Wirtschaftklima, Fundermentale Betrachtung allgemein

Allgemeine Markteinschätzungen, Analysen der Währungen sowie Betrachtungen der Konjunkturnews.

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Beitrag von oegeat »

US Aktienfonds mit Kapitalabflüssen nahezu auf Rekordniveau

Marktsentiment, Tageschart

Das Investment Company Institute (ICI) meldete für den Januar Kapitalabflüsse von 44,837 Mrd. USD bei US Aktienfonds. Nach den -52,6 Mrd. USD des Juli 2002 ist dies das zweithöchste erhobene Volumen. Dabei waren zum einen erneut Fonds, die in den USA investieren, betroffen (35,747 Mrd. USD), aber dann auch Fonds, die ausserhalb der USA investieren. Erstere verzeichneten den neunten Abfluss in Folge.

Die Cashquote der Fonds wurde mit 4,1% angegeben nach 4,2% im Vormonat.

Im Bild die monatlichen Kapitalveränderungen der US Aktienfonds und der S&P500

Quelle chart


++++++++++

liegt die masse immer falsch ?????? :shock: am hoch kauffen oder viel zu spät und verkauffen am low ???
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Beitrag von ist gegangen worden »

Vergessen sie die Schlagzeilen - hören sie dem Bond-Markt zu



Von Clif Droke



Richten wir unser Augenmerk auf etwas, das nicht oft besprochen wird - nämlich Bonds. Ich weiß, dass einige von ihnen schon jetzt sagen werden: "Aber Bonds sind doch langweilig!" Ja, in den meisten Fällen können sie schon langweilig sein. Aber geht es nicht um einen dieser Fälle. Die aktuelle Nachricht vom Bond-Markt ist eine der spannendsten und optimistischsten Nachrichten, die gerade in den Finanzmärkten zu vernehmen ist und deshalb sollte man sehr aufmerksam zuhören, was uns die Bonds zu sagen haben.



Die übergreifende Nachricht aus dem Bond-Markt ist eine, die von der Finanzpresse fast vollständig übergangen wurde. Während sich Millionen von Investoren im Vergangenen verfangen haben und unter ihren Betten auf den Einschlag der nächsten Finanzbombe ausharren, schreit der Bond-Markt, all jenen, die es hören wollen, entgegen: "Das Schlimmste ist vorbei - die Wirtschaft wird erstarken!"



Um ihnen zu zeigen, was der Bond-Markt sagt, lassen sie uns doch einen Blick auf die aufschlussreichen Charts werfen. Fangen wir mit dem Chart für den LIBOR-Satz für die ersten drei Monate des Jahres 2008 an.



Der LIBOR (der Londoner Interbanken-Zinssatz) ist der aktivste Zinssatzmarkt in der Welt und zählt zu den bekanntesten Richtgrößen unter den Zinssatz-Indizes, die für die Anpassung von flexiblen Hypothekenzinssätzen genutzt werden. Als solcher kann er auch als Maßstab für die unter den Kreditgebern herrschende Angst dienen, die auch aufgrund des Subprime-Fiaskos besteht.



Seitdem er Mitte-Januar sein Hoch erreicht hatte, sank der Aufschlag des Libor-Satzes im Vergleich zum T-Bill-Satz stark nach unten. Wenn der Libor-Satz stark ansteigt, dann spiegelt er die heftigen Ängste britischer Banker gegenüber den finanziellen und ökonomischen Rahmenbedingungen wieder - das zeigte sich während der Januar-Panik. Sie können aber jetzt sehen, dass der Libor-Satz seither auffällig sinkt und nicht in die Nähe der hohen Angst-Niveaus gekommen ist, die noch vor 2 Monaten herrschten. Die Öffentlichkeit bleibt ängstlich, doch die monetären Mächte sind eindeutig weniger über den Zustand der US-Finanzen besorgt, als sie es noch Anfang des Jahres waren.



Der Ökonom Ed Yardeni sagte damals im Februar: "Die Anpassungen der flexiblen Hypothekenraten (ARM) sind weniger bedrohlich, teilweise aufgrund der Hope Now Alliance (alias "Teaser Freezer" / Einfrieren der Lockangebote), im Besonderen aber durch die Senkung des US-Leitzinses um 225 Basispunkte auf 3% seit letztem September. Die Refinanzierungsaktivitäten für Eigenheimhypotheken ziehen an. Die Großbanken haben ein Menge Kapital aufgebracht, um ihre Verluste des letzten Jahres auszugleichen. Die Geldmärkte (speziell Libor und Geldmarktpapiere) scheinen sich beruhigt zu haben."



Als nächstes wenden wir uns der Ertragskurve der US-Staatsanleihen zu. Die Ertragskurve für US-Staatsanleihen wird errechnet, indem man den Ertrag der Anleihen mit 10-jähriger Laufzeit auf die T-Bill-Staatsanleihen mit 3-monatiger Laufzeit herunterrechnet. In den Grundzügen kommt man so an die Brutto-Gewinnspannen der Finanzinstitutionen. Sie leihen kurzfristig Geld und verleihen es weiter zu langfristigen Erträgen.



Don Hays wies vor kurzem darauf hin: "Was das letzte Jahr angeht, so hatten die Institutionen keine Möglichkeit Geld zu machen. Sie quetschten Gewinne heraus, indem sie die Eigenheimbesitzer ausquetschten, die sich die Häuser, die sie kauften, nicht leisten konnten. Jetzt ist die Möglichkeit Geld zu machen wieder da - die Staatsanleihen mit 10-jähriger Laufzeit liegen [mehr als] 50% über der 90-Tage-T-Bill. Die Ertragskurve sagt zudem aus, in welchem Maße sie für die Übernahme von Risiken belohnt werden. Vor sechs Monaten gab es keinen Grund, höhere Risiken einzugehen, da die kurzfristigen Zinssätze höher als die langfristigen Sätze lagen. Jetzt werden die Anreize für die Übernahme von Risiken größer, wenn man sein Geld länger bindet."



Eine sich verbessernde Ertragskurve führt erst mit Verzögerungen zu einer wieder erstarkenden Wirtschaft, aber wir werden möglicherweise Mitte des Sommers merkliche Verbesserungen in der Wirtschaft sehen. Die attraktive Leistung der Ertragskurve ist der Garant dafür, dass sich die Verbesserungen bei der Liquidität am Ende auch auf die wirtschaftlichen Prognosen auswirken werden.



Die Verbesserungen in der Ertragskurve sind wirklich schwindelerregend und unglaublich gewesen. In einem Zeitraum von nur einer Woche im März stieg die Ertragskurve von 2,57 auf 9,78! Solche Verbesserungen sehen sie nur einmal in 10 Jahren. Das passiert immer dann, wenn die Wirtschaft zu weit absinkt und die monetären Behörden panisch werden und sich fragen, wie sie das System wieder stabil mit Liquidität versorgen können.



Den wichtigen 20-Tage-Durchschnitt der Ertragskurve muss man sich dabei unbedingt ansehen. Solange wie er Werte von 2,0 oder mehr anzeigt, bedeutet das, dass das Finanzsystem über reichlich Liquidität verfügt, um mit dieser zu arbeiten - und das ist fast die Garantie für eine Erholung der Wirtschaft. Ein deutliches Ansteigen über 2,0 bei den zeitnahen Durchschnitten der Treasury-Ertragskurve (bei den 20-Tage- und der 4-Wochen-Durchschnitten) erlebten wir in den Jahren 1992-1993 - in Folge der Rezession Anfang der 90er Jahre (was zu einer starken ökonomischen Erholung führte). Das passierte erneut im Jahr 2002, in Folge der Rezession von 2000-2001, dies führte zu starken Verbesserungen innerhalb der Verbraucherwirtschaft.



Als der gleitende Durchschnitt der Ertragskurve im Jahr 2003 seinen Spitzenwert erreichte (dann sank und bis einschließlich 2007 zurückging), sagten wir eine schwache wirtschaftliche Entwicklung voraus. Jetzt da der 4-Wochen-Durchschnitt der Ertragskurve auf gesunde, bullische Niveaus gestiegen ist, als Antwort auf das wiedereinsetzende monetäre Wachstum, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann wir Verbesserungen in der Wirtschaft - und in der Folge - auch am Aktienmarkt sehen werden.



Hier ist ein weiterer Chart, den sich Investoren nie anschauen. Im Grunde handelt es sich hierbei um einen Vergleich des Ertrages für Anleihen mit 2-jähriger Laufzeit minus den Ziel-Zinssatz der US-Notenbank. Immer wenn diese Kurve einen steigenden Trend aufweist, deutet das auf Verbesserungen der monetären Liquidität hin. Immer wenn die Kurve über die "Null-Linie" steigt und positives Gebiet erreicht, heißt das, dass die monetäre Liquidität prall ist, der Turbo geladen wurde und dass die Folgen kraftvoll sein werden. Der Trend steigt seit einiger Zeit an und ist jetzt nicht mehr weit davon entfernt, in positives Gebiet überzugehen.



Normalerweise würde ein fallender Ertrag für Anleihen mit 10-jähriger Laufzeit als bullisch für den Aktienmarkt interpretiert werden. Im Großen und Ganzen ist dies nicht mehr der Fall gewesen, seitdem die 10-Jahres-Erträge, seit letztem Juni, stetig gefallen sind. Das liegt an der heftigen Angst, die das umgekehrte Verhältnis zwischen Anleiherendite und Aktienmarkt in den vergangenen Monaten zeitweilig überlagert hat. Der sinkende Ertrag der US-Staatsanleihen ist ein Indikator für verängstigte Investoren gewesen, die sich in die gefühlte Sicherheit des Bond-Marktes flüchteten.



Wenn der Ertrag für Anleihen mit 10-jähriger Laufzeit jetzt wieder ansteigt, wird das nun auch bullisch für die Wirtschaft sein. Warum? Weil, je höher die Bond-Erträge über den Ziel-Zinssatz der US-Notenbank steigen, umso bullischer werden die Folgen für die monetäre Liquidität sein. Unten finden sie einen 10-Monate-Preis-Oszillator, den ich für den 10-Year-Treasury-Yield-Index (TNX) verfolge. Auch wenn er nicht dazu dienen kann, die Wendepunkte im Bond-Markt präzise anzuzeigen, so vermittelt er doch den allgemeinen Eindruck, dass die Investoren irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft von einer Trendumkehr ausgehen können. Schauen sie, wie überverkauft sich der TNX entwickelt hat. Das deutet auf eine baldige Umkehr des Abwärtstrends bei den Erträgen für Staatsanleihen hin.



Abschließend soll noch die Rolle betrachtet werden, die das Volumen der täglich verliehenen Wertpapieren (daily securities lending volume) auf den Prozess des "Wieder-Flüssigmachens" hat. Die US-Notenbank hat in einem bisher noch nicht gekannten Maße Finanzmittel im Austausch gegen Wertpapiere herausgegeben. Werfen sie einen Blick auf das beispiellose Leih-Volumen nur der letzten Tage - es ist einfach nur in den Himmel geschossen.



