Fundamentale Betrachtung und Analysen bezogen auf E-D

Allgemeine Markteinschätzungen, Analysen der Währungen sowie Betrachtungen der Konjunkturnews.

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Wellenreiter-Kolumne: Das Rezessions-Puzzle passt jetzt
04.12.2006 14:13:00


Robert Rethfeld ist Wirtschaftsjournalist und Mitglied der Vereinigung Technischer Analysten Deutschlands (VTAD). Seit Mitte 2002 betreibt er die Website www.wellenreiter-invest.de, eine Online-Publikation für wirtschaftliche, finanzielle und gesellschaftliche Entwicklungen.


Erste Anzeichen für eine bevorstehende Rezession in den USA wurden Ende 2005 sichtbar, als die Zahl der Baugenehmigungen toppte und die Zinsstruktur erstmals seit 2001 invertierte. Doch die US-Wirtschaft brummte zunächst weiter. Ein erster Einbruch an den Aktienmärkten im Mai wurde locker weggesteckt. Die ab Juni fallenden Zinsen sowie der ab August fallende Ölpreis verhalfen den Aktienmärkten weltweit zu einer Phase des Aufschwungs.
Gleichzeitig begann die Zinsstrukturkurve immer deutlicher zu invertieren. Einem seit Juni konstanten Leitzins (Zinsstabilität am kurzen Ende) der US-Zentralbank steht ein anhaltender Zinsverfall am langen Ende gegenüber. Die Rezessionswahrscheinlichkeit überstieg nach dem Modell des bei der US-Fed beschäftigten Researchers Jonathan Wright im Oktober erstmals die 50-Prozent-Marke. Aktuell befindet sich das Modell bei 55 Prozent mit weiter steigender Tendenz.

Bis zur vergangenen Woche fehlten zwei wichtige Vorraussetzungen für das Eintreten einer Rezession: Der ISM-Index zeigte weiterhin wirtschaftliche Expansion an und die Arbeitslosigkeit befand sich auf einem sehr niedrigen Niveau. Doch mit dem Abrutschen des ISM-Index unter die 50-Prozent-Marke im November sowie den sprunghaft gestiegenen Anträgen auf Arbeitslosenversicherung lassen sich jetzt Puzzleteilchen für Puzzleteilchen ineinander legen.

Bild

Die Anträge auf Arbeitslosenversicherung kletterten in den USA in der vergangenen Woche sprunghaft auf 357.000. Auch im oben abgebildeten 4-Wochen-Durchschnitt hinterlässt die Zahl ihre Spuren. Insgesamt lässt sich sagen, dass der Abwärtstrend der Anträge auf Arbeitslosenversicherung gebrochen scheint und bereits ein höheres Tief ausgebildet wurde (siehe obigen Chart). Die am kommenden Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Arbeitsmarktzahlen dürften diese Überlegungen stützen.

Nachfolgend sind die US-Beschäftigungsquote und der US-Leitzins gemeinsam abgebildet. Man erkennt, dass sich Beschäftigungsquote und US-Leitzins im Takt bewegen. Fällt die Beschäftigungsquote (=steigende Arbeitslosigkeit), dann wird auch der Leitzins gesenkt.

Eine Leitzinssenkung würde jedoch die zum jetzigen Zeitpunkt noch vorhandenen inflationären Tendenzen verstärken und deshalb geht die Fed einen anderen Weg: Sie lässt den US-Dollar wie eine heiße Kartoffel fallen. Ein fallender US-Dollar sorgt dafür, dass sich Exporte in die USA verteuern. Damit steuert ein fallender US-Dollar einer durch eine Rezession ausgelösten deflationären Entwicklung entgegen. Man könnte auch sagen, dass die Fed den Dollar bewusst zum Abschluss freigibt, um eine Deflation in den USA zu vermeiden. Das Austarieren inflationärer und deflationärer Tendenzen ist ein kitzeliger Drahtseilakt, doch dafür werden die Zentralbanker schließlich bezahlt.

Wenn das nicht hilft, wird als nächstes eine Leitzinssenkung folgen. Genauso war es übrigens vor der Rezession von 2001. Der US-Dollar fiel von Ende November 2000 bis Anfang Januar 2001 wie ein Stein. Als die Fed die Zinsen im Januar 2001 deutlich senkte, bildete der US-Dollar einen Boden aus und stieg anschließend wieder an. Fazit: Die Puzzleteile für eine US-Rezession fügen sich zusammen; eine letzte Bestätigung dürfte am Freitag durch die US-Arbeitsmarktzahlen geliefert werden. Die Abwertung des US-Dollars kommt der Fed nicht so ungelegen, wie es auf dem ersten Blick scheint. Doch allein die Dollar-Abwertung wird zu wenig sein, um die deflationären Tendenzen auszugleichen. Sie kann die Leitzinssenkung lediglich bis ins kommende Jahr hinauszögern. Die Fed-Funds-Futures zeigen gegenwärtig für die Zeit ab März Zinssenkungen an.

Übrigens ist es mir ein Rätsel, wie man in eine Rezession eine positive Performance der Aktienmärkte hineininterpretieren kann. Historisch betrachtet bedeutet eine Rezession Aktienmarktrückgänge zwischen 12 und 85 Prozent. Der Mittelwert befindet sich im Bereich von 25 bis 30 Prozent.
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Beitrag von oegeat »

was man "Fundermentalen" News halten kann sieht man hier

Mittwoch,
06.12.2006 US ADP-Arbeitsmarktbericht November Woche 49

Uhrzeit: 14:15 (MEZ)
Ort: Roseland, New Jersey
Land: Vereinigte Staaten von Amerika
Uhrzeit vor Ort: 08:15
Beschreibung:
Veröffentlichung der Zahlen zum US-amerikanischen ADP Arbeitsmarktbericht der Automatic Data Processing Inc. ("ADP National Employment Report") für November 2006

aktuell:
Im November ist die Zahl der privat Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft in den USA um 158.000 gestiegen. Gerechnet worden war hingegen mit einem Anstieg um 120.000. Im Vormonat hatte das Plus noch bei 128.000 gelegen. Den Dreimonatsdurchschnitt gibt der ADP National Employment Report mit 104.000 an.


also mehr Beschäftigte - weil mehr Arbeit ist und damit die Firmen mehr Gewinn machen - daher Aktien wert voller werden und damit mehr Dollar ....

Fazit der USD müste zulegen - tut er aber nicht :shock: stand derzeit 1,3257 im "Normal fall" gehts ab wie eine Rakete ..... doch wa sist heute los ? bustekuchen chart
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Der Dollar-Fall



Von Christian Reiermann



Endet eine Epoche auf den Devisenmärkten? Seit Wochen verliert der Dollar gegenüber dem Euro an Wert. Doch Anlass für Alarmstimmung sehen Berliner Regierung und Währungsexperten noch nicht. Die amerikanische Leitwährung sei längst nicht mehr so wichtig wie früher.



Zentralbank (EZB), gern kryptisch. Ein gewisser Grad an Unverständlichkeit in den Äußerungen signalisiert der Fachwelt Kompetenz. Dem Laien soll das verbale Kauderwelsch den nötigen Respekt abnötigen.



Währungshüter Trichet: "Unkontrollierte Entwicklungen"

Der Donnerstag vergangener Woche hielt wieder eine neue Lektion in quarkigem Trichet-Sprech bereit. Die günstigen Wirtschaftsaussichten in der Euro-Zone seien von einigen Risiken bedroht, sagte der EZB-Präsident. Unter anderem zählten dazu "Bedenken hinsichtlich möglicher unkontrollierter Entwicklungen aufgrund weltwirtschaftlicher Ungleichgewichte".



Was Europas mächtigster Währungshüter eigentlich sagte: Der schleichende Verfall des Dollar, der sich seit einigen Wochen an den Devisenmärkten abspielt, könnte eine Gefahr für die Konjunktur werden. Was Trichet außerdem deutlich machen wollte: Die EZB hat die Gefahr erkannt und im Blick.



Dennoch setzten Frankfurter Notenbanker am Donnerstag die Leitzinsen erneut um einen Viertelprozentpunkt auf 3,5 Prozent herauf, was den Euro für internationale Anleger attraktiver macht. Den Währungshütern blieb keine Wahl, seit Wochen hatten sie den Schritt angekündigt.



Dass der Dollar irgendwann in den Sinkflug übergehen würde, orakelten Experten schon lange. Jetzt scheint es so weit zu sein. Seit Ende Oktober verlor die amerikanische Währung 5 Prozent ihres Werts gegenüber dem Euro. Seit Anfang des Jahres waren es 13 Prozent. Derzeit pendelt der Euro um den Wert von 1,33 Dollar, nur noch 3 Cent von seinem Allzeithoch aus dem Jahr 2004 entfernt. Und Trichets Kollege Ben Bernanke, Chef der US-Notenbank Fed, schaut einfach zu.



Auf den internationalen Finanzmärkten ist ein Gezeitenwechsel zu beobachten. Jahrelang kannten die weltweiten Kapitalströme nur eine Richtung. Täglich flossen zwei Milliarden Dollar in die USA. Die größte Volkswirtschaft der Welt galt den Investoren nicht nur als Hort der Stabilität, sondern auch als Standort, der die besten Geschäfte, lukrativsten Renditen und höchsten Wachstumsraten versprach.



Die Amerikaner konnten das fremde Geld gut gebrauchen. Fast schon traditionell sparen sie wenig und geben mehr aus, als sie verdienen - ein Wohlstand auf Pump. Das Ausland finanzierte den Konsumrausch der Amerikaner, der über Jahre das weltweite Wachstum befeuerte.



Weil der amerikanische Staat nicht auf die Ersparnisse seiner Bürger zurückgreifen konnte, musste auch er sein Haushaltsdefizit mit ausländischem Kapital finanzieren. Beides hielt den Kurs des Dollar hoch, weil der Rest der Welt sich durchaus um amerikanische Finanzanlagen riss.



Damit scheint es vorerst vorbei. "Es gibt grundlegende Schwächen in der amerikanischen Volkswirtschaft. Das konnte auf Dauer nicht so weitergehen", sagt Alfred Steinherr, Konjunkturchef beim Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).



Schon werden die Anleger in aller Welt misstrauisch und beginnen, ihr Geld aus den USA abzuziehen. Sie erkennen, dass ein Volk und ein Land nicht dauerhaft über ihre Verhältnisse leben können. Die Folge - der Kurs der Leitwährung Dollar bröckelt.



Zugleich wachsen die Sorgen: Was passiert mit der Weltkonjunktur, wenn die USA als Wachstumsmotor ausfallen? Ist der Aufschwung in Deutschland schon wieder vorbei, bevor er richtig angefangen hat, wenn deutsche Autos, Maschinen und Dienstleistungen teurer werden?



Für die Bundesregierung ist die Entwicklung offiziell noch kein Anlass zur Sorge. Dennoch beobachten die Experten von Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) und CSU-Wirtschaftsminister Michael Glos die Entwicklung aufmerksam. Noch bewegten sich die Ausschläge im langjährigen Durchschnitt, wiegeln sie ab. Doch für ausgeschlossen halten sie eine Zuspitzung der Lage nicht.



Eine erste Schmerzgrenze für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft sehen sie erreicht bei etwa 1,36 Dollar für den Euro, bei Kursen von 1,50 Dollar wäre mit massiven Schwierigkeiten zu rechnen.



Sollte es tatsächlich zu Turbulenzen an den Devisenmärkten kommen, steht die Berliner Regierung in besonderer Verantwortung. Deutschland übernimmt Anfang 2007 den Vorsitz bei den G8-Staaten, dem Zusammenschluss der sieben größten Industrienationen samt Russland.



Dieser Kreis hat schon häufiger das Krisenmanagement übernommen, wenn die internationale Währungsordnung aus den Fugen geriet. So war es in den achtziger Jahren, als der damalige Höhenflug des Dollar mit vereinten Kräften gestoppt wurde. Und so war es ein paar Jahre später beim sogenannten Louvre-Akkord, als mit gleicher Verve der Absturz der amerikanischen Währung aufgehalten wurde.



