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Gold und E-D Experte
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Eine perfekte Inszenierung



von Ronald Gehrt



Manchmal langt es nicht einmal mehr zum Kopfschütteln. Manchmal sitzt man einfach nur da und lacht. Ich sorgte in meiner unmittelbaren Umgebung für leichte Verwirrung, als ich am Mittwoch um 13:30 ein wenig hysterisch zu lachen begann. Und kaum hatte ich mir die letzten Tränen des Glücks aus den Augenwinkeln gewischt, ging es um 14:45 Uhr schon wieder los. Und erst um 15:30 .... ach, was für ein historischer Tag war das!



Wissen Sie, das war nämlich der Tag, an dem ich verstanden habe, dass alle Vollidioten sind ... nur nicht die US-Regierung. Sie weiß genau Bescheid, als einzige auf dem Planeten. Gut, schön, zählen wir mal Finanzminister Paulson nicht mit zu den Schlauen, denn der hatte ja eingeräumt, dass das Wachstum der USA momentan unter Druck stehe. Die US-Notenbank ebenso, aber was weiß die schon!



Perfektes inflationsfreies Wachstum im 3. Quartal



Nichts. Genauso wenig wie ich. Ich für meinen Teil habe eine um die andere lausige Konjunkturzahl in der Zeit von Juli bis September minutiös aufgeführt, Ihnen Grafiken mit klar nach unten weisenden neuen Arbeitsstellen, Einkaufs- und Verbrauchervertrauensindizes, Immobiliendaten, Einzelhandelsumsätzen gezeigt. Die waren also alle verkehrt. Was da die zahllosen Menschen für Blödsinn gemessen haben müssen. Auch die Unternehmen sind Trottel. Die per saldo nahezu flachgefallenen Gewinnsteigerungen im 3. Quartal können nämlich gar nicht sein. Da muss man halt in der Kasse nochmal genau schauen, dammich! Und wir lernen auch: Senkrecht steigende Ölpreise und einbrechender Dollar sind scheinbar eine klasse Wachstums-Stimulanz.



Jaja, die Welt ist dämlich. Sogar die Analysten, die mit einem für diese Rahmenbedingungen irrwitzigen Anstieg des US-Bruttoinlandsprodukts von +3,1 bis +3,3% gerechnet hatten, haben keine Ahnung. Nein, die US-Regierung weiß alleine Bescheid. So, wie sie im 1. Quartal Bescheid wusste, als die erste Schätzung +3,5% lautete und am Ende waren es +0,6%. Die Statistiker der US-Regierung, bewundert in ihrer Unfehlbarkeit, wussten am Mittwoch der staunenden Welt zu berichten, dass:



Das US-Bruttoinlandsprodukt im 3. Quartal um perfekte +3,9% gestiegen ist, die Arbeitskosten entgegen der dummen vorher bekannten Daten mit winzigen +0,8% inflationsfrei niedrig waren (ein Neun-Jahres-Tief) und der Verbraucherpreisindex für das 3. Quartal mit perfekten +1,8% in der Kernrate sauber innerhalb der Zielzone der US-Notenbank lag.



Diese Daten waren nicht einfach nur gut. Sie zeigen die perfekte Konjunktur. Top-Wachstum ohne jede Inflation, alles ab-so-lut Weltklasse. Sieh an.



Wer wollte zweifeln!!



Nun hatte ich ja bereits avisiert, dass die Regierung perfekte Daten erzeugen würde, wie sie es immer tut. Korrigieren kann man das dann ja – siehe 1. Quartal, siehe Arbeitsmarktdaten etc. – immer noch, wenn es besser in die Marktlage passt. Aber ich hatte mich gefragt:



Würden solche wunderbaren Traumtänzereien nicht die Erwatung sinkender Zinsen am Abend dämpfen und so die Börsen verunsichern, was ja nun nicht sein darf? Aber nein. Es tickte zwar kurz nach unten, aber dann fiel den Akteuren ja ein: Hey, das ist doch alles schon uraltes Zeug. Von früher. Der September, das ist ja schon mindestens ... , ach, das kann man ja gar nicht mehr zählen, so lange ist das her. Und:



Wir lernen, dass der „Credit Crunch“ ebenso wie die Immobilienkrise scheinbar sehr stimulierend für die US-Konjunktur sind. Immerhin ist das Wachstum gegenüber Vorquartal weiter gestiegen.



Natürlich beschlichen mich Zweifel, ganz leise kam ein Teufelchen und sagte: Und was, wenn die 99,9% der unabhängig ermittelten Daten, Gewinne etc. wahr wären? Aber nein, sagte dann das Engelchen auf der anderen Seite: Dann müsste doch diese Statistik einfach eine Lüge sein, wie sie dreister nicht sein könnte. Und das von offizieller Seite der US-Regierung. Jedermann weiß doch: Wenn jemand lügt, dann immer die anderen. Die irakischen Zivilisten, die jeder mit vier Atombomben unter dem Kopfkissen schlafen, werden es Ihnen bestätigen.



Chicagoer Einkaufsmanager-Index: Das Zins-Alibi



Nun kam dann um 14:45 Uhr ja der Einkaufsmanager-Index der Region Chicago für Oktober. Der zeigte zwar das Bild, was wir bei anderen Konjunkturdaten ebenfalls seit Monaten sehen, aber wir wissen ja, wem wir zu trauen haben. Punktum.



Diese bestimmt völlig falschen, von böswilligen Bären beeinflussten Daten zeigten an, dass die Wirtschaft in der Region Chicago im Oktober nicht brav perfekt wuchs, sondern schrumpfte.



So lag der Oktober-Wert des Index bei 49,7 (50 bedeutet unveränderte Lage). Im September waren es noch 54,2 gewesen, die Prognose hatte um 53 gelegen.



Angenommen, jemand würde diesen Daten glauben, obwohl sie eben nicht von der Bush-Administration stammen, ei, das wäre zwar einerseits ein bisschen unschön, wegen Rezession und so, andererseits wie perfekt inszeniert (wenn es so wäre, aber das ist alles Zufall). Denn das bedeutet ja, das die Notenbank doch Grund zum Senken der Zinsen hat, um hier möglichen ersten Anzeichen leichter Wachstumsschwäche sofort vorzubeugen (hahahaaa, Sie verstehen, warum ich so fröhlich bin).



US-Öllagerbestände: Im Zeichen des Rosts



Ein ganz kleines bisschen unpassend waren da die wöchentlichen US-Öllagerbestände um 15:30 Uhr. Aber wenngleich die Alarmstufe rot zeigten:



Wir haben ja jetzt voller Demut gelernt, dass ein Anstieg der Ölpreise für die USA zum einen Null Wirkung auf das Wachstum hat und zugleich in keiner Weise irgendwie Inflationstreibend ist. Also, mal ehrlich: was soll’s?



Die Rohölbestände fielen schon wieder, diesmal um –3,9 Millionen Barrel (Erwartung +0,4 Millionen). Gut waren die Heizölvorräte mit +1,3 Millionen Barrel (Erwartung –0,2 Mio) und die Benzinvorräte mit +0,8 Millionen Barrel (Erwartung –1,0 Mio).



Das eigentlich Fatale war aber erneut die Raffinerie-Kapazität. Sie rostete sich erneut auf neue Tiefs: -0,9% auf 86,2% (normal wären 93-94%). Und das, obwohl auch in 2007 kein Hurrikan für Verwüstungen gesorgt hatte!



Die Ölpreise reagierten, nachdem sie am Dienstag noch deutlich zurückgesetzt hatten, mit einem fulminanten Anstieg über die bisherigen Hochs. Für US-Öl WTI ging es am Donnerstag bis auf in der Spitze 96 Dollar, für Nordsee-Öl Brent auf über 91 Dollar nach oben.



Sie können sich vorstellen, wie bullish ich nun, mit diesen neuen Erkenntnissen versorgt, in den Abend ging und voller Vorfreude die in Umfang und Timing genau richtige Zinssenkung der US-Notenbank erwartete ... und natürlich die Reaktion der Aktienmärkte die wissen würden, was zu tun ist: Nach dieser langen Phase fallender Kurse (schließlich notierte der Dow Jones zuvor 2% unter seinen Allzeithochs!) endlich mal wieder ein bisschen bullish sein ...



Sieh an. Kaum hatte ich das Statement zur Zinsentscheidung gelesen, welche wie allgemein erwartet eine Senkung von Fed Funds Rate und Diskontsatz um je 0,25% beinhaltete, gewann ich den Eindruck, dass die Regierungsdaten zum Bruttoinlandsprodukt, so wie sie veröffentlicht wurden, wie eine ideale Vorbereitung hierfür erschienen.



Denn wenngleich die Maßnahme als solche präzise das war, was die Börsen erwarteten, das Statement war es nicht. Ich übersetze wie üblich:



Das Notenbank-Statement



„Das Wachstum der Wirtschaft zeigte sich im dritten Quartal robust, während die Spannungen an den Finanzmärkten sich per saldo etwas verringert haben. Dennoch wird sich das Wachstumstempo in naher Zukunft voraussichtlich verringern, teilweise als Resultat der Korrektur am Immobilienmarkt. Die heutige Maßnahme soll, im Verein mit der Maßnahme aus dem September, helfen, einigen der negativen Effekte auf die Gesamtwirtschaft zuvorzukommen, die ansonsten aus den Verwerfungen der Finanzmärkte entstehen könnten, und moderates Wachstum fördern.



Die Werte der Kerninflation haben sich im Jahresverlauf moderat verbessert, aber die jüngsten Anstiege in Energie- und Rohstoffpreisen können, neben anderen Faktoren, erneuten Inflationsdruck hervorrufen. Daher ist das Komitee der Auffassung, dass einige Inflationsrisiken bestehen und wird fortfahren, die Entwicklung der Inflation genau zu beobachten.



Das Komitee ist der Ansicht, dass die Inflationsrisiken einerseits und die Abwärtsrisiken für das Wachstum andererseits nach dieser Maßnahme (sprich der Zinssenkung) im groben in einem Gleichgewicht sind. Das Komitee wird auch weiterhin die Effekte der Entwicklung an den Finanzmärkten ebenso wie anderer Einflüsse auf die wirtschaftlichen Perspektiven überwachen und die erforderlichen Maßnahmen treffen, um Preisstabilität und stabiles Wirtschaftswachstum sicher zu stellen.“



Ungewöhnlich deutliche Aussagen



Diese Presserklärung enthielt ziemlich klare Aussagen dahingehend, wie die Notenbank die Lage sieht. Entscheidend waren letztlich drei Aspekte:



- Die Fed konstatiert, dass die Konjunktur momentan klar auf absteigendem Ast ist.- Sie erklärt, dass nun die Risiken Inflation und Wachstumsschwäche im Gleichgewicht sind und



- Dadurch, dass bei der Abstimmung ein Mitglied des Komitees sogar gegen diese Zinssenkung war, zeigt sie symbolisch, dass selbst diese Senkung eine „knappe Sache“ war.



Daraus ist abzuleiten: Eine Zinssenkungs-Serie wird es voraussichtlich nicht geben, es ist zumindest für die nächste Sitzung im Dezember mit keiner Maßnahme zu rechnen. Die Fed ist also letztlich de facto wieder in eine neutrale Haltung zurückgekehrt. Ich finde, da passten die Bruttoinlandsprodukt-Daten am Nachmittag als Beruhigungspille ideal ins Bild.



Aber wenn man sich das Statement in seiner Gesamtheit durch den Kopf gehen lässt, ist da durchaus ein wenig Sprengstoff enthalten. Überlegen wir mal:



Deutlich höhere Inflationsrisiken



Vorher wogen die Wachstumssorgen schwerer als die Inflationsrisiken, daher die Zinssenkungen. Die Waagschale „Wachstum“ war also schwerer.



