Core-Satellite-Strategien
Verfasst: 06.12.2005 15:36
"Schwellenländer oder Osteuropa? Rohstoffe, Goldminen oder doch lieber Wasser? Arabien oder Brasilien-Russland-Indien-China (BRIC)? Deutsche Anleger werden mit einem immer breiteren Angebot immer stärker fokussierter Investmentfonds konfrontiert.
Fast jeder Trend an den Finanz- und mittlerweile auch Rohstoffmärkten zieht offenbar zwangsläufig einen ganzen Schwanz neuer Produktkreationen der Fondsgesellschaften hinter sich her. Die meisten dieser Produkte eignen sich nur für erfahrene Anleger mit einem disziplinierten Investmentansatz. Die im institutionellen Bereich beliebten Core-Satellite-Strategien sind ein Beispiel für einen solchen Ansatz, an dem sich auch private Fondsanleger orientieren können.
Im Rahmen von Core-Satellite-Strategien werden Vermögen in so genannte Kern- (Core-) und diverse Satelliteninvestments untergliedert, die verschiedene Anlageklassen umfassen. Als Kerninvestments werden dabei meist Renten- und Aktienanlagen in möglichst effizienten Märkten genutzt - also beispielsweise Staatsanleihen oder Standardaktien aus Nordamerika, Europa und Japan. Je nach Risikoneigung der Investoren wird ein Großteil des Gesamtvermögens in diese relativ sicheren Anlageklassen investiert, wobei oft indexnahe oder passive Anlagestrategien genutzt werden.
Als Satellitenstrategien dienen deutlich kleinere, aktiv und teilweise sogar aggressiv verwaltete Investments in relativ ineffiziente Märkte und Marktsegmente oder auch alternative Anlagestrategien wie Private Equity und Hedge-Fonds. Hier können hervorragende Manager weit größere Erträge erwirtschaften als in effizienteren Märkten, weshalb sich eine aufwändige Managerauswahl und die Gebühren für ein aktives Management eher lohnen.
Während die Struktur der Kerninvestments meist relativ stabil bleibt und sich vor allem an den langfristigen Zielen der Investoren orientiert, werden im Bereich der Satelliten teilweise auch kurzfristigere, spekulativere Engagements getätigt.
Sinnvolle Struktur
Nach den gleichen Prinzipien können auch ausreichend erfahrene Privatanleger mit Hilfe gewöhnlicher Investmentfonds eine sinnvolle Struktur in ihr Wertpapiervermögen bringen. Als Kerninvestments kommen Rentenfonds mit Schwerpunkt auf Anleihen bester Bonität sowie Aktienfonds mit Fokus auf europäischen, nordamerikanischen und japanischen Standardwerten in Betracht. Dabei können Aktienmärkte auch über indexnahe oder passive Fonds abgedeckt werden. Die Zusammensetzung des Basis-Portfolios und sein Anteil am Gesamtvermögen richten sich nach individuellen Anlagezielen, Risikobereitschaft, Anlagehorizont und weiteren persönlichen Faktoren und Rahmenbedingungen.
Im Satellitenbereich lassen sich je nach Marktlage und Risikoneigung einzelne Fonds mit anderen Renditerisikostrukturen beimischen. Dabei kann es sich entweder um Anlagen mit engerem und spekulativerem Fokus oder auch um Fonds handeln, die wie Hedge-Fonds oder Private-Equity-Fonds spezielle Anlagestrategien verfolgen und wenig mit den Anlageinstrumenten des Kern-Portfolios korrelieren.
Bei diesen Fonds sollte sich eine sorgfältige Managerauswahl lohnen, weil überdurchschnittlich gute Manager bei ausreichenden Anlagefreiheiten in weniger effizienten Märkten und Marktsegmenten tendenziell eine höhere Outperformance erzielen können als in den effizienten Hauptmärkten.
Weil bei der Wahl eines schlechten Managers weit unterdurchschnittliche Ergebnisse möglich sind, erfordert die sinnvolle Zusammenstellung eines Satelliten-Portfolios viel Erfahrung und Sorgfalt. Wem hierfür die Zeit oder die Kenntnisse fehlen, der sollte davon die Finger lassen."