Insgesamt lautet die Botschaft dieser Entwicklungen: Nicht nur die Kreditkrise gehört der Vergangenheit an, auch sind die weitverbreiteten Ängste vor weiteren wirtschaftlichen Verschlechterungen ohne wirkliche Grundlage. Der Bond-Markt sagt: "Schauen sie nach vorne - und nicht zurück. Bessere Zeiten erwarten uns!"



Quelle: clifdroke.com
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Beitrag von oegeat »

Eine neues China-Syndrom: Hat China damit begonnen, seine Dollars zu verkaufen?

Immerhin steigen die Dollar-reserven seit geraumer Zeit nicht mehr, weil offensichtlich real assets erworben werden.


Quelle
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Beitrag von oegeat »

Mittwoch, 11. Juni 2008
Fleischverzicht, Vegetarismus
Weg aus der Nahrungsmittelkrise?



Und die Lösung heißt: Vegetarier werden? Egal, ob Klimawandel oder nun die Rekordpreise für Getreide - stets taucht der Fleischverzicht als Möglichkeit auf, aus der verzwickten Situation herauszukommen. Besonders Rindfleisch gerät ins Visier von Kritikern. Zum einen stoßen die wiederkäuenden Rinder sehr viel Methan aus und damit eines der stärksten Treibhausgase. Zum anderen sind die Tiere auch besonders verschwenderisch, wenn es um den Verbrauch von Pflanzen geht, die der Mensch ja oft auch direkt essen könnte.
Tiere fressen - in Kilogramm - viel mehr Futter, als ihre Schlachtung Fleisch ergibt. Experten schätzen, dass bis zu 40 bis 50 Prozent der weltweiten Getreideernte an Tiere verfüttert werden. Laut Welternährungsorganisation FAO hat sich die jährliche Fleischproduktion auf der Welt von jährlich etwa 136 Millionen Tonnen Anfang der 80er Jahre auf 260 Millionen Tonnen im Jahr 2004 fast verdoppelt. Der Vegetarierbund (VEBU) Deutschland ist sich deshalb sicher: "Die wahren Ursachen der Rekordpreise für Nahrungsmittel werden vollkommen ausgeblendet."
Die zunehmende Produktion von Biosprit spiele zwar eine gewisse Rolle, eigentliches Problem sei aber der Fleischkonsum.

"Die aufstrebenden Nationen wie China haben gerade erst damit begonnen, immer mehr Fleisch zu essen", sagt Mahi Klosterhalfen vom VEBU in Hannover. Deshalb sei klar, dass die Preise für Getreide immer weiter explodieren. "Wer sich vegetarisch ernährt, leistet einen kleinen Beitrag gegen die sich anbahnenden Hungerkatastrophen." Doch es ist kein Geheimnis, dass sich am Vegetarismus auch ideologisch die Geister scheiden. So gilt er manchem als gefährliche Mangelernährung, deren Anhänger ausgemergelt und bleich wirken, für andere ist er hingegen die einzig wahre Lebensweise, die fit und gesund hält.

17 kg Getreide für ein Kilogramm Rindfleisch

Nach Angaben des VEBU und in Bezug auf die USA sind etwa 17 Kilogramm Getreide nötig, um ein Kilogramm Rindfleisch zu produzieren. Rechnungen dieser Art sind aber umstritten. Unter Berufung auf das in Darmstadt ansässige Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft gibt es vom Bundesagrarministerium andere Zahlen zum sogenannten Fleischzuwachs je Kilogramm Futter.

Demnach sind für ein Kilogramm Fleisch eines Masthähnchens 1,7 Kilogramm Futter nötig, bei Mastputen ist das Verhältnis 1:2,7 und bei Mastschweinen 1:3. "Für Wiederkäuer wie zum Beispiel Mastrinder oder Schafe, für die Getreide nur eine Ergänzung ihrer Futterration darstellt, macht eine vergleichbare Darstellung keinen Sinn. Hauptfutterquelle ist hier meist Grünland."

Etwas mehr Klarheit bringen die Aussagen des Professors Wolfgang Nentwig, der in Bern Synökologie lehrt und vor ein paar Jahren das Lehrbuch "Humanökologie" (Springer, 2005) schrieb. "Zur Produktion von Fleisch wird in den USA vor allem Mais großflächig angebaut, in Europa sind es Gerste, andere Getreidearten und Kartoffeln, neuerdings vermehrt auch Mais. Daneben werden immer mehr Futtermittel wie zum Beispiel Soja aus der Dritten Welt importiert, wo ihr Anbau und Export zwar Devisen bringt, diese Landfläche aber der eigenen Nahrungsmittelproduktion fehlt." Der weitaus größte Teil der globalen Sojaproduktion wird zu Futtermitteln verarbeitet.

Keine Subventionen für Export-Lebensmittel

Was die sogenannte "Umwandlung von pflanzlicher in tierische Substanz" angeht, so hält Nentwig Zahlen von mehr als acht Kilogramm Pflanzen pro Fleischkilogramm für "völlig übertrieben". Entscheidend sei immer, wie viel vermarktungsfähiges Fleisch herauskomme und in welcher Weise das Tier gehalten wurde. Wenn sich ein Tier frei bewegen könne, verbrauche es mehr Kalorien - sicherlich besser für das Gewissen des Verbrauchers, aber auch schlechter für sein Portemonnaie. Wenn ein Tier stark eingeengt sei, brauche es hingegen weniger Nahrung. Deshalb seien bei den Verhältnis-Zahlen große Streuungen denkbar. In den vergangenen Jahrzehnten haben europäische Tierzüchter laut Nentwig große Steigerungen bei der Effizienz erzielt, mit der Tiere ihre Nahrung aufnehmen und sie in Fleisch, Fett, Milch oder Eier umsetzen.

Alles in allem sagt Nentwig, sei die Umstellung auf Vegetarismus keine Lösung für die Nahrungsmittelkrise. "Zur Lösung des Nahrungsproblems muss man vor allem in den betroffenen Ländern ansetzen und beispielsweise die Produktivität vor Ort steigern und die Kaufkraft heben." Zudem sei es sinnvoll, europäische Export-Lebensmittel nicht mehr zu subventionieren.

Und auch aus anderem Grund ist der Fleischverzicht nicht immer die optimale Lösung, zumindest wenn man aufs Reisessen umstellen würde. Denn zum Methan-Anstieg in der Atmosphäre und somit zum Klimawandel trägt auch der Nassreisanbau bei. Experten vom Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg sagen, die Rinderzucht mache derzeit etwa 20 Prozent des weltweiten Methan-Ausstoßes aus, der Reisanbau immerhin zehn Prozent.

Gregor Tholl, dpa

http://www.n-tv.de/977808.html
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Beitrag von tibesti »

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Vor Sonnenaufgang ist die Nacht am dunkelsten

Beitrag von oegeat »

„Wenn du denkst es geht nichts mehr, kommt von irgendwo wieder eine Krise her“. Kaum
etwas scheint die aktuelle Situation besser zu beschreiben als dieser Satz. Rekordpreise beim
Rohöl, steigende Lebensmittelpreise mit Hungersnöten in den Entwicklungsländern, ein möglicher
Militärschlag Israels gegen die iranischen Atomanlagen, Stagflation als neues Dauerthema
und nun noch die größte Bankenpleite in den USA seit 24 Jahren. Kann es noch
schlimmer kommen?



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daydraderch
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sehr interessanter artikel

Beitrag von daydraderch »

http://www.godmode-trader.de/de/boerse- ... 9,c64.html

++++++++
edit da das bild siche r mal weg ist stell ichs rauf
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Wirtschaftskrise beeinflusst Sparverhalten der US-Amerikaner. US-Konsumenten streben Sparquote von 14 Prozent an. Dilemma: Sollten sie das wirklich tun, fällt US-BIP um 10%.


Als Folge der Wirtschaftskrise wollen die US-Amerikaner deutlich mehr sparen und ihren Lebensstil nachhaltig ändern. Langfristig streben die US-Konsumenten eine Sparquote von 14 Prozent an, zitiert das Nachrichtenmagazin FOCUS aus einer Umfrage der Unternehmensberatung AlixPartners unter mehr als 5000 US-Bürgern.

Erreichen die Amerikaner ihr Sparziel, hat das weitreichende Konsequenzen: Die US-Wirtschaftsleistung fiele pro Jahr um zehn Prozent niedriger aus als vor der Rezession.

Fast zwei Drittel der Amerikaner erklärten in der Umfrage, sie fühlten sich persönlich von der Wirtschaftsmisere stark betroffen. 67 Prozent der Befragten erwarteten, dass sich die US-Ökonomie frühestens 2011 erholt.

Entsprechend drastisch fallen laut FOCUS die Reaktionen aus: 53 Prozent der Amerikaner wollten kostspielige Anschaffungen verschieben, 46 Prozent vorsichtiger mit Kreditkarten umgehen. Mehr als ein Viertel gehe später als geplant in den Ruhestand. Als ihre größten wirtschaftlichen Probleme in diesem Jahr bezeichneten die Befragten den Abbau von Schulden und einen möglichen Jobverlust.

Die Umfrage führte die auf Restrukturierungen spezialisierte Unternehmensberatung AlixPartners Ende Februar bis Anfang März 2009 durch. „Die neue Sparsamkeit der Amerikaner ist dauerhaft“, sagte Alix-Berater Michael Baur. Erstmals seit Jahrzehnten erlebten US-Konsumenten, wie gefährlich schnell Wohlstand verloren gehen kann. Baur: „Diesen Schock vergessen die Menschen in ihrem Leben nicht mehr.“

Derzeit legen die US-Haushalte etwa vier Prozent ihres verfügbaren Einkommens zurück, die Deutschen etwa elf Prozent.
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ist gegangen worden
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Beitrag von ist gegangen worden »

Tja,die Sparquote lag ja in den USA zuletzt unterhalb Null.
Wir kennen ja die Schuldenexzesse der US Bürger und des Staates also kann es ja nur so gehen das die Sparquote steigen muss.
66% des Wachstums kam in den USA steht,s vom US Konsumenten das ist unbestritten richtig.
Also kann es nun nur seitens der industrie gerichtet werden,die müssen investieren,wachsen und Arbeitskräfte einstellen.
Die USA müssen also mehr auf den Export und Innovation setzen,weniger auf den Konsum.
Das hat Obama ja auch genau so in Berlin angedeutet und sich gleichzeitig als zukünftigen Konkurenten geoutet.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Also kann es nun nur seitens der industrie gerichtet werden,die müssen investieren,wachsen und Arbeitskräfte einstellen.

Aber ist das global (weltweite Nachfrage) machbar ?
Ersticken wir nicht bereits jetzt an Überkapazitäten und "nutzlosen" Produkten, die gelinde gesagt keine Sau braucht, die nur über die Werbung in den Markt gedrückt werden ?

Und obwohl die Sparquote der Amis bei Null bis negativ lag, konnte der Markt dieses Angebot nur über Kredite an den Mann/Frau bringen.

Was soll da also Besserung bringen ? - die Maus ist TOT.