Die Fed sagt nun aber, das Wachstum werde sich kurzfristig klar verringern. Das heißt: Eigentlich müsste die Waagschale Wachstumssorgen doch noch schwerer werden. Woraus abzuleiten ist:



Wenn die Waagschalen nun im Gleichgewicht stehen sollen, muss die Waagschale der Inflation deutlich schwerer geworden sein. D.h. die Fed sieht solch drastische Inflationsrisiken, dass sie trotz nun erwartet schwächerem Wachstum vorerst keine Zinssenkungen plant.



Das ist ein Ding!



Ich pflege ja immer despektierlich zu schreiben, dass nach diesen Notenbankentscheidungen viel getradet, aber wenig nachgedacht wird. Wer mit Millionen in Futures zu zocken pflegt, hat an solchen Abenden zu viel zu tun, um sich durch den Kopf gehen zu lassen, was wirklich Sache ist.



Dementsprechend war die Aufwärtsbewegung der US-Börsen am Mittwochabend nach erster abwärts gerichteter Reaktion meiner Ansicht nach „auf Abruf“. Der folgende Börsentag sollte bestätigen, dass diese Fed-Entscheidung keineswegs so erfreulich war, wie die Kursveränderungen bei Dow Jones & Co. zunächst suggeriert hatten.



Hier nun endet die Perfektion. Das Geschehen entgleitet den Regisseuren offenbar. Der Donnerstag war der Tag des „Verdauens“ und der Neuorientierung. So manch einer mag sich an seinen zehn Fingern die momentan geltenden Argumente für Aktienkäufe durchgezählt und festgestellt haben, dass er vergebens auf „eins“ gewartet hat. Praktisch, da bleiben die Hände frei.



Das letzte Bullen-Argument dahin



Oft genug eines besseren belehrt hatte ich ja nur ganz leise zuletzt gefragt: Was, wenn das letzte Kaufargument, sprich die Zinssenkung, über die Bühne wäre? Und jetzt ist es ja noch ein weniger unangenehmer. Denn die eisern fröhlichen Naturen wollten dann ja auf Mitte Dezember verweisen, somit auf die nächste US-Notenbanksitzung und die nächste Zinssenkung.



Die aber fällt offenbar aus. Mit all den negativen Rahmenbedingungen und bar des ohnehin ja dürftigen Hausse-Arguments „Zinssenkung“ stehen also jetzt nahezu erreichte Allzeithochs in USA und Europa einer Summe von Null guten Gründen gegenüber, jetzt in Aktien einzusteigen. Und so lief der Tag gestern dann auch ab:



Dieser III. Akt begann mit noch einigermaßen fröhlichen Asien-Börsen und leichten Abschlägen in Europa – damit aber wurde ja bereits die Steilvorlage in Form der Schlusskurs-Rallye in den USA am Abend zuvor nicht aufgenommen. Und dann kam eine kleine Verkaufswelle nach der anderen.



Trübe Nachrichtenlage



Und die Verkäufe derer, denen nun die Perspektiven ausgegangen sind, wurden durch ziemlich trübe Nachrichten noch befördert:



- Unerfreulich ausgefallene Quartalsbilanz beim Dow Jones-Schwergewicht Exxon Mobil (ausgerechnet bei einem Ölunternehmen) und unerfreuliche Einschätzungen zur US-Großbank Citigroup.



- Persönliche Einnahmen und Ausgaben der US-Bürger im September ohne positive Überraschungen: Einnahmen +0,4% (Erwartung +0,4%), Ausgaben +0,3% (Erwartung +0,4 bis +0,5%).



- PCI-Deflator für September +0,2% (Erwartung +0,1% bis +0,2%).



- ISM-Index (Nationaler Einkaufsmanager-Index) für Oktober 50,9 (September 52,0, Prognose 51,5 bis 52,0). Der vierte Monat fallender Werte in Folge. Dabei gingen Auftragseingänge und Produktion zurück, gestiegen war nur mal wieder der inflationsindizierende Index der bezahlten Preise (von 59 auf jetzt 63).



Index-Charts: Ähnliches Bild wie vor 14 Tagen



Die darauf folgenden Kursabschläge an den Aktienmärkten erinnerten sehr an den Freitag von zwei Wochen. Dem Dow Jones gelang mit fast punktgleichem Verlust die selbe rote Kerze auf fast gleichem Niveau. Dabei hat sich der gestrige Anstieg über den 20 Tage-Durchschnitt als Falle erwiesen. Und das fast vollzogene Kaufsignal im MACD wurde nun durch die gestrigen Abschläge verhindert. Ziel ist nun erneut die Auffangzone 13.400/13.500. Mit der nun auch noch geschwundenen psychologischen Bullen-Stütze Zinssenkungen ist jetzt das Risiko natürlich höher, dass diese Zone schnell gebrochen würde.



Im Nasdaq 100 gab es auch einen „false break“. Zuerst nach wochenlangem Anklopfen der Ausbruch über den langfristigen Aufwärtstrendkanal bei 2.220. Dass die Kurse sofort am Folgetag wieder in den Kanal gezerrt werden, ist nicht gerade positiv. Aber ein wirklich bearishes Signal käme erst auf, wenn der Index seinen 20 Tage-Durchschnitt, vor zwei Wochen noch verteidigt, auf Schlusskursbasis unterschreiten würde.



Im Dax fällt nun natürlich zweierlei ins Auge: Durch das ganze Hin und her der letzten Monate ist das Gespinst der Widerstände ebenso dicht geworden wie das der Unterstützungen. Aber interessanter:



Sollte der Dax unter 7.750 schließen wäre ein kleines Doppeltop vollendet. Das hätte dann, so es denn dazu kommt, ein rechnerisches Kurspotenzial bis 7.450 – und würde dann natürlich so in eine Zone führen, in der schnell ein großes Doppeltop vollendet würde (unter 7.190).



Aber das ist noch Zukunftsmusik. Dazu müsste erst mal der August-Trendkanal bei 7.800 und die Unterstützung knapp darunter im Bereich 7.740 zu 7.760 fallen. Bemerken muss man aber noch eines:



Der Knochenfinger zeigt auf die Industriewerte



Auch gestern wurde in diesem tragödienhaft wirkenden dritten Akt das verhauen, was immer verhauen wird: Die Verlierer waren die Finanzwerte. Dass die Erwartung der US-Notenbank, namentlich deutlich rückläufiges Wachstum und höhere Inflationsrisiken, im Verein mit dem erwartet rückläufigen Wachstumstempo auch in diesen Branchen nicht zu einer fröhlichen Rallye bei VW auf 200 Euro passt, oder die durch die Unruhen an den Börsen befeuerten Gewinne der Deutschen Börse nun nicht weiterhin so hoch liegen werden, um die Aktie auf Allzeithochs zu pushen, ist offenbar noch nicht so recht angekommen. Gleiches gilt für das Verhalten gegenüber Technologie-Lieblingen wie Google und Apple. Was gerade Mode ist, wird weiter gekauft ... und die Bewertungen steigen, steigen, steigen.



Der Halloween-Knochenfinger zeigt auf diese Bereiche als nächste Kandidaten für fallende Kurse. Ich bin gespannt, „wann“ sich diese Erkenntnis durchsetzt. Denn „ob“ ist in meinen Augen nicht die richtige Frage.



Quelle: The Daily Observer
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Bär - kurzfristig, Bulle - langfristig! Die Meinung von Marc Farber: " Gold ist momentan überkauft. Es ist in diesem Jahr mehr angestiegen als die US-Börse. Jetzt würde ich also kein Gold kaufen". Er prophezeit aber, dass der Preis in den nächsten Jahren auf über 3000$ je Unze steigen wird!!!
Naschdax

Anlage in Edelmetall

Beitrag von Naschdax »

Ich möchte einige Werte aus den Aktien nehmen und einfach ohne Spekulation langfristig anlegen.
Mir fällt dabei Edelmetall ein.
Ist es ratsam Gold oder Silber zu kaufen, jetzt zu kaufen? (wie gesagt nur Anlage)
Reell oder nur physisch.
Reel, denke ich an Barren, keine Münzen oder ? (Tresor wäre vorhanden)

Wer kennt sich damit einigermaßen aus?

Grüße
Naschdax
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Beitrag von ist gegangen worden »

kaalex hat geschrieben:Bär - kurzfristig, Bulle - langfristig! Die Meinung von Marc Farber: " Gold ist momentan überkauft. Es ist in diesem Jahr mehr angestiegen als die US-Börse. Jetzt würde ich also kein Gold kaufen". Er prophezeit aber, dass der Preis in den nächsten Jahren auf über 3000$ je Unze steigen wird!!!

Bin an Faber Artikel immer interessiert.
Kannst Du mir den Link bitte enstellen.

Jörg
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

hallo
habe ich aus dem golseiten.de-forum rüberkopiert- da ist auch nur dieser satz angeführt.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Die Geldschwemme beginnt sich zu rächen
Lügen haben kurze Beine. Das kriegen die Fed, die EZB und damit die Finanzwerte jetzt zu spüren.

Wie hat sich die Fed doch winden müssen, um ihren Zinsschritt zu begründen, just nachdem ein annualisierter realer Q3-BIP-Zuwachs von 3,9 Prozent vermeldet worden ist, nach 3,8 Prozent in Q2. Das kommt davon, wenn die US-Statistiker uns weismachen, dass die Nachfrage nach Haushaltseinrichtung um 11,9 Prozent, nach Bekleidung um 7,7 Prozent und selbst nach Wohnungsnutzung um 2,5 Prozent wächst, während der Wohnungsbau seit 2006 im freien Fall ist. Davon abgesehen, dass das jeder Intuition und Erfahrung widerspricht, fragt man sich, wo die Verbraucher ihre Küchen, Fernseher, Möbel und Klamotten noch unterbringen sollen.



Vom Weg abgekommen?Der Anstieg der Firmeninvestitionen um 7,9 Prozent ist mit Blick auf andere Indikatoren - Investitionsgüterumsatz, -produktion und -außenhandel - zumindest fragwürdig. Dass die Importkomponente des jüngsten Industrie-ISM auf ein Rezessionsniveau gefallen ist, spricht Bände. Nach den Konjunkturindikatoren in Westeuropa und Japan purzeln diese nun in weiten Teilen Osteuropas und Asiens.

Noch bemerkenswerter ist derweil, dass der BIP-Deflator im dritten Quartal annualisiert bloß um 0,7 Prozent zugelegt haben soll - oder um 2,3 Prozent zum Vorjahr. Da müssen die Firmen aber mächtig gelitten haben, denn die Lohnsumme ist annualisiert ja um 5,1 Prozent gestiegen, womit sie um 6,8 Prozent über dem Vorjahr lag. Verwegen insbesondere der unterstellte Anstieg des Konsumdeflators um annualisiert 1,7 Prozent, während der Importgüterdeflator um 8,4 Prozent zugenommen hat.


Stagflationsgespenst
Jedenfalls wäre es nicht verwunderlich, wenn die US-BIP-Statistik für das dritte Quartal 2007 in ein paar Jahren, nach unzähligen Revisionen, ein völlig anderes Bild zeichnet - eines mit viel niedrigerem Wachstum und höherer Inflation. Und dummerweise lässt sich die auch in der Euro-Zone nicht mehr verstecken, wo die Inflation trotz einer verhaltenen Lohnentwicklung, eines über große Strecken dürftigen BIP-Wachstums und einer beträchtlichen Währungsaufwertung seit 2000 im Jahresmittel immer über zwei Prozent lag - und die Risiken noch zunehmen.