Die jüngste Entwicklung hat im wesentlichen zwei Ursachen. Beide haben damit zu tun, dass Europa für internationale Anleger im Vergleich zu den USA attraktiver wird. Zum einen bewegen sich die Zinsen gegenläufig. "Die EZB wird auch im nächsten Jahr die Leitzinsen weiter anheben, in den USA haben die Zinsen wohl ihren Höhepunkt erreicht", sagt Joachim Scheide, Konjunkturexperte beim Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) voraus. Die Folge: Finanzanlagen, die auf Euro ausgestellt sind, verzinsen sich besser und werden international mehr nachgefragt. In der Folge steigt der Euro.



Auch die Wachstumsaussichten verschieben sich. In den USA kühlt sich die Konjunktur ab. Vor kurzem korrigierte die US-Regierung in Washington ihre Wachstumsprognose von 3,3 Prozent für 2007 nach unten. Wenn die Amerikaner weniger konsumieren, weil die Kapitalinfusion aus dem Ausland spärlicher fließt, könnte den USA sogar eine längere Periode verhalteneren Wachstums bevorstehen.



Im Gegensatz dazu zeigt sich die Konjunktur im Euro-Raum robust. Vor allem Deutschland überrascht mit immer besseren Nachrichten. Die Zahl der Arbeitslosen ist im November unter die psychologisch wichtige Marke von vier Millionen gefallen. Der Ifo-Geschäftsklimaindex, der die Erwartungen der Unternehmen misst, ist so hoch wie seit 15 Jahren nicht mehr, das Verbrauchervertrauen schwebt auf einem Fünfjahreshoch.



Im letzten Quartal dieses Jahres wird sich Deutschland, lange Zeit als der kranke Mann Europas belächelt, an die Spitze des Zugs setzen. Mit - aufs Jahr hochgerechneten - 3,4 Prozent wird das Land laut Postbank stärker zulegen als die USA.



Solche Nachrichten beflügeln die Phantasie von Anlegern, die ihr Geld jetzt lieber im Euro-Raum anlegen. Als Folge steigt der Kurs der Gemeinschaftswährung. Doch wie wird sich die Dollarabwertung auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung auswirken? Führt sie womöglich zu einer Unwucht in der Weltkonjunktur, oder kommt die globale Wirtschaft, kommt Deutschland noch einmal glimpflich davon?



Jedes Mal, wenn sich eine Kehrtwende an den Finanzmärkten abzeichnet, haben auch die Schwarzmaler Konjunktur. Vor allem in den USA ist unter Volkswirten und Bankanalysten die Meinung verbreitet, dass sich die Bereinigung schlagartig vollzieht mit einer Abwertung des Dollar zwischen 10 und 30 Prozent innerhalb kurzer Zeit.



Bei diesem Szenario käme es unweigerlich zu einer Anpassungskrise. Die Wachstumsraten würden weltweit einbrechen, eine globale Rezession mit drastischem Anstieg der Arbeitslosigkeit könnte folgen.



Mehrheitsmeinung ist das Katastrophengemälde nicht. Vor allem in Deutschland sind Experten optimistischer: "Das Leistungsbilanzdefizit der USA hat sich im Verlauf einiger Jahre entwickelt", sagt IfW-Experte Scheide. "Es wird sich auch über Jahre allmählich abbauen."



Er rechnet damit, dass der Dollar in den nächsten fünf Jahren noch einmal zehn Prozent an Wert gegenüber dem Euro einbüßen wird. Die Folgen für die deutsche und europäische Wirtschaft wären viel besser verkraftbar. Die Unternehmen hätten Zeit, sich auf die Wechselkursänderungen einzustellen. "Dann ist auch ein Kurs von 1,40 keine Katastrophe", meint DIW-Experte Steinherr.



Wie gut das funktionieren kann, belegt das Beispiel Deutschlands. Seit 2002 verlor der Dollar gegenüber dem Euro die Hälfte seines Werts. Beeinträchtigt wurden die Exporte nicht, im Gegenteil. Sie stiegen von 651 Milliarden Euro auf 786 Milliarden. Im Oktober exportierte die deutsche Wirtschaft so viel wie noch nie zuvor.



Ein Grund dafür ist auch, dass der Dollar-Raum nicht mehr die Bedeutung für den deutschen Außenhandel hat wie noch vor wenigen Jahrzehnten. Und auch wenn es Ausnahmen geben mag wie die Automobilindustrie - längst sind andere Weltregionen für die hiesige Wirtschaft bedeutender geworden als die USA, wo Deutschland nicht mal ein Zehntel seiner Exporte absetzt (siehe Grafik). Über 40 Prozent der deutschen Ausfuhren gehen in die Euro-Zone. 13 Prozent nimmt Osteuropa ab, Asien 9 Prozent.



Zumindest die Exporte zu den europäischen Nachbarn sind von den Währungsturbulenzen rund um den Dollar nahezu unberührt. Die neuen Beitrittsländer haben ihre Währungen meist an den Euro gekoppelt, für Westeuropa ist seit Einführung der Gemeinschaftswährung jedes Wechselkursrisiko verpufft.



Der Euro verhindert sogar, dass es zu größeren Verwerfungen in Europa kommt, wie es früher bei Dollarabwertungen der Fall war. Damals hatten deutsche Unternehmen und Verbraucher regelmäßig größere Anpassungslasten zu tragen als die Volkswirtschaften der Nachbarländer. Wenn die Mark früher gegenüber dem Dollar um zehn Prozent zulegte, dann stiegen Franc oder Lira nur um sechs oder sieben Prozent. Die Folge war eine relative Aufwertung der Mark auch gegenüber europäischen Währungen, was Wettbewerbsnachteile für die hiesige Wirtschaft bedeutete.



Der Mechanismus ist mit Einführung des Euro ausgehebelt. Nun verteilen sich die Leiden auf alle Mitgliedstaaten gleichmäßig.



Entscheidend für die Auswirkungen des Dollarverfalls auf die deutsche und europäische Wirtschaft wird deshalb sein, wie sich andere Währungen im Vergleich zum Dollar entwickeln. "Fatal wäre es, wenn nur der Euro steigen würde", sagt DIW-Experte Steinherr. "Dann hätte nur der Euro-Raum die Anpassung zu tragen." Doch die Devisenmärkte signalisieren eine andere Entwicklung. Auch gegenüber weiteren wichtigen Währungen verliert der Dollar an Wert.



Das britische Pfund etwa stieg in der vergangenen Woche auf neue Höchststände. Was noch wichtiger ist: Auch die Währungen der ostasiatischen Wachstumsregionen werteten gegenüber dem Dollar auf.



Der thailändische Baht etwa legte 2006 um über 15 Prozent gegenüber dem Dollar zu, Südkoreas Won um 10 Prozent. Und selbst der chinesische Yuan, der früher dem Dollar sklavisch folgte, gewann mehr als 3 Prozent. Nahezu jede Volkswirtschaft trägt einen Teil der Anpassungslast.



Außerdem birgt der Dollarverfall längst nicht nur Risiken, sondern auch Vorteile. Der größte: Deutschlands Ölrechnung fällt günstiger aus. Der Ölpreis wird weltweit hauptsächlich in Dollar festgelegt. Sinkt der Kurs, muss Europa für die gleiche Menge Öl weniger Euro überweisen. Das gesparte Geld kann für andere Güter ausgegeben werden.



Ähnlich verhält es sich mit Importen aus dem Dollar-Raum. Hält der Kursschwund weiter an, werden Computer, Softwarelizenzen und Maschinen aus den USA preiswerter. Beide Entwicklungen bedeuten für die Unternehmen und Menschen der Euro-Zone einen Wohlfahrtsgewinn. Sie können fürs gleiche Geld mehr Güter kaufen.



Die Gefahren eines Währungscrashs sind längst nicht mehr so groß wie noch zu Zeiten uneingeschränkter Dollar-Dominanz vor 30 oder 40 Jahren. Die Globalisierung hat mehrere Wachstumspole der Weltwirtschaft herausgebildet, auf die sich die Schwierigkeiten bei Turbulenzen verteilen. Die Zeiten sind passé, als ein amerikanischer Finanzminister noch prahlen konnte: "Der Dollar ist unsere Währung, aber euer Problem."



Quelle: Der Spiegel
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Euro-Aufwertung fundamental nicht gerechtfertigt

Beitrag von schneller euro »

meint direktanlage.at Chefökonom Martin Hüfner

"Vage Hochrechnungen nicht zu ernst nehmen
Martin Hüfner, Chefökonom des führenden österreichischen Discount-Brokers direktanlage.at, sieht die Aufwertung des Euro nicht fundamental gerechtfertigt. Sie sei nicht, wie von vielen behauptet, durch die großen Leistungsbilanzungleichgewichte der Welt ausgelöst worden. Vielmehr handle es sich um eine „Anpassung in der falschen Richtung".

Hüfner merkt an, dass die meisten Beobachter an den Devisenmärkten die Euro-Aufwertung der letzten zwei Wochen für fundamental gut begründet und eigentlich längst überfällig hielten. Sie zögen daraus den Schluss, dass sie sich fortsetzen wird – wenigstens bis zu dem bisherigen Höchstpunkt von 1,36, vielleicht aber auch bis 1,40 Euro/Dollar. Zuletzt seien sogar 1,50 ins Gespräch gebracht worden.

Der Chefökonom von direktanlage.at rät jedoch, solche vagen Hochrechnungen nicht zu ernst zu nehmen. Sie entsprängen der üblichen Hysterie der Märkte. Gleichwohl müsste man sich aber die Grundannahmen der Euro-Aufwertung etwas näher anschauen. Sind die Argumente, die hier genannt werden, wirklich so stichhaltig? Oder muss man den Befürwortern einer stärkeren Euro-Aufwertung doch etwas Wind aus den Segeln nehmen?

"Euro-Aufwertung überraschend an Thanksgiving"

Hüfner meint, dass der Beginn der Euro-Aufwertung vor zwei Wochen keineswegs fundamental begründet war: "Er setzte ganz überraschend an Thanksgiving ein, einem Feiertag in den Vereinigten Staaten. An solchen Tagen ist der Umsatz an den weltweiten Devisenmärkten erfahrungsgemäß relativ gering. Da reichen auch geringe Umschichtungen, um Kursbewegungen auszulösen."

Die Gründe, die an den Märkten „nachgeschoben" wurden, seien seit Wochen und Monaten, wenn nicht seit Jahren bekannt: Das Leistungsbilanzdefizit der USA, die abnehmende Zinsdifferenz zwischen Amerika und Europa und das langsamere Wachstum der US-Wirtschaft im Verhältnis zu Japan und Europa. Hüfner: "Wenn diese Gründe den Euro das ganze Jahr nicht nach oben getrieben haben, dann können sie es auch nicht plötzlich Ende November getan haben."

Die „Story", die heute an den Märkten „gespielt" würde, sei laut Hüfner diejenige von den Ungleichgewichten sowie den unterschiedlichen Zins- und Konjunkturbewegungen in der Welt. Die Dollarschwäche solle dazu beitragen, den Fehlbetrag in der Leistungsbilanz der Amerikaner zu verringern. Sie sei darüber hinaus das Korrelat zu den steigenden Zinsen sowie dem stärkeren gesamtwirtschaftlichen Wachstum in Europa und Japan.

"Keine Horror-Szenarien wie in früheren Jahren"

Hüfner ist sicher, dass der Markt früher oder später realisieren werde, dass er mit der Aufwertung des Euro auf der falschen Bahn sei: "Der Euro ist gemessen an den üblichen Kriterien Leistungsbilanz, Wachstum und Zinsen gar nicht so stark. Hinzu kommt, dass auch die Europäer darauf hinweisen werden, dass durch die Euro-Aufwertung keine Ungleichgewichte abgebaut werden, sondern im Gegenteil neue zwischen Asien und Europa entstehen."

Insgesamt rechnet der Chefökonom von direktanlage.at nicht damit, dass es bei der Euro-Aufwertung zu Horror-Szenarien wie in früheren Jahren kommt. Hüfner: "Bei aller Unsicherheit, die mit Wechselkursprognosen verbunden ist, würde ich mich nicht wundern, wenn der Euro-Kurs spätestens in sechs Monaten näher bei 1,30 als bei 1,40 Euro ist."

quelle: broker-test.de
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Beitrag von oegeat »

19.12.2006

DOLLAR

Schwarze Zeiten für den Greenback

Von Arne Gottschalck


Stürmische Zeiten: Die Lücke zwischen Dollar und Euro wächst wieder

Der Dollar ist so schwach wie seit Jahren nicht mehr. Und auch die erdölproduzierenden Länder besitzen so wenig Dollar wie seit zwei Jahren nicht. Ist die Leitwährung der Welt am Ende?

