Der Irrtum des sozialistischen Geldverständnisses

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martinsgarten
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Der Irrtum des sozialistischen Geldverständnisses

Beitrag von martinsgarten »

Der Irrtum des sozialistischen Geldverständnisses

•Vorwort
•Das entscheidende Kriterium
•Die Staatsgeld-Befürworter
•Zur vorgeblichen Wissenschaftlichkeit gängiger Wirtschafts- und Finanztheorien
•"Schulden" als Zins auf ungedecktes "Geld aus dem Nichts" — und welche Folgen das hat


..........Eine Revision des Begriffsapparats „Schulden“ und „Zinsen“ wäre angebracht, damit wir einander besser verstehen und nach Lösungen suchen können. Wenn wir, die ahnungslosen Opfer dieser kriminellen Vorgänge, damit fortfahren, einander unseren Zorn und berechtigten Schmerz mittels nebulöser Wörter mitzuteilen, so werden wir auf keinen grünen Zweig kommen.
Das angebliche Zins-Schulden-Problem liegt woanders, als die meisten Kritiker vermuten:
es ist ein Betrugs-Veruntreuungsmanöver, das sich mit Begriffen aus der Marktwirtschaft tarnt.
Ergebnis ist die Aufspaltung der Menschen in Arbeitssklaven und Feierabendherren


..........Was die Gemüter erregt, ist, daß wir den Betrug fühlen, der sich im Finanzkapitalismus manifestiert.
Wir nennen es „Zins“, aber im eigentlichen Sinne handelt es sich nicht um einen solchen.
Was wir beklagen, ist die Erzeugung von Schuldknechtschaft mittels Enteignung. Diese geschieht verdeckt durch Schaffung von Geld aus dem Nichts (Fiat Money). Dieses Nichts wird verliehen. Und für dieses Nichts werden „Zinsen“ erhoben. Man kann sagen, das alles ist ein strategisch eingesetzter Buchungstrick. Im Grunde bedürfte es nicht des Verzinsens – es genügte schon allein die Schaffung des Fiat-Geldes, um denselben Effekt zu erzeugen, aber eben ohne Turbo-Effekt. Daß auf Nichts auch noch Zinsen erhoben werden, ist vielleicht kein bewußter Trick, wurde aber als nützlich erkannt: alle Welt schimpft auf die „Zinsen“ und auf die Gier der bösen Geldverleiher…
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

«Unser Geld ist mit Schulden gedeckt»

Warum Gold das ehrlichste Geld und eine echte Versicherung ist, erklärt Edelmetall-Experte Johannes Müller im Interview.

