Griechenland war gestern - der nächste bitte

Alles was "Off-Topic" ist oder die Märkte ganz allgemein betrifft. Hier findet Ihr Gelegenheit, euch in Form von Grundsatzdiskussionen, Glückwünschen, Streitereien oder Flirts auszutauschen.

Moderator: oegeat

Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Griechenland war gestern - der nächste bitte

Beitrag von martinsgarten »

Staatsanleihen - Nun droht auch Großbritannien ein Kurs-Massaker
Von Daniel Eckert 7. März 2010, 12:01 Uhr
Griechenland kann durchatmen. Die Aufmerksamkeit der Märkte richtet sich plötzlich auf Großbritannien:
Das Pfund ist stark unter Druck, das Königreich hat hohe Schulden und riesige strukturelle Probleme.
Die Renditen für Staatsanleihen schnellen bereits nach oben – Ende März schlägt für Großbritannien die Stunde der Wahrheit.

Alle, die schon immer an der kollektiven Intelligenz der Kapitalmarktakteure gezweifelt haben, brauchen nur einen Blick zurück in das Jahr 2004 zu werfen, um sich bestätigt zu fühlen:
Damals zahlten Investoren für fünfjährige Staatsanleihen der Republik Griechenland praktisch das Gleiche wie für deutsche Titel.
Nur ein einziges Basispünktchen mehr - 0,01 Prozentpunkte - verlangten sie als Risikoausgleich dafür, dass sie ihr Geld dem griechischen und nicht dem deutschen Finanzminister liehen.

Keine Rede davon, dass das Mittelmeer-Land noch in den 90er-Jahren von zweistelligen Inflationsraten geplagt war, und keine Rede davon, dass es einen Ruf als notorisch unzuverlässiger Schuldner hat. (Nach Harvard-Professor Kenneth Rogoff war der griechische Staat die Hälfte aller Jahre seines Bestehens insolvent.)

Von alledem wollten die Investoren 2004, im Jahr des Rendite-Hungers, nichts wissen: 3,51 Prozent Zinsen von Griechenland waren ihnen ebenso recht wie 3,50 Prozent Zinsen von Deutschland.
Viele Investoren dürften ihre Vorliebe für griechische Anleihen für einen minimalen Zinsaufschlag auf den Magen geschlagen sein. Zwischenzeitlich erlitten Hellas-Anleihen bittere Kursverluste.

Griechenland ist nicht die eine, obskure Ausnahme für einen ansonsten rationalen und unfehlbaren Rentenmarkt. Vielmehr gilt:
Schon oft verbrannten sich Anleger an Bonds die Finger - von Mexiko 1982 über Russland 1998 bis hin zu Argentinien 2001.
Auch in der jetzigen Welt, in der Staatsanleihen zur ultimativen Zuflucht für ängstlich gewordene Investoren geworden sind, machen manche kritische Beobachter gehörige Risiken aus.
"Man muss schon einiges an Mut mitbringen, um in diesem Umfeld auf lang laufende Anleihen zu setzen", sagt Ciaran O'Hagan, Stratege bei der Société Générale.

Dort, wo sich Griechenland heute befindet - am Rande des Bankrotts -, könnte so manches andere Land in wenigen Jahren stehen:
In der Eurozone gelten Portugal, Irland, Italien und Spanien als potenziell pleitegefährdet.
Analysten in London und New York nennen diese Wackelkandidaten nach den Anfangsbuchstaben bereits PIIGS.
Aktuell verlangen Anleger von diesen Peripheriestaaten bei fünfjährigen Papieren zwischen 2,76 Prozent (Italien) und 3,14 Prozent (Irland) an Zins. Deutschland muss für fünfjährige Titel 2,17 Prozent bieten, Griechenland nach der jüngsten Entspannung 5,88 Prozent.
Sollten die Europäer sich auf eine koordinierte Unterstützung Athens einigen, dürften sich die Risikoaufschläge zwischen Kern und Rand der Währungsunion zunächst einmal wieder annähern.

Gleiches gilt, wenn es Athen wider Erwarten gelingt, die Herkulesaufgabe einer Haushaltskonsolidierung um vier Prozent der Wirtschaftsleistung zu erbringen. Immerhin:
Am Donnerstag platzierte Athen erfolgreich eine zehnjährige Anleihe am Kapitalmarkt.
Dank eines üppigen Renditeaufschlags von 310 Basispunkten war das Interesse der Investoren groß
.
Die Emission sei überzeichnet gewesen, hieß es.
"Die erfolgreiche Mittelaufnahme dürfte die jüngste Rallye der Staatsanleihen der Peripheriestaaten untermauern", sagt David Schnautz, Rentenmarkt-Stratege bei der Commerzbank. Seit Ende Februar konnten die Bonds der Südländer einen Teil ihrer vorigen Verluste ausgleichen.

Doch weder eine Atempause für die Griechen noch eine Europäisierung der Schulden beseitigt das grundlegende Problem:
Indem die Staaten zur Bekämpfung der Finanzkrise Milliardenverbindlichkeiten der angeschlagenen Banken übernommen und mit weiteren Abermilliarden die Konjunktur gestützt haben, sind die Verschuldungsniveaus auf unhaltbar hohe Niveaus geklettert.
Griechenland stellt mit einer Kreditlast von 125 Prozent der Wirtschaftsleistung zwar ein Extrem dar.
Doch auch die Verschuldung der meisten anderen Euro-Länder hat längst ein gefährliches Niveau erreicht.
Deutschland wird dieses Jahr mit rund zwei Billionen Euro in der Kreide stehen, das entspricht mehr als 80 Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Skeptiker bezweifeln, dass die 3,15 Prozent Rendite, die Anleger für zehnjährige Staatstitel erhalten, das langfristige Bonitätsrisiko korrekt einpreisen.

Dabei gilt die Bundesrepublik trotz der Rekordneuverschuldung noch immer als der solideste Industriestaat.
Was von Großbritannien niemand behaupten dürfte:
"Von den etablierten Wirtschaftsnationen hat das Vereinigte Königreich die größten strukturellen Probleme", sagt Ian MacFarlane, Analyst bei BCA Research.
MacFarlane erinnert daran, dass London, als es 1976 einen Notkredit des Internationalen Währungsfonds in Anspruch nehmen musste, ein Budgetdefizit von sieben Prozent der Wirtschaftkraft aufwies.
Heute klafft ein fast doppelt so großes Loch im britischen Staatshaushalt
.
Die Gesamtverschuldung der Inselnation - Regierung, Unternehmen und Private - liegt bei rund 460 Prozent der Wirtschaftskraft.
Rein rechnerisch müsste jeder Brite also mehr als viereinhalb Jahre arbeiten, nur um die bestehenden Verbindlichkeiten zurückzuführen. Und der Schuldenberg wächst weiter rasant.

Auch dass die Inflation auf der Insel höher ist als in der übrigen Alten Welt und dass das Dreifach-A-Rating in Gefahr ist, verbessert die Langfristperspektive für Bond-Besitzer nicht gerade.
Wenn die zehnjährigen Anleihen (auch "Gilts" genannt) dennoch nur mit rund vier Prozent verzinst werden, liegt das an den Interventionen der Bank of England, die für 225 Milliarden Pfund Regierungstitel aufgekauft und den Markt dadurch gestützt hat.
Spätestens nach Auslaufen der "Quantitativen Lockerung" Ende März könnte es mit den Kursen bergab und mit der Rendite nach oben gehen.

Die Rentenmarktexperten der niederländischen ING erwarten bereits, dass die Rendite bis 2011 auf fünf Prozent klettert.
Für Besitzer der Titel würde das auf einen neunprozentigen Kursverlust hinauslaufen.
Ähnlich gestaltet sich die Situation in den USA: Zehnjährige Bundesanleihen ("Treasuries") rentieren aktuell mit 3,68 Prozent. Vorerst scheinen Anleger damit recht zufrieden zu sein.
Sollte die Inflationsrate allerdings weiter steigen, könnte sich das ändern: In den vergangenen zwölf Monaten ist die Teuerung bereits von knapp über null auf 2,6 Prozent hochgeschnellt.
Setzt sich der Trend fort, zehrt die Geldentwertung bald den gesamten Kupon auf:
Die Marktteilnehmer würden die Regierung dann zu höheren Zinsen zwingen müssen, um selber keinen Wertverlust zu erzielen.
Manche Experten halten einen Anstieg der Inflation auf vier bis sechs Prozent für realistisch.
"Historisch gibt es einen Zusammenhang zwischen hoher Staatsverschuldung und Preisstabilität", sagt Joachim Fels, Ökonom bei der US-Bank Morgan Stanley.

Verdoppelt sich die Inflation, müssten Treasuries eine Rendite von fünf bis sieben Prozent ausweisen, um den Kaufkraftverlust auszugleichen. Das ist nicht so exorbitant, wie es klingt, sondern wäre in etwa das Niveau, das Investoren um die Jahrtausendwende von US-Staatsanleihen ohnehin erwarteten.
Für die Halter von Staatsanleihen käme selbst solch ein moderater Renditeanstieg einem Kursmassaker gleich. Ganz zu schweigen von dem Fall, dass das "neue Rom" an den Finanzmärkten einen ähnlichen Vertrauensverlust erlitte wie jetzt das "alte" Griechenland.

Quelle
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Die sind mehr als überfällig.
Was ist an deren Finanzen noch AAA ?
Aber - eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.


Ratingagenturen:
Großbritannien rutscht tiefer in die Schuldenfalle
Den Briten droht neuer Ärger mit den Ratingagenturen:
Sie warnen vor wachsenden Risiken für die Staatsfinanzen und vor der Abhängigkeit der Banken von den Hilfen der Regierung.
Die Gefahr wächst, dass die Bonitätswächter der Insel die Bestnote als internationaler Schuldner aberkennen.
Auch den Banken Großbritanniens droht eine Abwertung.