Hamburg - Bei 1,40 wird es ernst. So oder so ähnlich klingt die Meinung der meisten Volkswirte und Analysten, befragt man sie nach der Entwicklung des Dollars im Vergleich zum Euro. Von ungefähr kommt das nicht. Immerhin ist der Dollar aktuell so schwach wie schon seit drei Jahren nicht mehr, ein Euro kostet kostet inzwischen 1,32 Dollar. Unwahrscheinlich ist es daher nicht, dass der Kurs Richtung 1,40 geht.

Kein Wunder. Die Amerikaner selbst haben kein Interesse daran, den Kurs ihrer Hauswährung zu stützen. Sie können sich so über gute Exportchancen freuen. Zum Ärger der Europäer - der starke Euro macht Exporte in die USA schwieriger. Denn die Amerikaner müssen proportional mehr Geld für Produkte aus der alten Welt ausgeben als für jene "made in America". Chancen auf ein deutliches Eingreifen der US-Administration gibt es also nicht. Mit einer Ausnahme.

"Wenn das Tempo des Dollarverfalls aber zu abrupt wird und mit negativen Effekten auf die Realwirtschaft zu rechnen ist, etwa aufgrund steigender Langfristzinsen, weil internationale Investoren eine höhere Risikoprämie verlangen, könnte dies der Fall sein", erklärt Carsten Fritsch, Währungsexperte der Commerzbank. Bis dahin werden Europäer aber weiter über den schwierigen US-Markt schimpfen.
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Beitrag von oegeat »

Obwohl sich die Aussichten der US Wirtschaft mittlerweile verbessert haben, konnte der US Dollar keinen Gewinn verbuchen. Belastend wirkt sich die Ankündigung der Zentralbank der Vereinigten Arabischen Emirate aus, dass man den Euroanteil gemessen an den 25 Milliarden US Dollar schweren Devisenreserven von zwei auf zehn Prozent erhöhen will. Es ist davon auszugehen, dass weitere Länder diesem Beispiel folgen könnten, vor allem da die Umsätze der OPEC Produzenten aufgrund des Dollareinbruchs immer weiter zurückgehen.
Der Euro konnte nicht nur von den angekündigten Diversifizierungen profitieren, sondern auch von den Aussagen eines Mitglieds der europäischen Zentralbank, dass die Zinsen in der Eurozone weiterhin zu niedrig seien. Des weiteren wirkte sich der Anstieg der Geldmenge M3 um 9,3% im Jahresvergleich positiv aus, da dies einem 16-Jahreshoch entspricht und damit ein weiterer Grund ist den Zinssatz zu erhöhen. Aktuell liegt der Leitzins der EZB bei 3,50%.
Der Yen war weiterhin schwach, obwohl die Bank of Japan mögliche Zinsschritte im nächsten Jahr angekündigt hat. Allerdings ist bisher ungewiss, ob es schon im Januar zu einer Erhöhung kommen wird und selbst wenn, wäre der Leitzins immer noch derart niedrig, dass der Yen weiterhin ein sogenannter „low yielder“ bleiben wird. Verglichen mit den Zinssätzen anderer Währungsräume, wie den U.S.A., der EU, Australien oder England sind die derzeitigen 0,40% in Japan nahezu lächerlich niedrig.
Das englische Pfund zeigte in dieser Woche nicht viel an Bewegung und pendelt weiterhin in einer Range zwischen 1,9480 und 1,9750 (März Future) umher. Die Zahlen aus England waren gut und machen damit eine weitere Zinserhöhung der Bank of England wahrscheinlich. Der Housing Price Index von Dezember konnte gegenüber dem Vormonat um 1,2% zulegen. Auf Jahressicht entspricht der Anstieg gut zehn Prozent. Des weiteren hatten wir erst vor wenigen Wochen den stärksten Anstieg der Konsumantenpreise seit 1997, was eine weiter steigende Inflation impliziert.
In der Schweiz waren die „leading indicators“ schwach, was eine Abkühlung der Wirtschaft und damit verbundene schlechte Aussichten auf eine Zinserhöhung hervorruft.
Der Canadian Dollar ist trotz seines Leitzinses von 4,25% einer der schwächeren Währungen, da die kanadische Wirtschaft eng an die U.S.A. gekoppelt ist. Am Markt werden Spekulation bezüglich einer Zinssenkung der BoC durchgesetzt, die den CAD bisher von einem Tief zum nächsten treiben.

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Beitrag von ist gegangen worden »

Aus einer Diskussion zum USD/Euro aus einem anderen Thread.
Meine mittel-langfristige Meinung wird darin deutlich deshalb stelle ich das Posting im Original ein:




Das einzige was eine Lüge ist sind diese ganzen Gutachten diesseits und jenseits des Atlantiks wie schlecht es um die Wirtschaft bestellt ist!
Gutachten derren Ergebnis schon als Vorlage gegeben wird und nicht unabhängig erstellt wird.
Nichts anders als stetige Umschichtungspolitik mit dem Ziel die armen ärmer und die reichen reicher zu machen!
Dafür wird viel Geld ausgegeben um der dummen,arbeitenden Bevölkerung per Presse und Medien einzuimpfen wir müssten den Gürtel enger schnallen um das sich die Hochfinanz stetig mit Steuergeschenken und unverhältnissmäßig hohen Managergehältern die Taschen voll stopfen kann!
In Amerika wird dies alsbald offensichtlicher als in Europa deshalb sage ich das der USD innerhalb der folgenden 4-5 Jahre zusammenbrechen wird.Amerika hat das Problem das die Industrie ins Ausland verlagert wird.Lediglich 13% des GDP rührt noch von der Industrie her,der Rest kommt überwiegend durch Dienstleistungen zu Stande deshalb hat die vergangene Abwertung in 2003,von 30% auch kein Ergebnis geliefert.
Das Minus in der Leistungsbilanz und im Haushalt wurde steht,s durch Überschüsse (Erhöhungen der Abgaben zur Sozialversicherung) geschmälert dabei sollten diese Überschüsse (waren steht,s 170-200 Milliarden USD pro Jahr) mit 4,5% verzinst angelegt werden.Nun steht man mit der Verschuldung zum GDP mit 8% im Minus!
Die ominöse inverse Zinsstruktur rührt aus diesen Defiziten da die USA imer mehr Geld leihen und anlocken müssen um Ihren Negativ Saldo zu decken.Mit ausländischem Kapital.
Ich habe hier einmal in dem Thread von Net einen Artikel gelesen in welchem geschrieben stand das die USA sämtl. Firmen im Ausland aufkaufen würden.
Das Gegenteil ist der Fall denn die USA verkaufen sich selber mehr und mehr ohne es zu merken!
Wenn 30% Abwertung sich nicht positiv auf die Handelsbilanz auswirken kann man sich an 2 Fingern abzählen das eine folgende,drohende Abwertung wesentlich größere Ausmaße haben muss!
Wohlegmerkt,der USD hat mittel - langfristig keine Chance sich einem Crash zu entziehen!
In 2010 gehen die Babyboomer in Rente aber wie sieht es aus im Social Security Trust,der Sozialversicherung die seit 25 Jahren jährlich Überschüsse erwirtschaftet hat?
Diese Überschüsse sind dazu benutzt worden die Steuer der Hochfinanz seit den 70 iger Jahren von 92% auf 35% zu senken wärend die Steuer der arbeitenden Bevölkerung und die Sozial Abgaben steht,s gestiegen sind!
Das restliche eingezahlte Kapital im Social Security Trust ist nicht vorhanden denn es liegen anstelle der Einzahlungen und dem angespaarten Geld Schuldscheine im Trust mit denen man schlecht Renten auszahlen kann.
Was glaubst Du warum slche Größen wie Marc Faber,G.Sorros,W.Buffet oder Ravi Batra usw. einen USD Crash prophezeien?
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Der Geldfluss in die USA ist versiegt



Bush hat das echte Kapital Amerikas aufgebraucht



von William A. M. Buckler, Australien



Der Nettozufluss von ausländischen Geldern in langfristige US-Staatsanleihen ist im Dezember 2006 auf 15,6 Milliarden US-Dollar gesunken. Dies ist der schwächste Zufluss in beinahe fünf Jahren.



Wo ist euer Geld? Wir brauchen es!



Diesem Zufluss steht der Bedarf der USA nach ausländischen Geldern gegenüber. Etwa 3,5 Milliarden US-Dollar sind an jedem Werktag notwendig, um das gegenwärtige Haushaltsdefizit zu finanzieren, das in den ersten drei Quartalen des Jahres 2006 auf beinahe 875 Milliarden jährlich gestiegen ist. Da es im Inland keine Spargelder gibt, haben die USA im Rest der Welt eine starke Nachfrage entwickelt und global etwa 70 Prozent der zur Verfügung stehenden Spargelder absorbiert. Aber jetzt stockt der Zufluss in die USA.


Wie in einem Ausschuss des US-Senates berichtet wurde, würde bereits eine leichte Verringerung dieses Zuflusses, ein Stop oder gar die umgekehrte Entwicklung – von einem Rückfluss ganz zu schweigen – zu einem Zusammenbruch des US-Dollars führen.



Die harten Tatsachen zu den Handelsbeziehungen der USA



Im Jahr 2006 betrug das Defizit der Handelsbilanz der Vereinigten Staaten 836 Milliarden US-Dollar, der fünfte Weltrekord der USA in Folge. Für Industrieprodukte stieg das Handelsbilanzdefizit der USA auf 536 Milliarden US-Dollar und war daher höher als das Rekorddefizit der USA von 504 Milliarden USDollar aus dem Jahr 2005.



Länder ohne Werkzeuge sind dumm



Die Investitionsausgaben der USA sinken drastisch. Die Abnahme der Investitionsausgaben der USA ist in den letzten drei Quartalen insbesondere im Hinblick auf neue Ausrüstungen gewaltig. Im Durchschnitt der letzten neun Monate des Jahres 2006 bewegten sich diese Ausgaben um lediglich 1,4%, verglichen mit einer jährlichen Rate von 9,5% in den vergangenen zwei Jahren. Was die USA tun, ist das Gegenteil von Kapitalismus.



Das US-Finanzministeriumspricht Klartext



Die Finanzmärkte der USA wurden von einem Bericht aus dem US-Finanzministerium auf dem falschen Fuss erwischt, laut dem im Dezember ein Nettoabfluss von 11 Milliarden Dollar stattgefunden habe. Das US-Finanzministerium berichtete weiter, dass die Käufe von Anlagepapieren und Schuldverschreibungen durch ausländische Investoren von geprüften 84,9 Milliarden US-Dollar im November auf netto 15,6 Milliarden US-Dollar zurückgegangen sind. Wenn kurzfristige US-Wertpapiere hinzugenommen werden, haben ausländische Investoren im Dezember Anlagen im Wert von netto 11 Milliarden US-Dollar verkauft.



Ausländer halten derzeit US-Finanzpapiere aller Arten im Gesamtwert von mehr als 14 Billionen US-Dollar. Wenn sie das Vertrauen in ihre Investitionen in den USA verlieren und beginnen würden zu verkaufen, gäbe es keinen wie auch immer gearteten Weg, das vielleicht grösste finanzielle Debakel aller Zeiten zu verhindern.



Wenn der Geldfluss aufhört



Wenn das Geld aufhört, in das US-Finanz­system hineinzufliessen, werden sich als erstes die internen Kreditbedingungen innerhalb der USA verschlechtern, weil das früher hineingeflossene Geld nicht mehr da sein wird. Es kann nicht mehr ausgegeben oder weiter verliehen werden. Wenn die amerikanische Nationalbank unter Bernanke etwas dagegen unternehmen will, wird sie diese fehlenden ausländischen Mittel ersetzen müssen.


Wenn die Nationalbank das nicht tut, werden die Geldmärkte der USA selbst reagieren, und die US-Zinssätze werden steigen.