Von der Zeit um die Euro-Einführung abgesehen, war die gefühlte Inflation seit Mitte der 80er-Jahre nie höher als derzeit. Und sofern dies die "Kaufkraft" des Geldes reflektiert, ist es gut zu verstehen, relative Bedeutungslosigkeit von Milch und Brot hin oder her. Denn ob Häuser, Rohstoffe, Kunst oder Aktien, die ungeheure Geldmengenexpansion hat ja alles teurer werden lassen. Selbst in Deutschland steigt der Baupreisindex, früher ein guter Frühindikator für die Verbraucherpreisinflation, um sieben Prozent. Die Verdopplung des Goldpreises sogar in Euro seit 1999 sagt alles. Wie die Fed hat es die EZB diesmal also schwer, den Finanzwerten, die irrwitzige 29 Prozent des Stoxx 600 ausmachen, rechtzeitig unter die Arme zu greifen. Allen Beteuerungen zum Trotz werden das am Ende zwar beide Zentralbanken tun - und zwar massiv. Aber Kreditabschreibungen in dreifacher Milliardenhöhe werden sie kaum mehr verhindern können. Denn selbst das wäre ja nur ein Bruchteil der Darlehen, die die Banken fahrlässigerweise gewährt, arrangiert und verpackt haben.
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Beitrag von kaalexs »

aus: Goldseiten, Veröffentlicht von Folker Hellmeyer am 01.11.2007 um 8:39 Uhr
"Uns allen war es klar, den Fed-Fund-Futures (die wissen immer vorher schon, was nachher passiert) in den USA sowieso: Eine Zinssenkung ist so sicher wie das Amen in der Kirche. So war es! Den Euro hat es im Vorfeld mächtig beflügelt … eigentlich wurde alles beflügelt, nur nicht die guten alten Staatsanleihen, die wollte keiner mehr so recht haben.
... Interessant war allerdings, dass das Statement der US-Geld-Sherrifs relativ eindeutig signalisiert, dass es - zumindest im November - erstmal keine weitere Zinssenkung geben wird, da die Inflations- und Wachstumsrisiken sich zur Zeit ausgleichen...."

Kommentar: Na, das ist jetzt aber negativ für den Goldpreis, keine Zinssenkungen mehr? Die Frage ist natürlich,ist das ein Lippenbekenntnis oder Politik des Abwarten und Teetrinkens durch die FED, weil die "benötigten" schlechten Nachrichten in den nächsten Monaten eh erwartet werden?)

"Das auf Quartalsbasis hochgerechnete US-BIP für das Q3 hat mit +3,9% die Erwartungen förmlich gesprengt, denn die lagen bei nur +3,1%...."

Kommentar: Bei diesen Wachstumswerten (+3,9%) noch weiter die Zinsen senken zu wollen, wäre sogar bei notorischen "FED-Befürwortern" nicht mehr erklärbar! Und doch wird die FED in den nächsten 6 Monaten weiter die Leitzinsen senken. Vielleicht weil die Wachstumszahlen selbst irgendwie merkwürdig sind? Bei 3,9% Wachstum von Wachstumsrisiken zu sprechen ist schon ein Widerspruch in sich:-)

Nur ein Beispiel aus den Sub-Daten:
"Ebenfalls seit zwei Quartalen deutlich im Aufwind der Staatsverbrauch: er steuerte +0,73% zu den 3,9% bei."

Wie jetzt, der US-Staat gibt noch mehr aus, macht noch mehr Schulden (zusätzlich zu den bestehenden gigantischen Schulden), und davon profitieren die Märkte, und das ist positiv? Ich glaube, sogar der gute alte Keynes würde sich im Grabe herumdrehen, wenn er hören würde, was in seinem Namen inzwischen alles verzapft wird! ( Für Interessierte: Keynesianismus= kurzfristiges "deficit spending"=Schuldenmachende Konjunkturpolitik des Staates, im Namen einer antizyklischen Nachfragepolitik, sprich Ausgleich der fehlenden Nachfrage durch die Privatwirtschaft, wobei man das Wort "kurzfristig" nicht über Gebühr überstrapazieren sollte)
Nur in USA, hat sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der Regierung, den Finanzinstitutionen und den Privatleuten bezüglich "deficit spending" etabliert, der statt antizyklisch, fast schon chronisch abläuft.

Also, obwohl in den Ausführungen oben, versucht wurde, soviel Tatsachen wie möglich, und so wenig "eigene Meinung" wie möglich reinzubringen, wünsche ich mir fast, das man sich diesbezüglich irrt, oder alles zu pessimistisch sieht oder einige Werte falsch interpretiert.
Aber weiss Gott, es fällt schon einem schwer, sich vom Gegenteil zu überzeugen.!
Deswegen sind auch alle objektiven Einwände willkommen, die zur "Klärung des Tatbestands" behilflich sind.
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Beitrag von kaalexs »

Hedgefonds-Milliardär warnt vor US-Crash
Der schwerreiche 65-jährige Investmentguru Jim Rogers sieht im Dollar als Leitwährung keine Zukunft mehr. Einen Schuldigen für die Dollarschwäche hat er auch schon ausgemacht: den US-Notenbankchef Ben Bernanke. Es kommt noch besser: Eine Empfehlung für Anleger hat er auch gleich parat.

Milliardär Jim Rogers warnt vor einem Blutbad bei den BankenWer künftig an den Finanzmärkten Geld verdienen will, sollte Amerika meiden, und stattdessen in China investieren. Diesen Ratschlag erteilte nicht etwa ein Mitglied der kommunistischen Partei seinen Genossen auf dem jüngsten Parteitag in Peking, sondern ein eingefleischter Kapitalist seinem renditehungrigen Publikum: Jim Rogers, Mitgründer des legendären Quantum-Hedgefonds, ist überzeugt, dass die Vereinigten Staaten wegen des gigantischen Schuldenberges in den kommenden Jahren eine schwere Zeit durchmachen werden. Dagegen stehe das Reich der Mitte erst am Anfang seines Entwicklungsprozesses. Das sagte der Amerikaner während eines Hedgefonds-Kongresses in London. Nach Ansicht des 65 Jahre alten Investmentgurus habe sich der US-Dollar längst in eine schwer beschädigte Leitwährung verwandelt. „Amerika schuldet der Welt 13 Billionen Dollar. Alle 15 Monate kommt eine weitere Billion dazu.“Weiterführende links
Aktienkurse fallen in Europa, USA und Asien Aktienmärkte retten sich ins Plus Anleger schicken US-Börsen auf Talfahrt Zinssenkung hilft nicht – Börsen schmieren ab US-Ölpreis steigt erstmals über 96 Dollar Euro nach US-Zinssenkung auf Rekordhoch US-Notenbank Fed senkt Leitzins um 25 Punkte Halloween – Schicksalstag für die Weltbörsen Euro vor Zinsentscheid in USA auf Rekordhoch Die US-Notenbank tagt – und die Börsen zittern Er könne sich deshalb überhaupt nicht vorstellen, warum irgendjemand sein Geld in eine Währung investieren wolle, die so sehr in ihrem Wert gemindert worden sei. Den Schuldigen lieferte Rogers gleich mit: US-Notenbankchef Ben Bernanke. Der begehe „schreckliche Fehler“, wenn er glaube, auf die jüngste Krise bei ungesicherten Hypotheken mit dem „Anwerfen der Notenpresse“ reagieren zu müssen, schimpfte der langjährige Wegbegleiter von George Soros. Die Federal Reserve hatte die Leitzinsen zuletzt in zwei Stufen um 0,75 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent gesenkt und damit an den Börsen Kursfeuerwerke ausgelöst.

Wall-Street-Banken droht ein Blutbad

Es sei ein Desaster, ansehen zu müssen, wie Bernanke versuche, seine „Freunde von der Wall Street“ wegen eines Kursverlustes von sechs Prozent mit Zinssenkungen „herauszuhauen,“ so Rogers: „Was will er machen, wenn der Markt eines Tages um 36 Prozent einbricht, wenn die Finanzmärkte eine richtige Krise erleben.“ Rogers hat nach eigenem Bekunden schon vor geraumer Zeit begonnen, die Aktien von Immobiliengesellschaften und Investmentbanken „leer“ zu verkaufen. So verdient der Absolvent der Eliteuniversitäten Yale und Oxford auch dann Geld, wenn die Kurse der Papiere nachgeben. Rogers gehen vor allem die hohen Gewinnbeteiligungen in der Finanzbranche gegen den Strich. „29-Jährige kassieren zweistellige Millionengehälter – und die halten das für völlig normal.“ Seiner Ansicht nach droht den Wall-Street-Banken wegen der geplatzten Blase mit ungesicherten Immobilienkrediten ein Blutbad. Kursverluste von 70 Prozent seien drin. Die jüngsten Quartalszahlen hätten gezeigt, wie schlecht es um die Bankbilanzen tatsächlich bestellt sei. Tatsächlich wisse niemand, was da noch auf die Anleger zukomme. Schlagworte
Börsen Dollar Euro Crash Ben Bernanke Jim Rogers Quantum Rogers, der dank seines Milliardenvermögens bereits mit 38 Jahren in Frührente gehen konnte, geht davon aus, dass es noch Jahre dauern werde, bis die Kursblasen auf den Aktien- und Immobilienmärkten verschwunden seien. Er habe diesen Segmenten deshalb den Rücken gekehrt und sich Rohstoffen und dem Fernen Osten zugewandt. „Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert Chinas“, sagte Rogers, der das bevölkerungsreichste Land der Welt während zweier ausgedehnter Touren in den Achtziger- und Neunzigerjahren kennengelernt hat. China werde zwar von Kommunisten regiert, beheimate aber auch viele der besten Kapitalisten. Von einem abrupten Ende des Aufschwungs will Rogers übrigens nichts wissen. „Rückschläge sind zwar zu erwarten, sie bieten zugleich aber die Chance, jetzt noch einzusteigen.“ Er selbst habe vor Kurzem sein Haus in Manhattan verkauft und sei nach Singapur umgezogen. Von dort könne er die Wirtschaft in China besser beobachten. Leider würden viele Menschen Chinas Aufschwung genauso unterschätzen wie den seit acht Jahren laufenden Bullenmarkt bei Rohstoffen. In der Vergangenheit seien die Kurse von „Commodities“ mindestens 15, im längsten Fall sogar 23 Jahre gestiegen. Sollte sich die Geschichte wiederholen, dürften Anleger bis 2014, vielleicht sogar bis 2022, auf steigende Rohstoffkurse hoffen. Von einer Blase wie bei Aktien und Immobilien könne aber keine Rede sein. „Die Bevölkerung wächst, die Nachfrage nach Rohstoffen steigt, das Angebot sinkt zugleich“, sagte Rogers: „Das ergibt einen Bullenmarkt.“
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Hallo blindfisch