Da müßte die Eisenbahn oder der Computer NEU erfunden werden.
Sprich wir benötigen eine neue techn. Revolution oder den Mond als Absatzmarkt :wink:
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Beitrag von ist gegangen worden »

Das hat Deutschland doch im Jahre 2003/4 mit der Agenda vorbereitet.
Nun sind es eben mal die Amis die es Deutschland nach machen püssen wenn sie das System wechseln wollen.
Das wirtschaftl. System nicht das Währungssystem.Allerdings würde das die volle Entfaltung auf den USd ausüben.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Marc Faber: Es geht bald aufwärts an den Börsen


Die Talsohle an den Aktienmärkten könnte bald erreicht sein: Nach einer weiteren Korrektur, setze eine Erholung ein. Das sagt ausgerechnet der Börsenguru, der in der Finanzwelt als Untergangsprophet bekannt.

Börse: Bärenmarkt-Ralley oder Beginn der Wende?
Es sei unwahrscheinlich, dass die globalen Aktienindizes unter die Tiefstwerte von Oktober und November 2008 fallen werden, erklärte Faber gestern auf Bloomberg TV. Der Standard & Poor's 500 Index (S&P), der die wichtigsten Werte des amerikanischen Wertpapiermarktes enthält, könne noch um bis zehn Prozent fallen, ab Juli rechne er aber mit einer Aufwärtsbewegung. Der Schweizer Investor äussert sich generell optimistisch: «Auch wenn die Nachrichten aus der Wirtschaftswelt nicht gut sein werden, der Anteil der Hiobsbotschaften wird abnehmen.»

«Doctor Doom» lag oft richtig

Die Börsenwelt hört genau hin, wenn Faber Anlegertipps von sich gibt. Denn oft lag er mit seinen Prognosen richtig. 1987 empfahl er den Anlegern eine Woche vor dem so genannten Schwarzen Montag, ihre Anteile zu verkaufen. Danach rasselten die Aktienmärkte in den Keller. Faber handelte sich damit den Übernahmen «Doctor Doom» (Doktor Unheil) ein. Im August 2007 sagte Faber voraus, dass ein Bärenmarkt, bzw. eine Baisse bevorstehe. Wenige Monate später begann die lange Talfahrt an den Aktienmärkten.

Auch vor wenigen Wochen lag Faber mit seiner Prognose goldrichtig. Faber sagte in der ersten Märzwoche voraus, dass die Stützungsprogramme der US-Regierung nun endlich greifen würden, und empfahl Investoren, US-Aktien zu kaufen. Ein Treffer ins Schwarze: Seit dem 9. März sind die wichtigsten US-Aktientitel um 25 Prozent in die Höhe geschnellt – der S&P verzeichnete einen Rekordanstieg, wie seit 70 Jahren nicht mehr.

Auch Bank-Titeln nicht abgeneigt

Für Faber sind vor allem Aktientitel aus Asien interessant. «Wer in den kommenden drei Monaten asiatische Anlagen kauft, wird in den kommenden zehn Jahren sicher Geld verdienen.» Asiens Exportländer würden am meisten daran verdienen, wenn sich die Wirtschaft wieder erhole. Der erfolgreiche Investor selber ist auch Banktiteln nicht abgeneigt: Er schätzt das Potenzial zur Erholung einiger Bankenwerte als «ziemlich hoch» ein.

Nicht alle Börsenspezialisten teilen indes Fabers Optimismus: Grossinvestor George Soros etwa ist der Ansicht, dass das Bankensystem immer noch «ernsthaft unter Wasser» ist. Die Markterholung der letzten vier Wochen erachtet der Milliardär nicht als Auftakt für einen längeren Aufwärtstrend, da die Wirtschaftsleistung weiterhin schrumpfe und das Risiko noch immer da sei, dass die USA in eine Depression falle.
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Beitrag von oegeat »

Marc Faber: Es geht bald aufwärts an den Börsen

Die Talsohle an den Aktienmärkten könnte bald erreicht sein: Nach einer weiteren Korrektur, setze eine Erholung ein. Das sagt ausgerechnet der Börsenguru, der in der Finanzwelt als Untergangsprophet bekannt



danke kaalex für das Zitat - der junge hat nun nach 2003 deren anstieg er komplett verpasste dazu gelernt

Als Berater einen tollen Fonds gewann er zum leidwesen der Anleger nur Zitronen. Zur erinnerung am mit 9.3 2009 rief ich den Boden bei den Indices aus seit dem zerbröselte Gold um 13% (Euroanleger) und diverse Indices legten rund 20% und mehr zu ..... :wink:
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Beitrag von martinsgarten »

Marc Faber: Es geht bald aufwärts an den Börsen

bevor man sich von einer Klippe ins Meer stürzen kann, muß man natürlich erst mal rauf :lol:

Aber Spaß beiseite - wer im Moment so alles weiß wie es die nächsten Monate lang geht - ist schon sehr abenteuerlich.

Das was wir jetzt in der Wirtschaft weltweit sehen - dass hatten wir so noch nicht.
Und wer da sagt, er weiß wo es lang geht, den kann man im Moment nicht ganz ernst nehmen. Der will nur sein EGO stärken.
Und wenn ein Faber in der Vergangenheit beim werfen auf die Dartscheibe zweimal getroffen hat - beim dritten Mal kann er auch daneben werfen :wink:
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Beitrag von kaalexs »

@ martinsgarten, du bist gut, mit dir kann ich was anfangen, das gefällt mir :!:
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Beitrag von kaalexs »

17:00 Leserzuchrift-DE zu Faber:

marc faber redet oft so,dass man nichts genau entnehmen kann,was passieren wird..natürlich können aktien bei einer inflation steigen,aber bei einer relativ mäßigen inflation von 10-20% sollten die aktienkurse nicht enorm steigen

ein bsp.

wieviel soll denn VW wert sein,500.000mrd oder 1 billion ???aktiva sinkt,absatz sinkt....das geht doch wirklich nur bei einer hyperinflation,wie in simbabwe.

marc faber sagte auch eine rally voraus,wo es weiter gefallen ist....in einem interview sagt er den amerikanischen bankrott voraus und in einer anderen aussage, wir werden eine inflation bekommen von 10-15% p.a. aber keine hyperinflation,dann wieder sagt er,usa wird wie simbabwe.Was nun jetzt?entweder das eine o.andere?

was glauben sie,dow eher richtung 1000 punkten oder richtung 10.000punkten. Halten sie immer noch fest, eher 1000p?
samuifly
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Marc Faber ; Es geht bald aufwaerts an den Boersen

Beitrag von samuifly »

falls noch interessiert ,,,,, falsche Uebersetzung ,gestern live gesehen , ; er sagte 5 - 10 % abwaerts und dann bis July aufwaerts ,,,, und nicht ab July ,,,, , schon grosser Unterschied , koennte sonst sehr teuer werden . Habe es jetzt schon einige Male falsch uebersetzt gelesen und bestimmt werden da einige Juenger des ,,Guru ,, bis July warten . Darum nicht alles glauben , was die Medien schreiben ,,,,,, aber das wisst ihr ja . :wink:
samuifly
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Beitrag von samuifly »

Entweder war der Uebersetzer breit oder da war Absch.....,, hinter . Solch Fehler kann Leute in den Ruin treiben . :(
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Entweder war der Uebersetzer breit oder da war Absch.....,, hinter . Solch Fehler kann Leute in den Ruin treiben .

Menschen die nicht bereit sind ihren eigenen Verstand zu gebrauchen - so er vorhanden ist (was oft nicht zu erkennen ist) - wird es wohl immer in den Ruin treiben.
Auf andere Ratschläge zu hören ohne sich eigene Gedanken zu machen - ist gelinde gesagt - leicht einfältig.

UND - wer ist schon Faber ?
Der kocht auch nur mit Wasser.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Marc Faber: „Die Trendwende an den Aktienmärkten steht bevor“
07.04.2009


Er gilt als der Untergangsprophet der Finanzwelt – umso erfreulicher, dass ‚Doctor Doom’ Marc Faber davon ausgeht, dass die Talsohle an den Aktienmärkten bald erreicht sein sollte. Es sei unwahrscheinlich, dass die Aktienindizes unter die Tiefstwerte von Oktober und November 2008 fallen würden, wie der Schweizer Börsenspezialist in einem Interview mit Bloomberg TV sagte.

Bevor es wieder aufwärts geht und die Erholung einsetzt, stehe indes voraussichtlich eine weitere Korrektur an – die auch stark ausfallen könnte. Laut Faber könne der Standard & Poor's 500 Index (S&P), der die wichtigsten Werte des amerikanischen Wertpapiermarktes enthält, um bis zu 10 Prozent auf rund 750 Punkte abstürzen, bevor sich eine Aufwärtsbewegung abzeichnet, was voraussichtlich ab Juli der Fall sei. „Auch wenn die Nachrichten aus der Wirtschaftswelt nicht gut sein werden, der Anteil der Hiobsbotschaften wird abnehmen“, gibt sich Faber optimistisch.

Asiatische Aktientitel haben Potenzial

Größere Chancen sieht er in naher Zukunft vor allem bei asiatischen Aktientiteln, inklusive japanischen Titeln. „Wer in den kommenden drei Monaten asiatische Anlagen kauft, wird in den kommenden zehn Jahren sicher Geld verdienen“, so Faber gegenüber Bloomberg TV. Hintergrund sei, dass die Exportländer Asiens am meisten daran verdienen würden, wenn sich die Wirtschaft wieder erhole. Auch Bankentitel watscht der erfolgreiche Investor nicht ab – im Gegenteil: das Potenzial zur Erholung einiger Bankenwerte wie der Citigroup Inc. schätzt er sogar als „ziemlich hoch“ ein und auch Gold sei eine gute Anlage.

Anleihen steht langer Bärenmarkt bevor

Anders sehe es hingegen bei Anleihen aus, denen Faber einen ‚langfristigen Bärenmarkt’ vorhersagt, der bis zu 15 oder 20 Jahre dauern könnte. Ein weiterer Rat, den Faber Investoren in dem Bloomberg Interview gab, ist zudem, auf Währungsseite auch in die Devisen Kanadas, Australiens und Singapurs zu investieren und ihr Geld zu streuen, weil sich der US-Dollar weiter abschwächen könne.

Richtige Prognosen

In der Börsenwelt hat sich Marc Faber bereits einen Namen gemacht, nachdem er mit etlichen seiner Prognosen ins Schwarze getroffen hatte. So riet er Anlegern 1987 unter anderem ihre Anteile zu verkaufen – eine Woche vor dem so genannten Schwarzen Montag, bei dem die Kurse reihum in die Tiefe rauschten.

Auch mit Blick auf die aktuelle Finanzkrise bewies er gleich zweimal treffsicheren Spürsinn: während er bereits im August 2007 voraussagte, dass ein Bärenmarkt bevorstehe, prognostizierte Faber Anfang März, dass die Stützungsprogramme der US-Regierung nun endlich greifen würden, und empfahl Investoren, US-Aktien zu kaufen. Der Tipp erwies sich als goldrichtig: Seit dem 9. März sind die wichtigsten US-Aktientitel um rund 25 Prozent in die Höhe geschnellt – der S&P erholte sich von einem 12-Jahrestief und verzeichnete zudem einen Rekordanstieg, wie seit 70 Jahren nicht mehr. (ir)

Quelle: FONDS professionell
samuifly
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Beitrag von samuifly »

martinsgarten hat geschrieben:Entweder war der Uebersetzer breit oder da war Absch.....,, hinter . Solch Fehler kann Leute in den Ruin treiben .

