G20 wollen ihre Kassen in Ordnung bringen

Allgemeine Markteinschätzungen, Analysen der Währungen sowie Betrachtungen der Konjunkturnews.

Moderator: oegeat

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martinsgarten
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G20 wollen ihre Kassen in Ordnung bringen

Beitrag von martinsgarten »

Ich habe mir beim Lesen dieses Beitrages überlegt, dass man ab sofort auch wieder an den Klapperstorch, den Osterhasen und den Weihnachtsmann glauben sollte :lol:
Die Gebrüder Grimm würden blas vor Neid in der Versenkung verschwinden.


Einigung bei Defiziten: G20 wollen ihre Kassen in Ordnung bringen

Einigung auf dem Gipfel: Die Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten haben sich auf ein konkretes Ziel zur Verminderung der Staatsdefizite geeinigt.
Bis 2013 müssen die Defizite der entwickelten Industrieländer halbiert werden.
Das sagte Kanzlerin Angela Merkel am Tagungsort.
Unterdessen gehen die Beratungen weiter.

HB TORONTO. Der G20-Gipfel hat sich auf ein konkretes Ziel zur Verminderung der Staatsdefizite geeinigt.
Bis 2013 sollen die Defizite der entwickelten Industrieländer halbiert werden.
Nach der Konsolidierung der Haushalte solle dann ab 2016 mit dem Abbau der Schulden begonnen werden, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Sonntag am Gipfelort im kanadischen Toronto.

„Das wird ein Teil des Abschlussdokumentes sein.“
Sie sagte weiter: „Das ist sehr anspruchsvoll.“
Die Kanzlerin sieht damit die Finanzpolitik von Deutschland und Europa bestätigt und betonte: „Ehrlich gesagt, ist es mehr als ich erwartet habe, weil das doch sehr spezifisch ist, und dass dies von den Industrieländern insgesamt akzeptiert wird, das finde ich ist ein Erfolg.“

In der Abschlusserklärung zu dem Spitzentreffen der wichtigsten Industriestaaten und Schwellenländer (G20) werde deutlich gemacht, „dass die Steuerzahler entlastet werden und nicht für die Krise eintreten sollen“.
Da bin ich aber froh :lol: :lol: :lol:

Die Einigung zu dem Defizitziel war von Unterhändlern vorbereitet worden und kam nicht völlig überraschend.
„Das ist ein Minimum“, hatte EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso zu der Vorgabe gesagt.
Der G20-Beschluss ist allerdings eine Selbstverpflichtung und rechtlich nicht verbindlich.
Na da bin ich aber beruhigt :lol:

Merkel sagte, der Gipfel in Toronto dokumentiere eine „Übergangsphase“ für die neue weltweite Finanzmarktarchitektur
„Wichtige weitere Schritte werden wir in Seoul abschließen.“
Im November kommen die G20-Staaten in Südkorea zusammen.
Frage: kostet das dan wieder 800 Mio wie dieses Treffen ?
„Jetzt werden hier wichtige Schritte dazu gemacht, dieses Problem zu lösen und wir werden in Südkorea im Herbst Prozedere haben, auf die wir uns alle miteinander verständigen.“
Siehe Klapperstorch oben :wink:

Weiter sagte Merkel, in Toronto sei ein Terminus für „wachstumsfreundlichen Defizitabbau“
(geiler Begriff :lol:) gefunden worden.
Die Jahresziele für die ausgeglichenen Haushalte und den Abbaus der Gesamtschulden „entspricht eigentlich genau unserer Zeitachse.“
Jetzt gebe es klare Vorgaben. „Jeder muss seinen Beitrag leisten.
Wir können in Europa schon sagen, dass unser Weg weitestegehend unterstützt wird.“