Ich antworte in Fett markiert und gehe Punkt für Punkt ein:



ich sehe das ähnlich, wie du, habe aber noch mal ein paar fragen zur konkretisierung: du gehst in 2008 von einem stärkeren dollar gegenüber einem schwächeren rest der welt, richtig?
Ja,und zwar wegen den Präsidentschaftswahlen,aber erst in der zweiten jahreshälfte.Mag sein das es schon ab März dreht,soweit kann ich es aber jetzt noch nicht einschätzen
falls das so ist, dann solte das einher gehen mti höheren zinsen auf us-seite und einem sich verschiebenden handsl-/leistungsbilanzdefizit.
dem kann ich so folgen bzw. stimme ich zu, habe aber noch im hinterkopf, daß es evtl. zu einem kleineren upmove der commodities kommen könnte, bevor dann das große heulen beginnt.
das ganze sollte sich bis ende 2007 ereignen bzw. von den entsprechenden stellen veranlaßt werden.
ganz wichtig für dieses szenario ist ein erheblicher liqui-mangel, der einher geht mit einem durch weitere pleiten/probleme verursachten credit-crunch in der finanzwirtschaft.
Die USA stecken in bezgl. der Zinsen in der Zwickmühle.Natürlich kann es sein das es noch einen größeren UP-Move in den Commodities geben wird.Ich gehe aber davon aus,das die Zinsen nicht erhöht werden.Der USD kann nun auch steigen,ohne das die Zinsen erhöht werden weil die Commodities,m.e nach liquiditätsgetrieben,also per Hedhing bzw. über dem Future Markt hochspekuliert worden sind.Das habe ich schon öfter angemerkt.D.h das sie mögl. übergeschossen sind.Das würde viele auf dem falschen Fuß erwischen.Lege mal bei Netdania Euro/USD über dem Goldchart.Am Besten im Daily oder weekly.Du siehst dann was ich meine.Z.B 2005/2006 als sich Gold abkoppelte bzw. ein Eigenleben führte.Waorauf ich hinaus möchte ist,das,wenn es einen Einbruch im GDP geben wird,in Europa,Japan und den USA sollten die Inflationsdaten wegen fallender Nachfrage ebenso fallen weil weniger nachgefragt wird.Hohes Angebot-weniger nachfrage-Preise fallen!Mit fallendem GDP fällt die Nachfrage soweit solte das nachvollziehbar sein.
wichtige indizien sind neue berechnungs-/bilanzierugnsvorschriften ab 2008 und das fehlen flüssiger mittel, weil die liqui entweder gebunkert oder anderweitig benötigt wird.
ein 1. warnsignal war die begonnene technsiche korrektur, wohl mit ausgelöst durch erhöhte margin-sätze an der comex.
ein weitere nagel im sarg der commodity-hausse wäre das anheben der leitzinseen und zwar transatlantisch, also durch ami-land und ihre europäischen lakaien.
es sind einige der notwendigen zutaten für dieses explosive gericht latent vorhanden, fehlen nur noch die köche und das zusammenschmeißen der zutaten, dann brodelt´s.
was für mcih ein weiteres warnsignal sit, das ist das reintreiben der privaten käufer in den pm-markt, wohlgemerkt, ich sehe keine bubble - die erwarte ich erst in einigen jahren und dann richtig fett.
Ja,ich glaube auch das es auf Sicht von 1-3 Jahren ein erneuten Upmove geben wird.Die Hause ist noch nicht vorbei da mehr als genug Liquidität vorhanden ist.
Ich kann nur mutmaßen,das wegen der oben genannten Argumenten aktuell eben Rohstoffe und Indices korrigieren.A. weil die FEd als auch die EZB vorerst eine klare Absage zu weiter fallende Zinsen gemacht haben

aber das ganze schweinetreiben sieht mir zusehr danach aus, daß einige leute die private kundschaft in die pm´s rein treibt und sie dann an der spitze dieses hausse-schubes hängen läßt mit ihren teuer gekauften sicherheitspolstern.
die wenigsten können sich derzeit einen einen rückgang von 20 oder 30% bei gold/silber leisten, das können nur die aussitzen, die vor jahren rein sind und das aus überezugung.
Dazu möchte ich an der hohen Anzahl der short Kontrakte bseitens der Commercials hinweisen.Doch,das könten die sehr gut gebrauchen,ich glaube aber auch nicht das der Einbruch bzw. diese Korrektur so heftig ausfallen wird.
die anderen sehen bei einem verfall von 560 auf 450 euro einen verlust von 20% zzgl. gezahltem disagio und stehen in der versuchung mit bis zu 30% verlust zu liquidieren und den schaden zu begrenzen.
das sorgt für verbrannte finger und für ein konzentrieren der pm´s in festeren händen.
erst dann setzt der ultimative und finale schub ein, der das ganze auf jahrzehnte beenden wird.
Seit 2 Wochen haben Commercials Long Positionen erhöht.Ich glaube die haben damit den Preis getireben und diese Papiere an die verkauft,welche dachten nun geht es in einem Zug auf die 1000 USD.Damit haben sie aktuell gewinne erziehlt.Ich bin sehr gespannt auf den nächsten COT Report.Sie brauchen nämlich niedrigere Kurse um aus Ihrer hohen Anzahl an short Positionen heraus zu kommen.

soweit meine gedankenspiele.

wohlgemerkt, wir reden hier von physichen beständen, papier läuft schlimmer ab, weil hier viel geld gehebelt verzockt wird.

ist schon sehr gut zu sehen an den eratischen bewgungen, die über nacht laufen, wenn hier in euroland kein normaler investor/zocker handeln kann.
da wird teilweise über nacht viel kapital verbrannt bzw. gewinne werden nciht gemacht/realisiert, weil keiner rein oder raus kommt.

die sache wird auf jeden fall diffuser und weniger linear bzw. berechenbarer.

wie siehst du die chance, das noch ein fianler upmove kommt und wo würdest du die ziele setzen?

863 USD und 920 USD

bzw. wo setzt du derzeit haltelinien anch unten?
801USD/789 USD/768USD/746USd/732USD/719USD/703USD/688USD/


Also dort wo auch die Hindernisse nach oben verlaufen sind->damals Wiederstände nun supports


688 USD ist der langfristige AUT.
Zuletzt geändert von ist gegangen worden am 13.11.2007 14:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von ist gegangen worden »

Bezgl. gefühlter inflation,diese steigt und sie ist nicht nur gefühlt sondern real.
Der Clou sind doch die Art der daten,der FED liebstes Kind ist die Core inflation.
Das hat niemals mehr Sinn gemacht als aktuell denn die Core inflation klammert Lebensmittel und Energiepreise aus.
Das ist aber wovon wir alle abhängig sind,wir sind ja keine Eskimosbrauchen also Energie zum leben,kochen,heitzen,tanken, also steigt die gesamrate der Inflation tatsächlich massiv an[/b] die gefühlte Inlation ist nicht nur gefühlt denn wir müssen sie bezahlen was den Konsum bremst.
So,bricht das GDP tatsächlich ein hätten wir das Szenario von fallenden Commoditie Preisen.Somit sollte auch die Kernrate,die sogenannte gefühlte Inflation fallen!Später als die Core inflation.Das wäre das szenario welches den USD stärkt ohne das Zinsen angehboben werden müssten.
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Beitrag von ist gegangen worden »

Fiskalpolitsch ist er der kleine arbeitende Mann der das bezahlt!


Geschichte!


Jörg


einfachsein
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Beitrag von ist gegangen worden »

[quote="Harmonicdrive"]Hallo blindfisch

Ich antworte in Fett markiert und gehe Punkt für Punkt ein:



Die USA stecken in bezgl. der Zinsen in der Zwickmühle.Natürlich kann es sein das es noch einen größeren UP-Move in den Commodities geben wird.Ich gehe aber davon aus,das die Zinsen nicht erhöht werden.Der USD kann nun auch steigen,ohne das die Zinsen erhöht werden weil die Commodities,m.e nach liquiditätsgetrieben,also per Hedhing bzw. über dem Future Markt hochspekuliert worden sind.Das habe ich schon öfter angemerkt.D.h das sie mögl. übergeschossen sind.Das würde viele auf dem falschen Fuß erwischen.Lege mal bei Netdania Euro/USD über dem Goldchart.Am Besten im Daily oder weekly.Du siehst dann was ich meine.Z.B 2005/2006 als sich Gold abkoppelte bzw. ein Eigenleben führte.Waorauf ich hinaus möchte ist,das,wenn es einen Einbruch im GDP geben wird,in Europa,Japan und den USA sollten die Inflationsdaten wegen fallender Nachfrage ebenso fallen weil weniger nachgefragt wird.Hohes Angebot-weniger nachfrage-Preise fallen!Mit fallendem GDP fällt die Nachfrage soweit solte das nachvollziehbar sein.



Von wegen Inflation?



von Jochen Steffens



Gestern haben wir in den USA eine klassische Erholungsrallye oder sogar eine Short-Squeeze erlebt, besonders, wen wundert es, die „gecrashten“ Bankenaktien in den USA konnten massiv zulegen, aber auch die Techwerte. Mein Trader-Kollege (siehe gestriger Beitrag) ist also perfekt eingestiegen. Etwas bedenklich finde ich, dass die erste Short-Squeeze oft nicht am eigentlichen Boden entsteht. Häufig kommt es im Anschluss an die erste Erholungsrallye noch zu einem weiteren Tief.



Erzeugerpreise unter den Erwartungen

Jetzt habe ich in den letzten Wochen Vieles richtig vorhergesehen, mich dabei teilweise auch weit aus dem Fenster gelehnt - doch als gerade die US-Erzeugerpreise veröffentlicht wurden und ich lesen musste, dass diese lediglich um 0,1 % gestiegen sind, nach einem Anstieg von 1,1 % zuvor, dachte ich zunächst: "Mit der Inflation hast Du offensichtlich völlig daneben gelegen!". Die wesentlich wichtigere Kernrate ist sogar konstant geblieben! Analysten hatten mit einem Anstieg von 0,4 % gerechnet, die Kernrate sollte um 0,2 % ansteigen.



Ich weiß, jetzt werden viele von Ihnen wieder etwas von „manipulierten Zahlen“ murmeln, aber auf das Thema lasse ich mich nicht ein, das wäre eine zu einfache Ausrede. Dann zeigte sich die Lösung: Interessant sind in diesem Zusammenhang nämlich ganz andere Zahlen: Auf Jahressicht lagen die Erzeugerpreise im Oktober um 6,1% (!) höher, nachdem sie im September bereits 4,4% höher gelegen hatten. Die Kernrate stieg auf Jahressicht um 2,5% an, im September waren es noch "nur" 2,0%. In beiden Fällen handelte es sich um die höchsten Raten seit September 2005. Hier muss man also genauer hinsehen, um die Tragweite zu begreifen.



Ich bin gespannt, ob morgen die Verbraucherpreise ein ähnliches Bild zeichnen. Vielleicht hat auch deshalb Ben Bernanke heute so viel von Inflation und Inflationszielen gesagt.



Deflation?

Trotzdem, auch das Thema „Deflation“ ist noch nicht ganz vom Tisch. Sie wissen, ich halte beides noch für möglich, allerdings schätze ich bei anhaltend hohen Ölpreisen kurzfristig die Gefahr einer Inflation höher ein, gerade auch weil man in den anderen Wirtschaftsindizes ein deutliches Anziehen der Preisindikatoren erkennen kann.

Allerdings gibt es ernstzunehmende Analysten, wie meinen Kollegen Robert Rethfeld, die mittelfristig eher eine Deflation erwarten und dafür auch überzeugende Argumente anbringen. Inflation und Deflation, das ist sicherlich eine der interessantesten Fragen in naher Zukunft.



Einzelhandelsumsatz legt weiter zu

Eine Deflation wäre aber nur möglich, wenn die Fähigkeiten der US-Verbraucher zum Konsum eingeschränkt wären. Das kann durch viele Faktoren verursacht werden, die ich auch hier in den letzten Wochen dargestellt hatte: Doch die letzten Einzelhandelszahlen weisen noch nicht in die Richtung, auch wenn man hier die Teuerung einrechnen muss:



Der Umsatz im US-Einzelhandel ist im Oktober um 0,2 % gestiegen und das nach einem Anstieg von zuvor 0,7 %. Dieser Wert lag in den Erwartungen. Selbst ohne Autoverkäufe ist der Einzelhandelsumsatz in den USA um 0,2 % geklettert und lag damit ebenfalls in den Erwartungen.



Ben Bernankes erste Schritte hin zu einer offeneren Geldmarktpolitik



Ben Bernanke kündigte bei seiner Rede in Washington an, dass die Fed in Zukunft vierteljährlich eine Prognose für die weitere Entwicklung des Wirtschaftswachstums und der Inflation vorlegen wird. Bisher hat die US-Notenbank solche Prognosen nur halbjährlich veröffentlicht.



Damit kommt er einem seiner Ziele näher, die er bereits als Professor immer wieder gefordert hatte: Eine offene und transparente Notenbankpolitik.