LONDON. Auch den britischen Banken könnten schlechtere Bonitätsnoten drohen, sobald der Staat seine Hilfe für den angeschlagenen Sektor zurückfährt.
Am Dienstag warnte die Ratingagentur Fitch, dass sich die Finanzsituation des Königreichs "ziemlich deutlich" verschlechtert habe.
Brian Coulton, verantwortlich für das Rating europäischer Länder bei Fitch, forderte die Regierung auf, mehr zu tun, um das Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen.
Großbritannien bewege sich beim Sparen nur "im Schritttempo", das sei "zu langsam", machte Coulson klar.
Bis März 2015 müsse die Finanzierungslücke im Staatshaushalt auf drei Prozent schrumpfen und nicht nur auf 4,4 Prozent wie von der Labour-Regierung geplant.

Auch die anderen großen Ratingagenturen haben den Briten bereits damit gedroht, ihnen ihre Bonitätsbestnote "AAA" zu entziehen, falls die nächste Regierung nach den im Frühjahr anstehenden Parlamentswahlen kein drastisches Sparprogramm auflege.
Die als Favoriten in die Wahl gehenden Konservativen wollen das Defizit zwar schneller abbauen als Labour, einen konkreten Plan dafür haben die Tories bislang aber nicht vorgelegt.

Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet, dass Großbritannien 2010 mit einer Neuverschuldung von 13 Prozent der Wirtschaftsleistung das tiefste Finanzloch aller großen Industrieländer ausweisen wird.
Die Haushaltslage sieht so katastrophal aus wie seit den 50er-Jahren nicht mehr, als das Land seine Kriegsschulden abtragen musste.
Einer aktuellen Schätzung des IWF zufolge muss Großbritannien in den kommenden Jahren Einschnitte von bis zu 13 Prozent der Wirtschaftsleistung vornehmen, um die Staatsschulden in den Griff zu bekommen.
Das wären vier Prozent mehr, als der IWF für Griechenland prognostiziert.

Das Pfund geriet nach den Warnungen von Fitch am Dienstag unter Druck. Die britische Währung sank bis auf 1,4947 Dollar und damit auf den niedrigsten Stand seit sieben Tagen.
Anfang März war das Pfund in schwere Turbulenzen geraten und gegenüber der US-Währung auf den niedrigsten Stand seit zehn Monaten gefallen.

Unmittelbarer Auslöser der Verwerfungen war die Unsicherheit über den Ausgang der Parlamentswahlen. Umfragen zeigen, dass der Vorsprung der Konservativen gegenüber Labour schmilzt.
Die Investoren fürchten nun, dass die Wahlen mit einem Patt enden und das Land mit einer Minderheitsregierung zurechtkommen muss, der die Autorität fehlt, das von den Ratingagenturen geforderte Sparpaket durchzusetzen.

Für zusätzlichen Druck auf das Pfund sorgte die Warnung der Ratingagentur Moody's vor Risiken für die britischen Banken, sollte der Staat seine Unterstützung für das Finanzsystem zurücknehmen.
"Es gibt möglicherweise einige Häuser, die ihre eigene Finanzposition nicht ausreichend gestärkt haben, um ein Auslaufen der außergewöhnlichen geldpolitischen Maßnahmen abzufedern", heißt es in einem Bericht.
Diesen Instituten drohe eine Verschlechterung der Bonitätsnote.
Zur Rettung des Finanzsystems hat der britische Staat bislang mehr als eine Billion Pfund ausgegeben.
die 1 Mill. USD-Frage - wo bekommt man diese Billion her ? :lol: :lol:
Neben direkten Kapitalhilfen gehören Kreditgarantien und eine Ausfallversicherung für toxische Wertpapiere zu dem Paket
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Experte: "Pfund ist wie Währung eines Schwellenlandes"
15.03.2010 | 14:13 | (DiePresse.com)

Spekulanten setzen weiter auf das Fallen der britischen Währung.
Die Verkaufspositionen sind so hoch wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen.
Indes besteht die Gefahr eines Rückfalls in die Rezession.

1992 attackierte Investor-Legende George Soros das britische Pfund.
Durch massive Wetten trieb er die britische Währung damals von einem Wert von zwei Dollar bis zu 1,50 Dollar in den Keller. Als Folge musste Großbritannien aus dem Wechselkursmechanismus des Europäischen Währungssystems ausscheiden.
18 Jahre später sieht sich das Pfund erneut einer gewaltigen Spekulanten-Attacke ausgesetzt.
Momentan befinden sich die Netto-Verkaufspositionen des Pfunds gegenüber dem Dollar auf dem höchsten Wert seit Beginn der Datenaufzeichnung 1986.
Gab es 1992 bei der Soros-Wette 7200 Kontrakte, die auf ein fallendes Pfund setzten, sind es heute 67.549, berichtet "Financial Times Deutschland".

»Das britische Pfund hat laut Finanz-Nachrichtenagentur "Bloomberg" seit Jahresbeginn 6,2 Prozent an Wert verloren.
Und die Aussichten sind düster. Investoren sorgen sich um das explodierende Staatsdefizit.
So hat der britische Premier Gordon Brown ein Defizit von 12,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts angekündigt - das ist fast so hoch wie das Minus von 12,7 Prozent der Griechen.

"Das Risiko eines britischen Double-Dip (Anm.: der erneute Rückfall der Wirtschaft in eine Rezession) ist substantiell", verbreitet auch Hans-Guenter Redeker von der BNP Paribas SA wenig Optimismus.
Er sagt voraus, dass das Pfund 2010 um weitere 13 Prozent auf 1,31 Dollar fallen wird:
"Das Pfund wird zunehmend wie eine Schwellenland-Währung gehandelt, zumal steigende Anleihenzinsen der Währung nicht länger helfen".
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Spaniens Schulden auf griechischem Niveau
Stefanie Müller (Madrid)
18.03.2010 Eine Besserung der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Einführung der Demokratie ist nicht in Sicht.
Dabei kämpft Spanien gegen die Defizite - und für den Euro.

Im blassen Gesicht der spanischen Wirtschaftsministerin Elena Salgado spiegelt sich die Situation ihres Landes wider:
Spanien geht es schlecht.
Die Neuverschuldung lag 2009 bei 11,4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und damit fast so hoch wie im krisengeschüttelten Griechenland.
Die private und staatliche Verschuldung des Landes beträgt 244 Prozent der Wirtschaftsleistung von rund 1050 Milliarden Euro.
„Das ist enorm. Es ist nicht der richtige Moment, um in spanische Anleihen zu investieren“, warnt der in Barcelona lebende Ökonom Edward Hugh.
Zwar sind die Staatsschulden mit 60 Prozent des BIPs noch niedriger als in Griechenland, aber nach Ansicht von Credit Suisse ist Spanien das größere Risiko für die EU:
„Das Land verschuldet sich schneller, und es ist zu groß, um es zu retten“, warnt die Schweizer Bank in ihrem Länderbericht.

Eine Besserung für die schlimmste Wirtschaftskrise seit der Einführung der spanischen Demokratie 1978 ist nicht in Sicht.
Die Arbeitslosigkeit liegt jetzt schon bei 20 Prozent, zwei von fünf Jugendlichen sind auf Jobsuche.
Ohne die Hilfe der Familien stünde das Land noch viel schlechter da.
Der gerade veröffentlichte negative Bericht der Ratingagentur Moody’s zur finanziellen Situation der bisher weitgehend stabilen spanischen Banken sorgt für weitere Aufregung bei Wirtschaftsexperten.


Quelle+Gesamt
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Euro: Der Anfang vom Ende – Südschiene braucht 0,5 Billion
Von Michael Mross Monday, 29. March 2010

Mit der Griechenlandhilfe durch IWF und „bilaterale Kredite“ wird die Eurozone nicht gestärkt, sondern geschwächt.
Das Ende des Euro rückt damit näher, sagt Prof. Wilhelm Hankel.
Die nächsten Hilfskandidaten in der Eurozone brauchen 0,5 Billion Euro. Deutschland wird davon 150 Milliarden zahlen müssen.

Der Anfang vom Ende des Euro ist eingeleitet. Zu diesem Schluss kommt Prof. Wilhelm Hankel. Angesichts der grotesken Rettungsaktion durch den IWF hätte EZB-Chef Trichet mit der „Selbstverbrennung“ drohen müssen, da hier die europäische Zentralbank hintergangen wurde.

Die so genannte Rettungsaktion in Sachen Griechenland verbessert die Lage nicht, sondern verschlimmert die Situation um den Euro, analysiert Prof. Wilhelm Hankel im Interview mit MMnews.

Die nächsten Kandidaten, die Hilfe benötigen sind Portugal, Spanien, Italien. Das Umschuldungsvolumen der Südschiene beträgt in den nächsten Jahren etwa 500 Milliarden Euro. Davon müsste Deutschland dann rund 150 Milliarden schultern.

Prof. Hankel kommt zu dem Schluss, dass nur ein Austritt Griechenlands aus dem Euro die Währung noch retten kann. Die Griechen müssten zurück in den Wechselkursmechanismus, der Vorstufe zum Euro. Dort könnten sie dann abwerten und in einigen Jahren einen neuen Anlauf probieren.

Der Einsatz des IWF ist laut Hankel eine „Doppel-Groteske“.
Erstens dient der IWF nur dazu, Devisendefizite bei Notenbanken auszugleichen und nicht überschuldeten Staaten direkt Kredite zu geben. Dazu müssten die Statuten des IWF geändert werden und das sei unwahrscheinlich.