Als zweiter Effekt innerhalb des US-Finanzsystems werden die Preise und Werte von US-Wertpapieren aller Arten fallen. Die bisherige Auslandsverschuldung in Höhe von einer Billion US-Dollar wird nicht mehr vorhanden sein. Der dritte Effekt wird die Nachfrage nach US-Dollars sinken, und zwar weltweit, weil Nachfrage in Höhe von fast einer Billion US-Dollar wegfällt.



Es ist keine Veränderung in Sicht – es sei denn, die USA ändern ihre Politik



Wenn die USA nicht handeln und ihre Politik hinsichtlich der Staatsverschuldung und der Geldmenge ändern, wird die US-Kreditmaschinerie weiterhin neue Staatskredite hervorbringen, die natürlich in entsprechende Staatsausgaben münden. Da ein Teil dieser Ausgaben in ausländische Wirtschaftsgüter fliesst, wird das massive Haushalts- und Handelsdefizit der USA nicht gross abnehmen. Der gegenwärtige Abfluss von US-Dollars wird sich fortsetzen, dies aber bei geringerer weltweiter Nachfrage nach Dollar. Das wird einen Einfluss auf den Geldwert haben. Dem Dollar steht weltweit ein Wertverlust bevor.



Wenn das ausländische Geld das Land verlässt



Die 11 Milliarden US-Dollar, die dem US-Finanzsystem im Dezember entzogen worden sind, werden wahrscheinlich im «Lärm» der täglichen Finanzmärkte untergehen. Aber wenn dieser Abfluss auf 50, 100 und 500 Milliarden US-Dollar pro Monat ansteigen sollte, wäre das US-Finanzsystem ebenso wie der Dollar in schrecklichen Schwierigkeiten. Die jüngsten weltweiten Berichte sagen, dass ausländische Inhaber US-amerikanischer Wertpapiere derzeit mehr als 14 Billionen US-Dollar an derartigen Papieren halten. Die USA halten ihrerseits mehr als 9 Billionen US-Dollar an derartigen Werten im Ausland, Wertpapiere und Realien. Die Differenz macht die weltweite Nettoverschuldung der USA aus, die derzeit auf 4,1 bis 4,7 Billionen US-Dollar geschätzt wird.



Wenn ihr verkauft – werden auch wir verkaufen müssen



Wenn die derzeitigen Inhaber von US-Finanzwerten einen sich beschleunigenden Verkauf starten würden, müssten die USA darauf reagieren, indem sie ebenfalls beginnen, ihrerseits ihre ausländischen Finanzwerte zu verkaufen, einfach um das Bargeld zu bekommen, um dem auswärtigen Ausverkauf zu begegnen. Darin liegt die eigentliche weltweite Gefahr. Diese Situation könnte leicht in einem gegenseitigen und immens zerstörerischen weltweiten Ausverkauf enden. Genau diese Art von Ereignis war in den frühen 1930er Jahren so total zerstörerisch. Die Tatsache, dass wechselseitig über die Landesgrenzen hinweg die Rückzahlung von Krediten verlangt wurde, führte zu einem massenhaften Verkauf von Wertpapieren aller Arten. Darauf folgten Notverkäufe realer wirtschaftlicher Werte, was zu deren Preisverfall führte. Im Gesamtergebnis führte dies dazu, dass auch viele gesunde Kredite und in der Folge auch gesunde Wirtschaftsunternehmen zusammenbrachen. Das wiederum untergrub die Basis der Banken und anderer Kreditgeber, und sie brachen ebenfalls zusammen.



Auf des Messers Schneide



Die Weltwirtschaft ist wie ein Auto, das auf einer Klippe entlanggesteuert wird und von einer Seite zur anderen schwankt – mit den USA am Steuer. Wenn die USA den Fuss vom Gaspedal ihrer Kreditmaschinerie nehmen, wird das die US-Rezession auslösen, die sie seit so langer Zeit zu vermeiden versuchen. Wenn die Ausländer ihr Geld aus der US-Wirtschaft und dem US-Finanzsystem abziehen würden, hätten ihre Aktionen denselben Effekt, und die US-Rezession wäre da. Alle gültige Wirtschaftstheorie und die Geschichte zeigen, dass eine solche Rezession unvermeidlich ist. Um sie abzuwehren, können die USA die Aufblähung ihrer Kreditaufnahme weiter beschleunigen und ihr Handelsbilanz- und Haushaltsdefizit noch mehr aufblasen, wofür sie aber Ausländer brauchen, die weiterhin kaufen und ihrerseits den USA Geld leihen.


Das ist das, was passiert ist, seit die USA im Jahr 2000 mit einer Rezession geflirtet haben und die Nationalbank unter Greenspan darauf mit einer Zinssenkung bis auf 1,0% reagiert hat, was zu einer Beschleunigung der Kreditaufnahme durch die USA führte.



Wirtschaftliche Konsequenzen eines US-Handelsumschwungs



Die zunehmende Verschlechterung der US-Handelbilanz macht eine tiefe Rezession innerhalb der USA absolut unabwendbar, sobald die ausländischen Geldgeber mit dem Geldverleihen aufhören und statt dessen anfangen, ihr Geld wieder abzuziehen. Und das Problem hört nicht bei den USA auf. Die Länder, die auf die Exporte in die USA angewiesen sind, um ihre eigene nationale Wirtschaft in Gang zu halten, werden auch eine Rezession erleben. Diese «komplementären» Rezessionen in den USA und in vielen Exportnationen in der ganzen Welt werden sich gegenseitig nähren. Es ist traurig, aber wahr, dass das bereits eine sichere Tatsache ist und auch in Zukunft sein wird. Sie steht fest seit dem Zeitpunkt, als die USA sich auf den Weg immer grösserer Kreditausweitung begeben haben. Nachdem die USA diesen Weg einmal eingeschlagen hatten, stand das Endresultat fest. Die Frage ist nur noch, wann es eintreten wird.



Grundlegend für die Beantwortung dieser Frage ist der globale Geldfluss. Beobachten Sie diese Geldströme, sie sind der entscheidende Indikator.



Wo ist das verdiente Geld?



Die Unternehmen des Standard & Poor-500-Index haben ihre Gewinne seit 2002 zweistellig steigern können. Dies ist nun zum ersten Mal nicht mehr gelungen. S & P sagt, diese Gesellschaften bleiben hinter ihren eigenen Einkommenserwartungen zurück, und zwar in einer Geschwindigkeit, die man seit zwei Jahren nicht gesehen hat. Das Gewinnwachstum im letzten Quartal ist bei den S & P-Unternehmen unter 10%. Das bedeutet, dass eine 18 Quartale andauernde Periode von zweistellig wachsenden Gewinnen offenbar beendet ist. Die Erwartungen für das erste Quartal (dieses Jahres) werden zurückbuchstabiert. Thomson Financial schreibt, dass Analysten, die befragt wurden, von einer 4,6%igen Einkommenssteigerung ausgehen. Vor nur zwei Monaten waren es noch 8,7 Prozent. Mit Einnahmen, die sich im ersten Quartal halbieren, begibt sich die Börse auf ein gefährliches Territorium.



Geopolitik bei wachsender Rezessionsgefahr



Die ganze Welt schaut nun sehr genau hin. Sie schauen in Europa, in Japan, in Russland und in China. Es ist eine historische Wahrheit, und sie hat für alle Imperien gegolten – und die USA sind ein Imperium mit ihren vielen Militärbasen, die über die ganze Welt verstreut sind –, dass der Rest der Welt gespannt auf die ersten Anzeichen von Schwäche des Imperiums wartet, bevor er selber zuschlägt. Eine Rezession in den USA wäre ein solches Zeichen. Kein Weltreich in der Vergangenheit hat es geschafft, obenzubleiben, ohne eine harte Wirtschaft im Rücken.



Präsident Bush hat diese Wirtschaft verschwendet. Er hat das echte Kapital Amerikas aufgebraucht.



Quelle: The Privateer
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Was macht die Fed nächste Woche?



von Jochen Steffens



Nächste Woche findet die Zinssitzung der Fed statt. Es herrscht nahezu einhellig die Meinung, dass die Fed die Zinsen unverändert lassen wird. Wir erinnern uns zurück, das war vor einigen Monaten noch anders. Da hoffte der Markt im März auf eine Zinssenkung. Aber die Fed hat bisher keine Andeutungen in diese Richtung gemacht. Die Hoffnung ist zerplatzt. Was man auch an der anhaltenden Seitwärtsbewegung im Nasdaq100 erkennen kann (seit November).



Zinsveränderungen wirken sich 6-12 Monate zeitversetzt auf die US-Wirtschaft aus. Wir erleben also aktuell die Auswirkungen der letzten Zinsschritte auf 5,25 % Mitte letzten Jahres. Die Konjunkturdaten der letzten Wochen zeigen somit auch ein sehr gemischtes Bild mit negativem Unterton. Keine Frage, die US-Wirtschaft taumelt ein wenig, die gute Zeit scheint erst einmal vorbei. Wie wird die Fed darauf reagieren? Dazu erst einmal die wichtigsten Faktoren für eine Zinsentscheidung:



Die Fed reagiert auf folgende drei Faktoren entsprechend der Auflistung gewichtet:



Die Inflation

Wenn die Inflation zu sehr ansteigt, wird die Fed darauf reagieren, in dem sie die Zinsen erhöht. Das würgt die US-Wirtschaft ab und sorgt damit dafür, dass die Konsumenten nicht mehr so viel Geld ausgeben können, was sich sofort auf die Preisniveaus auswirkt.

Wenn hingegen die Gefahr einer Deflation zu erkennen ist, dann wird die Fed sofort die Zinsen massiv senken, um einer der gefährlichsten Seuchen des Wirtschaftssystem entgegen zu wirken. Das haben wir 2003 erlebt.



Die US-Wirtschaft

Wenn die Wirtschaft in eine Rezession abgleitet (z.B.: ISM-Index drei Mal hintereinander unter 50 Punkte) dann wird die Fed, sofern nicht eine galoppierende Inflation droht, die Zinsen ebenfalls senken. Damit wird neues Geld in den Wirtschaftskreislauf gespült, die Wirtschaft kann sich erholen.



Zeigt die Wirtschaft Überhitzungserscheinungen, dann wird die Fed die Zinsen eher anheben, um ein Überschießen zu vermeiden.



Die Märkte

Wenn durch bestimmte Faktoren, durchaus auch externe Faktoren (Irak-Krieg), die Märkte in Straucheln geraten, dann wird die Fed auch reagieren. Eigentlich ist das gar nicht so sehr ihre Aufgabe, aber aufgrund der großen Pensionsfond und anderen Faktoren würde ein zusammenbrechender Markt große Gefahren für das Finanzsystem USA bewirken. Zudem hat der Markt wiederum Einfluss auf die Wirtschaft.



Alles eng miteinander verwoben

Zum Glück ist es so, dass die Faktoren natürlich alle eng miteinander verknüpft sind und in ihren Reaktionen eng miteinander korrespondieren: Geht es der Wirtschaft gut, dann werden die Unternehmen reichlich Gewinne abwerfen, die wiederum Aktionäre anlocken, die darauf spekulieren. Eine gut laufende Wirtschaft ist besonders am Anfang von steigenden Kursen begleitet. (Später setzt der Markt auf ein Ende des Booms). Bei einer brummenden Wirtschaft wird auch der Arbeitsmarkt entsprechend anziehen, die Löhne steigen. Das heizt den Konsum an – ein starker Konsum und steigende Löhne wirken sich preistreibend aus, sprich die Inflation nimmt zu. Sie sehen, wie eng das eine mit dem anderen verknüpft ist.



Die hohe Kunst der Zinsdiplomatie

Die hohe Kunst der Leitzinspolitik ist also, diese drei Faktoren genau zu beobachten und entsprechend zu reagieren. Ziel ist es, Extreme zu vermeiden, was eigentlich, bis auf den 2000er Crash in den letzten knapp 20 Jahren gut gelungen ist (Ich hatte letzte Woche schon darauf hingewiesen, dass der 2000er Crash ohne den Anschlag am 11.September und den darauf folgenden Militäraktionen der USA wahrscheinlich schon 2001 vorbei gewesen wäre).



Die aktuelle Situation

Schauen wir uns diese drei Faktoren an, erkennen wir folgendes: Die Inflationsgefahren sind in den USA deutlich gesunken, aber noch latent vorhanden. Gleichzeitig kühlt sich das US-Wirtschaftswachstum ab, was natürlich auch einen positiven, sprich dämpfenden Einfluss auf die US-Inflation haben wird.