Allerdings erteilte er einem anderen seiner damaligen Ziele, der Einführung von festen Inflationszielen, nun eine klare Absage. Diese seien für die Fed nicht so gut geeignet. Diese Idee ist offensichtlich nicht mit der Aufgabe der Fed, sowohl auf Preisstabilität als auch auf das Wirtschaftswachstum zu achten, vereinbar.



Quelle: Investor Verlag


Die Fed als größte Gefahr



"Aktien sehen doch nur deshalb günstig aus, weil alle glauben, dass die Unternehmensgewinne weiter so stark steigen werden wie in den vergangenen Jahren, aber damit ist irgendwann Schluss", sagt er und verweist darauf, dass sich die Firmengewinne in den 30 OECD-Staaten seit Ende 2002 bereits verdoppelt haben.



Sobald aber die Gewinne einbrechen, etwa weil die Konjunktur sich abkühlt, kosten die Firmen im US-Index S&P 500 im Schnitt schlagartig nicht mehr wie derzeit das 14-Fache ihrer Gewinne, sondern das 18- oder 20-Fache. Ähnliches gilt für die günstigen europäischen Börsenbarometer wie den Dax oder den EuroStoxx. "Sobald die Gewinne ins Rutschen geraten, kommen auch die Kurse unter Druck", warnt Faber.



Die größte Gefahr sieht er allerdings dort, wo viele den stärksten Pfeiler des Weltfinanzsystems vermuten: in der US-Notenbank, der Fed. "Die niedrigen Zinsen der vergangenen Jahre haben die Märkte mit Geld geradezu geflutet", warnt er: "Ob Private-Equity-Häuser, Hedgefonds, Pensionskassen oder auch Privatanleger - alle haben auf Pump gekauft. In der Folge sind die Preise aller Anlageklassen von Aktien über Immobilien bis hin zu Kunst und Luxusuhren regelrecht explodiert."



Die Fed, so sieht es Faber, steckt in einer Falle, aus der sie nicht mehr herauskommt. Weil sich die Immobilienkrise in den USA zuspitzte, senkte Notenbank-Chef Ben Bernanke bereits zum zweiten Mal die Zinsen, um eine Rezession zu vermeiden. Für den Profiinvestor ein fataler Schritt: "Am Ende wird diese Politik in eine neue Hyperinflation münden" - womit Faber beim größten anzunehmenden Finanzunfall und am Ende seiner Untergangspredigt angelangt wäre.



Bis hierhin werden ihm die wenigsten folgen wollen - aber das ist ihm ziemlich egal. Auf Mehrheitsmeinungen hat er noch nie großen Wert gelegt. Das war schon Anfang der 70er Jahre so, als er statt in London oder New York seine Karriere in Hongkong vorantrieb. Die asiatischen Börsen waren zu dieser Zeit noch nahezu unbedeutend, Tokio ausgenommen. Aus dieser Zeit hat er seine distanzierte Sicht auf die traditionellen Märkte - und seine tiefen Einblicke in die asiatische Wirtschaft.



Faber pfiff auf Broker oder Fondsmanager und zog lieber bis spät in die Nacht mit chinesischen Geschäftsleuten durch die Privatklubs der damaligen Kronkolonie, zu denen Europäer sonst kaum Zugang hatten. Nachdem sein erster Arbeitgeber von der US-Investmentbank Merrill Lynch geschluckt worden war, übernahm er die lokale Niederlassung von Drexel Burnham Lambert, der Bank des Junk-Bond-Königs Michael Milken. Als die Pleite ging, machte er seine eigene Firma auf, die Marc Faber Ltd., die nur aus ihm und einer Assistentin besteht.
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Beitrag von ist gegangen worden »

Neue FED Strategie


Ben Bernanke hat seine neue Kommunikationsstrategie vorgestellt. Künftig wird die Fed häufiger und präziser sagen, was sie will. Die Fed wird viermal statt zweimal einen Wirtschaftsbericht mit Fokus auf Wachstum, Arbeitslosigkeit, Inflation, Rahmenbedingungen und Risiken der Prognose verfassen.
Ziel ist es, dass die Akteure an den Finanzmärkten ein besseres Verständnis und einen genaueren Einblick in die Denkmuster der Zentralbank erhalten. Damit sollen die Marktteilnehmer vor Überraschungen gefeit sein.
Wir nehmen diesen Ansatz zur Kenntnis. Auf ersten Blick ist dieser Ansatz löblich.
Transparenz gilt grundsätzlich als erstrebenswert.
Gleichwohl wirft diese Strategie Fragen auf. Was passiert, wenn abrupte Maßnahmen erforderlich sind, auf die nicht in Vollkaskomanier vorbereitet wurde? Ist die Zentralbank dann bereit, die Erwartungshaltung des Finanzmarkts zu enttäuschen? Finden Überraschungsmanöver nur bei Zinssenkungen (Bernanke: Diskontsatzsenkung und Amplitude des ersten Zinsschritts) oder auch einmal bei Zinserhöhungen statt (schiefe Ebene)??
Führt dieser Ansatz einer erhöhten Transparenz nicht zu mangelnder Risikoaversion am Finanzmarkt, da vom Finanzmarkt Überraschungen seitens der Zentralbanken ausgeschlossen werden können? Verliert die Zentralbank damit nicht eine erzieherische Komponente in Richtung Nachhaltigkeitspolitik?
Ein fader Beigeschmack l ässt sich bei der neuen Strategie nicht vollständig neutralisieren!
Zentralbanken bedürfen in ihrer Entscheidungsfindung ein Höchstmaß an Gestaltungsspielraum und Überraschungspotential sowohl bei Zinssekungen als auch Zinserhöhungen!
Dieser Gestaltungsspielraum der national organisierten Zentralbanken stellt gerade in einer Phase, in der global operierende Finanzunternehmen überproportionale Macht entfalten und sie vor allen Dingen auch ausleben (siehe aktuelle Krise!), ein unverzichtbares Instrumentarium der Disziplinierung dar.
Darauf im Rahmen erhöhter Transparenz freiwillig zu verzichten, mag dem Ansatz amerikanischer Stabilitätspolitik entsprechen.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

„Gold wird ein Revival erleben“

von Michaela Lexa-WIRTSCHAFTSBLATT
Hedgefonds-Experte Thomas Della Casa von Man Investments sieht Gold 2008 verstärkt glänzen. Aber auch Aluminium ist für ihn kommendes Jahr eine interessante Story.

WirtschaftsBlatt: Als Hedgefonds-Spezialist haben Sie auch ein besonderes Auge auf die Entwicklung von Rohstoffen. 2007 haben diese in Summe sehr gute Renditen gebracht. Ein kurzer Rückblick Ihrerseits?

Thomas Della Casa: Am Beginn des Jahres waren vor ­allem Agrarrohstoffe wie Weizen und Soja bullish. In der Jahresmitte kam dann die Energie, vor allem natürlich das Öl. Der Gaspreis hat ja die Ölrally nicht mitgemacht.

Stichwort Öl. Die in Europa vorherrschende Sorte Brent notiert derzeit rund um die Marke von 90 US-Dollar je Barrel. Wie wird es mit dem Ölpreis weitergehen?

Wir werden weit bis in das erste Quartal des kommenden Jahres hinein technische Verkäufe sehen – somit wird auch der 100er heuer nicht mehr ­erreicht werden. Der Preis könnte auf 80, vielleicht sogar auf 75 Dollar je Fass zurückgehen. Aber mittelfristig wird das Niveau bei 100 bis zu 115 Dollar liegen.

Wie wird es an der Rohstoff-Front im kommenden Jahr ­aussehen?

Es sollte – genauso wie 2007 – extrem selektiv weitergehen. In zwei Bereichen wird es aber sehr interessant werden. Und diese sind, vor allem aufgrund der Verknappung des Angebots, Edelmetalle und Aluminium.

Bleiben wir zuerst bei den Edelmetallen. Gold etwa hat zuletzt etwas an Glanz eingebüsst.

Zwei Dinge sind hier wichtig – zum einen die negative Korrelation zum Dollar. Geht der Dollar rauf, fallen die Edelmetalle und umgekehrt. Das hat sich heuer bewahrheitet. Zum anderen ist die Inflation ein grosses Thema. Die Raten werden in der unkomfortablen Zone zwischen 2,0 und 2,5 Prozent bleiben. Und Gold, das in vielen Portfolios praktisch nicht vertreten ist, wird von vielen Anlegern als Hedge verwendet werden. Also hat Gold ein Revival als Assetklasse.

Wie wird sich dieses Revival auf den Goldpreis auswirken?

Ich denke, dass wir in den nächsten drei Monaten noch eine technische Korrektur ­sehen werden. Ich möchte daher ein Niveau von 720 Dollar je Unze nicht ausschliessen. Danach sollte es aber einen Schwung nach oben geben, wir werden wahrscheinlich den 1000er sehen.

Da trägt aber auch die stei­gende Nachfrage ihren Teil bei...

Natürlich, das eine ist der psychologische Faktor, das andere die grössere Nachfrage aus den Schwellenländern Indien und China. Und die geht nicht weg. Ab einem Jahreseinkommen von 10.000 Dollar, und das ist in Indien und ­China mittlerweile der Fall, wird auch begonnen, Schmuck zu kaufen. Und die Produktion von Gold ist nur wenig steigerbar.

Und wie sieht es mit anderen Edelmetallen aus?

Sehr gutes Potenzial sehe ich auch für Platin und Palladium, weil ein grosses Thema für diese beiden Metalle die ­Umwelttechnik ist. Platin
und Palladium sind ja wichtige Bestandteile von Partikelfiltern.

Sie haben auch Aluminium als interessantes Thema für 2008 genannt. Warum?

Aluminium kommt im Zyklus der Industriemetalle ­immer später. Fakt ist, dass China immer mehr Alumi­nium benötigt und auch immer mehr importiert. Dazu kommt, dass ein neues Werk nicht einfach irgendwo gebaut werden kann, da eine sichere Energiequelle benötigt wird.

Alle Rohstoffe, die wir besprochen haben, werden in Dollar fakturiert. Wie lange dauert die Schwäche des Greenback noch?

Eine billige Währung ist ein massiver Vorteil. Der tiefe Dollar hat den Wettbewerb für die USA verbessert, deshalb würde ich Amerika nicht abschrei­ben. Der Euro ist jetzt jedenfalls überbewertet, weshalb ich eine Trendwende für den Dollar in der zweiten Jahreshälfte 2008 nicht ausschliesse.




07.12.2007 | 16:05
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Gold und E-D Experte
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Beitrag von ist gegangen worden »

Hi kaalex


Guter Artikel.

Sehr lesenswert!Passt gut hier ein!