Zweitens haben beim IWF die USA das Sagen, und die Amerikaner hätten kein Interesse, den Euro zu stärken.

Außerdem ginge es in der so genannten Rettungsaktion keineswegs um Griechenland selbst, sondern nur darum, die dort involvierten Banken zu retten.
Insbesondere deutsche Banken seien voll gesaugt mit „Südschienen-Anleihen“.
Deshalb hätten die Banken auf eine Rettung Griechenlands gedrungen – aus Sorge über eine Abwertung ihrer Investitionen.

Doch am Ende nutze die gesamte Rettungsaktion gar nichts, weil entweder die Inflation der Südschiene die stabilen Netto-Einzahler infiziert oder am Ende der deutsche Steuerzahler für die Defizite der Südschiene haftet.

Interview Hankel per video möglich
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20907
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

mei bin ich froh das die werten wirtschaftsschlaubergerproffesoren also die Theoretikerheinis mit der realität nichts zu tun haben ......
vor ein paar jahrhunderten war das gleiche mit den USA die einzellnen Bundesstaaten entwicklten sich unterschiedlich die einen waren landwirte und in den bundesstaaten gabs nur weizen Mais und Kartoffeln in den anderen östlichen war die schwerindustrie beheimatet Stahlindustrie
all das was wir nun erlebten war schon mal und bei all dem sagte man damals die USA wird auseinder brechen usw doch die fakten straften die schlauberger von damals wie die von jetzt vermutlich wieder lügen !
In 30 50 100 Jahren wird man so wi ich jetzt drüber lachen was man damals alles sagte und die Wirtschaftstheoretiker fuzis mit ihren zahlen und viel bla bla lagen wieder daneben wie damals jetzt und in Zukunft.

Fazit für mich ja ja jaja sprechts euch nur aus der tag ist lang und wenns nach mir geht soltet ihr kein plattform bekommen wo man euch zuhört und den leuten die zeit stehlen.
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
k9
Trader-insider Experte
Beiträge: 2329
Registriert: 15.08.2008 10:59
Wohnort: NRW

Beitrag von k9 »

oegeat hat geschrieben: vor ein paar jahrhunderten war das gleiche mit den USA die einzellnen Bundesstaaten entwicklten sich unterschiedlich ......
Hast Recht, alles schon mal dagewesen im Erdnuß-Country.
Nicht vergesse: damals gab's sogar 'nen Bürgerkrieg, Nord gegen Süd.

Wenn's wieder so kommt, fallen die Piefkes über die Alpen in Tirol und
Kärnten ein ....... dann kannst' dich warm anziehen !

Gruß k-9
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

oegeat hat geschrieben:vor ein paar jahrhunderten war das gleiche mit den USA die einzellnen Bundesstaaten entwicklten sich unterschiedlich die einen waren landwirte und in den bundesstaaten gabs nur weizen Mais und Kartoffeln in den anderen östlichen war die schwerindustrie beheimatet Stahlindustrie
all das was wir nun erlebten war schon mal .

Irrtum sprach der Igel und sprang von der Kleiderbürste :wink:

Es gibt einen KLITZEKLEINEN Unterschied zwischen damals und heute.

Der Welthandel in der heutigen Form fand nicht statt.

Der Handel fand erst einmal untereinander statt.

Niemals hätten wir keine Kartoffeln angebbaut und diese aus dem Ausland importiert, wie wir es gerade tun. Schau dich mal um welcher Landwirt noch Kartoffeln anbaut.
LOHNT NICHT.
Wenn es sich einmal wieder lohnen sollte - dann aber Malzeit.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20907
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

Schau dich mal um welcher Landwirt noch Kartoffeln anbaut.
LOHNT NICHT.
?????

Kartoffelzüchtung in Österreich Bisherige Leistungen und Perspektiven

kleiner Auszug die Anbauflächen sind seit dem 8o igern um rund 50% schrittweise zurück gegangen !

ABER die Produktivität ist um den Faktor 4 gesteigert worden ..... :shock:

für Östereich bezogen wie haben doppelt so viel Kartoffel wie vor 30 Jahren aus eigener Produktion ....
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

für Östereich bezogen wie haben doppelt so viel Kartoffel wie vor 60 Jahren aus eigener Produktion ....


Ich hofe, das ist auch so und nicht nur die Statistik.

Ich sehe hier in MCPomm nur die vom Kanzler versprochenen "Blühenden Landschaften".
Rapsanbau bis zum Abwinken.

Karoffelfelder muß man suchen.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20907
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

http://de.wikipedia.org/wiki/Kartoffel

interessant man hat die Anbauflächen immer weiter reduziert abr trotzdem den Ertrag halten können - stichwort Ertragseffizenz :roll:
Dateianhänge
kartoffel-29-3.png
kartoffel-29-3.png (22.61 KiB) 47410 mal betrachtet
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Spanien kombiniert Griechenland und Suprime 2.0Von Cheffe | 8.April 2010

Mit dramatisch, wär die Lage in Spanien noch wohlwollend umschrieben. Das europäische Paradies entwickelt sich zum eruopäischen Alptraum. Renditen von 20 % pA und schier endloses Wachstum versprach sich Investoren und Anleger von Spanien.
Eine Weile hat es auch funktioniert, indem immer irrsinnigere Renditen in Immobilien erreicht wurden
.

Die Leser, welche mich persönlich kennen, wissen, dass ich eigentlich Ende 2010 auch nach Spanien auswandern wollte. Die Koffer waren gepackt und Spanien erkundet. Eine Deutsche Schule für meine schulpflichtigen Kinder war auch bereits lokalisiert. Ein Spanischkurs hatten wir auch bereits in der Abendschule besucht. Meinem “Abenteuer” stand also nichts mehr im Wege. Der Plan war seit 2006 gefasst und ich hatte auch Firmen technisch in Deutschland bereits alles geregelt.

Bereits Anfang 2008 sah ich jedoch die ersten Rauchschwaden am Himmel aufziehen und fing an alles etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Viele der Entwicklungen in der Welt und speziell auch Spanien finden bereits statt, einige wirklich tiefgreifende Ereignisse stehen uns noch bevor. Für mich war allerdings zu diesem Zeitpunkt bereits klar, dass Spanien sich nicht mehr für meine Pläne eignen würde.

Bei meinem letzten Besuch in Spanien 2009 war ich geschockt über tausende von stillgelegten Bauten an der Costa del Sol und mir war klar, es würde in anderen Regionen Spaniens nicht anders aussehen. Ein Großteil der Wirtschaftsleistung ist aber der Immobiliensektor gewesen, neben dem Tourismus.

Wer sich die fatalen Daten einmal genauer ansieht, braucht auch kein Prophet sein um zu erkennen wo Spanien aktuell steht:

■Arbeitslosigkeit 20% +
■Jugendarbeitslosigkeit 40 % +
■ca. 1,5 Millionen leerstehende Wohnungen
■325 Milliarden Euro Schulden von Bauträgern und Investoren im Immobiliensektor
■Spaniens Schulden an die Bundesrepublik 245 Milliarden Euro
■Stagnierende Wirtschaft auf dem Niveau von 2009 siehe Artikel Wirtschaftsfacts.de

Ich hörte grade erst kürzlich von einem Bekannten, die spanische Immobilie habe 30 % an Wert verloren aber seit euch gewiss, dass ist erst der Anfang. Subprime gab es nicht nur in Amerika.

Griechenland hat bereits gezeigt, dass Europa nicht in der Lage ist weitere Belastungen zu stemmen und gegen Spanien ist das ein Fliegengewicht. Ich für meinen Teil, würde auf jeden Fall, wäre ich in Spanien investiert, aussteigen. Als ich überlegte nach Spanien auszuwandern, hatte ich mich ein wenig auf dem Immobilienmarkt umgesehen und das einzige Land, welches mir bekannt ist und diesen Wahnsinn topt ist Italien. Für völlig abgepfiffene Finkas oder Rustikos muss man ein Vermögen hinlegen, da muss jedem klar sein, dass dort etwas nicht stimmt.

Die immer gültige Börsenregel für Anleger fand hier Ihre Berechtigung: “Gier frisst Hirn”. Wie schon zur DotCom Zeit, wird nicht der innere Wert einer Anlage geprüft, sondern die völlig absurde Rendite beäugt.

Carpe diem
Dateianhänge
spanien.jpg
spanien.jpg (18.02 KiB) 47357 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Das könnte der nächste sein - Spanien.
Man braucht nach diesem Artikel 2010 194 Mrd Euro NEUES Geld.
Mal sehen, wann hier die Zinsen steigen.
Warum soll man weiter das Thema GL lutschen
20-jährige Anleihen stehen noch bei etwa 4,5%
.

....Allein die spanische Regierung muss auslaufende Anleihen und kurzfristige Schuldtitel im Volumen von fast 100 Milliarden Dollar ersetzen. Hinzu kommt, dass vermutlich ein Haushaltsdefizit von 94 Milliarden Euro finanziert werden muss, schätzt die italienische Großbank Unicredit

Quelle+Gesamt
Dateianhänge
20 jährige Anleihe Spanien - Kupon 6,0%.png
20 jährige Anleihe Spanien - Kupon 6,0%.png (3.92 KiB) 47325 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Sonntag, 11. April 2010 - 11:45 Uhr

Staatskrisen: Heute Griechenland, morgen Spanien?

Derzeit reden alle über Griechenland, dabei schlummert in Spanien ein noch weit größeres Unheil für die Europäische Union. Ein ZDF-Beitrag beleuchtet die massiven finanziellen Probleme auf der Iberischen Halbinsel
.