Menschen die nicht bereit sind ihren eigenen Verstand zu gebrauchen - so er vorhanden ist (was oft nicht zu erkennen ist) - wird es wohl immer in den Ruin treiben.
Auf andere Ratschläge zu hören ohne sich eigene Gedanken zu machen - ist gelinde gesagt - leicht einfältig.

UND - wer ist schon Faber ?
Der kocht auch nur mit Wasser.
Ja klar , lol , aber bei der Wahrheit sollte man schon bleiben , der Mann hat schon seine Fans . Mir gings um die Medien , wie die das verdrehen .
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daydraderch
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Beitrag von daydraderch »

Von riesig zu gigantisch - die Dimensionen der Staatshilfen (fe)
17.04.09 6:00

Zahlen – Inflation: von Milliarden zu Billionen

In immer schnellerem Rhythmus werden von Staaten und von der internationalen Gemeinschaft neue Programme aufgelegt. Sei es zur Stützung der Konjunktur oder zur Sanierung des Finanzsystems. Dabei werden die Werte immer gigantischer. Zeit, einen Blick auf die Daten zu werfen.

Wen kümmert eine Millarde?

Zu Beginn der Finanzkrise hatten Zahlen im Bereich von einstelligen Milliardenbeträgen noch für Stirnerunzeln und Bewegungen an den Finanzmärkten gesorgt. Nun werden nahezu im Wochentakt weitere Programme angekündigt. Sei es von den Notenbanken, die neue Instrumente zur Geldschöpfung präsentieren. Sei es von Regierungen, die mit Konjunkturpaketen aufwarten.

Jüngere Beispiele sind das Programm der japanischen Regierung im geplanten Umfang von 155 Mrd. $ und die Aufstockung der Abwrackpärmie in Deutschland auf 5 Mrd. €. Trotz der schlechten Erfahrungen in den 90er Jahren soll in Japan ein neuer Anlauf in diese Richtung unternommen werden.

Der vorläufige Höhepunkt wurde mit dem Paket der G20 erreicht. Sie haben Garantien und Kredite für ein neues Programm des Internationalen Währungsfonds im Umfang von 1 Billion $ zugesagt. Die 100 Mrd. Dollar, die für die Weltbank anfallen, wirken schon beinahe, wie die berühmt berüchtigten „Peanuts“. Seltsam dabei, dass keine grossen Schockwellen durch die Märkte gingen. Denn immerhin handelt es sich um enorme potentielle Verpflichtungen.

Schwierige Datenlage und Abhärtung

Ein Grund für die relative Gelassenheit der Investoren kann der Gewöhnungseffekt sein. Wer jeden Tag mit neuen, noch riesigeren Zahlen bombardiert wird, stumpft ab. Er denkt, dies müsse so sein. Eine weitere Ursache mag die Unübersichtlichkeit sein. Wer kann noch genau sagen, welche Regierung oder Notenbank wann welche Verpflichtungen eingegangen ist?

Der Internationale Währungsfonds hat einiges Zahlenmaterial zusammengestellt. Die Kosten für die Unterstützungsmassnahmen für den Finanzsektor betragen per Februar 2009 bisher global 19‘234 Mrd. $. Innerhalb Europas ist Grossbritannien allen anderen deutlich voraus. Knapp 1‘000 Mrd. betragen bisher die geschätzten Kosten.In der Eurozone insgesamt summiert sich umgerechnet ein Betrag von 3‘082 Mrd. $. Absolut gesehen ist Deutschland in der Eurozone mit 716 Mrd. der Spitzenreiter, gefolgt von Frankreich mit 491 Mrd.

Werden solche Zahlen angeführt, dann wird gerne argumentiert, ein Teil der Kosten würde ja wieder reingeholt. Der IWF hat die Zahlen für sogenannte „Recovery Rates“ in Finanzkrisen der letzten drei Jahrzehnte zusammengestellt.

Die Recovery Rate wird wie folgt definiert: Erträge aus dem Verkauf von Vermögenswerten in Prozent der Bruttokosten für den Staatshaushalt. Das Resultat ist ernüchternd. Zwischen den geschätzten Recovery Rates und dem, was letztlich durch die Verkäufe von Vermögenswerten erzielt werden konnte, klafft vielfach eine erhebliche Lücke.

Klick auf Bild zum Vergrössern

Quelle: Invest.ch / IWF

Überall, wo in den Grafiken der rote Balken fehlt, konnte nichts mehr rausgeholt werden. In den 47 hier abgebildeten Krisen war dies nicht weniger als fünfzehn Mal der Fall. Die Episoden, in denen nach der Finanzkrise letztlich mehr herausschaute als kalkuliert worden ist, sind dünn gesät. Beispiele sind Schweden und Norwegen 1991.

Klick auf Bild zum Vergrössern


Quelle: Invest.ch / IWF

Dass die Ergebnisse derart schwach waren, hat mehrere Ursachen. Eine ist zweifelsohne, dass die Preise der Vermögenswerte in der Phase vor der Krise durch Kredite hochgetrieben worden sind. Aus „dünner Luft“ geschaffenes Geld hat Werte vorgegaukelt, die so nie existierten. Mit dem Zusammenbruch dieser Finanzierungsstrukturen lösten sich auch die Werte in Luft auf.

Das andere „praktischere“ Problem ist, dass Anleger wissen, da ist noch ein Verkäufer, der von einer Ware grosse Posten abstossen muss. Das behindert entweder die Erholung der Preise oder lässt mögliche Käufer auf tiefere Preise hoffen. Insgesamt bestehen somit enorme Risiken, dass die Kosten der Krise auf Dauer deutlich höher sind, als dies die eine oder andere Regierung zum gegenwärtigen Zeitpunkt errechnet.

Löwenanteil für den Finanzsektor

Die Kosten der Krise setzen sich aus den Ausgaben für die Sanierung des Finanzsektors und für diverse Konjunkturpakete zusammen. Auch wenn die Zahlen in Prozent des Bruttoinlandsproduktes betrachtet werden, sind die Werte enorm.

Klick auf Bild zum Vergrössern

Quelle: Invest.ch / IWF

Die obenstehende Grafik zeigt die vom IWF ermittelten Werte. Dabei sind:

A = Kapitalspritzen; B = Käufe Vermögenswerte und Kredite des Finanzministeriums, C = Unterstützung durch Zentralbanken mithilfe des Finanzministeriums, D = Liquiditätsspritzen und andere Unterstützungen durch Zentralbanken, E = Garantien

Die Kosten könnten auch hier insofern relativiert werden, als doch die Hoffnung besteht, Gelder werden zurückfliessen oder Garantien gar nicht in Anspruch genommen. Aber wie die oben gemachten Überlegungen zu den Recovery Rates zeigen, sind die Risiken enorm, welche die Staaten und Notenbanken eingehen. Sie können bis zu Totalverlust des Einsatzes gehen.

Staatshaushalte unter Druck

Die Konsequenzen der Finanzkrise für die Staatshaushalte sind ungewiss. Zwei grosse Fragezeichen sind die Recovery Rates und die in den Garantien implizierten Risiken. Dazu kommt, dass Schätzungen über eine erwartete Erholung der Wirtschaft sehr unsicher sind.

Klick auf Bild zum Vergrössern

Quelle: Invest.ch / IWF

Offensichtlich sprengen die Haushalte vorgegebene Regeln, wie in Europa die Maastricht-Kriterien. Besonders bedenklich sind die Aussichten für Japan. Hier erreicht der Schuldenturm immer neue Höhen, wobei das jüngste Konjunkturprogramm von 155 Mrd. $ noch nicht enthalten ist. Für 2009 wird eine Staatsverschuldung in der Grössenordnung von 217% des BIP’s geschätzt.

Klick auf Bild zum Vergrössern

Quelle: Invest.ch / IWF

Illusion Fiskalpakete

Oft wird die Auffassung vertreten, Konjunkturpakete gäben einen wichtigen Impuls für die Konjunktur. Die dann folgende Wirtschaftserholung führe zu mehr Staatseinnahmen, was wiederum die Lage des Fiskus verbessere. Die Überlegung ist jedoch problematisch. Denn wenn die Staaten Konjunkturpakete lancieren, beanspruchen sie dazu Ressourcen.

Eine davon ist der Kapitalmarkt. Werden mehr Staatsanleihen begeben, fehlen - alles andere gleich belassen - diese Gelder dem Privatsektor. Und gerade für diesen werden die Mittel knapp, sind doch die Banken oft weniger bereit oder auch nicht mehr in der Lage, neue Kredite zu generieren.

Werden staatliche Konjunkturmassnahmen realisiert, absorbiert dies Ressourcen in Form von Arbeitskräften und anderen produktiven Kapazitäten. Wird das Geld dann noch eingesetzt, um zuvor im Boom aufgepumpte Industrien zu erhalten, verschärft sich das Problem der Fehlleitung knapper Ressourcen.

In der Folge besteht eine grosse Gefahr, dass die Pakete mittel- bis längerfristig nicht nur ihr Ziel nicht erreichen, sondern auch kontraproduktiv wirken. Das wiederum erhöht die langfristigen Kosten der Sanierung des Finanzsystems. Die Investitionen in die Konjunkturprogramme müssen zumindest teilweise den Kosten für die Sicherung des Finanzsystems zugerechnet werden. Schliesslich führten die Turbulenzen im Finanzsystem zu den Problemen in der produzierenden Wirtschaft.

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Quelle: Invest.ch / IWF

Insgesamt zeigen die historischen Erfahrungen, dass die Belastungen von Staatshaushalten durch Bankenkrisen gemessen in Prozent des BIP’s beachtlich sind. So betrugen sie im Falle der Krise in Indonesien 1997 52%, in Argentinien 1980 58%, in Thailand 1997 waren es 38%.

Die Bankenkrise in Finnland von 1991 verursachten Kosten von 10%. Offensichtlich schwanken die in Zahlen erfassten Grössenordnungen erheblich. Aber auch Bankenkrisen, bei denen die einzelnen Nationen letztlich glimpflich davon gekommen sind – ein Beispiel ist Schweden 1991 – verursachen Stress im System und absorbieren Ressourcen, die produktiver hätten eingesetzt werden können.
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daydraderch
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Beitrag von daydraderch »

Von riesig zu gigantisch - die Dimensionen der Staatshilfen (fe)
17.04.09 6:00

Zahlen – Inflation: von Milliarden zu Billionen

In immer schnellerem Rhythmus werden von Staaten und von der internationalen Gemeinschaft neue Programme aufgelegt. Sei es zur Stützung der Konjunktur oder zur Sanierung des Finanzsystems. Dabei werden die Werte immer gigantischer. Zeit, einen Blick auf die Daten zu werfen.

Wen kümmert eine Millarde?