Grüsse,


Jörg
volatil
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Beitrag von volatil »

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oegeat
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Beitrag von oegeat »

volatil hat geschrieben:guckst du:
http://www.man-made.de
da das PDF sicher in einiger zeit weg ist IMMER am besten es kopieren :wink:

Graefentonna, den 02.12.2007
Was passiert hier eigentlich?
Nun, zusammengefasst passiert folgendes:
Grob gesagt sind Sachwerte ausgenommen Immobilien dabei zu Inflationieren (Wert blaeht sich auf)
und die folgenden Maerkte (plus Immobilien) deflationieren (schrumpfen).
1. Bonds
2. CDOs, ABCPs, MBS, etc...
3. Finanzaktien
4. Dollar
Die Punkte 1-5 nennen wir ab jetzt nur kurz Papiere.
Welchen Wert haben die Papiere?
Diese Papiere haben wie alle Papiere nur den Wert den die Kaeufer ihnen zubilligen bzw. an den die
Leute glauben.
Glaube versetzt Berge, das ist keine Floskel, Glaube ist das was Realitaeten schafft: Wenn die Mehrheit
glaubt das eine Aktie 10E Wert ist wird sie fuer ~10E gehandelt werden, glaubt die Mehrheit eine
Sekunde spaeter – warum auch immer – die Aktie sei 100E Wert wird sie bald darauf fuer ~100E
gehandelt werden.
Auch Geld ist fuer sie nur solange etwas Wert solange sie daran glauben das sie es gegen etwas
eintauschen koennen.
Bis vor kurzem hat jeder geglaubt das AAA bewertete Papiere risikolos sind, das hat sich schlagartig
geaendert.
Wie kam es dazu?
Fonds von Bear Sterns die in CDOs investierten gingen Pleite und waren gezwungen verkaufen. Das
war grob gesagt der Ausloeser der Krise, nicht jedoch deren Grund.
Das Ereignis war ein Augenoeffner, ploetzlich wurden die folgenden Punkte realisiert:
1.) Es gibt keinen wirklichen Markt fuer dieses Papier, es ist Illiquit.
2.) Es kann stark im Preis fallen und ist mitnichten absolut sicher (AAA).
3.) Das Geschehen wurde auch von den anderen 'Marktteilnehmern' wahrgenommen.
Der 3. Ist der wichtigste Punkt ohne denen die Punkte 1 und 2 voellig egal waeren da auf wenige
Personen beschraenkt, sie waren es bis dahin ja auch.
Dadurch das unter den Bankern jeder wusste das es nun jeder wusste wurden die Punkte 1 und 2
ploetzlich selbsterfuellend.
Kurz gesagt haben die Leute den Glauben an den Wert der Papiere verloren und der 'Markt' dafuer fror
augenblicklich ein.
Was bedeuted das?
Dass eine Menge leute schlagartig ein Vermoegen verloren haben, teilweise ohne es ueberhaupt schon
zu ahnen.
Noch wussten es nur die Insider. Aber die Saat des Misstrauens und das Wissen um die Situation der
Kreditnehmer war gesaet, das Wissen verbreitete sich Schockwellenartig. Weitere Leute verlieren den
Glauben an die Papiere und versuchen sie loszuwerden.
Die Glaubenskrise springt auf aehnliche Papiere ueber.
Die Probleme verstaerken sich in schueben.
Sehen die Leute die anderen verkaufen und fuerchten deshalb um den Wert ihres eigenen Vermoegens
schlaegt Misstrauen sehr schnell in Angst und Panik um.
Siehe zum Beispiel die Panikartigen Abhebungen aus staatlichen Geldfonds bei denen ein Verlust noch
vor Wochen undenkbar schien und es fuer manche immer noch ist.
Aber sollte sich der Vertrauensverlust in AAA Papiere weiter ausdehnen, und da gibt es keinen Zweifel
wenn schon Staatliche Geldfonds zusammenbrechen und von Abhebungen ueberrannt werden, dann
wird es in absehbarer Zeit zu weiteren Panikhandlungen kommen.
Es wird immer weitere Arten von Papier betreffen.
Ploetzlich ist das Problem so gross das es schon seinen Weg in die Massenmedien findet.
Spaetestends hier kommt die Regierung ins Spiel.
Was wird dagegeen getan?
Die Regierung will keine Krise, zumindest keine oeffentliche. Sie will in Ruhe an der Macht bleiben
und sich und ihren Freunden nebenbei die Taschen vollstopfen.
D.h. sie wird alles tun um eine Krise zu verschleiern, zu verhindern, zu verzoegern oder zum
Verschwinden zu bringen. Natuerlich mit geringsmoeglichem Aufwand.
Anfangs wird die Krise also einfach abgestritten.
Erst wenn das nicht mehr geht wird sie alles tun, alles bis auf alles was die Waehler mismutig machen
koennte oder wirklich Arbeit machen wuerde.
D.h. sie ist an einer wirklicher Problemloesung nicht interessiert, da diese fuer breite
Bevoelkerungsschichten und auch fuer sie selbst extrem unbequem waeren.
Es wird also ein bischen an den Symptomen rumgepfuscht und versucht dadurch in der Oeffentlichkeit
zu glaenzen, ueber die Legislaturperiode zu kommen und den ganzen Mist den Nachfolgern zu
ueberlassen.
Nach ihr die Sin-Flut.
Was wird die Regierung also konkret machen?
1.) Sie wird jegliches Problem entweder abstreiten oder kleinreden (ist tagtaegliche Routine,
bekommen wir von den Politikern jeden Tag zu hoeren).
2.) Sie wird Statistiken aus denen erkennbar ist das es ein Problem gibt bis zur Nutzlosigkeit
faelschen (schon eingetreten).
3.) Sie wird einfach die Gesetze aendern die gerade stoeren (machen Politiker doch sowieso
staendig).
4.) Sie weisst die Fed an gegen die Deflation an zu Inflationieren durch die Schaffung von neuem
Geld aus dem nichts welches dann zu guenstigen Konditionen verliehen wird (schon richtig
gelesen: aus dem nichts; ist so und passiert bereits).
5.) Sie wird grossen Firmen die nicht bankrott gehen duerfen weil das weitere Dominos zum
umfallen bringen wuerde Geld zuschiessen damit das nicht passiert (schon eingetreten).
6.) Sie wird versuchen die Maerkte kuenstlich oben halten zu lassen (schon eingetreten, siehe z.B.
PPT).
7.) Sie wird versuchen die Marktindizes zu manipulieren, wie bei den Statistiken (wer sagt denn
das z.B. die CDO Preise wirklich durch Angebot und Nachfrage zustande kommen muessen?
Hank Paulson bastelt sich zu diesem Zweck gerade einen Super SIV, das wird wohl ein
kuenstlicher Markt der sicher nur dazu dienen soll den Papieren ein Preisschild anzuheften,
eines das nur eine Richtung kennt: nach oben).
8.) Wenn alles nichts mehr hilft werden Gesetze verschaerft um die dann Wuetende Masse im
Zaum zu halten (Patriot Act, Schaeubles Terrorgesetze) um die eigene Sicherheit zu
garantieren.
9.) Sie werden sich dann geschlossen in der Oeffentlichkeit geben, ihre Aktionen in den Himmel
loben und einstimmig erklaeren das das Problem nun ein fuer alle mal geloest ist. Sobald die
Leute merken das kein Wort davon stimmt wird wieder bei Punkt eins angefangen. Ad
infinitum, bis das Problem es entweder geschafft hat sich alleine zu loesen oder der
Totalzusammenbruch eingetreten ist.
Warum helfen die Reaktionen der Regierung nicht?
Wie gesehen wird nur das noetigste getan bzw. das einzige was wirklich gemacht wird ist neues Geld
zu schaffen.
Zu wenig Geld war das Problem der Immobilienbesitzer deren zunehmende Insolvenz die Krise
verursacht haben, also warum hilft es jetzt nicht das Problem mit Geld zu bewerfen?
Tja, was nuetzt es schon wenn das Geld nicht in die breite Masse weitergereicht wird weil die Banken
keinem mehr trauen, und gerade jetzt die Ansprueche an Kreditnehmer erhoehen?
Solange also das Geld nicht zu der Wurzel des Problems, der Ueberschuldeten Bevoelkerung, vordringt
wird sich die Krise weiter verschlimmern.
Alles was erreicht wird ist specktakulaere Bankrotte zu verhindern und die volle Wucht der Krise damit
hinauszuzoegern.
Weiterhin sind die Reaktionen viel zu zaghaft. Die Geldvernichtung/Deflation der Papiere, seien es
CDO, ABCP oder wie die ganze Buchstabensuppe sich auch schimpft loescht in dem Moment in dem
sie realisiert wird, also den Papieren ein Preisschild angeheftet wird und der Verlust in die Bilanzen
aufgenommen wird, die Geldschoepfung/Inflation einer gewissen Zeit schlagartig aus!
Wenn ein Papiermarkt von mehreren Billionen schlagartig teilweise bis zu 50% an Wert verliert
hinterlaesst das riesige Loecher die nicht mit laecherlichen Zinssenkungungen von bisher 0.75% und
ein paar Schnelltendern gestopft werden koennen.
Die Deflation wird von den Banken ueber nicht mehr gewaerhrte Kredite gerade an die Verbraucher
und damit an die Realwirtschaft weitergegeben und damit die Binnenwirtschaft deflationieren was zu
Arbeitsplatzverlusten fuehrt. Eine weitere Spirale kommt so in gang.
Was tut die Regierung dagegen? Richtig, sie faelscht die Arbeitsmarktzahlen! und das
Bruttosozialprodukt.
Weiterhin ist der Wertverlust selbsterhaltend, da den Investoren/Firmen ploetzlich weniger
Sicherheiten/Liquide Mittel zur Verfuegung stehen und der Glaube in die Papierwerte schwindet, was
weitere Wertverluste mit sich bringt.
Was ist mit dem Plan die Zinsen fuer die Hausbesitzer einzufrieren?
Paulsons Rettungsplan das die Zinsen fuer Hausbesitzer eingefroren werden ist pures Blendwerk und
oeffentlichkeitswirksames herumpfuschen:
1. werden dadurch die Forderungen (aka Kredite) an die Hausbesitzer noch wertloser als sie es
jetzt schon sind da die Rendite logischerweise bei niedrigeren Zinsen sinkt, d.h. es wird zwar
versucht die Krise auf der urspruenglichen Seite zu verlangsamen, man erreicht dadurch aber
nur das sich die Folgen die sich daraus bereits ergeben haben um ein vielfaches verschlimmern!
Wenn der Staat schon die Hausbesitzer rauszuhauen versucht wird es jetzt auch den duemmsten
daemmern was die Stunde geschlagen hat!
2. werden Vertraege (uebrigends auch nur Papier die hierbei ebenfalls an Wert verlieren) ausser
Kraft gesetzt wird das zum Vertrauensverlust von Investoren in das Amerikanische
Rechtssystem und Vertragswesen fuehren.
3. koennte es sogar passieren, je nachdem wie schlecht die Plaene – falls ueberhaupt – umgesetzt
werden, dass demnaechst Kreditnehmer anfangen bewusst ihre Raten nicht mehr zu bezahlen
um sich fuer das staatliche Bail-Out Programm zu 'qualifizieren'.
Das Problem an solchen Versuchen Symptome zu kurieren ist wiederum das jegliche Aktionen dieser
Art das Vertrauen in die Wirtschaft weiter zerstoeren.
Wo landet das neue Geld der Fed?
Die Ursache dafuer dass das das zusaetzliche Geld nicht hilft ist weil es nicht da landet wo es gebraucht
wird.
Zusaetzliches Geld ist uebrigends auch der Grund warum die Immobilienblase ueberhaupt erst
entstanden ist, das Geld das Greenspan geschaffen hatte um die Krise vor ein paar jahren zu
bekaempfen hat sich seinen eigenen Weg gesucht und ist im Immobilienmarkt gelandet.
Es ist die gleiche Krise wie damals.
Greenspan hat die Krise erfolgreich hinausgezoegert und sie dadurch nur noch vergroessert und diese
schlaegt nun mit groesserer Wucht zurueck.
Damals ist das Geld der Fed bei der Bevoelkerung gelandet:
Durch die billigen Kredite an so gut wie jedermann!
Der Grundstein fuer die Probleme jetzt!
Eines wird wieder so sein wie bei Greenspan, zumindest wenn die Fed wieder ueber das Ziel
hinnausschiessen wird: Das zusaetzlich von der Fed zur Verfuegung gestellte Geld wird sich den Weg
zu den nun am opportunsten erscheinenden Investitionen bahnen und damit die naechste Blase
hervorrufen.
Das ist auch nur natuerlich, wer will schon das neu geliehene Geld in Maerkte investieren von denen
nun jeder glaubt das sie so gut wie tot sind? Wer setzt schon gern auf tote Pferde.
Also wo wird es landen? Sachwerte.
Immobilien scheiden aus naheliegenden Gruenden aus. Die haben ihre Blase hinter sich und
deflationieren bereits.
Was bleibt: Rohstoffe und Edelmetalle.
Sind noch fair bewertet aber teilweise bereits ueberproportional am steigen. Sie werden die naechste
Blase bilden und es wird sein wie bei jeder Blase, am Ende werden sie in absurden Hoehen schweben.
