Geschlossene Fonds - Dubai u.a.

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martinsgarten
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Geschlossene Fonds - Dubai u.a.

Beitrag von martinsgarten »

Verstanden habe ich es nie, wie man sich NUR um Steuerns zu sparen in Dinge treiben läßt, von denen man nicht die geringste Ahnung hat.
Wieder ein schönes Beispiel für "Gier frißt Hirn"


Geschlossene Fonds: Dubai-Anleger zittern um ihr Geld

Mit dem Versprechen von Traumrenditen und steuerfreien Gewinnen lockten Fonds-Initiatioren deutsche Anleger in Dubai-Fonds. Jetzt stehen die Investoren vor einem Scherbenhaufen. Auf Ausschüttungen müssen sie nach dem Einbruch des Immobilienmarktes am Golf wohl auf jeden Fall verzichten. Doch es könnte auch viel schlimmer kommen.

DÜSSELDORF. Die Krise des Wüstenemirats Dubai geht auch an deutschen Anlegern nicht spurlos vorbei. Während Aktienbesitzer die Kursverluste an den Börsen nach dem steilen Anstieg der vergangenen Monate noch gut verschmerzen können, sieht es für Anleger in geschlossenen Immobilienfonds düster aus. Ob sie ihr Geld, das sie in Beteiligungsmodelle für Dubai-Immobilien gesteckt haben, wiedersehen werden und wie viel, lässt sich aktuell kaum beurteilen. Auf Ausschüttungen sollten die Investoren zurzeit jedoch auf keinen Fall hoffen.

Mit geschlossenen Dubai-Fonds wollten findige Finanzdienstleister deutschen Kunden in den vergangenen Jahren Zugang zum "Übermorgenland" am Golf ermöglichen. Und die Anleger griffen beherzt zu: Ende 2008 lagen nach Angaben des Analysehauses Feri Eurorating Services rund 272 Mio. Euro in Fonds von rund einem Dutzend Anbietern. Die Argumente der Fonds-Initiatoren klangen ja auch verlockend. Nicht nur, dass Dubai mit Traumrenditen am Immobilienmarkt aufwarten konnte. Die erwarteten Gewinne sollten zudem steuerfrei sein, da es zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten, zu denen Dubai gehört, ein Doppelbesteuerungsabkommen gab, das garantierte, dass die Gewinne in Deutschland nicht besteuert werden. Und im Emirat am Golf liegt der Steuersatz bei 0,0 Prozent.

Zweifel an den Fondsmodellen gab es von Beginn an. Die Stiftung Warentest riet Anlegern bereits 2005 zur Vorsicht: Investitionen in Dubai-Fonds seien sehr riskant. "Wir haben das Thema stets kritisch betrachtet", sagt auch Beatrix Boutonnet vom Fachmagazin Fondstelegramm. "Die Initiatoren der Fonds haben meist vorher etwas ganz anderes gemacht und haben Dubai einfach mit in ihren Bauchladen genommen, Experten waren sie jedenfalls nicht. Die Idee war ganz schlicht, mit der Spekulationsblase am Golf Geld zu verdienen." Dass dies für Anleger nicht funktionieren kann, habe eigentlich schon ein Blick auf die Fondsunterlagen gezeigt: "Die Prospekte der meisten Produkte waren grottenschlecht, sie genügten nicht mal Mindestanforderungen. Angaben über die Mittelverwendung fehlten oft komplett, stattdessen wimmelte es von tollen Bildern von Luxusbauten", sagt Boutonnet.

Doch statt hoher Gewinne, wie in den Prospekten versprochen, gab es für die Fonds-Anleger im Wesentlichen schlechte Nachrichten. Vereinzelte Ausschüttungen überdeckten nicht, dass die Beteiligungsmodelle schnell in arge Probleme kamen. Das lag zum Teil natürlich am Einbruch am Immobilienmarkt in Dubai, wo sich die Preise seit der Lehman-Pleite im Oktober 2008 im freien Fall befinden. In den vergangenen zwölf Monaten sanken die Preise nach Angaben von Jones Lang La Salle um 40 bis 60 Prozent, die Mieten um 30 bis 50 Prozent.

Hinzu kommen Skandalfälle wie der des "Dubai 1000 Hotelfonds", einem der bekanntesten Projekte am Golf. Seit April 2008 ermittelte die Staatsanwaltschaft Dortmund gegen den Initiator Georg Recker, inzwischen liegt ein Haftbefehl vor, Recker ist zusammen mit seiner Lebensgefährtin untergetaucht. Dort, wo er für gut 140 Mio. Euro ein 1000-Zimmer-Hotel errichten wollte, klafft heute immer noch ein großes Loch. Und wo das Geld, das er bei den Anlegern eingesammelt hat, geblieben ist, weiß niemand.