Die Arbeitslosigkeit beträgt über 20 Prozent.
1,5 Millionen Wohnungen wurde auf Pump finanziert und sind jetzt unverkäuflich.
Im Süden Spaniens gibt es regelrechte Geisterstädte.
Deutsche Banken haben 245 Milliarden Euro an Forderungen gegenüber dem EU-Partner.
Insgesamt 325 Milliarden Euro haben spanische Immobilien-Firmen und -Investoren bei Banken geliehen.
In einem aktuellen TV-Beitrag werden die massiven Probleme Spaniens nach dem verheerenden Immobilien-Crash skizziert.

Spaniens Immo-Blase - TV-Beitrag vom ZDF
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
ABENDBROT
Trader-insider
Beiträge: 37
Registriert: 21.12.2008 15:44
Wohnort: München

Beitrag von ABENDBROT »

Und genau deshalb fand ich die Aussage des spanischen EU-Ratsmitgliedes so interessant.
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Ich halte es mal wie die Leser Meinung Nr. 2 :wink:
„Wenn Athen abgearbeitet ist, kommt der Nächste dran“. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche
Mein Tipp lautet Portugal.
Erst die Kleinen.
Wenn die Großen kommen ist die EU bereits mausetot.
UND DAS IST GUT SO.
Weil sie durch die Völker nicht legitimiert ist/wurde


Experten-Warnung:
„Wenn Athen abgearbeitet ist, kommt der Nächste dran“

Nach langem Zögern hat Griechenland seine Karten auf dem Tisch gelegt und offiziell um die Auszahlung der Notfallhilfen von EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) gebeten.
Ob das Horror-Szenario einer Kettenreaktion, die andere Euro-Staaten und auch die Gemeinschaftswährung mit in die Tiefe reißt, der Währungsunion erspart bleiben wird, ist aber noch nicht ausgemacht, sagen Analysten.

HB FRANKFURT. Einige Börsianer warnen davor, dass sich einige Anleger sofort ein neues Opfer suchen werden, um es durch ähnliche Spekulationen in die Ecke zu drängen.
„Krisen sind sequentiell, nicht parallel“, betont Marktanalyst Giuseppe Amato vom Brokerhaus Lang & Schwarz.
„Wenn Griechenland abgearbeitet ist, kommt der Nächste dran.“ Auch sein Kollege Christian Schmidt von der Helaba beurteilt die Aussichten für Euro-Zone zurückhaltend.
„Die Frage ist, inwieweit man mit den Hilfen für Griechenland einen Präzedenzfall geschaffen hat.
Die Bereitschaft, auch anderen unter die Arme zu greifen, dürfte mit zunehmender Menge sinken.“

Cyrus de la Rubia, Rentenanalyst der HSH Nordbank, sieht die ebenfalls hoch verschuldeten Euro-Länder wie Portugal oder Spanien in der Pflicht:
„Ob es zu einer Ansteckung kommt, hängt davon ab, ob diese Staaten die Finanzmärkte von ihren Sparbemühungen überzeugen können.“

BayernLB-Experte Siemssen betrachtet die Erfolgsaussichten von Wetten gegen andere Mitglieder der Währungsunion allerdings als gering. „Denn das Risiko, zu verlieren, steigt überproportional.“
Schließlich stünden die anderen Euro-Ländler wirtschaftlich deutlich besser da als Griechenland.
Quentin Fitzsimmons, Leiter Staatsanleihen beim Vermögensverwalter Threadneedle, verweist auf einen anderen Aspekt:
„Interessant ist, dass die Spreads von Ländern wie beispielsweise Portugal und Spanien die letzte Erhöhung der Zinsdifferenzen relativ unbeschadet überstanden haben.
Dies würde bedeuten, dass die Rettungsaktion zumindest kurzfristig als glaubwürdige Bremse wirkt.“

Vom Eis ist die Kuh aber noch lange nicht.
„Mit der Aktivierung des Notfall-Plans hat sich Griechenland ein Jahr Zeit erkauft“, gibt Unicredit-Stratege Purps zu bedenken.
„Unklar bleibt aber, wie die Finanzierung nach Ablauf dieser Frist aussehen wird.

Dessen ungeachtet gibt es positive Stimmen.
Griechenland spiele eine Sonderrolle, weil die Wirtschaft der Hellenen deutlich schlechter dastehe als die anderer, ebenfalls hoch verschuldeter Länder wie Portugal oder Spanien.
„So lange Griechenland in der Währungsunion bleibt und die Staaten der Euro-Zone gemeinsam an der Lösung der Schuldenkrise arbeiten, so lange halte ich die Domino-Theorie für übertrieben“, betont Unicredit-Rentenstratege Kornelius Purps.

Sönke Siemssen, Leiter Fixed Income Research der BayernLB, urteilt ähnlich. „Sobald die Hilfsgelder fließen, werden sich die Märkte beruhigen. Wir rechnen mit einem Rückgang der Spreads auf etwa 200 bis 250 Basispunkte.“ Aktuell liegen die Risikoaufschläge für griechische Staatspapiere mehr als doppelt so hoch wie die anderer Länder.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Dateianhänge
portugal 10-jährige.jpg
portugal 10-jährige.jpg (30.35 KiB) 47234 mal betrachtet
Zuletzt geändert von martinsgarten am 28.04.2010 17:32, insgesamt 1-mal geändert.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Griechenland war gestern - der nächste bitte

Das war meine Überschrift.
Der nächste meldet sich.
Es ist Portugal.
Ist ja auch einfach, erst die Kleinen :wink:
Dateianhänge
Portugal 1jahr -10-jährige.jpg
Portugal 1jahr -10-jährige.jpg (32.34 KiB) 47207 mal betrachtet
portugal 10-jährige 5,49%.jpg
portugal 10-jährige 5,49%.jpg (26.05 KiB) 47209 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

EU-Länder: Finanzkrise
Spekulanten greifen nun Portugal an

Nach Griechenland nehmen Spekulanten Portugal ins Visier.
Dabei hatte Brüssel gerade noch die Sparpolitik des Landes gelobt.
Von S. Boehringer, J. Caceres und H. Einecke

Portugal hat den heißen Atem der internationalen Märkte längst zu spüren bekommen.
Die Ratingagenturen haben das Land herabgestuft, der Risikoaufschlag auf Staatsanleihen ist gestiegen, am Montag betrug der Zinsaufschalg auf Bundesanleihen nie dagewesene 205 Basispunkte.

"Sie haben es auf uns abgesehen, weil sie Blut gerochen haben",
erklärte der frühere Zentralbankgouverneur José Silva Lopes.
Wie die meisten portugiesischen Politiker wähnt er sein Land zwar in einer unvergleichlich besseren Lage als Griechenland.

Doch obschon das Stabilitäts- und Wachstumsprogramm, das die portugiesische Regierung vor wenigen Wochen in Brüssel vorlegt hat, von der Europäischen Kommission gelobt wurde, warnen namhafte Wirtschaftswissenschaftler wie Joseph Stiglitz, Simon Johnson oder Nouriel Roubini davor, dass sich die dort vorgesehenen Maßnahmen als unzureichend erweisen könnten. Und dass sich Portugal, im übertragenen Sinne, doch bei den Griechen ansteckt.

Das Defizit Portugals liegt mit 9,4 Prozent zwar unter den
Werten Spaniens (11,2),
Griechenlands (13,6) oder
Irlands (14,3), die ebenfalls zu den schwächeren Euro-Staaten gehören. Und die Schuldenquote liegt bei 76,8 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, also nicht viel höher als in Deutschland (73,2).
Das Problem aber ist der akute Finanzierungsbedarf der Portugiesen.

Gegenwehr von den Gewerkschaften
Johnson rechnete in einem Beitrag für die New York Times vor, dass Portugals Schuldenrate im Jahr 2012 selbst dann bei 108 Prozent liegen werde, wenn die Wachstumsprognosen der portugiesischen Regierung eintreffen sollten.
Johnson, der 2001 zu Zeiten der Argentinien-Krise Chefökonom des Internationalen Währungsfonds (IWF) war, fordert von der portugiesischen Regierung, den Gürtel noch enger zu ziehen, vor allem im öffentlichen Dienst, weil Portugal nur geringe öffentliche Investitionen ausweist.
Allerdings sieht sich die Minderheitsregierung des Sozialisten José Sócrates bei ihren Sparplänen bereits jetzt massiver Gegenwehr von Gewerkschaften ausgesetzt. Zudem will Sócrates die Staatskassen über den Weg der Privatisierungen und Steuererhöhungen füllen, die beileibe nicht nur die Reichen betreffen.

Nicht betrogen
Ab 2011 wird jedes Einkommen von mehr als 700 Euro besteuert werden. Die konservative Opposition schlägt derweil weitergehende Kürzungen "unnützer Ausgaben" vor, ohne sie zu konkretisieren.
Analysten sind skeptisch, ob Portugal sich schnell aus seinen Schulden befreien kann.

"Es ist nach Griechenland der zweitschwerste Fall", meinte Björn Bender von der BHF Bank. Das enorme Budget-Defizit, die hohen Kapital-Einfuhren und die unklare politische Situation könnten Schwierigkeiten bereiten. "Die Lage in Portugal ist grundsätzlich vergleichbar mit der Griechenlands", sagte Gernot Griebling, Leiter der Anleihenanalyse bei der Landesbank Baden-Württemberg.

Allerdings habe sich Portugal den Euro-Beitritt nicht wie Griechenland erschummelt und genieße daher noch mehr Vertrauen am Markt. Abzulesen sei dieser Unterschied momentan noch an den geringeren Zinsen.
Am 20. Mai werden portugiesische Anleihen von mehr als 5,6 Milliarden Euro fällig.
Das Land hat in diesem Jahr bereits neun Milliarden Euro an Schuldtiteln verkauft, ohne größere Schwierigkeiten und zu relativ moderaten Renditen.