Zu Beginn der Finanzkrise hatten Zahlen im Bereich von einstelligen Milliardenbeträgen noch für Stirnerunzeln und Bewegungen an den Finanzmärkten gesorgt. Nun werden nahezu im Wochentakt weitere Programme angekündigt. Sei es von den Notenbanken, die neue Instrumente zur Geldschöpfung präsentieren. Sei es von Regierungen, die mit Konjunkturpaketen aufwarten.

Jüngere Beispiele sind das Programm der japanischen Regierung im geplanten Umfang von 155 Mrd. $ und die Aufstockung der Abwrackpärmie in Deutschland auf 5 Mrd. €. Trotz der schlechten Erfahrungen in den 90er Jahren soll in Japan ein neuer Anlauf in diese Richtung unternommen werden.

Der vorläufige Höhepunkt wurde mit dem Paket der G20 erreicht. Sie haben Garantien und Kredite für ein neues Programm des Internationalen Währungsfonds im Umfang von 1 Billion $ zugesagt. Die 100 Mrd. Dollar, die für die Weltbank anfallen, wirken schon beinahe, wie die berühmt berüchtigten „Peanuts“. Seltsam dabei, dass keine grossen Schockwellen durch die Märkte gingen. Denn immerhin handelt es sich um enorme potentielle Verpflichtungen.

Schwierige Datenlage und Abhärtung

Ein Grund für die relative Gelassenheit der Investoren kann der Gewöhnungseffekt sein. Wer jeden Tag mit neuen, noch riesigeren Zahlen bombardiert wird, stumpft ab. Er denkt, dies müsse so sein. Eine weitere Ursache mag die Unübersichtlichkeit sein. Wer kann noch genau sagen, welche Regierung oder Notenbank wann welche Verpflichtungen eingegangen ist?

Der Internationale Währungsfonds hat einiges Zahlenmaterial zusammengestellt. Die Kosten für die Unterstützungsmassnahmen für den Finanzsektor betragen per Februar 2009 bisher global 19‘234 Mrd. $. Innerhalb Europas ist Grossbritannien allen anderen deutlich voraus. Knapp 1‘000 Mrd. betragen bisher die geschätzten Kosten.In der Eurozone insgesamt summiert sich umgerechnet ein Betrag von 3‘082 Mrd. $. Absolut gesehen ist Deutschland in der Eurozone mit 716 Mrd. der Spitzenreiter, gefolgt von Frankreich mit 491 Mrd.

Werden solche Zahlen angeführt, dann wird gerne argumentiert, ein Teil der Kosten würde ja wieder reingeholt. Der IWF hat die Zahlen für sogenannte „Recovery Rates“ in Finanzkrisen der letzten drei Jahrzehnte zusammengestellt.

Die Recovery Rate wird wie folgt definiert: Erträge aus dem Verkauf von Vermögenswerten in Prozent der Bruttokosten für den Staatshaushalt. Das Resultat ist ernüchternd. Zwischen den geschätzten Recovery Rates und dem, was letztlich durch die Verkäufe von Vermögenswerten erzielt werden konnte, klafft vielfach eine erhebliche Lücke.

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Überall, wo in den Grafiken der rote Balken fehlt, konnte nichts mehr rausgeholt werden. In den 47 hier abgebildeten Krisen war dies nicht weniger als fünfzehn Mal der Fall. Die Episoden, in denen nach der Finanzkrise letztlich mehr herausschaute als kalkuliert worden ist, sind dünn gesät. Beispiele sind Schweden und Norwegen 1991.

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Dass die Ergebnisse derart schwach waren, hat mehrere Ursachen. Eine ist zweifelsohne, dass die Preise der Vermögenswerte in der Phase vor der Krise durch Kredite hochgetrieben worden sind. Aus „dünner Luft“ geschaffenes Geld hat Werte vorgegaukelt, die so nie existierten. Mit dem Zusammenbruch dieser Finanzierungsstrukturen lösten sich auch die Werte in Luft auf.

Das andere „praktischere“ Problem ist, dass Anleger wissen, da ist noch ein Verkäufer, der von einer Ware grosse Posten abstossen muss. Das behindert entweder die Erholung der Preise oder lässt mögliche Käufer auf tiefere Preise hoffen. Insgesamt bestehen somit enorme Risiken, dass die Kosten der Krise auf Dauer deutlich höher sind, als dies die eine oder andere Regierung zum gegenwärtigen Zeitpunkt errechnet.

Löwenanteil für den Finanzsektor

Die Kosten der Krise setzen sich aus den Ausgaben für die Sanierung des Finanzsektors und für diverse Konjunkturpakete zusammen. Auch wenn die Zahlen in Prozent des Bruttoinlandsproduktes betrachtet werden, sind die Werte enorm.

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Die obenstehende Grafik zeigt die vom IWF ermittelten Werte. Dabei sind:

A = Kapitalspritzen; B = Käufe Vermögenswerte und Kredite des Finanzministeriums, C = Unterstützung durch Zentralbanken mithilfe des Finanzministeriums, D = Liquiditätsspritzen und andere Unterstützungen durch Zentralbanken, E = Garantien

Die Kosten könnten auch hier insofern relativiert werden, als doch die Hoffnung besteht, Gelder werden zurückfliessen oder Garantien gar nicht in Anspruch genommen. Aber wie die oben gemachten Überlegungen zu den Recovery Rates zeigen, sind die Risiken enorm, welche die Staaten und Notenbanken eingehen. Sie können bis zu Totalverlust des Einsatzes gehen.

Staatshaushalte unter Druck

Die Konsequenzen der Finanzkrise für die Staatshaushalte sind ungewiss. Zwei grosse Fragezeichen sind die Recovery Rates und die in den Garantien implizierten Risiken. Dazu kommt, dass Schätzungen über eine erwartete Erholung der Wirtschaft sehr unsicher sind.

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Offensichtlich sprengen die Haushalte vorgegebene Regeln, wie in Europa die Maastricht-Kriterien. Besonders bedenklich sind die Aussichten für Japan. Hier erreicht der Schuldenturm immer neue Höhen, wobei das jüngste Konjunkturprogramm von 155 Mrd. $ noch nicht enthalten ist. Für 2009 wird eine Staatsverschuldung in der Grössenordnung von 217% des BIP’s geschätzt.

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Illusion Fiskalpakete

Oft wird die Auffassung vertreten, Konjunkturpakete gäben einen wichtigen Impuls für die Konjunktur. Die dann folgende Wirtschaftserholung führe zu mehr Staatseinnahmen, was wiederum die Lage des Fiskus verbessere. Die Überlegung ist jedoch problematisch. Denn wenn die Staaten Konjunkturpakete lancieren, beanspruchen sie dazu Ressourcen.

Eine davon ist der Kapitalmarkt. Werden mehr Staatsanleihen begeben, fehlen - alles andere gleich belassen - diese Gelder dem Privatsektor. Und gerade für diesen werden die Mittel knapp, sind doch die Banken oft weniger bereit oder auch nicht mehr in der Lage, neue Kredite zu generieren.

Werden staatliche Konjunkturmassnahmen realisiert, absorbiert dies Ressourcen in Form von Arbeitskräften und anderen produktiven Kapazitäten. Wird das Geld dann noch eingesetzt, um zuvor im Boom aufgepumpte Industrien zu erhalten, verschärft sich das Problem der Fehlleitung knapper Ressourcen.

In der Folge besteht eine grosse Gefahr, dass die Pakete mittel- bis längerfristig nicht nur ihr Ziel nicht erreichen, sondern auch kontraproduktiv wirken. Das wiederum erhöht die langfristigen Kosten der Sanierung des Finanzsystems. Die Investitionen in die Konjunkturprogramme müssen zumindest teilweise den Kosten für die Sicherung des Finanzsystems zugerechnet werden. Schliesslich führten die Turbulenzen im Finanzsystem zu den Problemen in der produzierenden Wirtschaft.

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Insgesamt zeigen die historischen Erfahrungen, dass die Belastungen von Staatshaushalten durch Bankenkrisen gemessen in Prozent des BIP’s beachtlich sind. So betrugen sie im Falle der Krise in Indonesien 1997 52%, in Argentinien 1980 58%, in Thailand 1997 waren es 38%.

Die Bankenkrise in Finnland von 1991 verursachten Kosten von 10%. Offensichtlich schwanken die in Zahlen erfassten Grössenordnungen erheblich. Aber auch Bankenkrisen, bei denen die einzelnen Nationen letztlich glimpflich davon gekommen sind – ein Beispiel ist Schweden 1991 – verursachen Stress im System und absorbieren Ressourcen, die produktiver hätten eingesetzt werden können.
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Beitrag von martinsgarten »

Nur Geisteskranke ODER Politiker glauben das:
Warum eigentlich nicht 0,517% :lol:

Mr. Dax: "Für wie blöd haltet ihr uns?" - Wachstumsprognose 2010: + 0.5%

http://www.dasgelbeforum.de.org/forum_e ... p?id=98870

29.04.2009 14:51 - US-BIP deutlich gesunkenWashington (aktiencheck.de AG) - Die US-Wirtschaftsleistung hat sich im ersten Quartal 2009 erneut kräftig verringert. Dies geht aus einer ersten Schätzung hervor, die das US-Handelsministerium am Mittwoch vorlegte.
Gegenüber dem Vorjahresquartal reduzierte sich das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 6,1 Prozent, während Volkswirte lediglich einen BIP-Rückgang um 4,7 Prozent prognostiziert hatten. Im vorangegangenen Quartal war sogar ein Minus von 6,3 Prozent ausgewiesen worden. (29.04.2009/ac/n/m)
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Beitrag von martinsgarten »

Kolumne
von Wolfgang Münchau - In der Wutfalle

http://www.ftd.de/meinung/leitartikel/: ... mode=print

Uns drohen soziale Unruhen. Egal, was die Regierung gegen die Krise tut: Irgendjemand leidet immer.


Wenn man als Ausgewanderter Deutschland besucht, fällt auf, dass die Finanzkrise hierzulande völlig anders wahrgenommen wird als im Ausland. Insbesondere wenn man nach Berlin reist, hat man das Gefühl, ein Paralleluniversum zu betreten. Während man sich dort um Religionsunterricht streitet, wütet im Rest der Welt die größte Wirtschaftskrise seit 70 Jahren und stimuliert Debatten und Kommentare.

Es ist richtig, dass in unserer Hauptstadt, einer Industriewüste, in der Beamte, Diplomaten, Journalisten und Hartz-IV-Empfänger eine Mehrheit bilden, die Abhängigkeit von Konjunkturzyklen geringer ist als anderswo. Aber auch der Dienstleistungssektor wird letztlich von einer schweren Wirtschaftskrise getroffen. Später als die Industrie zwar und vielleicht nicht ganz so stark - aber dafür ist der Dienstleistungssektor für weitaus mehr Beschäftigung verantwortlich als die Industrie.

Auch der öffentliche Sektor wird sich nach den Konjunkturprogrammen wieder konsolidieren. Somit wird selbst Berlin von dieser Krise irgendwann getroffen. Der Schock kommt also, er kommt nur etwas später.