Wie wird die Reaktion der Investoren sein?
Sie werden versuchen ihre Investitionen zu schuetzen. Wer moechte schon sein Vermoegen verlieren?
Wenn sie realisiert haben das ihre Geldanlagen an Wert verlieren werden sie schnellstmoeglich
umschichten.
Sie werden wohl erst einmal in anderes Papier gehen von denen sie glauben das es sicherer ist.
Geldmarktfonds und Schatzbriefe.
Bis zu dem Zeitpunkt an dem klar ist das kein sicheres Papier existiert weil die Krise des Staats der die
globale Leitwaehrung stellt eben auch eine globale Krise ist.
Dann schliessen sie sich dem neuen Geld an und gehen in die Sachwerte, siehe oben.
Dadurch das bereits staatliche Geldmarktfonds Verluste einfahren wird dieser Prozess jetzt beginnen.
Was bedeuted das alles fuer Otto Normalverbraucher?
Er fuehlt die Wirkung der Inflation der Sachwerte durch das neu geschaffene Geld sowie das Geld das
einen sicheren Hafen sucht. Gueter des taeglichen Verbrauchs steigen immer schneller (ist bereits zu
beobachten, z.B. Energie).
Gleichzeitig ist er durch die schlechte wirtschaftliche Lage nicht in der Position Gehaltserhoehungen
durchzusetzen und damit seine Kaufkraft zu erhalten.
Das bedeuted wiederum, dass er mehr und mehr seines Einkommens zur Lebenserhaltung aufwenden
wird und Kredite immer leidlicher bedient werden koennen, sich keine neuen Kredite leisten kann und
auch gar keine mehr bekommen wuerde. Bis zur Privatinsolvenz.
Das wiederum senkt den Wert der Papiere die auf Krediten basieren und laesst auch die Realwirtschaft
weiter einbrechen da Konsum eingeschraenkt werden muss.
Solange das Durchschnittseinkommen der Bevoelkerung nicht zunimmt wird es aus dieser
deflationaeren Spirale (sinkender Reallohn -> schrumpfender Binnenmarkt) kein Entkommen geben.
Was bedeuted das alles fuer den Dollar?
Er wird gegen andere Waehrungen fallen, es sei denn deren Regierungen schaffen es noch schneller
noch mehr Geld zu schaffen und unter die Leute zu bringen. Das ist nicht unbedingt abwegig, England
hat bald die gleiche Krise und auch die EZB hat bereits signalisiert Geld zu schaffen und hat auch
bereits mehrfach den Banken frisches Geld zur Verfuegung gestellt.
Also kann es sein das obwohl die Kaufkraft des Dollars faellt der Dollarindex trotzdem auf gleichem
Niveau bleibt ganz einfach weil die anderen Waehrungen aus denen sich der Dollarindex berechnet
ebenfalls abwerten.
Der Dollar wird aber wie das andere Papier gegen Sachwerte fallen.
Womit kann man den Wert des geldes messen?
Mit Guetern.
Der Gold Spotpreis in Dollar seit 1998 zeigt sehr schoen den Wertverlust des Dollars und sieht einer
Zinseszinskurve zum verwechseln aehnlich:
Quelle: Cortal Consors (http://www.consors.de).
Diese Zinseszinskurve ist theoretisch bei jeder FIAT Waehrung zu erwarten.
Und seit die Golddeckung fuer den Dollar aufgehoben worden ist ist dieser eine reine FIAT Waehrung.
Ich halte normalerweise nicht viel von der Weiterzeichnung von Charts und aehnlichem Voodoo, hier
ist es aber relativ klar das der Goldpreis bis jetzt lediglich die gesteigerte Geldmenge nachbildet:
Quelle: http://www.nowandfutures.com/key_stats.html#m3b
Und die Geldmenge wiederum ergibt sich aus dem Wesen des Geldes das als Kredit ausgegeben wird.
D.h. um eine Deflation zu vermeiden muss das Geld das fuer die Zinsen des von den Banken
geliehenen und von den Zentralbanken aus dem nichts erzeugten geldes staendig in den
Wirtschaftskreislauf gepumpt werden.
Daraus erklaert sich wiederum der Zinseszinsartige Verlauf der Geldmenge.
Wer die Zusammenhaenge begreift kann den zukuenftigen Goldpreis nun auf einfache Weise
berechnen.
Aber Achtung: Panikkaeufe sind darin nicht eingepreist! Und die werden wohl bald kommen.
Was bedeuted das nun fuer die Regierung?
Da Gold mit dem Dollar schon per Definition (siehe frueheren Goldstandard) um den Rang als
Reservewaehrung ringt wird die Regierung alles tun um den Dollar attraktiver zu halten als ein
Investment in Gold, und demzufolge auch in anderen Edelmetallen um eine weitere Flucht aus
Papierwerten zu verhindern.
Das wird sie auf die gleiche Weise versuchen wie sie versucht die Krise zu bekaempfen, mit Worten
und mit Lug und Trug, siehe oben. Und natuerlich wird sie dabei ebenso scheitern.
Als Beispiel das sie den Preis herunterreden wollen kann die Aeusserung des frueheren Arbeitgebers
von Hank Paulson, Goldman Sachs, gelten die den Goldpreis fallen sehen.
Wer z.B. als Edelmetallanleger davon ausgeht das die Maerkte auf einen sinkenden Dollar oder den
Fortschreitenden Zusammenbruch rational reagieren werden und in Papiermetall (Futures, Zertifikate,
auch ETFs) investiert koennte bitter enttaeuscht werden, vom Totalverlustrisiko durch Bankrott einmal
abgesehen!
Denn, sollte ein 'normaler' Goldpreis (auch andere Edelmetalle) mit Marktmanipulativen Mitteln nicht
mehr zu erreichen sein ist davon auszugehen das die Regierung ihre Macht dazu nutzen wird und der
COMEX durch verdeckte Mechanismen einfach diktieren wird wie der zu veroeffentliche jeweilige
Spotpreis und die Futures bzw. der COT auszusehen haben (wie bei den Statistiken auch).
London wird da sicherlich mitziehen, schliesslich haben die saemtliche Probleme die die USA hat in
gleichem Umfang, auch wenn momentan alle Augen auf die USA gerichtet sind und diese zeitlich
etwas voraus sein duerften.
Natuerlich wird das irgendwann publik werden.
Anfangs werden nur absolute Insider mitbekommen was laeufft, dann werden Whistleblower den
wahren Zustand an die Masse kommunizieren (siehe z.B. Aufdeckungen von Ted Buttler bezueglich
der Silbermanipulationen bei denen Investoren fuer nicht vorhandenes pysisches Silber
Lagergebuehren zahlten).
Die Regierung wird etwas Zeit 'gewonnen' haben, Ziel erreicht (Mission Accomplished).
Uebrigends ist es wahrscheinlich das obiges Szenario bereits Real ist und nur noch nicht von uns/ihnen
Realisiert (als wahr erkannt) wurde.
Wann wird eine Manipulation der Edelmetallpreise auffliegen?
Dann wenn die Leute mitbekommen das sie zu dem Preis keine Reelle Ware mehr bekommen!
Das scheint sich bei Silber anzukuendigen:
Zum Teil durch lange Lieferzeiten, durch Nichtverfuegbarkeit, zum anderen sind manche Haendler
aber auch zeitweise komplett 'Trocken' (d.h. koennen beim besten Willen nichts liefern) und durch
erhoehten Spread oberhalb des Spotpreises.
Auch wurde bereits die Produktion bestimmter Verkaufsschlager wie z.B. des American Eagle bzw.
des Maple Leaf von den Mints eingestellt.
Was sollte nicht vergessen werden?
Was sie als Investor nicht vergessen sollten:
Es ist zwar toll in Edelmetallen und Sachwerten abgesichert zu sein die seit Menschengedenken nie
ihre Kaufkraft verloren, aber sie muessen darauf gefasst sein, das der Bauer nebenan zum Beginn einer
Depresseion von Gold und Silber nicht viel versteht, und sicherlich auf Ihren Goldbarren auch nicht
rausgeben kann!
Warum sie das nicht vergessen sollten?
Weil sie Edelmetalle beim besten Willen nicht essen koennen!
Auch wenn Ihnen momentan die Sicherung Ihres Vermoegens vorrangig erscheint koennte es je nach
Verlauf des momentanen Finanzdisasters fuer sie ein boeses Erwachen geben, denn
vor allem Besitz sind die vorrangigsten Beduerfnisse des Menschen:
1. Luft (wird kein Problem sein)
2. Trinkwasser (wie im Schlaraffenland, faellt notfalls vom Himmel)
3. Nahrung (Problematisch)
4. Waerme; beinahe gleichzusetzen mit Wohnung (Problematisch)
Die Vorsorge fuer 3. ist noch mit weniger als 40E zu machen.
Noch sind zum Beispiel 100Kg Weizenmehl fuer ~35 Euro zu bekommen (haellt sich jahrelang, bei
trockener Lagerung). Dazu noch ein Kilo Salz fuer einen Euro und man wird zumindest Brot fuer ein
Jahr backen koennen und die Sicherheit haben auch im allerduemmsten Fall nicht Hunger zu leiden.
Diese Sicherheit sollte einem 40 Euro wert sein! Man versichert sich gegen jeden Mist, nur nicht gegen
die Nichtverfuegbarkeit der lebenswichtigsten Dinge! Die Versicherung gegen Hunger sollte einem
diese – noch dazu einmalige – Aufwendung wert sein!
Ausserdem sind auch Nahrungsmittel Sachwerte in die sich auch eine groessere Investition lohnen
kann.
Fuer 4. sehe ich kein Patentrezept, da nicht jeder ein Eigenheim haben duerfte.
Diejenigen die eines haben sollten daran denken den Heizoeltank immer gut gefuellt zu halten bzw.
immer genug Brennholz zu bevorraten.
Ansonsten ist fuer den absoluten Notfall die Ausstattung mit (Woll)Decken und einem Zelt zu
Empfehlen.
Kleiner Ausblick
Die weltweite Oekonomie ist durch die Globalisierung ein solch riesiger monstroeser Tanker geworden
der zwar lange Zeit braucht bis er seinen Kurs wechselt, aber wenn er es tut, und er hat es vor langem
schon getan, in Kombination mit der ungeheuren Masse und der Momentanen Geschwindigkeit der
Ereignisse eine derartige Durchschlagskraft in Fahrtrichtung entwickelt hat das sich saemtliche
momentanen Blasen in ihr Gegenteil verkehren werden: In ein absolutes Vakuum!
Die Bevoelkerung hat sich in Selbstueberschaetzung und Ignoranz durch ihr unverantwortliches
Verhalten und ihre Gier an den Abgrund manoevriert und wird nun ernten was gesaet wurde.
Das Positive an der Sache ist das nachdem der noetige und schmerzliche Lernprozess vollzogen wurde,
sprich nach der Krise, wieder eine Zeit kommen wird in der die Bevoelkerung sich wieder um ihre
ureigendsten Belange kuemmern wird und sich nicht durch Gleichgueltigkeit eine Regierung waehlt die
sie an der Nase herumfuehrt und von hinten bis vorne betruegt und versklavt.
Man wird viel Zeit damit verbracht haben sich anzuschauen warum man so tief in der Klemme steckt
und diese Fehler nicht nocheinmal machen wollen.
Allerdings steht auch zu befuerchten das nachfolgende Generationen irgendwann wieder die gleichen
Fehler machen werden weil es ist wie es immer ist: Man lernt am besten aus eigenen Fehlern und hat
aus der Geschichte nichts gelernt.
Zum Schluss: heitere Philosophie
1. Das Leben kennt nur eine Regel: Du darfst nicht sterben! ;-)
2. Warum wir Leben: Das Leben ist nichts weiter als eine Schule, und damit wir uns richtig
reinhaengen hat man uns eine Amnesie verordnet ... ;-)
3. Uebrigends sind wohl die Leute die im Leben besonders gescheit sind schon oefters hier
gewesen ... d.h. haben das letzte Klassenziel nicht erreicht: Sitzenbleiber, schaemt euch ;-)
4. Warum gibt es all das boese, die Luegen und den Betrug in der Welt? Wir koennten ohne dieses
boese nichts dazulernen. Es hat also alles seine Berechtigung und seinen Sinn. Also denken sie
daran wenn sie wieder einmal etwas in den Sand gesetzt haben: Sie sind dadurch um diese
Erfahrung reicher! Diese Erfahrung hat den gleichen Wert wie der Verlust der entstanden ist um
sie zu bekommen. Jede Erfahrung hat eben ihren Preis ;-)
Ueber diesen Artikel und den Autor:
Hallo!
Mein Name ist Frank Schruefer, ich bin Geschaeftsfuehrer und Programmierer, taetig in der Software
Branche (www.siteforum.com).
Ich bin in keiner Form in der Finanzbranche taetig und alles was sie hier lesen ist nur meine Sicht der
Dinge.
Investitionsempfehlungen gebe ich nicht, der Artikel ist auch nicht als solches zu verstehen.
Jedwede Veroeffentlichung im Internet ist hiermit erlaubt solange der Artikel nicht veraendert wird.
Sie koennen mich ueber die Email Addresse frank@man-made.de kontaktieren.
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Frank Schruefer
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Beitrag von ist gegangen worden »