Noch nicht abgekühlt hat sich allerdings der Markt. Trotz der gerade aktuellen Konsolidierung steht der Dow Jones immer noch über seinem Allzeithoch von 2000 und der S&P500 knapp unter diesem Allzeithoch. Lediglich der Nasdaq100 läuft seitwärts. Letzteres muss als Warnzeichen gesehen werden. Er zeigt als sehr früher Indikator eben diese wirtschaftliche Verlangsamung an, die wir nun auch in den Konjunkturdaten erkennen.


Betrachtet man diese Faktoren, dann ist die aktuelle Frage: Muss die Fed jetzt schon anhand der aktuellen Konjunktur- und Inflationsdaten eine Feinjustierung vornehmen und den Leitzins um 25 Basispunkte senken, oder aber wird die Fed die Zinsen unverändert lassen und erst einmal schauen, was passiert.



Einschub:

Wichtig ist zu begreifen, dass der Aktienmarkt im Moment kein Problem für die Fed ist. Das heißt, verbale Zinssenkungen sollte es eigentlich nicht geben. Denn verbale Zinssenkungen wirken sich lediglich auf die Marktpsychologie aus, das heißt, sie beeinflussen hauptsächlich die Aktien-, Devisen- oder Bondmärkte, nicht jedoch die US-Wirtschaft oder die Inflation. Eine verbale Zinssenkung ist somit eigentlich unnötig.



Ben Bernanke versus Alan Greenspan

Unter Alan Greenspan hätte man also damit rechnen müssen, dass die Fed die Zinsen unerwartet senkt. Doch wir wissen: Ben Bernanke steht für eine „offene“ und „vorhersehbare“ Zinspolitik. Also hier ist ein solches Prozedere nicht zu erwarten. Aber Ben Bernanke ist Theoretiker und hat nicht die Erfahrung mit den Märkten. Die EZB kann es sich erlauben, alles offen zu legen – deren Politik hat kaum Einfluss auf die Weltwirtschaft (zumindest nicht in der Art, wie die US-Leitzinspolitik). Ich glaube die Fed kann es sich hingegen nicht erlauben, eine derart offene Zinspolitik zu führen. Wenn Ben Bernanke das nicht so einsieht, werden die Märkte es ihm auf schmerzhafte Art und Weise beibringen, da jedes Wort der Fed von den Märkten auf die Goldwaage gelegt werden wird.



Das heißt, wir müssen davon ausgehen, dass die Fed, obwohl es eigentlich unklug in der aktuellen Situation ist, eine Zinsentscheidung vergleichsweise deutlich früh ankündigt, sprich eine verbale Zinssenkung vornimmt. (Das würde natürlich die Märkte anfeuern, weil sie das nicht gewohnt sind.). Aktuell ist aber aus Sicht der Fed dafür zur Zeit kein Platz, zumindest wenn man den letzten Statements glaubt und sie die Politik der Vorhersehbarkeit ernst nimmt.



Der US-Immobilienmarkt

Es gibt noch einen Punkt, der unbedingt zu beachten ist. Der US-Immobilienmarkt. Hier hört man in den letzten Tagen vermehrt davon, dass Hypothekenfinanzierer Konkurs anmelden. Der aktuelle Zinssatz ist eigentlich für den Immobilienmarkt etwas zu hoch. Hier würde eine Entspannung Not tun. Gerade auch weil sich der einbrechende Immobilienmarkt über den Konsum, aber auch auf vielfältige andere Art und Weise sich auf die US-Wirtschaft auswirkt. .


Die Feinjustierung

Meines Erachtens wäre es sinnvoll, jetzt den Zinssatz um 25 Basispunkte auf 5 % zu senken. Quasi als Feinjustierung. Natürlich verbunden mit dem Hinweis, dass es nur ein regulativer Zinsschritt sei und voraussichtlich keine weiteren folgen werden, damit die Märkte nicht überreagieren. Ich bin aber vergleichsweise sicher, dass die Fed unter Ben Bernanke ganz anderer Meinung ist und weiterhin eine Politik der ruhigen Hand anstrebt.



Und meines Erachtens ist das die große Gefahr für die Märkte. Wie ich hier schon sagte, ich bin bei weitem nicht mehr so bullish, wie ich es in den letzten Jahren seit 2004 durchweg gewesen bin. Ich sehe die Möglichkeit, dass wir in diesem Jahr auch eine längere Konsolidierung durchmachen. Eine Konsolidierung, die aber sehr gesund wäre, keine Frage. Denn durch den aktuellen Einbruch ist schließlich die Gefahr eines Septembercrashs gesunken.



Ob es allerdings zuvor noch zu einem starken Ausbruch nach oben kommt, oder nicht, dass ist die Frage, auf die ich noch(!) keine Antwort habe. Denn dabei handelt es sich um ein kurzfristiges Szenario. Hier spielt wesentlich mehr Psychologie und Geld eine Rolle, als die fundamentalen Rahmendaten. Es wird also viel von den Wirtschaftsdaten dieser Woche und dem Fed-Statement nächster Woche abhängen. Wir können nur beobachten, wie sich das große Geld positioniert und uns an dessen Fersen klemmen. Das werden wir in den nächsten zwei Wochen erkennen. Dazu mehr natürlich wie immer hier in Ihrem Investor's Daily.
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„Die Dollarschwäche ist kaum zu übersehen“



Hatte es noch vor wenigen Wochen im Rahmen einer kurzzeitigen Börsenschwäche so ausgesehen, als ob es an den Devisenmärkten zur Umkehr bei langjährigen Trends kommen würde, so hat sich das Bild inzwischen wieder deutlich gewandelt.



Vor allem nach dem Treffen der G7-Finanzminster und Zentralbanker am vergangenen Wochenende erreichten manche Währungen neue Rekordkurse. Der Euro stieg am Montag auf bis zu 162,43 Yen, gegen den Dollar steht er am Mittwoch kurz vor einem neuen Rekordhoch.



Es stellt sich die Frage, was den Markt bewegt. FAZ.NET stellte sie am Michael Klawitter, Devisenstratege bei Dresdner Kleinwort.



Der Dollar zeigt sich derzeit ziemlich schwach. Er erreichte in den vergangenen Stunden extreme Kurse gegen den Austral- und den Neuseeland-Dollar ebenso wie gegen das britische Pfund. Selbst gegen den Euro liegt er nahe am Allzeittief. Was bewegt den Devisenmarkt?



Was wir sehen ist die Fortsetzung eines Trends, der schon einige Zeit anhält und der in der Einengung der Zinsdifferenz zwischen den Vereinigten Staaten und Euroland über alle Laufzeiten hinweg besteht. Auch wenn die Unsicherheit noch groß ist, ob und wann die amerikanische Zentralbank den Leitzins senken wird, ist die Sichtweise fest verankert, dass der amerikanische Leitzins im besten Fall unverändert bleiben wird. Die Wahrscheinlichkeit für Zinssenkungen dagegen ist groß. Umgekehrt sieht es bei der Europäischen Zentralbank aus. Nach der Pressekonferenz mit Jean-Claude Trichet in der vergangenen Woch scheint klar zu sein, dass weitere Zinserhöhungen kommen werden. Die im Juni ist ein „done deal“ und nach allem, was die Datenlage hergibt, wird der Markt auf einen weiteren Schritt im zweiten Halbjahr spekulieren.



Was bedeutet die abnehmende Zinsdifferenz konkret für die Marktteilnehmer?



Die Opportunitätskosten für die Absicherung von Währungsrisiken bestehender Dollarpositionen nehmen auf diese Weise ab. Aus diesem Grund haben wir gegenwärtig diese starke, stetige Nachfrage nach Euro-Dollar. Die Kursbewegungen kommen nicht so sehr von Seiten aktiver Anleger, die auf den Euro setzen wollen. Denn die offenen Positionen an den Terminmärkten zeigen, dass sie ihre Erwartungen längst vorweggenommen und sich eindeutig positioniert hatten. Nun sichern Unternehmen und institutionelle Anleger zunehmend ihre Dollarrisiken ab. Das wiederum dürfte mit hoher Wahrscheinlichkeit in kurzer Zeit zum Test des bisherigen Allzeithochs von 1,3660 Euro je Dollar führen.



Bewegen nur die Zinserwartungen die Kurse?



Nein, sicherlich spielen auch andere Faktoren wie die Diversifikation von Devisenreserven bei Zentralbanken oder die Sorgen über den zunehmenden Protektionismus in den Vereinigten Staaten eine gewisse Rolle. Insgesamt sind die Hintergrunddaten an sich schon negativ für den Dollar und kommen nun im Rahmen der abnehmenden Absicherungskosten bei abnehmender Zinsdifferenz stärker zum Tragen.



Wie passt das zusammen mit der Dollarschwäche gegen die australischen und die neuseeländischen Währungen, immerhin verbuchen beide Staaten extreme Leistungsbilanzdefizite?



Der Markt ist momentan in einer Stimmung, in der wieder ein sehr hoher Risikoappetit besteht. Das zeigt sich an den niedrigen Volatilitäten an den Börsen, die unter dem Durchschnitt der vergangenen sechs Monate liegen. Marktteilnehmer legen den Fokus stark auf die nominellen Zinsdifferenzen und davon profitieren die hoch verzinslichen Währungen wie Aussie- und Kiwi-Dollar, während jene mit einer tiefen Verzinsung - wie der Schweizer Franken und der Yen - unter Verkaufsdruck stehen.



Gilt das Argument der zunehmenden Attraktivität von Absicherungsstrategien nicht auch für japanische Anleger?



Grundsätzlich betrachtet hat ein japanischer Anleger angesichts des massiven Zinsdifferentials zwischen Japan und den Vereinigten Staaten nur ein geringes Interesse an einer Absicherung, denn das beschneidet direkt seine Performance. Umgekehrt werden die Positionen ausländischer Anleger in Japan grundsätzlich „gehedged“, weil das über die Forwards die Performance in der heimischen Währung fördert.



Das heißt, alleine schon aus diesem Grund neigt der Yen zu einer gewissen Schwäche?



Ja. Gleichzeitig darf man jedoch nicht vergessen, dass innerhalb Japans ein Strukturwandel abläuft, was die „Investmentflows“ anbelangt. Japanische Anleger verfügen weltweit über die zweithöchsten Ersparnisse. Wurden diese lange Zeit sehr konservativ und primär an den heimischen Wertpapiermärkten investiert, so scheinen sie seit einiger Zeit globaler anzulegen. Angesichts der Volumina, die dahinter stehen, führt schon eine geringe Änderung im „home bias“ zu Impulsen, die den Yen belasten. Und das in einer Zeit, in der Markt weiterhin relativ risikobereit ist. Solche strukturellen Änderungen im Anlageverhalten werden kaum beeinflusst von der kurzfristigen Risikoneigung des Marktes.



Lässt sich herausfinden, wo diese Mittel investiert werden?



Ein guter Teil dieser Liquidität geht in die Vereinigten Staaten, wenn man sich die Daten anschaut. Allerdings können wir seit Anfang des Jahres 2006 einen massiven Anstieg der Portfoliozuflüsse nach Europa beobachten, zumindest wenn man sich die „broad balance of payment“ anschaut. Es gibt eine starke Korrelation zwischen dieser Größe und der Entwicklung von Euro-Dollar auf Jahresbasis.



Wie lange kann das gegenwärtige Umfeld mit der hohen Risikoneigung noch anhalten, wenn man sich die konjunkturelle Schwäche in den Vereinigten Staaten betrachtet?



Man sollte vorsichtig damit sein, zu viel Skepsis in eine Prognose mit hinein zu nehmen, auch wenn wir glauben, dass das Risiko eines „hard landings“ in den Vereinigten Staaten größer ist, als der Markt es gegenwärtig „einpreist“. Damit rechnen wir auch mittelfristig mit einer Abnahme des Risikoappetits, was wiederum Yen und Franken stützen sollte, während der australische und der Neuseeland-Dollar eher unter Druck kommen sollten. Allerdings ist zu bedenken, dass die hohe Risikoneigung zu einem gewissen Teil strukturell bedingt ist. Abgesehen von der üblichen zyklischen Entwicklung hat in den vergangenen Jahren eine strukturelle Hinwendung zu risikoreichen Vermögenswerten stattgefunden, die auf die stark zunehmende Kapitalakkumulation in den Exportnationen - (OPEC, Asien aber auch Lateinamerika) zurückgeführt werden kann. Aus diesem Grund sind die Risikoprämien nicht mehr so hoch, wie sie das noch vor fünf oder zehn Jahren waren.