Ich gehöre zu denen, die soziale Unruhen im Land fürchten, nicht nur wegen der Krise selbst, sondern vor allem weil sie die Bevölkerung ziemlich unvorbereitet trifft. Der Grund dafür ist jedoch nicht ganz klar. Warum weiß der durchschnittliche Belgier mehr von dieser Krise als der durchschnittliche Deutsche?

Deutschland ist nicht besonders
Vielleicht ist es der wirtschaftliche Exzeptionalismus, der seit Gründung der Bundesrepublik Menschen zu dem Fehlurteil verleitet, man sei mit der sozialen Marktwirtschaft besser aufgestellt als andere mit ihrer unsozialen Marktwirtschaft. Dieser Ausnahmeglaube schürt auch die falsche Annahme, die deutschen Banken seien nicht so betroffen wie Banken anderswo. Es hat sich mittlerweile herausgestellt, dass deutsche Banken relativ zu ihrer Größe wahrscheinlich mehr Schrottpapiere in ihren Bilanzen haben als amerikanische.

Vielleicht ist es auch der zu gut funktionierende Sozialstaat mit seinen Regelungen zur Kurzarbeit, durch die zumindest kurzfristig kein Leidensdruck aufkommt. Deutschland steht selbst bei starken Konjunktureinbrüchen gut da, was die soziale Absicherung betrifft. Das ändert sich aber, wenn der Einbruch länger als normal dauert.

Die Debatte über die strukturelle Exportabhängigkeit des Landes wird momentan nur von wenigen Experten geführt. Aber eigentlich müssten sich deutlich mehr daran beteiligen. Denn viele werden betroffen sein, weil im Zuge des Abbaus globaler Ungleichgewichte der deutsche Handelsüberschuss in seiner Größenordnung nicht von Bestand sein wird. Viele Deutsche sehen zwar im amerikanischen Defizit eine Ursache für die globalen Ungleichgewichte, aber nicht in den deutschen Überschüssen. Als hätte das eine mit dem anderen nichts zu tun. Wütend werden auch die jungen Menschen sein, die auf das Gejammer der Industrie über Ingenieurmangel hereingefallen sind und sich ein schweres und langjähriges Studium zugemutet haben - und die dann überrascht feststellen müssen, dass es keine krisensicheren Branchen gibt.

Die Wut wird kommen. Wenn die Arbeitslosigkeit wieder steigt, zunächst auf vier Millionen, dann auf fünf Millionen; wenn Unternehmen erkennen, dass der Absatzrückgang nicht durch den normalen Konjunkturverlauf verursacht wurde, sondern durch einen strukturellen Bruch in der globalen Nachfrage; wenn Kurzarbeit in Arbeitslosigkeit mündet. Dann kommt die Wut, auch und vielleicht gerade in Berlin.

Sie wird kommen, wenn man plötzlich merkt, dass die Realwirtschaft und die Finanzwirtschaft viel enger zusammenhängen, als einem lieb ist. Die Wut wird sich natürlich gegen die Banker richten, die man im Verdacht hat, die Krise verursacht zu haben. Aber auch gegen Politiker, die nicht ausreichend reagiert haben, gegen Ausländer, gegen Journalisten, vielleicht auch gegen Beamte, die sich krisenfester Jobs erfreuen.

Wie man's macht, macht man's falsch
Mit jedem Jahr Krise - ich erwarte fünf Jahre Quasistagnation von 2010 an - wird die Lage auf dem Arbeitsmarkt kritischer, zumal die Bundesregierung zu wenig tut, um den längst überfälligen und unausweichlichen Strukturwandel weg von einer Exportgesellschaft zu gestalten. Sie hört immer nur auf die Industrieverbände. Jedes Mal, wenn zu Krisengipfeln ins Bundeskanzleramt eingeladen wird, dann sind diese Interessenvertreter in der Mehrheit. Deshalb ist es kein Wunder, dass bei den Gipfeln Industriepolitik und nicht Nationalökonomie herauskommt.

Mit der Wut wächst leider auch die Versuchung für Politiker, diese auszunutzen. Für viele Bürger ist es nicht verständlich, dass man jetzt die Banken neu kapitalisieren muss, nicht um der Banken, sondern um der Wirtschaft willen. Berichte, wonach die Summe schlechten Bankvermögens bei deutschen Instituten mittlerweile 816 Mrd. Euro beträgt, zeigen, dass die von der Regierung geplanten Bankenrettungsprogramme nicht ausreichen werden. Die Rettung wird sehr teuer.

Und auch wenn es Politiker ungern zugeben: Natürlich wird der Steuerzahler bezahlen. Es ist völlig egal, ob wir die Rettungsfonds außerhalb unserer volkswirtschaftlichen Bilanzen laufen lassen. Die Bankenkrise hat uns gelehrt, dass Bilanzierungstricks langfristig nicht funktionieren. Solche Vorhaben sind nützlich für Wahlkämpfe. Aber sie gaukeln uns lediglich die Illusion vor, die Rettung sei umsonst.

Wenn das Paket nicht ausreicht, wird die Regierung ein weiteres Paket draufsetzen. Und dann noch eins. So wächst die Wut weiter. Wenn die Regierung auf Volkes Stimme hört und die Banken bluten lässt, werden Realwirtschaft und Arbeitsmarkt leiden. So wächst die Wut ebenfalls.

Man sollte daher die merkwürdige Ruhe im Land nicht falsch interpretieren. Es ist nicht die Ruhe einer mit sich zufriedenen Gesellschaft. Es ist die Ruhe vor dem Sturm.

Wolfgang Münchau ist FTD- und FT-Kolumnist. Er leitet den Informationsdienst Eurointelligence.

Aus der FTD vom 29.04.2009
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Beitrag von martinsgarten »

Warum sagt man nicht - ...STAGNIERT AUF NIEDRIGEN NIVEAU ?

04.05.2009 16:12 - US-Bauausgaben ziehen an :lol:

Washington (aktiencheck.de AG) - Die Bauausgaben in den USA sind im März 2009 gestiegen. Dies teilte das US-Handelsministerium in Washington am Montag mit.
Demnach erhöhten sich die Bauausgaben gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent. Volkswirte hatten ein Minus von 1,7 Prozent prognostiziert.

Gegenüber dem Vorjahresmonat wurde ein Rückgang von 11,1 Prozent ausgewiesen. (04.05.2009/ac/n/m)

04.05.2009 16:06 - Anstehende US-Hausverkäufe legen zu
Washington (aktiencheck.de AG) - Die Zahl der anstehenden Hausverkäufe in den USA ist im März 2009 unerwartet angewachsen, teilte die National Association of Realtors am Montag mit.
So erhöhte sich der entsprechende Index gegenüber dem Vormonat um 3,2 Prozent, wogegen Volkswirte einen unveränderten Stand prognostiziert hatten.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat nahm die Zahl der geplanten Verkäufe um 1,1 Prozent zu. (04.05.2009/ac/n/m)

GEPLANT :wink:

Planwirtschaft ??
kauft die FED ???
oder kauf mit hohen Disagio ??
verkauft Bank A an Bank B ?

Kauf ist nicht Neubau !!
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Update 04.05.2009
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Update 04.05.2009 Anleihenmärkte, Aktienmärkte & Emerging Markets

Die starke Verbesserung der US-Vorlaufindikatoren setzte sich Freitag mit einem kräftigen Anstieg des ISM Industrie-Index von 36,3 auf 40,1 fort, ein ermutigendes Zeichen, dass die US-Wirtschaft im zweiten Halbjahr wieder zu schwach positivem Quartalswachstum zurückfindet.
Diese Woche stehen der ISM Dienstleistung (Di) sowie der US-Arbeitsmarktbericht (Fr.) im Vordergrund. Das bekannte Muster sollte sich fortsetzten: Während sich der Vorlaufindikator weiter verbessern sollte, werden die Arbeitsmarktdaten noch sehr schwach ausfallen.

In der Eurozone steht die Zinssitzung am Donnerstag im Mittelpunkt, von der sich der eine oder andere Marktteilnehmer – so unser Eindruck – einmal mehr zu viel an Maßnahmen erhofft. Wir sehen ein hohes Risiko, dass der Markt auf die Ankündigungen der EZB am Donnerstag enttäuscht reagiert und die Kurse von Staatsanleihen unter Druck geraten. Zudem stiegen zuletzt die Konjunkturvorlaufindikatoren auf breiter Front – die anstehenden Einkaufsmangerindizes (PMI am Mi) sollten sich ebenfalls verbessern.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Man nehme die erste Meldung und hat die Antwort für die zweite :lol:

ERSTE:
US-Häuserpreise fallen im ersten Quartal deutlich
Washington (aktiencheck.de AG) - Die US-Häuserpreise sind im ersten Quartal dieses Jahres erneut deutlich unter Druck geraten.
Wie aus dem am Dienstag veröffentlichten S&P/Case-Shiller Home Price-Index hervorgeht, haben sich die Häuserpreise in den USA im Berichtsquartal um 19,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert verbilligt. Dies entspricht dem bislang stärksten Rückgang des Index in seiner 21-jährigen Geschichte.

Besonders rückläufig hätten sich dabei die Preise für Wohnimmobilien in den Städten entwickelt, wobei vor allem Minneapolis, Detroit und New York schwach abgeschnitten hätten.

Seit Ende des Jahres 2007 weist der S&P/Case-Shiller Home Price-Index im Zuge der Krise an den Immobilien- und Finanzmärkten deutliche Preisrückgänge bei US-Wohnimmobilien aus. (26.05.2009/ac/n/m)

ZWEITE:
US-Verbrauchervertrauen steigt im Mai deutlich an
Washington (aktiencheck.de AG) - Das US-Verbrauchervertrauen ist im Mai laut einer Untersuchung des Wirtschaftsforschungsinstitut Conference Board deutlich angestiegen
Demnach lag der entsprechende Index im Berichtszeitraum bei 54,9 Punkten, nach revidiert 40,8 Zählern (vorläufig: 39,2 Punkten) im Vormonat. Damit erreicht der Index seinen höchsten Stand seit acht Monaten. Volkswirte hatten zuvor einen Stand von 42,6 Punkten erwartet.

Dieser Verbrauchervertrauens-Index beruht auf den Umfrageergebnissen von etwa 5.000 Haushalten. :wink:
Er dient als Signal für die Konsumausgaben, die etwa 70 Prozent der US-Wirtschaftsleistung ausmachen.

ZWEI Häuser zum Preis von einem - und schon steigt das Verbrauervertrauen :lol: :lol: :lol:

da befinden sich bestimmt unter den 5.000 Leuten einige, denen steht bereits der Schaum vorm Mund, aufgrund der gefallenen Immo Preise.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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ist gegangen worden
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Beitrag von ist gegangen worden »

Guten Morgen

Wenn ich etwas dazu sagen dürfte.
Der SP case shiler Index ist ein Immoilienpreisindex.
Vor mehreren Jahren schon haben wir hier die exhorbiante Bewertung von Immobilien und die Immobilienblase diskutiert und mukiert.
Die steigen auch erst wenn die Wirtschaft aus der Rezession ist,verbriefte Hypothken und diese Geschäfte haben sie ja verursacht.
Nun ist die Blase geplatzt.
Da rutschen soviele überschuldete Häuser auf den Markt und die USA steckt schon seit 16 Monaten in der Rezession.
Keine Nachfrage-eher Überflutung bedeutet sinkende Preise.
Für die USA muss man da aber trotzdem zwigend die einzelnen Staaten bewerten,oder Metropolen wie z.B Detroit.
Dazu Hundehütten die mal 150.000 Wert hatten.
Selbst zu dieser Zeit hätte ich keine 1000 USD dafür gegeben.