Ein weiterer Fall, der Anlegern die Gefahren von Dubai-Fonds schonungslos vor Augen führt, ist der von Alternative Capital Invest (ACI). Der Anbieter aus Gütersloh hat insgesamt sieben Fonds aufgelegt, die letzten beiden vermarktete er mit prominenter Hilfe: Boris Becker, Michael Schumacher und Niki Lauda ließen sich allesamt für die Werbung von ACI einspannen. Gebracht hat es nichts: Die "Niki Lauda Twin Towers", der "Boris Becker Business Tower" und die "Michael Schumacher Business Avenue" wurden bis heute nicht gebaut und werden es wohl auch nie. Für die älteren Fonds sieht es kaum besser aus: Die Fonds 2 bis 5 wurden nicht planmäßig aufgelöst, Anleger warten auf ihr Geld. Ein ominöser Käufer, der die Fondsobjekte bereits Ende 2008 kaufen wollte, war plötzlich nicht mehr zahlungsfähig.

Die Probleme bei ACI stehen stellvertretend für die meisten Dubai-Fonds: "Die meisten Produkte haben auf stetig steigende Immobilienpreise gesetzt. Die wenigsten bauen selbst, sie handeln stattdessen mit Kaufverträgen. Und dieser Markt bricht jetzt ein", erklärt der Bremer Rechtsanwalt Jens-Peter Gieschen. Anlegern drohe nun bestenfalls, dass die in Aussicht gestellten Gewinne nicht erreicht werden. "Es drohen aber auch Ausfälle bis hin zum Totalverlust - je nachdem, wie das eingesammelte Geld der Fonds verwendet wurde", fügt er hinzu.

Eine böse Überraschung gibt Anlegern es für Anleger aber auch im Fall, dass es in nächster Zeit entgegen aller Erwartungen zu Ausschüttungen von Dubai-Fonds kommen sollte. Denn anders als bei Auflage der Produkte versprochen, werden dann Steuern fällig. Seit dem 1. Januar 2009 gilt zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten und Deutschland ein neues Doppelbesteuerungsabkommen. Seither sind Einkünfte aus geschlossenen Dubai-Fonds in beiden Staaten besteuert. Im Klartext bedeutet das, dass Anleger eventuelle Einnahmen aus den Beteiligungsmodellen in Deutschland voll versteuern müssen.
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Daß bei Deutschen der Steuerspartrieb
der am stärksten ausgeprägte Trieb sein
soll wird schon lange kabarettistisch ausge-
wertet.

Im übrigen kann man auch nur an die
Deutsch Bank erinnern, die genau zum
Höhepunkt der Dubai-Euphorie ein Zerti
auf den Markt gebracht hat.

War das genau kalkulierte Abzocke oder
Herdentrieb ohne Verstand?
Quisi5
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Beitrag von Quisi5 »

Es gibt noch eine dritte Möglichkeit: Nachfrage des geschätzten Anlegerpublikums - oder fällt das unter "Herdentrieb ohne Verstand"?
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

genau und deswegen habe ich auch gesagt jetzt vor dem 31.12.2008 schnell noch fonds zu kauffen ist blödsinn .........

man kauft am Low und das kam am 9.3 da trommelte ich in diversen Threads hier ........ zu dem verkrafteten einige User die gegangen worden sind ..... spezielle untergangsapostel -Turon ... usw nicht das es nun dreht und wurden verabschiedet :wink:

Fazit hier ein Thread wo auch spezielle "leuchten" am Werk waren zeigten das Timing alles ist. Wer am low kauffte dem sind Steuern egal ... die zahlt man halt .... und steigt trotdem besser aus ..........
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Beitrag von k9 »

Quisi5 hat geschrieben:Es gibt noch eine dritte Möglichkeit: Nachfrage des geschätzten Anlegerpublikums - oder fällt das unter "Herdentrieb ohne Verstand"?
Würde ich mal so sagen .......

Ich sehe Sand, Öl, ein wenig Tourismus und die Hoffnung auf
das Entstehen eines globalen Finanzzentrums - Gründe, dort
sein Geld hinzubringen ?

Ich meine nein.

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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Beitrag von Quisi5 »

Deiner Meinung schließe ich mich an.
Aber waren auch bspw. diejeniegen dieser Meinung, die sich ein Haus auf der Palme gekauft haben?