Stocks: Warum sollen Anleger überhaupt physische Edelmetalle besitzen?
Johannes Müller: Aus meiner Sicht ist es für einen nachhaltigen Erfolg ungemein wichtig, sich von einem Nominalwertdenker zu einem Kaufkraftdenker zu entwickeln.
Das ist übrigens gar nicht so einfach, wurde uns doch seit der ersten Klasse eingetrichtert, dass 50 weniger sind als 100. Dies kann und wird sich ändern:
50 Franken von heute können wertvoller sein als 100 Franken von morgen. Nur Anleger, die diesen fundamental wichtigen Denkschritt auch wirklich verstehen, sind für die kommenden Entwicklungen an den Finanzmärkten gerüstet.
Dieser Denkschritt, kombiniert mit einem minimalen Geschichtsverständnis, führt automatisch zu den Edelmetallen.
Sind Gold und Silber barbarische Relikte, die keine Zinsen bringen, aber Kosten fürs Lagern und Versichern verursachen?
Zum ersten Punkt: Der Ausdruck «barbarische Relikte» geht auf Keynes zurück, den Erfinder der heute angewandten Zauberökonomie. Dabei wird versprochen, dass durch staatliche Schulden Wohlstand geschaffen werden könne. Dass die meisten der heutigen Ökonomen einen solchen Irrsinn glauben und verbreiten, passt zur Tatsache, dass all diese vermeintlich gut ausgebildeten «Wissenschaftler» die Finanzkrise nicht einmal im Ansatz erkennen konnten.
Zweitens: Keine Zinsen ...
Im heutigen Papiergeldsystem wird unser gesetzliches Geld einzig durch die Notenbanken sowie die Geschäftsbanken geschaffen. Erstere können ohne jegliche Leistung ihre Bilanzen erhöhen, und die Geschäftsbanken dürfen durch die Vergabe von Krediten frisches Geld schöpfen. Zins-Sparer freuen sich letztlich an einer Ausweitung der Geldmenge, respektive der Kreditmenge. Kluge Anleger beteiligen sich nie an Schneeballsystemen, auch wenn diese durch Noten- und Geschäftsbanken initiiert und am Leben erhalten werden.
Und dann noch die Lagerkosten.
In der Tat ist es angenehmer, all seine Arbeitserträge einem Dritten anzuvertrauen. Jedoch gilt auch hier: Nicht alle Eier in den gleichen Korb legen! Vertrauen kombiniert mit Eigenverantwortung ergibt eine für viele Menschen wichtige Ausgangslage: materielle Freiheit auch nach sogenannt undenkbaren Ereignissen. Diese Versicherung ist somit auch ein sozialer Akt, sorgt der vorausschauende Investor doch damit vor, dass er nicht auf Kosten anderer leben muss. Die Lagerkosten sind der Preis der Freiheit, jederzeit über Kapital verfügen zu dürfen.
Welche physische Form eignet sich am besten?
Barren ab einem Kilo haben das geringste Agio, sprich Preiszuschlag. Je nach Kapital und persönlichen Präferenzen können noch andere Überlegungen angestellt werden. So sind kleinere Einheiten besser tauschbar, bei Münzen kann sogar der Faktor Freude eine Rolle spielen. Ich empfehle: Selber denken – selber entscheiden.
Wäre eine Rückkehr zu Gold- und Silbermünzen als Zahlungsmittel oder ein Aufbruch in eine nachhaltige monetäre Zukunft nötig?
Wir stehen heute mit unserem staatlichen «Falschgeldsystem» näher beim dunklen Mittelalter, als die meisten Mitmenschen es für möglich halten.
Der Grund hierfür liegt in der Tatsache, dass über 99 Prozent der Bevölkerung den Aufbau der heutigen Geldwirtschaft nicht verstehen und auch all die geldgeschichtlichen Erfahrungen nicht genug respektieren, wenn sie es denn überhaupt tun.
Ich wage gar die Behauptung, dass eine Rückkehr zu einem warengedeckten Geld die Voraussetzung für ein weiteres Gedeihen unserer Zivilisation ist. Persönlich bin ich jedoch gegen einen gesetzlichen Goldstandard.
Die freien Märkte sollen entscheiden, was Geld ist.
Was müsste passieren, damit es soweit kommen könnte?
Bereits im 16. Jahrhundert erkannte Sir Thomas Gresham, dass Menschen beim Tausch das bessere Geld behalten:
Das schlechte Geld verdrängt somit immer das gute Geld.
Wenn nun Anleger staatliches Monopolgeld gegen andere Güter tauschen, wird das Greshamsche Gesetz bestätigt.
Immer mehr Menschen werden von der wirklichen Funktionsweise unseres Geldsystems erfahren, in der Folge verlieren sie das Vertrauen in Staatspapiere, also die Schuldpapiere, und tauschen Papiergeld oder schuldenhinterlegte Vermögenswerte in etwas Reales.
Da sich Edelmetalle bestens als Tauschmittel eignen, werden diese vermehrt erworben.
Da regiert der gesunde Menschenverstand.
Genau. Wichtig ist zudem: Weltweit zeichnen sich alle Goldkäufer dadurch aus, dass sie freiwillig kaufen.
Dies kann beim gesetzlich verordneten Geld und all den gesetzlich verordneten Zwangsanlagen nun wirklich nicht behauptet werden.
Was wir heute sehen, ist eine schleichende Privatisierung des Geldes.
Dem staatlichen Monopolgeld wird immer weniger Vertrauen geschenkt.