Hier der aktuelle Chart:


Bild


Ja,dazu steigendes Konsumentenvertrauen.... wie kann das sein?

Mind.Saison bedingt für sämtl. Industriezweige,vor allem dem Bau.

Im Sommer zieht die Wirtschaft saisonbedingt auf einzelne Branchen,dazu zählt auch Agrar Bau,Stahlbau usw. meistens an.


Ich kenne das so aus dieren Unternehmen.

Das ist was man im Chart auch erkennen kann:

Bild



Das Konsumentenvertrauen läuft gleich bis voraus,je nach Lage.

Der Immobilienpreisindex,der case shiller läuft mit Sicherheit nach und nicht voraus.
Aktuell fällt er wegen fehlender Nachfrage.Er wird deshalb erst steigen wenn diese wieder anzieht.
Irgendwann fragen sich auch die,welche Kapital haben warum jetzt nicht billig Immobilien in den USA kaufen?

Wenn diese Kriese wieder überwunden ist,diese Kreditklemme (auch durch De-Leveraging. = Deflation in einigen Asset Märkten) oder - wie ich es pers. beschreibe,wenn das aufgeblasene Papiergeld aus den Büchern von Unternehmungen und Institutionen verschwunden ist folgt ein heftiger Aufschwung in allen Asset Märkten.
Sollte es so kommen ist man schon relativ konservativ mit einem Rohstoffonds dabei der auf Sicht von 5 Jahren 100-300% abwerfen wird.

Dabei gehe ich davon aus,dass das schlimmste Überwunden ist.
Kein neues Low nirgendwo.
Irgendwann ein higher low.
Die Lows haben wir m.e nach in sämtlichen Klassen gesehen.

Viele Grüsse,


Jörg
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

jede Woche 600.000 !!!
Ist nicht sauber, da es nicht sagt wieviel einen Job finden.
Ich nehme mal 350.000 pro Monat (siehe unten die Meldung).
Macht netto kumuliert nach 10 Monaten 2,5 Mio NEUE Arbeitslose.

Jemand anderes rechnet so:
....Der Stellenabbau 16 Monate in Folge, kumuliert sich auf 5,738 Millionen verlorene Jobs, mehr als die Hälfte davon, -3,87 Millionen allein in den letzten 6 Monaten! So eine drastische Negativserie hat es seit Beginn der Datenerhebung durch das Bureau of Labor Statistics (BLS) im Jahre 1939 noch nicht gegeben!

http://wirtschaftquerschuss.blogspot.co ... markt.html

Ganz egal wir man es betrachtet - es gibt hier nichts zu feiern.

Ich stelle mir langsam die Frage - FÜR WIE BLÖD HÄLT MAN DEN LESER DIESER ZEILEN ?

11.06.2009 14:42
US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe rückläufig :lol: :lol: :lol:
Washington (aktiencheck.de AG) - Die Arbeitsmarktsituation in den USA hat sich in der Woche zum 6. Juni 2009 verbessert. Dies gab das US-Arbeitsministerium am Donnerstag bekannt.
So sank die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 24.000 auf 601.000, während Volkswirte im Vorfeld eine Abnahme auf 615.000 prognostiziert hatten. Für die Vorwoche wurde der zunächst ermittelte Wert von 621.000 auf 625.000 nach oben korrigiert.

Der gleitende Vier-Wochen-Durchschnitt verringerte sich um 10.500 auf 621.750 Erstanträgen für Leistungen im Rahmen der US-Arbeitslosenversicherung. Dieser Wert ist weniger schwankungsanfällig und daher aussagefähiger.

Eine Zahl von etwa 400.000 Erstanträgen gilt allgemein als Signal für einen stagnierenden Arbeitsmarkt. Ab einem Wert von unter 350.000 erwarten Experten einen Rückgang der Arbeitslosenzahl. (11.06.2009/ac/n/m)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

UND diese Knalltüte sollte sich bei der FED bewerben.

Was nutzen NULL %-Zins, wenn die Unternehmen das Geld nicht bekommen, wenn die Banken auf Grund der Krise die Kreditvergabe als zu riskant betrachten.
NULL % - MEHR SPIELGELD FÜR DEN KAPITALMARKT :lol: :lol:

INTERVIEW: Wirtschaftsweiser Bofinger will EZB-Leitzins von 0%
Von Andreas Kißler DOW JONES NEWSWIRES BERLIN (Dow Jones)--Der Wirtschaftsweise Peter Bofinger hat die Europäische Zentralbank (EZB) dazu aufgefordert, ihren Leitzins wegen der anhaltenden Wirtschafts- und Finanzkrise auf 0% zu senken. "Null wäre das angemessene Leitzinsniveau", sagte Bofinger am Donnerstag in einem Interview mit Dow Jones Newswires in Berlin. "Man muss fragen, wie schlecht muss eigentlich die Konjunktur im Euroraum noch laufen, damit die EZB wirklich die Spielräume nutzt", sagte das Mitglied im Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung (SVR).

Bofinger warnte vor deflationären Tendenzen und widersprach im Gegenzug Befürchtungen, die Inflation könne wegen der erhöhten Liquidität kurzfristig wieder zu einer Gefahr werden. "Ich würde sagen, dass die Deflationsgefahren zehn Mal so groß sind wie die Inflationsgefahren", erklärte er und betonte, es gebe "viele Faktoren, die deflationär wirken".

hier steht noch mehr Unsinn:
http://www.finanzen.net/nachricht/INTER ... _0__901569

Das sich dieser Weise mal nicht IRRT :lol:
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Sturmspitze
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Beitrag von Sturmspitze »

die schlechten Nachrichten mehren sich heute wieder::::::::

FEDEX::::

insbesondere FedEx stehen im Rampenlicht. Der US-amerikanische Paketdienstleister ist in seinem vierten Geschäftsquartal stärker von der Krise in Mitleidenschaft gezogen worden als erwartet. Zudem gab das Unternehmen einen schwachen Ausblick auf das erste Quartal. Der Erzrivale von UPS stellte für das laufende Quartal einen Gewinn zwischen 30 und 45 Cent je Aktie in Aussicht. Experten waren indes im Schnitt von 70 Cent ausgegangen. Vorbörslich fielen FedEx-Aktien um 2,3 Prozent auf 50,25 Dollar. Zwischen März und Ende Mai brach der Umsatz von 9,87 auf 7,85 Milliarden Dollar ein. Analysten hatten im Schnitt mit 8,35 Milliarden Dollar gerechnet. Beim Gewinn sackte FedEx zwar von 1,45 Dollar auf 64 Cent je Aktie, blieb damit aber weit über den erwarteten 52 Cent.

KALI + SALZ:::::::::

K+S NEWS = PROFIT WARNING…

*K+S REDUCED ITS SALES EXPECTATIONS FOR 2009
*K+S SEES EXTRAORDINARILY WEAK SALES
*K+S SEES 2009 SALES OF 4 MLN TO 4.5 MLN TONS OF POTASH
*K+S SEES FURTHER SIGNIFICANT REDUCTIONS IN REVENUES, EARNINGS
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Sturmspitze
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Beitrag von Sturmspitze »

und die nächste Meldung kommt gerade über Reuters::::::::::

DEutschebank :::::

many Banks may report losses in h2 2009 due to
credit presure slowdown in mortgages , capital market revenues


TRENDWENDE AN DER BÖRSE????????????????
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

ich kann über so manches posting nur den kopf schütteln!

2005 habe ich angefangen gold zu kaufen weil mir klar war es wird so nicht weitergehen ( immobilienpreisverdoppelung in wenigen jahren, sparquote rücklaüfig bis auf o,oooo, durchscnittlich 12 kreditkarten, exorbitantes geldmengenwachstum usw.)
dies alles waren gründe für hohes wachstum-künstliches wachstum und kaum einer hats erkannt.

....und jetzt spricht man schon wieder von stabilisierung, talsohle, lows endgültig gesehen, meheren hundert prozent kursgewinnen in den nächsten jahren usw.

....keiner erkennt das dies alles nur mit gigantischen staatsBilliarden möglich ist, der notwendige bereinigungs und gesundungsprozess wird abermals nicht zugelassen und letztendlich kommts zum währung-finanz-wirtschaftscrash.
es sieht ja so aus, das die breite masse glaubt der staat kann geld herzaubern und dies hat keine konsequenzen!!!!!!

man wird uns solange normalität vorgaukeln bis das ganze eine nicht mehr beeinflussbare eigendynamik bekommt.

alternativszenario ist, im westen gehts runter, bei den emmergings rauf und somit kommen wir mit zwei blauen augen und gebrochenen händen und füssen davon.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

19.06.2009 | 18:30 | ANDREAS KERSCHBAUMER (Die Presse)

Fondsmanager Martin Mack ist pessimistisch. Die Finanzkrise hatte er bereits im Herbst 2007 erkannt. Für 2009 seien die Institute ausreichend kapitalisiert, um Verluste abzudecken.



Auch vom Börsenaufschwung der vergangenen Wochen ließ sich Mack nicht beeindrucken. Im Gegenteil. „Die Börsen werden demnächst wieder einbrechen. Der Absturz wird diesmal sogar noch heftiger ausfallen als der vergangene“, prognostiziert er. Dafür hat er mehrere Gründe parat:

•Die Anleger haben im März die positiven Ergebnisse der Banken-Stresstests in den USA euphorisch honoriert. „Wie sich danach herausgestellt hat, waren diese Prüfungen nicht mehr als eine Abmachung zwischen dem US-Finanzministerium und den Geldhäusern. Die Resultate sind daher völlig wertlos.“

•Neben den „kreativen“ Stresstests hat man den Banken mit „dehnbaren Bewertungsmöglichkeiten“ die Chance gegeben, den Wert ihrer Assets zu verschleiern. Das wahre Ausmaß der wertlosen Papiere, die sie in Büchern haben, ist nicht bekannt.



EZB: Neuerliche Bankenkrise droht
•Auch die Europäische Zentralbank (EZB) schließt laut eines Berichts der Frankfurter Allgemeine Zeitung eine Rückkehr der Bankenkrise nicht aus, sollte sich die Rezession in die Länge ziehen.

Sollte eine schnelle „V-förmige“ Erholung der Konjunktur eintreten, seien die Banken stark genug, um den Abschwung zu überstehen. Sollte die Erholung jedoch „u-förmig“, also langsamer ausfallen, könnten viele Institute Probleme bekommen. Für 2009 seien die Institute zwar ausreichend kapitalisiert, um Verluste abzudecken. Massive Schwierigkeiten würde es aber für 2010 geben.