Umschuldungen lohnen sich
Die von den Iberern geplante Politik einer "Glättung" der Schulden, also einer besseren Aufteilung nach Fristigkeit, wird an den Finanzmärkten überwiegend begrüßt. Dies zeige eine vorausschauende Politik. Insgesamt hat Portugal bis Jahresende einen Refinanzierungsbedarf zwischen 20 und 25 Milliarden Euro angemeldet.
Das entspricht der halben Summe Griechenlands in diesem Jahr und in etwa soviel wie die beiden Großkreditnehmer der EU, Deutschland und Italien pro Monat benötigen.

"Wenn es knallt dann in den nächsten Monaten", weist Bender auf die unterschiedliche Entwicklung der Zinsaufschläge auf portugiesische Anleihen hin.
Im zweijährigen Bereich seien die Spreads auf 276 Punkte gestiegen, während es im fünfjährigen Bereich 250 Punkte sind.
Der Spread bemisst jeweils den Renditeabstand zu Wertpapieren der Bundesrepublik Deutschland, die eine erstklassige Bonität am Kapitalmarkt genießen.

Die Portugiesen müssen also für kürzere Laufzeiten mehr bezahlen als für länger laufende Schuldentitel.
Schon deshalb lohnen sich Umschuldungen, sie machen die Schuldenlast für die Iberer erträglicher.

(SZ vom 27.04.2010/nog/hgn)
Dateianhänge
Anstieg der Renditen.jpg
Anstieg der Renditen.jpg (122.61 KiB) 47184 mal betrachtet
Zuletzt geändert von martinsgarten am 27.04.2010 16:27, insgesamt 2-mal geändert.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
Antagon
Trader-insider Experte
Beiträge: 1209
Registriert: 28.01.2008 20:09
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Antagon »

"Wenn es knallt dann in den nächsten Monaten"
Ich bin gespannt, Martin, wann hier ein Link auf diesen Thread angebracht ist. Wohl eher früher als später. ;) Entscheidend sind die Linienhier und hier
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Ein klares Wort eines kompetenten Mannes :lol: :lol: :lol: :lol:
(Soviele Lacher habe ich noch niemanden gegönnnt)
Diesen Mann würde ich nicht einmal als Mitglied des Vorstandes in meinem Kleingartenverein wählen


Brüderle: Portugal-Krise nicht überbewerten

BRASILIA (dpa-AFX) - Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hat davor gewarnt, die erneute Herabstufung der Kreditwürdigkeit des Euro-Landes Portugal überzubewerten.

"Die Lage in Portugal und Spanien sieht entspannter aus", sagte Brüderle am Dienstag bei einem Brasilien-Besuch in Brasilia.

Nun komme es darauf, bei den anstehenden Milliardenhilfen für Griechenland einen kühlen Kopf zu bewahren.
"Der Schlüssel der Causa Griechenland ist nicht primär, dass der deutsche Steuerzahler Geld auf den Tisch legt."

Die Griechen hätten über ihre Verhältnisse gelebt und müssten nun möglichst schnell ein weiteres Sparprogramm für die Jahre 2011/12 vorlegen, sagte Brüderle.
Die Bundesregierung sei sich der Tragweite der Griechenland-Entscheidung für die Euro-Stabilität bewusst:
"Beim ersten Fall kommt es darauf an, richtige Entscheidungen zu treffen, damit eine Dynamik nicht in die falsche Richtung läuft."/tb/DP/he

Auf jedem Fall sieht er eine Dynamik - das ist doch schon einmal etwas.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Mal angenommen GL wird gerettet und dann ?
Die Refinanzierung der großen und kleinen spricht Bände
in der Tabelle steht der jeweilige Refinanzierungsbedarf der Wackelkanidaten


Die Einschläge kommen näher... Portugal getroffen
27.04.10 19:47 von Frank Meyer

Wie schon vermutet, kommt jetzt auch Portugal ins Schussfeld der Spekulanten.
S&P hat das Rating abgestuft mit negativem Ausblick.
Griechenland ist jetzt offiziell als „Junk“. Das Entsetzen ist groß..

Gesamt
Dateianhänge
die großen Schuldner.png
die großen Schuldner.png (29.33 KiB) 47148 mal betrachtet
die kleinen Schuldner.png
die kleinen Schuldner.png (29.54 KiB) 47148 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Das war doch klar, dass das kommen wird.
Wie lange will sich Kern-Europa noch von Amis und Briten verarschen lassen.
Jetzt kann man denen nur noch die Harke zeigen und es so wie die machen.
Die EZB monetisiert einfach den Staatsanleihen der PIGS, wenn es nötig ist, so wie es die Briten und Amis mit ihren Staatsschulden auch tun.
Den Stabiltätspakt kann man bis auf weiteres in den Mülleimer werfen.
Im Moment geht es ums blanke Überleben.
Außerdem wird es Zeit, das Europa eine eigene Ratinagagentur auf die Beine stellt.
Das dürfte doch wohl kein Problem sein, erst einmal den Briten ein AA- zu verpassen oder gleich BB+

ODER

Man macht weiter wie bisher und läßt sich von den Anglos ans Messer liefern.


S&P stuft auch Spanien herab

HB NEW YORK. Das Rating für Spanien werde um eine Note von "AA+" auf "AA" gesenkt, teilte S&P am Mittwoch mit. Zudem bleibe der Ausblick für das Land negativ. Begründet wurde das in London mit dem schwachen Wirtschaftswachstum des Landes. Der Ausblick spiegele wider, dass sich die Haushaltslage in dem Land schlechter als erwartet entwickele
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20907
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

martinsgarten hat geschrieben:........Außerdem wird es Zeit, das Europa eine eigene Ratinagagentur auf die Beine stellt.
Das dürfte doch wohl kein Problem sein, erst einmal den Briten ein AA- zu verpassen oder gleich BB+.......


genau mein red ....... die USA auf BB+ sowie die Englender gleich auf D ! :lol:

Infos- Ratingagentur
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Benutzeravatar
Antagon
Trader-insider Experte
Beiträge: 1209
Registriert: 28.01.2008 20:09
Wohnort: Stuttgart

Beitrag von Antagon »

oegeat hat geschrieben:die USA auf BB+ sowie die Englender gleich auf D !
Nur Geduld, Kollegen. Die Tage der Abrechnung werden auch für GB und USA kommen. Einer nach dem anderen. ;)

martinsgarten hat geschrieben:Man macht weiter wie bisher und läßt sich von den Anglos ans Messer liefern.
Diese Euro-Abwertung hat doch auch Gutes - jeden Tag beste Unterhaltung - und Exporteure profitieren. Eine Art Konjunkturprogramm.
Benutzeravatar
oegeat
Charttechniker
Beiträge: 20907
Registriert: 17.12.2000 00:00
Wohnort: Vienna - Austria
Kontaktdaten:

Beitrag von oegeat »

das interessant ist der euro wertet gar nicht ab !!!!!!!!!!!!!!!
sondern der USD auf ...das erkennt man am d-y und e-y verhältniss
der e-d ist weit weg vom low von vor einem jahr 112 also 123 ahben wir .... und d-y ja seht selbst nur e-d ist bei den lows von vpr einem jahr und mehr ...
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

Bild youtube Bild facebook Bild Discord Bild DIVIdendenBrummer.de Bild
Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

@antagon
Exporteure profitieren. Eine Art Konjunkturprogramm

Gutes Stichwort.
Bezahlen die Amis, Briten, Spanier usw. überhaupt noch ?
Oder Exportfinanzierung über die HRE ? :wink:

Ich nehme mal als Beispiel:
Du bist Handwerker und deckst Deinem Nachbarn das Dach seines Hauses neu ein.
Der Typ hat außer Schulden "keine weiteren" Einkommen :lol: :lol:
Der sagt Dir, Junge ich zahle später.
Du bekommst bestimmt deine Kohle, wenn Du das Dach meiner Oma auch noch neu eindeckst. Aber Oma hat auch kein Geld :wink:

So ungefähr muß doch wohl das deutsche Exportwunder laufen.
Natürlich hat man dadurch kaum Arbeitslose.
Man könnte aber auch die Produktion sein lassen.
Nur allein die Briten schulden uns ungefähr 500 Mrd.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
thallo
Trader-insider
Beiträge: 280
Registriert: 14.08.2005 18:55
Wohnort: Neuried, Landkreis München

Seine wir doch froh, daß unsere Waren noch begehrt werden

Beitrag von thallo »

Solange wir Waren und Geld im ausgewogenen Verhältnis produzieren, gibt es ja weder Inflation noch Deflation (EZB-Ziel).

Schlimm wird es doch erst, wenn wir Waren produzieren und sie keiner mehr kauft wie vor einem Jahr, oder Geld produzieren und keiner mehr arbeitet.
Mfg thallo
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Es geht munter weiter.
Portugal 5,32%
Spanien 4,10%
GL-wieder hoch - und jetzt diese Info im Gelben Forum:

Neue Lows wegen Spanien-Gerüchten
verfasst von Emerald, 04.05.2010, 14:16

240 Milliarden Finanzierungs-Bedarf in Espana. Und wer folgt nachher ...


Viele stoploss seit EUR/USD 1.31 Marke am Exekutieren!
Dateianhänge
GL-Anleihe wieder hoch.jpg
GL-Anleihe wieder hoch.jpg (22.26 KiB) 47042 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
raketen101
Trader-insider
Beiträge: 104
Registriert: 12.05.2009 12:54
Wohnort: Stuttgart/Baden-Württemberg

Beitrag von raketen101 »

Braucht Spanien 280 Milliarden Euro? Premier Zapatero dementiert!