Im „weiteren Verständnis“ könne man unter den Ergebnissen in Toronto verstehen, dass „wir frei in Europa sind, uns mit einer weitergehenden Einbeziehung der Finanzmärkte zu befassen.“
Merkel: „Es ist vieles schon erreicht auf dem Weg der Finanzmarktregulierung.
Wichtiges fehlt noch.“ Das werde in Südkorea beschlossen.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
k9
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Re: G20 wollen ihre Kassen in Ordnung bringen

Beitrag von k9 »

martinsgarten hat geschrieben:Ich habe mir beim Lesen dieses Beitrages überlegt, dass man ab sofort auch wieder an den Klapperstorch, den Osterhasen und den Weihnachtsmann glauben sollte :lol:
Die Gebrüder Grimm würden blas vor Neid in der Versenkung verschwinden.


Einigung bei Defiziten: G20 wollen ihre Kassen in Ordnung bringen
Nur mit "Großem Theater" kannst du Publikum ziehen
und Claqueure begeistern .......

...... mehr muß man mit dieser Show nicht verbinden.

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Dazu die heutige "Akademische Betrachtung" aus Sicht von Volker Hellmeyer. Dazu meine Aussage, der Herr sprach auch schon einmal deutlichere Worte.
Muß man aber sicher verstehen.
Er ist schließlich Angesteller bei der Landesbank Bremen.
Da kann man nicht immer wie man vielleicht möchte
.

Das G8/G20 Treffen in Toronto bringt Ansätze für Teilerfolge potentieller ...

Das G8/G20 Treffen in Toronto bringt Ansätze für Teilerfolge potentieller Nachhaltigkeit!

Der Euro eröffnet heute bei 1.2380 (07.30 Uhr), nachdem während der letzten 24 Handelsstunden Tiefstkurse im europäischen Handel am Freitag bei 1.2255 und im asiatischen Handel heute früh Höchstkurse bei 1.2397 markiert wurden. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 89.40. In der Folge notiert EUR-JPY bei 110.70, während EUR-CHF bei 1.3525 oszilliert.

Das G-8/G-20 Treffen erfordert eine Erörterung. Das Ergebnis angemessen zu präsentieren, fällt nicht leicht, obwohl es schlußendlich unserer Erwartungshaltung entsprach.

Der kanadische Finanzminister Flaherty hatte am Freitag die verbale Steilvorlage geliefert. Er sagte, es gehe darum, daß wie die Länder Wachstum und Defizite in eine Balance bringen. Auf ersten Blick liefert das G-20 Kommunique eine überraschend positive Botschaft, daß per 2013 die öffentlichen Defizite der Industrienationen halbiert würden. Darüber hinaus würde realer Schuldenabbau per 2016 auf der Agenda stehen.

Diese Formel ist jedoch nicht bindend. Die Sanierung solle nationalen Umständen angepaßt werden.

Die Formel kann nicht bindend sein, da sie im diametralen Widerspruch zu der Budgetplanung der USA steht, die bis 2020 eine aggressive Neuverschuldung vorsieht, um von dem Status "semi-griechisch" zu dem Status "übergriechisch" zu gelangen, was die Staatsverschuldung im Verhältnis zum BIP anbetrifft.

Die heutige gewählte Überschrift, daß das Treffen in Toronto Ansätze für Teilerfolge potentieller Nachhaltigkeit liefere, ist der Versuch einen Minimalkonsens verbalakrobatisch aufzuhübschen. Auch das können wir hier …

Fakt ist, daß die Ansätze für potentielle Nachhaltigkeit gegeben sind. Sie müssen in der Breite mit Leben gefüllt werden.

Fakt ist, daß entscheidende Industrienationen (Europa) ihre Hausaufgaben bei dem fiskalischen Exit in nahezu unbestechlicher Natur in der Breite und der Tiefe machen.

Fakt ist, daß die USA sich verbal beteiligen, real aber hinsichtlich der Budgetplanung erst beweisen müssen, daß sie aktiv werden wollen!