Ich will sagen, daß ein Emittent oft nur die Nachfrage eines Anlegerpublikums befriedigt. Vor einigen Jahren war das Vietnam, nun Dubai, morgen vielleicht Ceylon (Sri Lanka). Als die Aktienfonds und -zertifikate auf Vietnam vor einigen Jahren auf den Markt kamen, war die Hausse in Vietnam in vollen Zügen. An den "märchenhaften" Kurssteigerungen konnte der Privatanleger bis dato nicht partizipieren und so wurden die Vietnamfonds und -zertifkate den Banken aus der Hand gerissen. War es nicht auch so mit Dubai-zertifikaten oder -fonds?
Aber das lenkt vom Thema ab.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Dubai-Immobilienfonds: Abgezockt mit Michael Schumacher

Das Märchen vom großen Geld ist aus. Anleger haben Millionen in Dubai investiert, doch viele Fonds haben nur einen Bruchteil dessen ausgeschüttet, was sie versprochen hatten. In Deutschland steht nun der Dubai-Fondsanbieter Alternative Capital Invest, für den Sportler wie Boris Becker oder Michael Schumacher werben, im Fokus der Bielefelder Staatsanwaltschaft.
von Reiner Reichel und Sonia Shinde

DÜSSELDURF/FRANKFURT. Niki Lauda macht den großen Boxenstopp in Dubai - und das ausgerechnet bei Alternative Capital Invest (ACI). Ob er oder andere Sportgrößen wie Boris Becker und Michael Schumacher noch einmal ihren guten Namen für diese Gesellschaft hergeben würden, ist höchst zweifelhaft. Denn für ACI, einen Anbieter von Dubai-Immobilienfonds mit Sitz in Gütersloh, interessiert sich inzwischen die Staatsanwaltschaft in Bielefeld. Sie ließ Ende Juni die Geschäftsräume von ACI durchsuchen - wegen des Verdachts auf Kapitalanlagebetrug.

Für sieben Fonds hatte ACI laut Analysehaus Feri rund 210 Mio. Euro eingesammelt.
Die Zahl der Anleger beziffert ACI selbst auf mehr als 6 000.
Die Firma war damit Marktführer unter den Dubai-Fonds, in die nach Angaben von Feri insgesamt rund 700 Mio. Euro investiert wurden - von schätzungsweise 20 000 Anlegern.
Nicht nur die ACI-Kunden werden von ihrem Geld wohl nur einen Bruchteil wiedersehen - das zeichnet sich schon jetzt ab.

Von wenigen Ausnahmen abgesehen sind Dubai-Fonds-Anleger, wie bei geschlossenen Fonds üblich, Kommanditisten einer KG, sie haften also nur mit ihrer Einlage.
Mit ihrem Geld, meist mindestens 10 000 Euro, sollten nach Abzug diverser Nebenkosten Immobilien in Dubai entstehen und mit Gewinn weiterverkauft werden.
Und das auch möglichst schnell, denn das Steuerschlupfloch, das die Gewinne von der Steuer befreite, gab es nur bis Ende 2008. Gesetzesänderungen und die weltweite Immobilienkrise machten den Anlegern einen Strich durch die Rechnung.
Vor allem das riskante Geschäftsmodell, angezahlte Objekte vor Fertigstellung zu einem höheren Preis weiterzuverkaufen, ging nicht auf, weil sich keine neuen Käufer fanden.

Dieses Modell verfolgte auch ACI. In dem im Juli 2007 aufgelegten Prospekt für den Fonds VII warb ACI zum Beispiel damit, dass der erste Fonds prospektgemäß aufgelöst worden sei und die Immobilien der Fonds II bis V verkauft seien. Heute gibt ACI-Chef Hanns-Uwe Lohmann zu: "Der bereits Mitte 2008 von der ACI eingeleitete Gesamtverkauf der Fonds II bis V an die Firma Yama scheiterte auch daran, dass der gesamte Immobilienmarkt in Dubai zusammenbrach." Anlegeranwalt Hartmut Göddecke vermutet andere Gründe: "Die Grundstücke gehören offenbar nicht einmal den Fonds", sagt Göddecke. Dies weist Lohmann zurück. Er sieht in den Angriffen lediglich den Versuch Göddeckes, weitere Mandanten für Schadensersatzprozesse gegen ACI zu gewinnen.

Lohmann legt eine Pressemitteilung der Staatsantwaltschaft Bielefeld zu seinen Gunsten aus: "Die bei der Hausdurchsuchung gewonnenen Erkenntnisse haben den Verdacht des Kapitalanlagebetrugs bisher nicht erhärten können", heißt es darin. Seinen größten Gegenspieler, den ehemaligen Vermittler der ACI-Dubai-Fonds Rainer Regnery, wird Lohmann damit wohl kaum beeindrucken. Regnery weiß eine Interessengemeinschaft ACI-Geschädigter hinter sich, die nach seinen Worten rund 1 000 Personen umfasst.