Die Europäische Gemeinschaftswährung ist im Verlauf des heutigen Dienstags auf ein 12-Monats-Tief gegenüber dem US-Dollar gefallen. Es kursierte das Gerücht, Spanien werde die EU-Partner um Finanzhilfe in Höhe von 280 Milliarden Euro bitten. Aktienkurse und Edelmetallpreise stark gedrückt.

Die Beruhigungspillen der Euro-Retter zeigen eine immer kürzere Wirkungsdauer. Nur ein Tag nachdem man sich auf das Rettungspaket für Griechenland geeinigt hat und die Märkte sich zu beruhigen schienen, ist die Europäische Gemeinschaftswährung erneut massiv unter Druck.

Am späten Dienstagnachmittag kostete der Euro nur noch 1,3030 Dollar (-1,24%). Ein neues 12-Monatstief. Händler machten für den Abwärtsschub unter anderem ein Gerücht verantwortlich, nachdem Spanien um finanzielle Hilfe in Höhe von 280 Milliarden Euro bitte.

Laut der Nachrichtenagentur Reuters hat der spanische Premierminister Jose Luis Rodriguez Zapatero die Gerüchte sofort dementiert und als „komplett verrückt“ bezeichnet.

Die Anleihen-Renditen der europäischen Problemstaaten zogen dennoch wieder deutlich an. 10-jährige griechische Staatanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren rentieren erneut bei 9,2 Prozent, nachdem sie an den Vortagen bereits auf 8,5 Prozent gesunken waren.

Portugal-Papiere notierten bei 5,48 Prozent, spanische 10-Jahres-Anleihen stiegen auf über 4,1 Prozent.

Nachdem der Goldpreis am Vormittag deutlich bis auf 1.192 Dollar angestiegen war (911 Euro), folgte nach 16 Uhr starker Verkaufsdruck aus den USA. Der Kurs rutschte zeitweise bis auf 1.168 Dollar (898 Euro) ab. Noch stärker traf es Silber. Vom Tageshoch bei 18,82 Dollar rutschte der Preis des weißen Metalls um 80 Cent nach unten. Ein Verlust von 4,2 Prozent.

Auch an den Aktienmärkten ging es turbulent zu. Der Dax unterschritt am Abend zeitweise die Marke von 6.000 Euro. Und auch der Dow Jones Index zeigte sich mit weniger als 11.000 Punkten und einem Verlust von etwas mehr als 2 Prozent unterhalb eines wichtigen Chartniveaus.

Goldreporter.de
"Krisen sind Zeiten, in denen man weder Kreditnehmer noch Kreditgeber sein will". - Bill Bonner
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Wie pflegte doch Bertold Brecht zu sagen:
Wenn die Oberen vom Frieden reden, weiß das gemeine Volk, dass es Krieg gibt
ODER
Beispielsweise von Walter Ulbricht kurz vor dem Bau der Berliner Mauer – obwohl er gar nicht konkret zu diesem Thema befragt wurde:
Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.
.

Zapatero:
Spekulationen über Pleite Spaniens „völliger Wahnsinn“
Der spanische Ministerpräsident und EU-Ratsvorsitzende José Rodriguez Zapatero hat Spekulationen über eine drohende Pleite seines Landes energisch dementiert.
Dies sei "absoluter Schwachsinn".
Dennoch stürzten an der Börse in Madrid die Kurse auf breiter Front ab. Selbst eine Bestätigung der erstklassigen Bonität Spaniens durch die Ratingagentur Fitch half nichts
.

HB BRÜSSEL. Zu Gerüchten, Spanien werde in Kürze um Finanzhilfe der Euroländer bitten, sagte er am Dienstag in Brüssel vor Journalisten:
"Ich habe von diesen Gerüchten gehört.
Das würde ich nicht glauben. Das ist völliger Wahnsinn."
Grundsätzlich gelte:
"Jede Spekulation über die Eurozone ist völlig unbegründet und unverantwortlich",

Zapatero reagierte auf einen Sturz der Aktienkurse an der Madrider Börse am Dienstag bis zum Nachmittag um 5,4 Prozent, den niedrigsten Stand des Jahres. Zugleich kursierten Gerüchte, Spanien werde als nächstes Land nach Griechenland die Euro-Staaten um Finanzhilfe bitten.
Dabei gehe es um 280 Mrd. Euro.
"Wenn wir solche Gerüchte hören, die völlig absurd sind, und wenn diese eine direkte Wirkung auf die Märkte hätten, dann könnten wir vor einer sehr ernsten Situation stehen."

Auch seine Stellvertreterin wies Spekulationen über drohende finanzielle Schwierigkeiten des Landes scharf zurück.
"Auf die spanische Wirtschaft ist Verlass. Wir werden unsere Defizit-Ziele erreichen", sagte Maria Teresa Fernandez de la Vega am Dienstag in einem Interview der Nachrichtenagentur Reuters. Sorgen, dass Spanien wie Griechenland in eine Schuldenfalle tappen könnte, seien unbegründet.
"Ansteckungsgefahr besteht nicht", sagte sie.
"Wir werden unsere Hausaufgaben weiter machen und unsere Verpflichtungen erfüllen."

Spanien will seine Ausgaben bis 2013 um 50 Milliarden Euro senken und das Defizit auf drei Prozent der Wirtschaftsleistung drücken. Vergangenes Jahr hatte das Defizit 11,2 Prozent betragen.

Der spanische Staat verfüge über eine starke Zahlungsfähigkeit und die Wirtschaft des Landes sei auf Erholungskurs.
Zapatero erinnerte daran, dass der Gesamtschuldenstand Spaniens 20 Prozentpunkte unter dem Durchschnitt der Europäischen Union liegt.

"Wir können doch nicht den ganzen Tag lang über irgendwelche Vorhersagen spekulieren", sagte Zapatero.
"Wir müssen uns an die Tatsachen halten. Und was unsere Schulden angeht, so sind wir sehr zahlungsfähig.
Gerüchte wie diese können ganz sicher unseren Interessen als Staat schaden und das ist völlig inakzeptabel." Er sagte:
"Ich habe jedes Vertrauen in die Kraft und Zahlungsfähigkeit der Staatsfinanzen unseres Landes und in die Fähigkeit zur Erholung.
Und dieses Vertrauen habe ich auch in Portugal."


Doch bei den Anlegern stießen die Beteuerungen auf taube Ohren. "Positive Meldungen gehen in diesem Umfeld unter", sagte Devisenhändlerin Viola Stork von der Landesbank Hessen-Thüringen.
So hatte die Ratingagentur Fitch heute ihr Rating für die Bonität Spanien bei der Bestnote "AAA" belassen.
In der vergangenen Woche hatte noch eine Herabstung durch die Ratingagentur Standard & Poor's auf "AA" die Märkte belastet.

In Kürze liegen aktuelle Wirtschaftsdaten für die Länder der Eurozone vor.
"Man hat vorhergesagt, dass es in Spanien im ersten Quartal kein Wachstum geben werde. Wir werden ja sehen, ob das stimmt", sagte Zapatero lächelnd.
Zu den Staatsfinanzen fügte er hinzu: "Ich denke, in dieser Hinsicht wird alles in Ordnung sein." Die Einnahmen des Staates seien "sehr positiv": "Und alle Indikatoren der Wirtschaft liegen auf der gleichen Linie."
Die spanische Wirtschaft gehöre zu jenen, die die Krise in Europa am besten gemeistert hätten. "Wir werden in Kürze die wirklichen Zahlen haben, die zeigen, in welche Richtung unsere Wirtschaft geht."

Spanien gehört mit Griechenland, Italien, Irland und Portugal zu den sogenannten PIIGS-Staaten, den Sorgenkindern der EU.
2009 stieg die Neuverschuldung auf 11,2 Prozent des BIP.
Die Gesamtverschuldung lag mit 53 Prozent aber unter dem EU-Durchschnitt.

Zapatero will in den nächsten vier Jahren 50 Mrd. Euro einsparen, um das Haushaltsdefizit bis 2013 wieder unter die im EU-Stabilitätspakt vorgeschriebene Obergrenze von drei Prozent zu drücken.
Erschwert wird dies aber durch die weiterhin düsteren Konjunkturaussichten. Für 2010 wird ein Minus von 0,3 Prozent erwartet
.

Zapatero, der derzeit turnusmäßig den Ratsvorsitz in der EU führt, lobte die Finanzhilfen für Griechenland.
"Griechenland wird von allen Euro-Staaten die nötige Unterstützung bekommen."
Spanien muss trotz seiner eigenen Verschuldung eine Summe von 9,8 Mrd. Euro für das Griechenland-Paket aufbringen.
Die italienische Zeitung "Corriere della Sera" ergänzte:
"Aus dem Magier Zapatero ist ein Improvisateur geworden.
Spanien glaubt nicht mehr an seinen Kapitän."

