Rüdiger Sälzle von Fondsconsult in München. Aufzupassen gelte es zudem bei Gebühren, die bei einem Produkt-Wechsel anfallen. Bislang mußten Fondsbesitzer bei Pioneer aber nichts befürchten. Sie konnten innerhalb der Angebots-Palette kostenlos Anteile tauschen.
Die neue Pioneer-Gruppe verwaltet in Deutschland ein Vermögen von 75,9 Mrd. Euro, von denen knapp 30 Mrd. Euro von Privatanlegern kommen, der Rest von institutionellen Kunden. Mit 67,5 Mrd. Euro liegt der Großteil in den bisherigen Activest-Fonds. 5,6 Mrd. Euro steuert Nordinvest bei, weitere 2,8 Mrd. Euro hat Pioneer bislang schon in Deutschland. Weltweit kommt die neue Gruppe auf ein verwaltetes Vermögen von 255 Mrd. Euro.
Activest ist keine der Traditionsmarken in der deutschen Fondslandschaft. Sie tauchte erstmals im November 1999 auf. Angesichts der kurzen Geschichte wurde in der Branche damit gerechnet, daß sich UniCredit für Pioneer als globale Marke entscheiden wird. Zumal Pioneer in Deutschland nicht unbekannt ist. Die Gesellschaft betrieb schon in den vergangenen Jahren einen hohen Werbeaufwand und positionierte sich neben Marken wie Fidelity und Templeton vor allem bei den unabhängigen Finanzvertrieben.
"In vielen Bereichen ergänzen sich die Kompetenzen der Gesellschaften gut", sagt Sälzle. So verfüge Pioneer über einen Menge Know-how bei nordamerikanischen Aktien, Activest bei deutschen und europäischen Titeln. Ähnlich sehe es bei Anleihen aus: Während sich Activest mit eher konservativen Total-Return-Fonds einen Namen gemacht habe, lägen die Stärken von Pioneer beispielsweise bei Risikoanleihen.
Zu Entlassungen soll es nach Angaben der Italiener bei den beiden deutschen Gesellschaften Activest und Nordinvest nicht kommen - zumindest nicht im Fondsmanagement und Research. Es werde für das weitere Wachstum sogar über Neueinstellungen nachgedacht, so ein Sprecher. Unklar ist noch die Struktur der neuen Organisation. Eine Entscheidung darüber soll erst 2006 fallen."
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