Wie geht es weiter?



Aufgrund der gegenwärtigen Dominanz des Zinsdifferenz-Arguments denke ich, dass der Dollar weiterhin unter Druck stehen und bis Ende des Jahres die Marke von 1,40 Dollar je Euro erreichen wird. Wir werden sicherlich nicht in einer geraden Linie dorthin laufen. Nach einem Anstieg von etwas sieben Prozent in Euro-Dollar seit Januar dürfte eine Zwischenkorrektur kaum überraschen.



Wie würden Sie sich als Anleger gegenwärtig positionieren, wenn Sie die Währungen „spielen“ wollten?



Ich würde versuchen, Dollarrisiken relativ gering zu halten. Das Risiko, dass die amerikanische Konjunktur schlechter als erwartet entwickelt, sollte sich - abgesehen von den Treasuries - an allen Vermögensmärkten zeigen. Wenn man sich die Entwicklung der Geldmarkt-Spreads anschaut, dann sind wir sehr positiv für die norwegische Krone gegen den Euro. Denn in Norwegen dürften die Zinsen sehr viel schneller ansteigen als in Euroland. Das Zinsargument dürfte in einem Umfeld mit anhaltend hohem Risikoappetit zum Tragen kommen, zumal man über den Ölpreis „gehedged“ ist. Sollten geopolitische Risiken zunehmen, dürfte die Krone über diese Schiene profitieren können.



Quelle: faz.net
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Beitrag von ist gegangen worden »

Guten Abend


Ich habe hier eine Kapitalmarktanalyse von Februar 2007.

Gültig per Anno!

Darin wird ebenso deutlich das die Zinsentwicklung letztlich das wichtigste Instrument der Notenbanken ist!


Dafür sollte man sich Zeit nehmen,diese Analyse ist gut und ebenso umfangreich.


http://209.85.129.104/search?q=cache:Aj ... :www.raiba.…


Viele Grüsse,


Jörg
Seedorff

Beitrag von Seedorff »

Der angegebene Link funktioniert jedenfalls bei mir nicht: Bitte prüfen!
besten Gruß
Seedorff
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Beitrag von ist gegangen worden »

Guten Morgen Seedorf


Danke für den Hinweis"

Hier ein zweiter Versuch:

http://209.85.129.104/search?q=cache:Aj ... lr=lang_de
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Beitrag von ist gegangen worden »

Guten Abend

Marc Faber ist kurzfristig bullisch für den USD (gegenüber anderen Währungen).... er meint einen temporär stärkerer USD Index.

Das finde ich sehr interessant weil es sich mit dem mittel-langfristigen 4 Fach Boden bei 80,80 cent im USD Index deckt.

Ich pers. erwarte auch wieder das die 80,80 Cent (Währungskorb) die 1,3688 - 1,3760 Euro decken werden.
Falls nicht würde der Euro logischerweise eine Rally starten die bis min. 1,3980 Cent laufen wird.


http://www.goldseiten.de/content/divers ... oryid=4691
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Beitrag von ist gegangen worden »

Zins und Wechselkursprognose 2007/2008


https://www.commerzbank.de/media/resear ... KWZ_dt.pdf
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Zins und Währungsanalyse

Ideen zur Kriesenstimmung!


http://www.rzb.at/eBusiness/services/re ... -NA-NA.pdf
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Beitrag von oegeat »

passt zwar nicht ganz her .... hier
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Beitrag von oegeat »

China geht aus US Währung, Dollar klappt zusammen

Peking 07.11.07 (www.emfis.com)
Der US Dollar bleibt weiter unter massiven Druck. Hintergrund für den neuerlichen Einbruch ist die Ankündigung eines hochrangigen chinesischen Beamten welcher mitteilte, dass die Regierung ernsthaft die Umschichtung ihrer Devisenreserven von 1,43 Bio. US Dollar aus der US Währung in andere starke Währungen beabsichtigt.
Das führte zu einem weiteren Absturz des US Dollar und ließ den Euro inzwischen auf ein neues Hoch zur US – Währung von 1,466 steigen. Es der höchste Stand seit Einführung der Währung im Januar 1999. Gegenüber der kanadischen Währung tauchte der US Dollar auf ein 26 Jahrestief ab und gegenüber dem AU Dollar auf ein 23 Jahrestief. Gegenüber dem britischen Pfund geht es auf einen Stand von Mai 1982 nach unten.
Der stellvertretende Vorsitzende des chinesischen Volkskongresses, Cheng Siwei, bestätigte das Vorhaben während einer Konferenz in Peking.
Für Thomas Harr von der Standard Chartered ist klar, dass damit die US Währung weiterhin an Kraft verlieren wird, denn das Potential für die Diversifizierung ist sehr groß. Der Euro wird ohne Probleme die Marke von 1,50 zum US Dollar erreichen, so Harr.
Inzwischen zeigt sich der französische Präsident Nicolas Sarkozy sehr besorgt über diese Entwicklung. Er weilt zu einem Staatsbesuch in den USA.
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Hi


Währungsanalyse und Hinweise auf den wirtschftl. Verlauf 2008!



http://schauplatz-boerse.vol.at/
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Beitrag von oegeat »

Realzinssätze und der USDX
Dadurch, dass er in dieser Woche auf die niedrigsten Werte aller Zeiten gefallen ist, ist der US-Dollar ins Rampenlicht gerückt. Und das sollte er auch. Der Dollar ist mehr als alles andere eine entscheidende Achse, um die sich alle weltweit wichtigen Märkte und Anlageklassen drehen. Dass der Dollar in Ungnade gefallen ist, hat schwerwiegende und universale Auswirkungen.

Es ist lustig, dass eine überraschend große Zahl von Mainstream-Analysten auf CNBC in den letzten Wochen darüber berichten, als wäre diese Dollar-Schwäche etwas neues. Offensichtlich verfügen sie über keine historischen Charts. Der Dollar, gemessen am führenden US-Dollar-Index (USDX), befindet sich seit Juli 2001 in einem säkularen Bärenmarkt. Er hat seitdem 39,2% seines Wertes verloren.

Glauben Sie es oder nicht, aber konträre Anleger waren sich der Gefährdung des Dollars sogar bei seinem Hoch sehr wohl bewusst. Nur zwei Wochen nach seinem Spitzenwert verfasste ich eine Abhandlung mit dem Titel "Realzinssätze und Gold". Darin diskutierte ich eine bevorstehende "spektakuläre Gold-Rallye" und einen "furchtbar geschwächten US-Dollar". An einem gemütlichen Freitag im Juli 2001, als Gold bei 270 $ schloss und der USDX bei einem Wert von 117, schrieb ich...

"Was sollte ein Zentralbanker also unternehmen? Die Zinssenkungen stoppen und eine riesige Implosion der fragilen US-amerikanischen Anlagemärkte riskieren, oder die Zinssätze weiter senken, was zu negativen Realzinssätzen führt, und damit eine riesige Gold-Rallye und eine Wertminderung des Dollars riskieren?" Interessanterweise reflektiert dieser alte Absatz auch das Dilemma der Fed im Jahr 2008.

Es werden sich nur noch wenige daran erinnern, aber der entscheidende Auslöser für das Interesse früher konträrer Anleger an Gold, die um 260 $ kauften, als jeder andere davon abwich, waren negative Realzinssätze. Dank Alan Greenspans aggressiven Zinssenkungen, die NASDAQ-Spekulanten aus der Patsche helfen sollten, schien es im Sommer 2001, als würden die Realzinssätze zum ersten Mal seit den 1970er-Jahren ins Negative zu fallen. Das war unglaublich bullisch für Gold.

Realzinssätze sind ganz einfach die nominale Rendite, die Anleihen-Investoren in "risikofreien" US-Schatzanweisungen erzielen, abzüglich der Inflationsrate. Normalerweise sind diese Realzinssätze positiv und die Investoren erzielen eine nominale Rendite, die über der Inflationsrate liegt. Manchmal drückt die Fed die Realzinsen aber ins Negative, was zu realen Kaufkraftverlusten der Anleihen-Investoren führt. Die Inflation mindert den Wert ihrer Investments schneller, als deren nominalen Renditen ihn wachsen lassen.

usw hier
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US-ZINSSENKUNGEN - KEIN ENDE DER FAHNENSTANGE IN
SICHT



Mit besonderer Spannung warten Investoren auf den
Zinsentscheid der Fed am Dienstag. Die andauernde
Finanzmarktkrise und die sich verstärkenden Anzeichen einer
Rezession halten die Fed weiter auf ihrem aggressiven
Zinssenkungskurs. Die Notenbank wird es wohl nicht riskieren, die
Markterwartungen einer Zinssenkung um 75 Basispunkte zu
enttäuschen.
Bis zur Jahresmitte dürfte sich der Leitzins
wieder dem Krisenniveau von einem Prozent nähern. Seit Beginn der
Hypothekenkrise hat die US-Notenbank den wichtigsten
Kapitalmarktzins um insgesamt 225 Basispunkte auf aktuell 3,0
Prozent gesenkt und Milliarden an zusätzlicher Liquidität in den Markt gepumpt!


Das Resultat kann m.e nach nur Inflation lauten!
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Beitrag von ist gegangen worden »

Fed: Noch eine Notoperation
Coba





17. März 2008, 10:32


In der vergangenen Nacht hat die Fed einen weiteren Schritt unternommen, um die „Marktliquidität zu erhöhen und das normale Funktionieren der Märkte zu unterstützen“. Dies folgt auf zwei ähnliche Maßnahmen am 7. und 11. März und unterstreicht die andauernde Sorge der Notenbank um den Zustand des Finanzsystems. Akuter Auslöser waren wohl die Liquiditätsprobleme einer großen Investmentbank und ihre Übernahme durch eine andere Institution.

Die zwei Maßnahmen von heute:
Erstens wird die New York Fed autorisiert, eine Fazilität zu schaffen, die dem Diskontfenster ähnelt, aber zu der nicht nur „depositary institutions“, d.h. Geschäftsbanken, Sparkassen u.ä., sondern auch die „primary dealer“ (d.h. die großen Investmentbanken) zugelassen sind. Damit haben diese einen zusätzlichen Kanal, um Zentralbankgeld (Liquidität) im Tausch gegen ein recht breites Spektrum von Wertpapieren zu erhalten.
Zweitens senkt die Fed den Zinssatz für „primary credit“, das ist der Zins, den Banken am Diskontfenster für Zentralbankliquidität zahlen müssen, um 25 Basispunkte auf 3,25%. Der „Strafaufschlag“ auf die Federal Funds Rate ist damit von ursprünglich 100 auf 25 Basispunkte abgeschmolzen. Gleichzeitig wird-was von manchen schon länger gefordert wurde-die Laufzeit von „primary credit“ von maximal 30 auf maximal 90 Tage erhöht.

Für die Geldpolitik bedeutet dies, dass die Fed eindeutig auf aggressivem Lockerungskurs bleibt. Wir haben seit längerem für die FOMC-Sitzung am 18. März mit einer Rücknahme der Federal Funds Rate um 75 Basispunkte auf 2,25% gerechnet. Angesichts der aktuellen Entwicklung ist dies wohl eher als Untergrenze anzusehen. Ein Schritt um 100 Basispunkte ist wahrscheinlicher geworden. Auf mittlere Sicht rechnen wir in jedem Fall damit, dass die Fed die Zinsen bis auf 1,25% senken wird (Konsens: 2%).
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Beitrag von ist gegangen worden »

Der USD ist nehezu ausgebombt!

Mit allen Konsequenzen die es mit sich ziehen wird!

Wenn der USD eine technische Reaktion sehen wird verliert alles was gegen USD abgerechnet wird.
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Beitrag von ist gegangen worden »

8)



Allen schöne Ostertage
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Beitrag von ist gegangen worden »

Ich mache mal da weiter wo ich aufgehört habe....