Spaniens König Juan Carlos rief die Spanier zur Einigkeit auf.
"Wenn alle gemeinsam daran arbeiten, die Krise zu überwinden, können wir die Dynamik von Wachstum, Beschäftigung und Wohlstand zurückerlangen", sagte der Monarch in der nordspanischen Stadt León.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Hier die Fakten zu Spanien

Sonntag, 2. Mai 2010
"Viva España?"
Wenn man die kritische Lage in der Eurozone bewerten möchte, ist ein Blick auf Spanien unerlässlich. Hier wird sich entscheiden, ob der Euro als gemeinsame Währung überleben wird!
Bis zum Jahr 2013 müssen 546,22 Mrd. Euro an spanischen Staatsanleihen getilgt, refinanziert sowie die neu auflaufenden Staatsdefizite über den Kapitalmarkt abgedeckt werden. Ein schwieriges Unterfangen, denn auch Spaniens Kreditrating ist von Standard & Poor’s (S&P) auf AA gesenkt worden, der Ausblick ist laut S&P negativ. Bei den Ratingagenturen Moodys und Fitch steht noch ein „Triple A“!
Dateianhänge
Spanien - Arbeitslosigkeit.jpg
Spanien - Arbeitslosigkeit.jpg (32.42 KiB) 47011 mal betrachtet
Spanien - Bruttoschulden.jpg
Spanien - Bruttoschulden.jpg (35.3 KiB) 47011 mal betrachtet
Spanien - Leistungsbilanz.jpg
Spanien - Leistungsbilanz.jpg (25.21 KiB) 47011 mal betrachtet
Zuletzt geändert von martinsgarten am 05.05.2010 10:17, insgesamt 1-mal geändert.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Die Renditen von Defizitstaaten schiessen in die Höhe

Die Rendite portugiesischer Anleihen gleicher Laufzeit kletterte um 34 Basispunkte auf 5,60 Prozent.
Zweijährige spanische Bonds rentierten 32 Basispunkte höher,
die Rendite italienischer Anleihen mit Fälligkeit 2012 zog um 15 Basispunkte an.
Irische Anleihen mit zwei Jahren Laufzeit verzeichneten einen Renditeanstieg von 18 Basispunkten.

«Die Investoren prüfen die Lage erneut und stellen fest, dass es noch Probleme gibt.
Diese sind noch lange nicht vorbei.
Der Markt kann bei den Randstaaten keine weiteren fiskalpolitischen Verschlechterungen und Rating-Herabstufungen ausschließen»,
sagte ein Fixed-Income-Profi zur Nachrichtenagentur Bloomberg
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Da kann man kaum widersprechen

Übrigens: daß noch niemand angesprochen hat, daß hier Asienkrise'97 Version 2.0 mitten in Europa läuft, das wundert mich. 1997 haben der IWF und die Amis ganz ungeniert Korea und die Tigerstaaten ausgeplündert. Korea hat damals gegen die Zocker gegengehalten und seine ganzen Ersparnisse verloren.
Noch heute haßt man in Korea den IWF und die Amis.

Übrigens ging das damals mit Soros und dem Pfund nicht anders. Aber diesmal ist Deutschland das Target, denn niemand anderes steht letzendlich hinter dem Euro.

Das ganze ist ein Riesen Pokerspiel, und Joe sitzt am anderen Tischende. Zu doof, daß er seinen eigenen Trojaner Jörg Asmussen direkt bei der Kanzlerin als Einflüsterer untergebracht hat. Auf Seiten des Bürgers sitzt nur ein manipulierter und ferngesteuerter Hosenanzug. Schande über sie.

Gelbes Forum
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Es kommt, was zu erwarten war.
Der Markt bei den Anleihen reagiert schon einmal.
Wer nicht absolut bescheuert ist, für den ist das keine Überraschung


Was nun Frau Bundeskanzler ?

Es war einmal ein Ehepaar, das hatte mehrere Kinder.
Das erste kam in finanziele Not - beim Hausbau verschuldet - Job verloren (man kennt es ja).
Mama und Papa hatten noch etwas auf der hohen Kante und helfen aus.
Das Polster ist jetzt bei Null.
Nach einem halben Jahr erwischte es auch das zweite Kind - gleiche Ausgangslage.
Hallo Eltern - warum habt ihr Nummer 1 geholfen ?
Und so könnte es weitergehen ....


Kreditwürdigkeit: - Portugal droht neuer Rückschlag
Portugal gerät angesichts seiner Schuldenprobleme zunehmend unter Druck:
Die US-Ratingagentur Moody's drohte dem Land eine Herabstufung der Kreditwürdigkeit an.
Auch die Griechenland-Krise rückt wieder in den Fokus: Standard & Poor's erklärte, das Rettungspaket von EU und IWF sei „nicht die Lösung“.

HB FRANKFURT/MAIN. Eine Herabstufung Portugals könnte um ein oder maximal zwei Stufen erfolgen, teilte Moody's am Mittwoch mit.
Derzeit bekommt Portugal von Moody's noch die Note „Aa2“, zwei Stufen unter der Bestnote „Aaa“. Das Rating von Portugal hat seit Oktober 2009 bei Moody's einen negativen Ausblick. Eine Entscheidung über eine Herabstufung ist üblicherweise in den kommenden drei Monaten zu erwarten.

Bereits am 27. April hatte die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) die Kreditwürdigkeit Portugals herabgesetzt. Sie senkte ihr Rating von „A+“ auf „A-“. S&P sprach von vergrößerten haushaltspolitischen Risiken und trüben Aussichten für das Wirtschaftswachstum. S&P hatte in der vergangenen Woche neben Portugal auch Griechenland und Spanien herabgesetzt. Danach stiegen die Risikoaufschläge für Anleihen der betroffenen Länder an und der Eurokurs geriet unter Druck.

Mit Blick auf das am Wochenende vereinbarte Hilfspaket für Griechenland kommt indessen die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) zu der Einschätzung, dass die Maßnahmen nur eine „Verschnaufpause“ für Athen darstellen könnten. Das Rettungspaket sei „nicht die Lösung“, sagte Moritz Kraemer, der bei S&P das Team für die Bonitätsbewertungen europäischer Staaten leitet, der „Zeit“.

Die Regierung in Athen müsse „dieses Zeitfenster jetzt nutzen, sehr engagiert zur Sache gehen und schon bald erste Erfolge vorweisen“, sagte Kraemer. Dann könne sie auch wieder Geld am Kapitalmarkt aufnehmen. Dafür müsse sie aber die Bürger von ihrem Sparprogramm überzeugen. „Ein Problem ist, dass Griechenland in seiner jüngsten Geschichte kein Beispiel dafür liefert, solch ein massives Programm umsetzen zu können. Die Märkte haben diesbezüglich natürlich Zweifel“, sagte Kraemer. „Die haben wir auch.“

S&P hatte die Kreditwürdigkeit Griechenlands in der vergangenen Woche um drei Stufen auf Ramschstatus gesenkt. Die Aufregung darüber sei weniger S&P als der Nervosität der Märkte geschuldet, sagte Kraemer. Diese seien „schon seit Monaten wesentlich pessimistischer als wir“ und gingen „mit einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit von einer Umschuldung aus“. S&P tue das nicht. In der Vergangenheit habe ein „Ramsch“-Status mit der Note „BB+“ eine Ausfall-Wahrscheinlichkeit von 14 Prozent innerhalb von zehn Jahren bedeutet, erläuterte Krämer.
Dateianhänge
Portugal 10-jährige 05-05-2010.jpg
Portugal 10-jährige 05-05-2010.jpg (24.59 KiB) 46975 mal betrachtet
Zuletzt geändert von martinsgarten am 10.05.2010 18:12, insgesamt 1-mal geändert.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

So siehts aus mit den Schulden.
Noch Hoffnung ?


New York Times

Zusammenfassung der Forderungen der Deutschen in USD und Mrd.

Spanien: 238
Griechenland: 45
Protugal: 47
Irland: 184
Italien: 190
Gesamt: 704
Dateianhänge
Schuldenverpflechtung.jpg
Schuldenverpflechtung.jpg (121.67 KiB) 46953 mal betrachtet
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

vor dem Hintergrund, das Staaten nicht bei der GL-Hilfe dabei sind.
Es soll ja so sein, dass Staaten die sich am Kapitalmarkt nicht zu 5%* refinanzieren können GL nicht helfen müssen.
Dafür sollen dann andere Staaten einspringen.
Portugal ist dann schon einmal raus und Spanien steht wohl schon auf der Warteliste
*5 % ist der Zinssatz den GL für die Hilfe der Euroländer und des IFW zu zahlen hat


06.05.2010 07:18

Brüderle legt Konzept für Insolvenzverfahren im Euroraum vor - RP

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) hat ein Konzept für ein geordnetes Insolvenzverfahren in der Eurozone präsentiert. Wie die "Rheinischen Post" (RP - Donnerstagausgabe) berichtet, ist in dem Vorschlagspapier unter anderem ein vorübergehendes Schuldenmoratorium für insolvente Euro-Staaten vorgesehen.
"Zeitgleich mit der Einstellung der Schuldenbedienung würde ein vorübergehendes Schuldenmoratorium einsetzen",
heißt es in dem Papier, das der Zeitung vorliegt.

Mit dem Moratorium würde Zeit geschaffen, um eine "nachhaltige Umschuldung" der Pleitestaaten vorzubereiten, das Klagerecht der Gläubiger vorübergehend auszusetzen und den weiteren Kapitalabfluss zu verhindern, so Brüderle.
"Der geordnete Restrukturierungsprozess müsste von einer unabhängigen Institution explizit angestoßen werden", heißt es laut RP in dem Papier. Dies könnten EU-Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) oder eine andere Einrichtung sein.
Zugleich solle ein "unabhängiges, europäisches Streitschlichtungsgremium" eingerichtet werden.
Er solle das Insolvenzverfahren verwalten und das Aussetzen von Klagen und Zwangsvollstreckungen anordnen.
Vorbild sei ein ähnliches Verfahren des Internationalen Währungsfonds (IWF), so Brüderle.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Südschiene kann GR-Hilfe aussetzen
06. 05 2010

Die Euro-Staaten haben in ihrem Hilfspaket für Griechenland weitreichendere Entlastungen für finanzschwache Mitgliedsländer beschlossen als bisher angenommen. Schwache Euro-Staaten können Kredite an Griechenland aussetzen. Deutschland droht dadurch weitere Milliarden-Belastung.