Letztendlich wird es darum gehen, wer für die Verluste der Anleger verantwortlich ist. Denn abzuwenden ist der Schaden wohl nicht mehr. Dubai-Fonds - und nicht nur die der ACI - haben überwiegend nur einen Bruchteil dessen ausgeschüttet, was sie in Aussicht gestellt hatten. Die Gütersloher sind nicht das erste Emissionshaus für Dubai-Fonds, für das sich Strafverfolger interessieren.

Zu einem regelrechten Krimi wächst sich die Jagd nach Georg Recker aus. Der Initiator der "Dubai 1000 Fonds" wird inzwischen per internationalem Haftbefehl gesucht, die Staatsanwaltschaft Dortmund ermittelt wegen Betrugs gegen ihn und seine Ehefrau. Rund 25 Mio. Euro sammelte er allein bei etwa 1 000 deutschen Anlegern ein, versprach ihnen "steuerfreie Ausschüttungen von mindestens zehn Prozent". Das größte Vier-Sterne-Hotel im arabischen Raum wollte Recker mit dem Fondsvolumen von rund 143 Mio. Euro bauen.

Gleich zu Hunderten empfing der Finanzwirt aus Hamm Interessenten in Dubai. Wer mit ihm vom Boom im Wüstenstaat profitieren wollte, musste mindestens 10 000 Euro auf den Tisch legen.
Seine zahlreichen Kunden glaubten an die smarte Rechtsanwältin, die Recker als Kontrolleurin auf die Finger schauen sollte, sie glaubten an die betuchten Gäste, die ab Sommer 2007 in modernsten Konferenzräumen des geplanten Hotels tagen oder in einem Riesenballsaal tanzen sollten. Das Märchen aus Tausendundeiner Nacht mutierte dann zur Gruselstory. Die Anwältin ist inzwischen Reckers Ehefrau, das Hotel nur ein Loch im Wüstensand.

Niemand weiß, wo das Geld der Anleger versickert ist. Gerade einmal eine Million Euro konnten die Strafverfolger noch einfrieren. Recker lebt in Dubai, ausgeliefert werden kann er von da aus nicht. Mit den Staatsanwälten spricht er nur über seinen Anwalt. Unklar ist, ob Recker überhaupt genug Geld für das Projekt zusammenbekommen hatte. Sein Münchener Anwalt Ekkehart Heberlein, der Recker gegen Schadensersatzklagen von Anlegern vertritt, sieht jedenfalls "überhaupt keine kriminelle Energie" bei seinem Mandanten.

Der Hotel-Fonds von Recker war seinerzeit der größte und exotischste Fonds. Die meisten Fonds versuchten wie viele Privatinvestoren, mit Wohnungen reich zu werden. Oskar Edler von Schickh, Geschäftsführer der ebenfalls ins Dubai-Geschäft verstrickten Ventafonds, macht seinen und den Kunden anderer Fondshäuser wenig Hoffnung, dass dies noch gelingt. Die Mieten seien seit Ausbruch der Krise um 30 Prozent gesunken. Und in diesem Jahr kämen noch 30 000 Wohnungen auf den Markt, sagt von Schickh, was nicht für steigende Mieten und Preise spräche.

Steuersparmodelle

Fonds: Viele Immobilienfondsanbieter haben Produkte aufgelegt, die Vorteile aus dem Doppelbesteuerungsabkommen (DBA) ziehen sollten. Dazu zählen auch die Dubai-Fonds, die im Jahr 2005 erstmals auf den Markt kamen. Sie waren so konstruiert, dass das Besteuerungsrecht für Gewinne aus der Veräußerung von Immobilien in Dubai dem Emirat zustand.
Weil laut DBA Einkünfte nicht doppelt besteuert werden dürfen, ging der deutsche Fiskus leer aus.
Und weil gleichzeitig Dubai die Gewinne nicht besteuerte, blieben die Gewinne für die deutschen Anleger vollkommen steuerfrei.

Markteinbruch: Im Jahr 2006 knickte der Absatz mit Fonds aus Dubai ein, weil das Doppelbesteuerungsabkommen im August 2006 auslaufen sollte. Als das Abkommen bis Ende 2008 verlängert wurde, versuchten die Fonds, ihre Objekte bis zu diesem Termin zu veräußern - was jedoch meistens misslang. Seit Ende 2008 müssen deutsche Anleger Veräußerungsgewinne aus Dubai auch hierzulande versteuern.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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Beitrag von Papstfan »

Geschlossene Fonds: Die schlechteste Geldanlage der Welt
meint das handelsblatt
ora et labora!
k9
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Beitrag von k9 »

Finger weg von sowas - nicht nur in Dubai.