Auszug RZB Analyse E/US


Die derzeit hohe Inflation bereitet den Notenbanken
Kopfzerbrechen. Die Europäische Zentralbank (EZB) stellte
für den 3. Juli eine Zinsanhebung von 25 Basispunkten in
Aussicht, womit der EUR-Leitzins dann 4,25 % betragen wird.
Die US-Notenbank (Fed) dürfte angesichts der von uns erwarteten
flauen Konjunkturentwicklung allerdings noch bis ins zweite
Quartal 2009 abwarten, bevor sie die Zinsen anhebt. Die
EZB sollte im ersten Halbjahr 2009 von den Konjunkturrisiken
eingeholt werden und dann mit einer Zinssenkung von 25
Basispunkten reagieren.
�� EUR/USD bleibt ein Spielball der stark schwankenden
Zinserwartungen des Marktes: Im Laufe des dritten Quartals
droht dem US-Dollar ein nochmaliger Rückschlag gegenüber
dem Euro, da wir die US-Zinsanhebungserwartungen
für übertrieben erachten und der Markt daher dieses
Zinsanhebungsszenario wieder auspreisen wird müssen, während
die EUR-Zinsanhebungsspekulationen zumindest teilweise
gerechtfertigt sind (da die EZB im Juli die Zinsen anheben
dürfte). Sobald allerdings der Markt im vierten Quartal aufgrund
der Konjunkturverlangsamung und rückläufiger Inflationsraten
in der Eurozone dazu übergeht, eine EZB-Zinssenkung einzupreisen
(die wir für das erste Quartal 2009 auch prognostizieren),
wird sich der US-Dollar gegenüber dem Euro kräftig
erholen können. 2009 sollte dann vor allem der Beginn des
US-Zinsanhebungszyklus den US-Dollar unterstützen, sodass
wir EUR/USD im Juni 2009 bei 1,43 sehen.
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oegeat
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Euro: Wer steigt als erster aus?

Beitrag von oegeat »

Von Michael Mross
Donnerstag, 11. Dezember 2008
Die Probleme in Griechenland beflügeln eine alte Diskussion: Wer wird dem Euro als erster den Rücken kehren?
Um es vorwegzunehmen: Es wird nicht Griechenland sein, welches zuerst aus dem Euro aussteigt. Der Grund: Griechenland ist zu klein und hat zu viele Probleme. Mit einer Arbeitslosigkeit von inoffiziell fast 25% wäre der Staat am Pelepones ein idealer Empfänger von Wohltaten seitens der Europäischen Gemeinschaft.

Einhellige Meinung einer Expertenrunde, welcher ich derzeit im Süden Afrikas beiwohne: Italien wird als Erster aus dem Euro aussteigen. Der Grund: Italien ist groß genug, um eine eigene Währung zu schaffen. Berlusconi könnte mit einer solchen Aktion die nächste Wahl gewinnen.

Die Sachzwänge im Stiefelstaat (marode Industrie) sind weit aus größer als in Griechenland. Schon seit Jahrzehnten lebte Italien praktisch nur von Abwertung - oder besser gesagt, überlebte mit Abwertungen.

Der stabile Euro killt die Wirtsschaft. FIAT könnte das größte Opfer sein - und zugleich ein Auslöser für den Ausstieg.

Die Spreads zwischen italienischen Anleihen und deutschen Bunds liegen derzeit bei 130 Basispunkten - ein sicheres Indiz, dass etwas knirscht im Gebälk. Ein Austritt Italiens würde bedeuteten, dass Italien eventuell seine Verbindlichkeiten in Zukunft in eigener Währung zurückzahlen würde - und das wäre natürlich weniger als in Euro.

Apropos Spreads: Portugals Anleihen notieren mit einem Aufschlag von immerhin 90 Basispunkten. Und auch die Unterschiede zu Österreich sind nicht Ohne: Für Wiener Anleihen bekommt man ca. 60Bp mehr als für Bunds.

Die Nr. 2 ohne Euro wäre dann Spanien. Spanien ist ebenfalls am Ende. Genau so wie Italien profitierte Iberia anfangs vom Euro über niedrige Zinsen. Doch dieser Vorteil ist jetzt ausgereitzt. Jetzt hilft auch in Spanien nur noch das alte Rezept: Abwertung - oder eben neue Währung.

Die spanische Zentralbank ist Pleite. Auch hier hiflt praktisch nur noch die Ultima Ratio: Die Abwertung. Da dieses im Euro nicht geht, bleibt nur noch eine neue Währung.

Kippt Spanien, kippt auch Portugal. Portugal hat eine Mischung aus Problemen, wie wir sie in Spanien und Italien finden. Anders aber als Griechenland ist Portugal zu groß, um zum bloßen Almosenempfänger zu mutieren. Folge: Es wird wohl eine Währungsunion zwischen Spanien und Portugal geben - eine neue Konkurrenz zum Euro? Allerdings zögen beide Länder in Zukunft dann am gleichen Abwertungsstrang, um Vorteile zu schinden.

Ein weiterer Euro-Ausstiegs-Kandidat könnte Belgien sein. Doch Belgien ist zu eingebettet im Benelux System. Deshalb wird man Belgien nicht aus dem Euro-Raum rauslassen.

Und was passiert mit dem Euro, wenn die Ausstiegsdiskussion losgeht? Er wird vermutlich steigen. Je mehr "Schwache" aussteigen, desto stärker wird der Euro - so die einhellige Meinung in unserer abendlichen Diskussionsrunde.

Wahrscheinlich ist es diese Diskussion, welche den Euro schon jetzt wieder gegen den US-Dollar in die Höhe treibt.
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Beitrag von oegeat »

Zinsen Null - Patient tot
Von Michael Mross
Mittwoch, 17. Dezember 2008
Ob die erhoffte Konjunkturbelebung mit Brachialgewalt herbeigeführt werden kann, ist fraglich. FED gibt das Zepter aus der Hand. Dollar kollabiert.



Eines ist klar: die US-Notenbank schreibt Geschichte. Wahrscheinlich ihre eigene. Noch nie zuvor wurden Zinsen so dramatisch gesenkt wie in diesem Jahr. Doch die Frage bleibt, ob es wirklich hilft.

Mit allen Mitteln will die FED den Konsum anwerfen. Doch ist mangelnder Konsum wirklich die Ursache des Problems? Wurde nicht vielmehr durch die Politik des leichten Geldes in der Vergangenheit eine Überproduktion erzeugt, eine Blase in allen Bereichen, welche sich jetzt lediglich normalisiert?

Mit ihrer Zinspolitik gibt die FED das Zepter aus der Hand. Aber was noch viel entscheidendender ist: Sie verliert an Glaubwürdigkeit. Eine Notenbank aber, der niemand mehr traut, schadet am Ende mehr als sie nutzt.

In Zukunft wird die Frage gestellt, ob die FED – als Auslöser der Finanzkrise unter Greenspan – am Ende nicht alles zerstört und zum Schluss auch sich selbst. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis Bürger und Politiker gleichermaßen zu dem Schluss kommen, die US-Zentralbank aufzulösen und um eine andere, neue Institution zu gründen, welche über das Geld wacht.

Denn die FED hat auf allen Ebenen versagt. Und ob das Ziel, den Konsum zu aktivieren, erreicht wird, ist zweifelhaft.

Menschen geben nur dann Geld aus, wenn sie Vertrauen in die Zukunft haben. Doch dieses Vertrauen hat die FED vollends verspielt. Die Folge: Die Finanzkrise wird sich weltweit noch weiter zuspitzen. Die Aktienmärkte gehen weiter runter, der Dollar geht auf 1,80 und am Ende verkommt der Greenback zu einer Drittwelt-Währung, verliert endgültig seinen Status als Leitwährung.

Das Fazit des Jahres 2008 wird dann lauten: Zinsen Null, Patient tot.
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Beitrag von Kauflaune »

Eine Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit, dass der euro zusammenbricht.

Ganz fundiert war er nicht , aber vielleicht hilft er jemand :-)

http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/: ... 69721.html


( Hier ist es so still geworden seit der euro so stark verloren hat gegen den Dollar, aber Thema ist ja hochbrisant => siehe Charttechnik im anderen Thread )
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Beitrag von ist gegangen worden »

Welche Gründe sprechen denn für einen Zusammenbruch des Euros?
Gar keine aber ich kann Dir gleich 10 für einen kollabierenden USD nennen.
Sollten hichüberschuldete Länder wie Italien oder Griechenland den Euro an den nagel hängen wäre das eher gut für den Euro.
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

ein kleine Zeitreise gefällig ?

wie war den das vor 200 jahren beim USD ? oder sogar in den 30igern ... auch da hebn dei einzellnen Fed´s Probleme gehabt !

Haben dei das Handtuch dann geworfen und sidn ausgetreten ? NEIN

die Euro/EU Skeptiker haben von 2000 bis anfang 2002 als der Euro runter ging auf 83 Cent oder so sich das Maul zerrissen .... danach wurde es ihnen mit steigenden Euro gestopft .......... jetzt sind die Dödel alle wieder da !
So wie 2000 wo auch alle meinten nun geht die Welt unter als die Aktien einbrachen ........ :wink:
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Kauflaune
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Beitrag von Kauflaune »

Hehe.

Habt ihr denn meinen Artikel / Link gelesen?

Da wird die Wahrscheinlichkeit, dass der Euro zerfällt als SEHR gering dargestellt, weil die Staaten wie Griechenland und Portugal sowie Irland davon nur Nachteile hätten.

Italien / Spanien könnten aussteigen um ihre Währung abzuwerten...
Aber das wäre nicht das Ende vom Euro sondern eben eine Verkleinerung der Währungsunion.

In dem Artikel wird auch angesprochen, dass es nciht vorgesehen ist auszusteigen / es dafür kein Szenario gibt. Es sich also noch niemand überlegt hat wie das gehen soll^^.

Wenn nur Benelux und Deutschland Frankreich noch den Euro haben am Ende wären die 1,80 USD für n Euro sicher.

Blöd wohl nur für den europäischen wirtschaftsraum, langfristig für die Euroländer... weil sie im Vergleich zu Italien Spanien oder so dann an Wettbewerbsfähigkeit verlieren.

Was haltet ihr von Euro-Anleihen ( also die von der EU bedient werden und nicht von einzelnen Staaten ? so Stammtischmäßig würd ichs sofort ablehnen , weil wieso sollten wir für Griechen und Spanier die sich verzockt haben bürgen, so lernen sie ja nie mit Geld umzugehen^^ )

So richtig eine Richtung oder Möglichkeiten für Profit kann ich aus den Erkenntnissen leider noch nicht gewinnen.


Viele Grüße
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flx3
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Beitrag von flx3 »

Harmonicdrive hat geschrieben:Welche Gründe sprechen denn für einen Zusammenbruch des Euros?
Gar keine aber ich kann Dir gleich 10 für einen kollabierenden USD nennen.
Sollten hichüberschuldete Länder wie Italien oder Griechenland den Euro an den nagel hängen wäre das eher gut für den Euro.

hallo,

zumindest scheint der Euro zur zeit seine attraktivität als weltreservewährung zu verlieren.

hier mal was zum zerfall des euros:

http://www.mmnews.de/index.php/20090204 ... -noch.html


mfg
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Beitrag von Kauflaune »

flx3 hat geschrieben:
Harmonicdrive hat geschrieben:Welche Gründe sprechen denn für einen Zusammenbruch des Euros?
Gar keine aber ich kann Dir gleich 10 für einen kollabierenden USD nennen.
Sollten hichüberschuldete Länder wie Italien oder Griechenland den Euro an den nagel hängen wäre das eher gut für den Euro.

hallo,

zumindest scheint der Euro zur zeit seine attraktivität als weltreservewährung zu verlieren.

hier mal was zum zerfall des euros:

http://www.mmnews.de/index.php/20090204 ... -noch.html


mfg
Keine Ahnung ob der Artikel deine Meinung wiederspiegelt,

aber wenn einige Länder den Euro verlassen / müssen / "gegangen werden" muss er doch in Deutschland Frankreich + Benelux und den anderen einigermaßen stabilen Ländern ohne Gewicht nicht auch abgeschafft werden.

Im Gegenteil, das würde ihn doch enorm stärken.
Denkfehler meinerseits?
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Ist die Fed bankrott?