Die Euro-Staaten haben in ihrem Hilfspaket für Griechenland weitreichendere Entlastungen für finanzschwache Mitgliedsländer beschlossen als bisher angenommen.
Nach einem Bericht der BILD-Zeitung (Donnerstagausgabe) ist es schwachen Euro-Staaten in den nächsten Jahren möglich, ihre Kreditzahlungen an Griechenland vorübergehend auszusetzen.
Das geht aus einer Tischvorlage des Bundesfinanzministeriums für den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor. Darin heisst es: “Sollte ein Kreditgeber höhere Refinanzierungskosten haben als der Zins des Kreditnehmers im Rahmen des Darlehensvertrags, kann er beantragen, an der Auszahlung der nächsten Tranche nicht teilzunehmen.“
Sollten finanzschwache Länder diese Möglichkeit in Anspruch nehmen, kommen nach Auffassung des SPD-Bundestagsabgeordneten und Haushaltspolitikers Carsten Schneider auf Deutschland weitere Milliardenlasten zu. Der BILD-Zeitung sagte Schneider: “Das bedeutet, dass Deutschland Griechenland womöglich noch mehr Milliarden-Kredite zur Verfügung stellen muss.“
Schneider forderte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) auf, den Vertrag über die Griechenlandhilfen nachzuverhandeln. “Die Bundesregierung versucht das Parlament hier erneut hinters Licht zu führen. Ich fordere den Finanzminister zu Nachverhandlungen auf“, sagte Schneider der Zeitung.

Die "Haftungsunion" hat sogar noch weitreichendere Maßnahmen beschlossen:
Danach sollen die anderen Staaten entweder dem betroffenen Land die Zusatzkosten erstatten oder das Land muss sich an der jeweiligen vierteljährlichen Kredittranche nicht beteiligen.
Das berichet die Financial Times Deutschland am Donnerstag.
Das würde zunächst Portugal betreffen, für dessen Anleihen die Zinsforderungen in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen sind. Deutschlands Anteil würde dann steigen. Ohnehin haben die Staaten vereinbart, dass die Kreditsumme und die Laufzeit der Kredite verlängert werden können, wenn alle Euroländer dafür sind.
"Wir bekommen die Wahrheit nur scheibchenweise präsentiert. Das ist eine enorme Belastung für das Gesetzgebungsverfahren. Die Vereinbarung birgt unkalkulierbare Risiken für Deutschland", sagte der SPD-Haushaltspolitiker Carsten Schneider.

http://www.mmnews.de/wirtschaft/5487-su ... -aussetzen
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

06.05.2010 17:30
EZB gibt kein Signal für Kauf von Staatsanleihen - Unsicherheit hoch

LISSABON (dpa-AFX) - Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag versucht, die Märkte zu beruhigen und keinen Kauf von Staatsanleihen signalisiert.
Zudem begründete EZB Präsident Jean-Claude Trichet am Donnerstag in Frankfurt die Sonderbehandlung für griechische Staatsanleihen mit dem beschlossenen Rettungspaket.
Der Leitzins wird laut Volkswirten noch geraume Zeit auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent bleiben.
"Die Option eines Kaufs von Staatsanleihen wurde nicht diskutiert", sagte Trichet.
An den Märkten hatte es zuvor Gerüchte gegeben, dass es zu einem Kauf von griechischen oder portugiesischen Staatsanleihen kommen könnte.
Bei Ökonomen bleibt ein solcher Schritt generell aber weiterhin möglich.

ZINSNIVEAU 'ANGEMESSEN'

"Das Zinsniveau im Euroraum ist nach wie vor angemessen", sagte Trichet. Der Inflationsdruck sei mittelfristig unter Kontrolle.
Die Wirtschaftserholung habe sich fortgesetzt.
"Die Eurozone dürfte mit einem moderatem Tempo im Jahr 2010 wachsen." Die Risiken sowohl für das Wachstum als auch für die Preisentwicklung seien weitgehend ausgeglichen, bekräftigte Trichet frühere Aussagen.
Er sprach jedoch von einer "hohen Unsicherheit" hinsichtlich des wirtschaftlichen Umfeldes.
Auf der vergangenen Sitzung hatte er nur von Unsicherheit gesprochen. Zuvor hatte die EZB den Leitzins unverändert auf dem Rekordtief von 1,0 Prozent belassen.
Auf diesem Niveau liegt der Zins nunmehr seit einem Jahr.

Eine Leitzinswende bei der EZB ist nach Einschätzung von DekaBank-Experte Karsten Junius bis auf weiteres kein Thema.
Bei der generellen Einschätzung der Währungshüter zu Konjunktur und Inflation sei nicht viel neues zu hören gewesen.
Die EZB will aus Sicht der NordLB die Märkte beschwichtigen.
"Die Risiken werden jedoch hoch bleiben, weshalb die Zinswende weiter in die Ferne gerutscht ist", heißt es in einer Studie des Bankhauses.
In der näheren Zukunft sei weder konjunktur- noch inflationsseitig eine Zinserhöhung angezeigt.
Angesichts der aktuellen Griechenland-Krise bestehe 2010 kein Raum und keine Notwendigkeit für die Einleitung der Zinswende.

SONDERBEHANDLUNG GRIECHENLANDS

Trichet hat zudem die beispiellose Sonderbehandlung des hoch verschuldeten Griechenland verteidigt.
"Wir kennen das griechische Sparpaket sehr gut und wir halten es für angemessen.
Dieser Beurteilung bleiben wir mit unserer Entscheidung treu", sagte Trichet.
Zudem habe die Notenbank auch den Euro-Ländern empfohlen, ihr 80 Milliarden Euro schweres Hilfspaket für Athen auf den Weg zu bringen.
Ein Kreditausfall Griechenlands ist laut Trichet kein Thema.
Der EZB-Rat sei auf der Seite Griechenlands.

Ein Übergreifen der Krise in Griechenland auf Portugal erwartet Trichet nicht.
"Griechenland und Portugal sind nicht im selben Boot."
Man müsse sich hier nur die Zahlen anschauen.
Auch Spanien sei nicht Griechenland.
Die Risikoaufschläge der beiden Ländern waren zuletzt ebenfalls deutlich gestiegen.
Eine nachhaltige Beruhigung der Märkte gelang Trichet nicht.
Der Eurokurs notierte zuletzt mit 1,2724 Dollar weiter in der Nähe seines Tagestiefs von 1,2692 Dollar.


06.05.2010 18:06

DEVISEN/Trichet beschleunigt Talfahrt des Euro

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Euro hat seine Talfahrt zum Dollar bis zum frühen Donnerstagabend fortgesetzt.
Im Tagestief notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,2688 USD und damit so niedrig wie seit dem 11. März 2009 nicht mehr.
Grund für die anhaltenden Wechselkursverluste war Beobachtern zufolge der Auftritt von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet während der Pressekonferenz im Anschluss an die Zinsentscheidung der Notenbank.

"Der EZB-Präsident hat zu wenig geliefert, um das Vertrauen der Märkte in die Fähigkeit der Geldpolitik und der Politik wiederherzustellen, die Krise handhaben zu können", sagte Stefan Kolek, Kreditanalyst beim UniCredit. Die Spreads der Staatsanleihen Portugals, Spaniens und Griechenlands zogen während der Einlassungen des Franzosen teils deutlich an.
Binnen einer Stunde stieg der Risikoaufschlag zehnjähriger portugiesischer Schuldtitel gegenüber vergleichbaren Bundesanleihen um 9,9% auf 368,6 Bp. Bei spanischen Bonds erhöhte sich der Spread um 6,9% auf 150 Bp, bei griechischen Staatsanleihen um 1,7% auf 820,1 Bp.
Die nächste wirkliche charttechnische Unterstützung des Euro zum Dollar liegt nunmehr im Bereich von 1,25 USD.
"Derzeit wird aber auch schon auf Stände von 1,22 bis 1,23 USD innerhalb der kommenden vier Wochen gewettet", merkte ein Devisenhändler an.

Unterdessen stieg der Schweizer Franken mit einem Stand von 1,4046 CHF auf ein Allzeithoch zur Gemeinschaftswährung.
Bereits gegen 11.30 Uhr war der Euro nach einer wochenlangen Hängepartie auch zur schweizerischen Landeswährung kräftig unter Druck geraten.
Nach Aussage von Händlern stellte die Schweizer Nationalbank (SNB) zu diesem Zeitpunkt ihre Stützungskäufe von Euro gegen Franken, welche den Euro seit Anfang April über 1,4290 CHF stabilisierten, ein.
Die SNB wollte sich zu der jüngsten Bewegung am Devisenmarkt nicht äußern.
Die Notenbank kommentiere Spekulationen über ihre Aktivität am Devisenmarkt generell nicht, sagte ein SNB-Sprecher.
Marktbeobachter gingen davon aus, dass die SNB ihre Interventionen auf dem bisherigen Niveau aufgegeben und eine niedrigere Verteidigungslinie aufgebaut hat.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Benutzeravatar
martinsgarten
Trader-insider Supermember
Beiträge: 3673
Registriert: 12.02.2009 11:28
Wohnort: 18442 Negast bei Stralsund

Beitrag von martinsgarten »

Die Zinsen der Toteskandidaten fallen.
Jetzt werden die "Spekulanten" sich erst einmal mit diesen Anleihen vollsaugen. Ich denke es werden aus die CDS Preise von GL, Portugal und Spanien fallen.
Da hat der Euroraum erst einmal Ruhe.

Wie wär es jetzt mit GB ? :lol:
Dran sind die schon lange.

Der WK III findet im Finanzsystem statt.
Da kann es aber keinen Gewinner geben.
Das ist alles nur eine Verschiebung auf der Zeitachse
.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
Antworten