Wir haben darauf verwiesen (Forex Report vom Donnerstag), daß die USA derzeit circa 12%-13% des BIP als Input über Budgetdefizite (10%) und die „Kaufkraft Burn-Rate“ (Real negativer Zins bei -2% - -3%) benötigen, um 2%-3% BIP-Wachstum minderer Qualität zu generieren.

Budgetkonsolidierung bedeutet für die USA mit anderen Worten, ein erhebliches Risiko einzugehen, in eine markante Rezession zurückzufallen.

Da Schwellenländer und nicht die USA der Konjunkturmotor der Welt sind, kann die Weltwirtschaft einen potentiellen Wachstumsausfall der USA ungleich besser verkraften als in den Dekaden zuvor.

Einigungen zu Bankenabgaben und der Finanzmarkttransaktionssteuer wurden in Toronto nicht erzielt. Das ist mehr als bedauerlich. Offensichtlich hat die Lobbyarbeit der "Täter" der globalen Bankenaristokratie Erfolg. Faktisch heißt das nichts Anderes, als daß der ehrliche Steuerbürger, der diese Veranstaltungen vor den Konsequenzen ihres eigenen Handelns bewahrt hat, der Verlierer dieser Debatte ist. Ihm stehen jedoch an sich die Boni der Rettung zu, nicht den Investmentbankern, die zu großen Teilen aktuell Lernkurven um den Nullpunkt beweisen! Einmal mehr zeigt sich hier, daß der Machtapparat der global agierenden Bankenaristokratie zu groß ist und diesbezüglich eine Zerschlagung dieser globalen Spieler, die zu wenig Loyalität für die nationalen Staaten in der Wahrnehmung ihrer volkswirtschaftlichen Funktionen leben, erforderlich ist. Es kann und darf nicht sein, daß globale Spieler, die hierarchisch organisiert sind, faktisch Macht in Demokratien ausleben, die nicht legitimiert ist.

Noch ist die Messe jedoch nicht gelesen.
Das Verschieben auf der Zeitachse kann jedoch nur als Teilerfolg der Banken gewertet werden. Die Wahrscheinlichkeit, daß einige Regionen Alleingänge umsetzen, nimmt zu.

Damit nimmt die Homogenität der G-20 Veranstaltung ab.
Genau diese Homogenität war in dem Krisenmanagement 2007 - 2009 jedoch der Schlüssel für den Erfolg.
Die Tatsache, daß sich Alleingänge mehren (auch "Angies" Griechenlandexkurs reiht sich hier ein), können nicht wirklich beruhigen. Das ist die eigentliche Quintessenz der aktuellen G-8/G-20 Veranstaltung!
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

G-20-Gipfel in Toronto
Ja zum Schuldenabbau, Nein zur Bankabgabe

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Obama, der vor Konferenzbeginn dramatisch vor zu kräftigem, zu frühem Sparen gewarnt hatte, vor einem überhasteten Abbau von Defiziten auf Kosten der noch brüchigen Konjunktur, wechselt die Tonlage, ganz auf Versöhnung bedacht. Es sei wichtig, die Staatsschulden nicht ausufern zu lassen, sagt er. Er verstehe, fügt er hinzu, dass es kulturelle Unterschiede gebe zwischen Europäern und Amerikanern. :roll:

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klar die einen sind deppert und die andern nur dumm :lol:
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Beitrag von k9 »

martinsgarten hat geschrieben:Dazu die heutige "Akademische Betrachtung" aus Sicht von Volker Hellmeyer. Dazu meine Aussage, der Herr sprach auch schon einmal deutlichere Worte.
Muß man aber sicher verstehen.
Er ist schließlich Angesteller bei der Landesbank Bremen.
Da kann man nicht immer wie man vielleicht möchte
Hellmeyer sagt im allgemeinen schon was er meint, auch deutlich.
Zuweilen neigt er ein wenig zum Dramatisieren ...... was ich weder
negativ noch abwertend meine.

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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