Beitrag von oegeat »

Mit dem baldigen Platzen des amerikanischen Bond-Bubbles platzt nicht nur die größte Mega-Blase der Weltwirtschaftsgeschichte, sondern auch der amerikanische Traum von der Weltherrschaft. Wurde die Deutsche Mark von den Franzosen einst als die deutsche Atombombe gewürdigt, so könnte der Euro zukünftig die entscheidende Waffe werden, um amerikanische Allmachtsträume im Zaum zu halten. Voraussetzung hierfür ist jedoch, dass Europa seinen eigenen Weg aus der Krise findet und den absehbaren amerikanischen Hyperinflationsweg außen vor lässt.
Quelle
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Beitrag von ist gegangen worden »

Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank, Jean-Pierre Roth, geht Ende
2009 in Pension. Ein Nachfolger steht noch nicht fest, sagte ein SNB-Sprecher
am Freitag. Roth habe seine Entscheidung frühzeitig bekanntgegeben und daher
könne die Suche nach einem neuen SNB-Direktoriumsmitglied und Präsidenten
ohne Zeitdruck vonstattengehen. Für die Ernennung zuständig ist die Regierung.
Als Favorit gehandelt wird Vizepräsident Philipp Hildebrand.
Präsident der SNB Jean-Pierre Roth wird mit Ende
2009 sein Amt niederlegen.
Der aus dem Westschweizer Kanton Wallis stammende Roth arbeitet seit rund
30 Jahren für die SNB und ist seit 1996 Mitglied der dreiköpfigen SNB-Spitze.
Seit Anfang 2001 leitet Roth, der im April 63 Jahre alt wird, das für die Geldpolitik
verantwortliche Direktorium.
Sein Rücktritt fällt in eine Zeit, da die Schweiz vor der schwersten Rezession seit
Jahrzehnten steht und sowohl die größte Bank des Landes UBS als auch das
Bankgeheimnis unter internationalem Beschuss stehen.
Roth hat die SNB durch eine Reihe geld- und währungspolitischer
Herausforderungen gesteuert, einschließlich der Euro-Einführung, den
Turbulenzen nach den Anschlägen auf das New Yorker World Trade Center am
11. September 2001 und der seit Sommer 2007 andauernden Finanzkrise. Im
März endet Roths dreijährige Amtszeit als Verwaltungsratspräsident der Bank für
internationalen Zahlungsausgleich (BIZ).
Es sei schwer zu sagen, wie Roths Rücktritt das Kräftespiel im Direktorium
beeinflussen wird, sagte Henrik Gullberg, Ökonom bei der Deutschen Bank.
"Roth hatte kein eindeutiges Profil als Falke oder Taube. Die Neuigkeit ist
weitgehend neutral."
Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Februar erstmals seit einem halben
Jahr wieder beschleunigt. Die jährliche Teuerungsrate kletterte auf 1,0 Prozent
und blieb damit knapp über dem im Januar erreichten Fünf-Jahres-Tief von 0,9
Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Das war der erste
Anstieg seit Juli 2008. Damals hatte die Inflationsrate auf dem Höhepunkt der
Ölpreisblase mit 3,3 Prozent ein 15-Jahres-Hoch erreicht. Von Reuters befragte
Volkswirte hatten einen weiteren Rückgang auf 0,8 Prozent erwartet.
Die Lebenshaltungskosten stiegen im Vergleich zum Januar um 0,6 Prozent.
"Dieser Anstieg ist maßgeblich auf die saisonübliche Preiserhöhung bei
Pauschalreisen zurückzuführen", hieß es. Auch Benzin und Diesel kosteten
Angaben aus sechs Bundesländern zufolge zwischen 0,9 und 1,9 Prozent mehr
als zu Jahresbeginn. Die Kraftstoffe waren damit aber immer noch zwischen 12,1
und 13,9 Prozent billiger als vor einem Jahr.
Benzin und Diesel haben sich in Deutschland seit
Jahresbeginn verteuert
Wegen sinkender Energiepreise sagen Analysten in den kommenden Monaten
einen kräftigen Rückgang der Teuerungsrate voraus. "Bis Sommer dürfte sie
sehr niedrig bleiben und Richtung Null gehen", schätzen Volkswirte die aktuelle
Situation ein. Auch die Wirtschaftskrise sorge dafür, dass Inflation vorerst kein
Thema mehr sei. "Je länger die Rezession dauert, desto schwieriger wird es für
Unternehmen, Preiserhöhungen durchzusetzen".
Die niedrige Teuerung erlaubt der Europäischen Zentralbank (EZB) weitere
Zinssenkungen. Die meisten Analysten erwarten, dass die EZB ihren Leitzins am
kommenden Donnerstag von derzeit 2,0 Prozent auf das Rekordtief von 1,5
Prozent senken wird. Bis Frühjahr dürfte der Zins den Prognosen zufolge sogar
auf 1,0 Prozent fallen. Mit billigem Geld können die Währungshüter Investitionen
und Konsum fördern.

Die EZB sieht stabile Preise bis zu einer Rate von knapp unter zwei Prozent
gewährleistet. Im Euro-Raum fiel sie im Januar auf 1,1 Prozent, den niedrigsten
Wert seit fast einem Jahrzehnt. Für Februar sagen Experten einen Rückgang auf
1,0 Prozent voraus.
Auch wenn es langsam abgedroschen klingt: Die Abwärtsrisiken für den Euro
überwiegen noch immer. Und das obwohl die seit Wochen zu beobachtende
Handelsspanne zwischen der Gemeinschaftswährung und dem Dollar von 1,25
USD bis 1,30 USD nichts von ihrer Gültigkeit verloren hat, und auch in den
kommenden Tagen Bestand haben könnte. Dennoch wäre es verwegen seitens
der Anleger anzunehmen, dass sich diese Kopplung auch in den kommenden
Wochen und Monaten notwendigerweise fortschreiben wird.
Das wichtigste Thema an den Devisenmärkten bleibt der Grad der
Risikoaversion der Anleger, der sich genauso volatil entwickelt wie die
Notierungen an den weltweiten Börsen. Seit der Zuspitzung der Finanzkrise hat
sich das Phänomen etabliert, dass sich die steigende Risikoaversion in einem
steigenden Dollar widerspiegelt - und umgekehrt. Auf den ersten Blick macht es
wenig Sinn, warum der Greenback von einer US-zentrierten Krise profitieren
sollte.
Der Hauptgrund hierfür liegt darin, dass der Dollar nach wie vor die
Reservewährung Nummer Eins der Welt ist, und Anleger Assets in anderen
Währungen bei steigender Risikoaversion auflösen und die Erlöse in den
sicheren Heimathafen Dollarraum zurückführen. Zu dieser Beobachtung passt,
dass sich die Kapitalzuflüsse in die USA in den vergangen Monaten trotz der
Jahrhundertkrise deutlich erhöht haben. Laut Angaben der Citigroup sind dem
Dollarraum seit dem Niedergang von Lehman Brothers 45 Mrd USD zusätzlich
an Kapital monatlich zugeflossen.
Dollar nach wie vor die Reservewährung Nummer Eins?
In den vergangenen Wochen hat der Markt mit dem drohenden Kollaps der
osteuropäischen Länder einen weiteren Grund für die Euro-Schwäche entdeckt.
Die starke Verschuldung der dortigen Haushalte und Unternehmen in
Fremdwährungen droht zum Teufelskreis zu werden. Durch den Kapitalabfluss
ausländischer Anleger und der damit verbunden Abwertung des Zloty oder Forint
steigt die effektive Verschuldung der Kreditnehmer, die ihren Kredit in Dollar,
Euro oder Schweizer Franken zurückzahlen müssen.
k9
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Beitrag von k9 »

@Harmonicdrive

Ich habe gerade einen Bloomberg-Report mit dem Thema „Langzeitfolgen der Finanzkrise – Was wird aus unserem Währungssystem“ gesehen.

Gäste waren.
Uwe Raab, First Five und Thorsten Polleit von Barclays

Beide waren sich einig darin, dass das jetzige Währungssystem ausgedient hat.

Tenor war, dass die beliebige Geldvermehrung durch „Drucken“, wie z.Zt. ausgiebig praktiziert, mittelfristig zum Kollaps führe usw. Alles bekannt, nichts Neues.

Als Alternative wurde vorgeschlagen:
Raab: Schaffung einer transatlantischen Gemeinschaftswährung durch eine Fusion von USDollar und EURO.
Diese solle dann quasi als „Weltwährung“ etabliert werden und in einem System der festen Bindungen zu anderen (Sekundär-)Währungen stehen.

Polleit: Privatisierung (!) und damit Freigabe des „Objekts“ Währung.
Es sollen sich freie Währungen am Markt bilden, die dann durch konkurrierende Selektion zu einer Weltwährung führen würden. Träger möglicher freier Währungen wären in erster Linie die Staaten. Diese würden „ihre“ Währungen auf dem Weltmarkt anbieten. Markt und Handel würden sich dann selektiv für die stabilste Währung entscheiden.
Um Stabilität zu generieren müssten die Währungen verbindlich und fest an ein nicht beliebig vermehrbares Objekt (ja, du ahnst es bereits !) gebunden werden. Dafür würde sich in erster Linie Gold anbieten, es könne aber auch Silber, Platin oder Kupfer (!) sein.

Bei den 2 mal 10 Minuten, die eine Bloomberg-Sendung dauert, war’s das auch schon.
Schade, das hätte eine stundenlange, interessante Diskussion geben können !
So blieb in der Kürze der Zeit lediglich ein etwas „spinnerter“ Gesamt-Eindruck.

War trotzdem eine interssante Sendung, wird wahrscheinlich heute abend und am Wochenende noch einige Male wiederholt.

Mein finaler Eindruck:
Wenn sich halbwegs ernstzunehmende Leute auf einem halbwegs ernstzunehmenden Sender ernsthaft über das Thema auslassen, dann könnte man schon in’s Grübeln kommen.
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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Beitrag von ist gegangen worden »

Das Währungssystem wird m.e nach wie bislang Bestand haben und nicht unter gehen.
Auf den Finanzmärkten herrscht das reine Chaos....
k9
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Beitrag von k9 »

Harmonicdrive hat geschrieben:Das Währungssystem wird m.e nach wie bislang Bestand haben und nicht unter gehen.
Auf den Finanzmärkten herrscht das reine Chaos....
Das ist auch meine feste Überzeugung.
Daher finde ich es unverantwortlich, wie in den Medien diesbezüglich Unsicherheit geschürt wird.

Die in der von mir oben angesprochenen Sendung dargestellten "Alternativen" zum jetzigen Währungssystem sind schon sehr spekulativ, wenn nicht abenteurlich. Allerdings hat Bloomberg eine recht kleine Zielgruppe und wird vom breiten Publikum nicht wahrgenommen.
Ein von mir an anderer Stelle erwähnter "Spiegel"-Artikel von dieser Woche über (angebliche ?) EURO-Crash-Szenarien in der EZB erreichen schon wesentlich mehr Leute.
Und sogar in der Bild oder im EXPRESS (das ist eine Bid-ähnliche Boulevard-Zeitung in der Region Köln/Bonn/Düsseldorf) gab es eine Schlagzeile a la
"Crasht der EURO jetzt ?" oder so ähnlich. das allerdings bekommt ein sehr breites Publikum mit.

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

ist schon klar.
Im Moment wundert sich alle Welt über den USD.
Ich denke eine Mehrheit erwartet einen starken Euro - ich nicht.
Der Euro ist eine Kunstwährung und muß erst einmal die nächsten 2 Jahre überleben. Osteuropa wird ihm den Rest geben.

Antwort:
jajaja das war der USd auch anno 260 Jahren nach dem alle einzellnen Staaten sich auf den USD einigten ..... das ist nun ein Fundermentales Thema - also falscher Thread

NUR 260 Jahre haben wir nicht mehr Zeit um das Problem zu ordnen.
Die Umlaufgeschwindigkeit hat sich absolut verändert.
Man hätte den Euro wachsen lassen müssen.
Aber hier würde ein Hamster mit einer Schildkröte gekreuzt.
- Steuern
- Rentensysteme - Sozialsysteme allgemein.
- Rechtsordnung usw. usw.
- wirtschaftl. Leistungsfähigkeit.
nichts paßt zusammen. Eine Lösung nicht in Sicht.
Da sind die unterschiedlichen Sprachen das kleinste Problem.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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