Eine Hyperinflation könnte der Startschuss zu warengedecktem Geld sein.
Selbst wenn Kurantmünzen als ehrliches Geld akzeptiert werden, geht die Trickserei weiter. Nehmen Sie das Römische Reich:
Je länger das Imperium dauerte, desto geringer war der Silbergehalt in den Münzen ...
Die Trickserei geht nur weiter, wenn wir staatliches Monopolgeld haben. Sobald Konkurrenz in der Sache Geld entsteht, wird die Qualität des Geldes zunehmen – garantiert.
Heute spielen die Zentralbanken ein ähnliches Spiel, indem sie die Papiergeldmenge beliebig ausweiten. Wie lange kann das gut gehen?Nicht von ungefähr sind Schneeballsysteme gesetzlich verboten.
Dass nun exakt bei der Geldwirtschaft ein solch zerstörerisches System eingerichtet werden konnte, hat gute Gründe: Sonderinteressen werden damit bedient.
Auf der einen Seite haben wir das gesetzlich bewilligte Fractional Reserve Banking, welches es den Geschäftsbanken erlaubt, Neugeld zu schaffen. Auf der andern Seite haben wir den Staat, welcher sich damit über die Verhältnisse verschulden kann.
Zu guter Letzt haben wir planwirtschaftlich organisierte Notenbanken, welche zu politischen Handlangern mutiert sind und die bankrotten Geschäftsbanken vor deren verdientem Aus retten. Damit wurde die effektivste Waffe des Kapitalismus, nämlich der Konkurs schlecht wirtschaftender Teilnehmer, zerstört.
Wir leben in einer monetären Planwirtschaft, welche mit dem Kapitalismus nichts gemein hat. Diese wird scheitern, wie alle planwirtschaftlichen Modelle.
Dass es nicht mehr allzu lange gut gehen kann, sehen wir an den heutigen Vorboten der kommenden Krise.
Ist es eine Gefahr für die Wirtschaft, dass Staaten die Münzhoheit innehaben?
Monopole laden zu Missbrauch geradezu ein. Die grosse Gefahr liegt darin, dass sich der Staat mit dem aus frischer Luft geschaffenen Geld in die Realwirtschaft einmischt, seinen Einfluss auf die Produktionsstätten vergrössert und damit Verzerrungen provoziert. Die Freiheiten der Bürger werden dadurch laufend eingeschränkt, und die Wirtschaft wird immer mehr in planwirtschaftliche Modelle gepresst. Echter Wohlstand entsteht eben durch Sparen und nicht durch verdeckten Kapitalverzehr.
Wie wahrscheinlich ist es, dass die Welt zu gedecktem, hinterlegtem Geld zurückkehrt?
Nun, unser heutiges Geld ist gedeckt – nur eben mit Schulden.
Sollte es zu einem Abverkauf von Staatsanleihen kommen, explodieren die Zinsen. Unschöne staatliche Eingriffe sind bei einer solchen Situation schon fast garantiert: Märkte einschränken, Devisenzwangswirtschaft, Währungszusammenschlüsse, Währungsreformen oder gar ein angezettelter Krieg.
Vor allem das imperiale Gehabe der USA dürfte einmal mehr die Ereignisse dominieren. Auch einzelne Bürgerkriege in gefährdeten Ländern dürften nicht zu vermeiden sein. Der Vertrauensverlust gegenüber Papierwerten wird in deren Zerstörung enden.
Wie könnte eine solche Deckung zusammengesetzt sein?
Als Verfechter des freien Marktes hoffe ich darauf, dass freie Märkte darüber entscheiden dürfen, mit was und mit wie viel eine Währung gedeckt sein muss, damit sie akzeptiert wird.
Rund um den Globus werten die Währungen ab. Vor allem in den USA schwindet das Vertrauen in den heimischen Dollar, und die Prägeanstalt US Mint produziert auf Hochtouren. Die 50 000 Exemplare des «American Buffalo 2009» sind bereits ausverkauft.
Ist die Herkunft einer Münze für Anleger von Bedeutung?

Richtig: Gold steigt nicht, sondern der Geldwert sinkt.

Grundsätzlich gilt: Gold bleibt Gold. Der Sammlermarkt ist in Relation zu der Investorengemeinde absolut unbedeutend und so ist das Herkunftsland ein sekundäres Kaufargument.
Nur wenige Käufer von Münzen kennen die Legierung und den exakten Materialwert der Stücke. Worauf müssen Laien achten, damit sie nicht über den Tisch gezogen werden?
Ein professioneller Händler wird dem interessierten Kunden sehr gerne über Feingehalt, Agio wie auch über einen etwelchen Liebhaberwert Auskunft geben. Heute bietet auch das Internet eine Fülle an Informationen, die dem Laien hilfreich sind.
Zur Numismatik: Was bestimmt den Wert einer Sammlermünze?
Natürlich die Seltenheit. Je geringer die Auflage, desto höher ist in der Regel der Preis. Zusätzlich spielt der Erhaltungsgrad eine immer bedeutendere Rolle. Qualitativ hochstehende Stücke stehen in der Gunst vieler finanzstarker Sammler.
Was ist Ihre persönliche Lieblingsmünze?
Meine Lieblingsmünze ist das Einrappenstück aus dem Jahre 2006, übrigens der letzte produzierte Einräppler. Aus Kostengründen wurden von diesem seltenen Jahrgang nur Stücke für die sogenannten Münzensätze der Swissmint produziert, also keine Exemplare für die öffentliche Münzenzirkulation. Heute kostet ein solcher Münzsatz knapp 200 Franken. Dieses Einrappenstück ist ein wunderbarer Zeitzeuge der Geldentwertung, sozusagen ein politisches Opfer. Da ich persönlich das Kleine dem Grossen vorziehe, gilt ihm bis heute mein grosser Respekt. p

Johannes Müller Der Profi setzt voll auf das Endprodukt Gold, hält wenig von Goldaktien und meidet Titel von Explorern oder Produzenten.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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