Gruß k-9
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Beitrag von Fondsfan »

Papstfan hat geschrieben:Geschlossene Fonds: Die schlechteste Geldanlage der Welt
meint das handelsblatt

Zitat aus dem Artikel:

"Anders als bei Aktienfonds, Lebensversicherungen oder Zertifikaten sind Flops nicht die Ausnahme - sondern die Regel."

Alles klar, oder gibt es hier noch Naive, die diese
Verharmlosung von Zertifikaten akzeptieren?

Vor der aktuellen Krise gab es übrigens ziemlich viele
Schiffsfonds, die mit Kursen über 100% am Zweitmarkt
notierten - sie sind dann abgestürzt, klar, aber ist das
mit vielen Aktien nicht auch passiert?

Und im übrigen: wer hier mitliest, gehört mit Sicherheit
zu denen, die wissen, wie man bei Interesse auch im
Markt der geschlossenen Fonds die hohen Provisionen
umgehen kann.
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lloyd bankfein
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Beitrag von lloyd bankfein »

Verharmlosung von Zertifikaten
Bei den allermeisten Zertifikaten kann ich nichts Gefährliches erkennen.
Ein Dax-Zertif. der Deutschen Bank oder ein EuroStoxx-50-Zertif. der Rbs beinhalten m. E. weniger Risiko als fast jede Einzel-Aktie
Letzten Endes ist immer die entscheidende Frage ob der einzelne Anleger versteht in was er investiert. Und die Risiken eines Index-Investm. plus des Emittentenrisikos der Bank können zumeist leichter abgeschätzt werden als die Entwicklungen innerhalb einer AG
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Beitrag von Fondsfan »

lloyd bankfein hat geschrieben:Verharmlosung von Zertifikaten
Bei den allermeisten Zertifikaten kann ich nichts Gefährliches erkennen.
Ein Dax-Zertif. der Deutschen Bank oder ein EuroStoxx-50-Zertif. der Rbs beinhalten m. E. weniger Risiko als fast jede Einzel-Aktie
Letzten Endes ist immer die entscheidende Frage ob der einzelne Anleger versteht in was er investiert. Und die Risiken eines Index-Investm. plus des Emittentenrisikos der Bank können zumeist leichter abgeschätzt werden als die Entwicklungen innerhalb einer AG

Wie mögen die Kunden der Citibank oder vieler Sparkassen
da reagieren, wenn sie an die ihnen verkauften Zertifikate
von Lehman Bros. denken?

Auch z.B. Optionsscheine sind Zertifikate - und welcher Prozentsatz
davon verfällt wertlos?
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Beitrag von lloyd bankfein »

Fondsfan hat geschrieben: Wie mögen die Kunden der Citibank oder vieler Sparkassen
da reagieren, wenn sie an die ihnen verkauften Zertifikate
von Lehman Bros. denken?
Siehe oben: Letzten Endes ist immer die entscheidende Frage ob der einzelne Anleger versteht in was er investiert.
Dies ist das Problem und nicht das Anlage-Instrument
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Beitrag von Fondsfan »

lloyd bankfein hat geschrieben:
Fondsfan hat geschrieben: Wie mögen die Kunden der Citibank oder vieler Sparkassen
da reagieren, wenn sie an die ihnen verkauften Zertifikate
von Lehman Bros. denken?
Siehe oben: Letzten Endes ist immer die entscheidende Frage ob der einzelne Anleger versteht in was er investiert.
Dies ist das Problem und nicht das Anlage-Instrument

Wenn man die Sache auf diesen Punkt reduziert hast Du natürlich
Recht, aber dann gilt das für geschlossene Fonds genau so - es gibt
eben keinen Artenschutz für den berühmten Zahnarzt, der früher
Beteiligungen ausschließlich nach der Höhe der Verlustzuweisungen
zeichnete und eines Tages pletie war, weil die Verlustzuweisungen sich
als echte Verluste erwiesen.
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Dubai

Beitrag von Fondsfan »

Statt Benkengelaber folgende harte Info:

Im heutigen Spiegel für Abonnenten liegt ein
Reisegutschein über 900 Euro für eine Reise
nach Dubai - außerdem kann man Reisen
dorthin schon ab 699 Euro buchen.

Da wurde im wahrsten Sinn des Wortes einiges
auf Sand gebaut oder zumindest voll am absehbaren
Bedarf vorbei.
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