Absturz der Rohstoffaktien
Einige Zeichen haben bereits daraufhin gedeutet, dass an den Börsen die Höchststände erreicht wurden. Wie schnell sich Buchgewinne auflösen können, war an den Rohstoffwerten zu sehen. Die Aktie des australisch-britischen Bergbaukonzerns Rio Tinto rutschte innerhalb weniger Tage um 30 Prozent nach unten. Der russische Energiemulti Gazprom verlor 15 Prozent.

Mack empfiehlt daher für jene, die an den Kursanstiegen der vergangenen Wochen partizipierten, ihre Aktien „lieber heute als morgen“ zu verkaufen und die Gewinne mitzunehmen. Oder das Kursniveau durch Verkaufsstrategien auf den Terminmärkten abzusichern.

Als Alternative rät er wieder zu kurzfristigen Staatsanleihen mit erstklassiger Bonität und einer Laufzeit von zwei Jahren. Immobilien seien derzeit kein geeignetes Investment. Wegen der hohen Arbeitslosigkeit sei die Wahrscheinlichkeit von Mietausfällen relativ hoch.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 20.06.2009)
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Marc Faber:

Kaufen Sie weiter Gold?

Ja, Gold ist meine größte Position. Ich habe keine Absicht, mein Gold je zu verkaufen. Das ist meine eiserne Reserve

http://www.wiwo.de/finanzen/investmentl ... ps-400536/
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

MERKEL-BESUCH BEI OBAMA
Der Irrweg des Schuldenpräsidenten
Ein Kommentar von Gabor Steingart

Barack Obama will die Wirtschaft stimulieren und beschleunigt so Amerikas Abstieg. Die benötigten Milliarden werden nicht geliehen, sondern gedruckt. Kanzlerin Merkel sollte bei ihrem Washington-Besuch das tun, was Vorgänger Schröder im Irak-Krieg getan hat: Nein zum Irrweg der US-Regierung sagen.

Der Präsident hat gewechselt, das Exzessive in der amerikanischen Politik ist geblieben. Barack Obama und George W. Bush sind sich ähnlicher als es auf den ersten Blick scheinen mag.
Obama und Merkel: Seine Waffe ist die Gelddruckmaschine
Mit demselben Feuereifer, mit dem Bush seinen Krieg gegen den Terror führte - und dafür die Regeln von Völkerrecht und Rechtsstaat brach - führt Obama seinen Feldzug gegen die Finanzkrise. Seine Waffe ist die Gelddruckmaschine. Die Regeln, die er verletzt sind die der Ökonomie. Niemand wird getötet, aber der Preis, den die Weltmacht USA für diesen Exzess zahlt, ist womöglich die Weltmachtstellung selbst.

George W. Bush wusste im Anti-Terror-Kampf den Ideologen Dick Cheney an seiner Seite. "Die Schlacht muss zum Feind getragen werden", sagte der und schickte schon im Verdachtsfall die Bombengeschwader in Richtung Irak. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt.
Obamas Cheney heißt Larry Summers. Der oberste Wirtschaftsberater des Präsidenten ist ebenfalls ein Überzeugungstäter. Die Finanzkrise mag groß sein, sein Selbstbewusstsein ist größer. Wichtiger noch: Obama folgt ihm wie der Hund dem Herr.

Die Krise sei entstanden durch zu viel Vertrauen, zu viel Kredit, zu viele Schulden, sagte Summers vergangenen Woche auf einer Tagung der Alfred Herrhausen Gesellschaft in Washington. Da ertappte man sich beim Nicken.

Die Krise müsse, fügte er dann listig hinzu, nun genauso bekämpft werden, "mit noch mehr Vertrauen und noch mehr Kredit und noch mehr Schulden". Der Laie stutzt, der Fachmann wundert sich. Auch im Vier-Augen-Gespräch lieferte Summers keine Erklärung nach, wie denn eine durch leichtfertige Kreditvergabe entstandene Krise durch mehr Leichtfertigkeit beendet werden könne.

Summers kennt keine Zweifel, auch nicht die der anderen. Dass die deutsche Bundeskanzlerin sich jüngst in einer Rede kritisch über die Konjunkturprogramme der Amerikaner äußerte, hielt er in unserem Gespräch nicht für Kritik, sondern für Taktik. "Das macht sie doch nur aus innenpolitischen Gründen", sagte er und rollte missbilligend die Augen. Die Schlacht muss zum Feind getragen werden.

So wie die amerikanische Öffentlichkeit dem Kriegspräsidenten Bush zunächst folgte - und ihn fulminant wiederwählte - so folgt sie nun auch dem Schuldenpräsidenten Obama. Die Irrtümer der Bush-Ära sind heute Allgemeingut. Die Irrtümer der Obama-Regierung werden von vielen noch als Wahrheiten gehandelt.

Die fünf Irrtümer der Obama-Regierung

Irrtum Nummer eins: Alles sei halb so wild, die USA hätten während des Zweiten Weltkrieges viel mehr Schulden angehäuft, heißt es oft. Das aber stimmt nicht. Laut vorsichtigen Prognosen dürfte die Obama-Politik dreimal so teuer werden wie die US-Ausgaben für den Zweiten Weltkrieg. Gerechnet in heutigen Preisen gaben die Amerikaner damals drei Billionen Dollar aus. Obamas Budget rechnet von 2010 bis 2020 mit neun Billionen zusätzlichen Schulden.

Zweitens: Das Geld fließt in die Wiederbelebung der kriselnden Volkswirtschaft und diene damit einem guten Zweck, wird gemeinhin angenommen. Richtig ist: Der größte Teil des Leihgeldes wird in den USA für die normale Haushaltsfinanzierung benötigt. Die amerikanische Schuldenaufnahme 2009 entspricht in etwa der Hälfte des Obama-Budgets. Das Land lebt über seine Verhältnisse, auch ohne Finanzkrise.

Dritter Irrtum: Ist die Krise erst beendet, reduziert sich die Schuldenaufnahme wie von selbst, glauben viele. In Wahrheit dürfte sie sich danach noch steigern. Die Alterung der US-Gesellschaft stellt das Land vor eine finanzpolitische Herausforderung, die in keinem Budgetplan bisher in vollem Umfang berücksichtigt ist.

Nur zur Bedienung der bisher schon ausgereichten Rentenansprüche und der kostenlosen staatlichen Gesundheitsversorgung für Rentner ist nach IWF-Berechnungen ein Mehrfaches dessen nötig, was derzeit für die Bekämpfung der Finanzkrise ausgegeben wird. Zusätzlich hat Obama die Einführung einer Gesundheitsversicherung für die bisher rund 46 Millionen Unversicherten versprochen. Das ist so, als käme ein Land von der Größe Spaniens zu den USA dazu.

Viertens: Die Welt glaubt, die USA leihen sich auf den Kapitalmärkten Geld. Vor allem Chinesen und Japaner würden die Staatsanleihen kaufen, heißt es oft. Richtig ist: Das Vertrauen in die Seriosität der USA hat derart gelitten, dass immer weniger Ausländer die neuen US-Staatsanleihen kaufen. Die Notenbank der USA kauft sich daher selbst die Papiere ab, mit Geld, das sie vorher selbst gedruckt hat. Die Bilanz der Fed hat sich seit 2007 mehr als verdoppelt. Die US-Notenbank ist damit eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen der Welt. Ihr Geschäftszweck ist die wundersame Geldvermehrung.

Irrtum Nummer fünf: Das zusätzliche Geld sei unschädlich, weil sich die Wirtschaft gerade zusammenziehe. Inflationsgefahr bestehe nicht. Richtig ist: Diese Ruhe an der Inflationsfront trügt. Das heiße Geld staut sich derzeit auf den Sparkonten der Bürger und in den Bilanzen der Banken, die derzeit nicht gern Geld verleihen. Die durch keine Warenproduktion gedeckte Ausweitung der Geldmenge (plus 45 Prozent in den vergangenen drei Jahren) wird sich früher oder später entladen.

Der Dollar, der seit dem Jahr 2000 bereits rund 40 Prozent seines Wertes gegenüber dem Euro verloren hat, wird dann weiter an Wert und Ansehen verlieren. Die Ankerwährung der Welt könnte sich angesichts der Druckwelle sogar vom Boden losreißen. Spätestens dann tanzt die Welt auf den Wellen. Wahrscheinlich wird man im Rückblick sagen: Die USA bekämpften die Finanzkrise, indem sie eine Währungskrise vorbereiteten.

Die deutsche Antwort auf die Exzesse der Bush-Krieger war Verweigerung. Gerhard Schröder ließ Amerika ohne die Deutschen in den Irak-Krieg ziehen und organisierte eine europäische Widerstandsfront, die von Moskau bis Paris reichte.

Die deutsche Antwort auf die finanzpolitischen Exzesse der Obama-Regierung steht noch aus. Ein bisschen mehr Schröder wäre wünschenswert.
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Beitrag von kaalexs »

Wirtschaftskrise: Synchron zu 1929
Von Jochen Steffens
Freitag, 26. Juni 2009
Seit einiger Zeit schon geistert ein Vergleich zwischen dem Dow Jones ab 1929 und dem Nasdaq ab dem Jahr 1999 im Netz und unter Analysten umher. Die Verlauf der Ereignisse von 1928 - 1949 könnte frappierende Ähnlichkeiten zu der aktuellen Krise aufweisen.

Meines Wissens war es mein geschätzter Kollege Robert Rethfeld, der diesen Vergleich im Zusammenhang mit einer Untersuchung zum Marktverhalten nach dem Platzen von Aktienblasen als einer der ersten dargestellt hat. Dieser Vergleich entwickelt mittlerweile eine unglaubliche Synchronität. Dazu folgender Chart:




http://www.mmnews.de/index.php/20090626 ... -1929.html
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Beitrag von martinsgarten »

Vergleich zwischen dem Dow Jones ab 1929 und dem Nasdaq ab dem Jahr 1999 im Netz und unter Analysten umher. Die Verlauf der Ereignisse von 1928 - 1949 könnte frappierende Ähnlichkeiten zu der aktuellen Krise aufweisen.

Was auffällig ist, eine menge Leute bemühen alle möglichen Vergleiche um die Zukunft vorherzusagen.

Ich halte davon nicht viel.

Oben genannter Vergleich hat ein besonderes Makel.
Zwischen 1928 und 1949 war der USD auf Grund der wirtschaftlichen Stärke der USA noch eine Währung - heute sieht es mit der Stärke dieser Währung etwas anders aus.

Aus Leitwährung wurde Leidwährung !

Läßt die Welt den USD fallen, ist es vorbei mit lustig.
Und sie wird diesen Dollar fallen lassen
Nur nicht sofort - sondern Stück für Stück - Salamitaktik eben.
Außer natürlich die Europäer und Japan - die bleiben drin, bis zum bitteren Ende. Die kaufen ja auch ca. 70% der neuen Schulden der USA auf.
Um das zu tun muß man vorher den USD kaufen. So erkärt sich auch das relative Gleichgewicht des USD gegenüber Yen und Euro.
Über Kreuz werden die Staatanleihen des jeweiligen Währungsraums aufgekauft.
Das hält die Renditen und die Währungen dieser drei Währungsräume relativ stabil.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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Beitrag von kaalexs »

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der dollar sieht doch schön aus, oder?
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