Quelle: ftd.de, 14.10.2005
Fast jeder Trend an den Finanz- und mittlerweile auch Rohstoffmärkten zieht offenbar zwangsläufig einen ganzen Schwanz neuer Produktkreationen der Fondsgesellschaften hinter sich her. Die meisten dieser Produkte eignen sich nur für erfahrene Anleger mit einem disziplinierten Investmentansatz. Die im institutionellen Bereich beliebten Core-Satellite-Strategien sind ein Beispiel für einen solchen Ansatz, an dem sich auch private Fondsanleger orientieren können.
Im Rahmen von Core-Satellite-Strategien werden Vermögen in so genannte Kern- (Core-) und diverse Satelliteninvestments untergliedert, die verschiedene Anlageklassen umfassen. Als Kerninvestments werden dabei meist Renten- und Aktienanlagen in möglichst effizienten Märkten genutzt - also beispielsweise Staatsanleihen oder Standardaktien aus Nordamerika, Europa und Japan. Je nach Risikoneigung der Investoren wird ein Großteil des Gesamtvermögens in diese relativ sicheren Anlageklassen investiert, wobei oft indexnahe oder passive Anlagestrategien genutzt werden.
Als Satellitenstrategien dienen deutlich kleinere, aktiv und teilweise sogar aggressiv verwaltete Investments in relativ ineffiziente Märkte und Marktsegmente oder auch alternative Anlagestrategien wie Private Equity und Hedge-Fonds. Hier können hervorragende Manager weit größere Erträge erwirtschaften als in effizienteren Märkten, weshalb sich eine aufwändige Managerauswahl und die Gebühren für ein aktives Management eher lohnen.
Während die Struktur der Kerninvestments meist relativ stabil bleibt und sich vor allem an den langfristigen Zielen der Investoren orientiert, werden im Bereich der Satelliten teilweise auch kurzfristigere, spekulativere Engagements getätigt.
Sinnvolle Struktur
Nach den gleichen Prinzipien können auch ausreichend erfahrene Privatanleger mit Hilfe gewöhnlicher Investmentfonds eine sinnvolle Struktur in ihr Wertpapiervermögen bringen. Als Kerninvestments kommen Rentenfonds mit Schwerpunkt auf Anleihen bester Bonität sowie Aktienfonds mit Fokus auf europäischen, nordamerikanischen und japanischen Standardwerten in Betracht. Dabei können Aktienmärkte auch über indexnahe oder passive Fonds abgedeckt werden. Die Zusammensetzung des Basis-Portfolios und sein Anteil am Gesamtvermögen richten sich nach individuellen Anlagezielen, Risikobereitschaft, Anlagehorizont und weiteren persönlichen Faktoren und Rahmenbedingungen.
Im Satellitenbereich lassen sich je nach Marktlage und Risikoneigung einzelne Fonds mit anderen Renditerisikostrukturen beimischen. Dabei kann es sich entweder um Anlagen mit engerem und spekulativerem Fokus oder auch um Fonds handeln, die wie Hedge-Fonds oder Private-Equity-Fonds spezielle Anlagestrategien verfolgen und wenig mit den Anlageinstrumenten des Kern-Portfolios korrelieren.
Bei diesen Fonds sollte sich eine sorgfältige Managerauswahl lohnen, weil überdurchschnittlich gute Manager bei ausreichenden Anlagefreiheiten in weniger effizienten Märkten und Marktsegmenten tendenziell eine höhere Outperformance erzielen können als in den effizienten Hauptmärkten.
Weil bei der Wahl eines schlechten Managers weit unterdurchschnittliche Ergebnisse möglich sind, erfordert die sinnvolle Zusammenstellung eines Satelliten-Portfolios viel Erfahrung und Sorgfalt. Wem hierfür die Zeit oder die Kenntnisse fehlen, der sollte davon die Finger lassen."
Quelle: ftd.de, 14.10.2005