Guten Morgen
Ich verschiebe die Diskussion in den fundamental Thread damit der Charttechnik Thread übersichtlich bleibt.
Plas_Ma vom 10.01.2008 19:50

Gestern startete der terminhandel mit Gold an der Börse Shanghai:

http://www.silberinfo.com/front_content ... idart=5783

@Jörg
Es freut mich sehr wieder Deine Kommentare lesen zu können!!!
Deine Marktanalysen sind für mich sehr, sehr interessant!

Grüße an alle!
Stefan (w-o Nick KaOzz)


Plas_Ma vom 10.01.2008 20:06
Dazu möchte ich natülich noch was sagen, zwecks Diskussionskultur.

Ich habe keinen blassen Schimmer, wie sich das auf das Nachfrage-/Angebot-Spiel auswirken wird...
Werden die Chinesen, die ja mittlerweile ziemlich viel Geld besitzen zukünftig die gesamte Minenproduktion aufkaufen und den Goldpreis endlos in die Höhe treiben???

Leider habe ich diesbezüglich im Internet keine weiterführenden Informationen gefunden und auf w wurde nicht explizit darauf hingewiesen.




Harmonicdrive
Gold und E-D Experte

Hi Stefan
Ich glaube pers. nicht an einem steigenden Goldpreis,basierend auf zu hoher physischer Nachfrage aus Asien.

Die Asiaten,China,Japan speziell besitzen hohe Devisenreserven.
Haben Ihre eigene Währung damit niedrig gehalten.

Es war speziell ím letzten Halbjahr 2007 darüber zu lesen,das China/Arabischer Raum,Währungsreserven in andere Investments umschichten wollen.Aktien,Staatsfonds,Währungen....
Das liest man auch immer wieder aus dem arabischen Raum.
Auch Iran u.a ... eigene Rohstoffbörse in Euro geplant"
Vieleicht geschieht dieser Prozess gerade´langsam,wird aber schon als fertig eingepreist?
Die Folge wäre das die eigene Währung gegenünber dem USD aufwertet.
Der USD also in dieser Währung schwächer würde.

Im Fall China der Yuan.
Soweit China US Treasurys verkauft und sich Kapital beschaft?

Das würde den Euro entlasten weil es Druck aus dem Euroraum nehmen würde.

Es geistern wirklich viele Szenarien herum.
Es wird steht,s heißer gekocht als gegessen!
Viele Grüsse,
Jörg
myrrdin
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Beitrag von myrrdin »

Die Chinesen kaufen bereits Rohstoffproduktionen weltweit auf - aber nicht Goldminen. Sie sind offenbar eher daran interessiert, Rohstoffe für ihre industrielle Produktion abzusichern: Energie und Industriemetalle. Hierfür verbessern sie unter anderem ihre politischen Beziehungen zu Ländern, die über diese Rohstoffe verfügen (z. Sudan).

Mit besten Grüßen, Ernest
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Beitrag von ist gegangen worden »

Es gibt eine völlig neue Situation

Diese heisst Hypothekenkriese!

Was ich sehe ist,das die Notenbanken (früher oder später rund um den Globus) gezwungen sind trotz eines inflationär hohem Niveau die Zinsen zu senken um die Wirtschaft zu stützen.

Vor Ausbruch der Hypothekenkriese sind sämtl. Analystenhäuser von weiter steigenden EZB und vor allem auch US Zinsen ausgegangen.
Dort wurde noch ein Ausbruch über 5,5% gehandelt!
offensichtl. sind sie wesentl. schwerfälliger.

Die Inflation liegt zu hoch und nun muss die FED, die Zinsen,entgegen ihrerm Ziel,die inflationsrate bei 2% zu halten senken.
Die Folge kann nur weiter steigende Inflation bedeuten.
Kauflaune
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Beitrag von Kauflaune »

Hat jemand Primäraluminium im Auge?

DE000SG24DH3 beobachte ich da. Scheint eine Art Boden zu bauen ?

Weiß die Artikel nicht mehr die ich gelesen hab ( unter anderem hier ) aber ich habe daraus steigende Kurse für Alu abgeleitet. Allein schon, weil es noch nicht so gerannt ist wie Kupfer zB.

Oder sollte die Konsum / Nachfrage Delle zu groß werden?


Ich achte mal drauf wie der Preis sich an der von mir gedachten Unterstützung verhält.

Grüße :)
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Beitrag von ist gegangen worden »

Hi Kauflaune

Ich gehe davon aus,das die Nachfrage nach Industrie Rohstoffen, konstant bleiben wird.
Diese Rallye ist eine Rallye basierend auf Unternehmensinvestitionen,weltweit!
Diese Investitionen werden weiter gehen.

Helicopter Ben wird seinem Ruf gerecht.

Der Asische Raum wächst sehr starkt.

In Deutschland steht eine ganz andere Frage an.

Nämlich die,wie sich die Löhne weiter entwickeln werden?


3-6%?


Die Märkte (ua. auch Industrierohstoffe) sind überbewertet,diese Überbewertung wird jetzt abgebaut.
Kauflaune
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Beitrag von Kauflaune »

mein oben genanntes ding :( ich hatte prüfungen un hab den markt nich mehr verfolgt :roll:
Turon

Beitrag von Turon »

@ Kauflaune

Darf ich fragen, was Du unter dem bau eines Bodens verstehst? Ich sehe dort ziemlich intakten Abwärtstrend. dieser wird meines Erachtes erst über SKS, W Formation, oder Zeitebene aufgelöst. Die letzte braucht noch par Monate!

Der letzte Sprung scheiterte am Kreuzwiderstand Bei dem Zerti.
Bei dem Future sieht etwas besser aus - muß aber bestätigt werden!
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Beitrag von ist gegangen worden »

Überraschende Diskontsatzsenkung in den USA

Washington (APA/ag.) - Die US-Notenbank hat zum Wochenbeginn überraschend den Diskontsatz gesenkt, um die angespannte Kreditsituation der Volkswirtschaft zu lockern. Der Satz wurde von 3,5 auf 3,25 Prozent herabgesetzt. Außerdem richtete die Notenbank für die Dauer von mindestens sechs Monaten eine zusätzliche Möglichkeit für die großen Investmentbanken ein, sich bei der Fed kurzfristig mit Liquidität zu versorgen.

Dafür wird der Diskontsatz berechnet. Beide Maßnahmen dienten dazu, die Funktionsfähigkeit der Märkte zu unterstützen, erklärte die Notenbank. Die Maßnahme wurde bekannt, nachdem nur wenige Minuten zuvor die Übernahme der fünftgrößten US-Investmentbank Bear Stearns durch das Kreditinstitut JPMorgan Chase öffentlich gemacht geworden war. Liquide, gut funktionierende Märkte seien wesentlich, um das Wirtschaftswachstum zu fördern, teilte die Fed zur Begründung mit. Zuletzt hatte die Zentralbank den Diskontsatz, zu dem sich die Banken bei der Fed über Nacht Geld besorgen können, Ende Jänner auf 3,5 Prozent gesenkt. Für Dienstag wird zudem erwartet, dass der Offenmarktausschuss der Fed eine kräftige Senkung des Zielsatzes für Tagesgeld beschließt, den die Fed als Leitzins benutzt. Am Markt wird mit einer Senkung um 75 Basispunkte gerechnet.

APA 1:05 17.03.2008


Rohstoffe werden zum heissen Eisen
17.03 07:00
Die Rohstoffblase ist keine blosse Fantasie mehr, bei Edelmetallen ist sie bereits zur Realität geworden. Der Preiseinbruch soll noch 2008 kommen.
Die Rohstoffpreise steigen von einem Rekordniveau zum nächsten: Der Ölpreis notierte bereits über 111 Dollar und der Goldpreis hat kürzlich die 1000 Dollar-Marke geknackt. «Fundamental gibt es für diese Preissteigerungen aber keine Gründe», sagt Klaus Matthies, Rohstoffexperte vom Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut.

Koppelt sich der Preis von den fundamentalen Daten ab, entsteht eine Rohstoffblase. Wolfgang Wrzesniok-Rossbach, Heraeus-Edelmetallexperte, meint, dass vor allem bei Edelmetallen der Preisanstieg übertrieben ausgefallen sei. Externe Treiber für diese Entwicklung sind der schwindsüchtige Dollar und die Inflationsängste. Anleger sehen Rohstoffe als sichere Investments und steigen vermehrt in den Commodity-Markt ein. «Ob Rohstoffe aber wirklich noch ein sicherer Hafen sind, ist fraglich», meint Matthies.

Hohe Investitionen in Rohstoffe setzen sich fort


Über ein Drittel der Goldjahresproduktion ist in Produkten wie Exchange Traded Commodities gebunden. Die Investitionssumme in Rohstoffindizes ist im letzten Jahr um ein Drittel auf 175 Milliarden Dollar gestiegen. Durch die hohen Preise sei die Nachfrage der Schmuckindustrie teilweise um 70 Prozent zurückgegangen, erklärt Wrzesniok. Damit habe der Goldpreisanstieg nur noch wenig Substanz. Er erwartet, dass der Preis spätestens im zweiten Halbjahr deutlich zurückkommen wird. Unter 500 Dollar könne Gold aber nicht gehen, da auf diesem Niveau derzeit die Förderkosten lägen.

«Viel gefährlicher ist die Situation jedoch bei Edelmetallen wie Silber, Platin und Platinum», sagt Wrzesniok. Bei Palladium dürfte ein Fünftel der Jahresproduktion in Händen von Anlegern und Spekulanten sein. Durch die US-Rezession könnte die Nachfrage der Industrie aber deutlich zurückgehen.

Dann würden auch die Investoren abspringen und die Preise könnten prozentual noch stärker fallen als das Gold. Stefan Wieler, Rohstoffanalyst von Julius Bär, sieht die Gefahr einer Blasenbildung beim Weizenpreis. In den letzten Wochen habe sich eine ungewöhnlich hohe Volatilität gezeigt, die auf viel Spekulation hindeuten könnte.

(Barbara Kalhammer)
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

oegeat-- 06.03.2007 09:31 hat geschrieben:
Bild


und wieder war es so wie 2006
der glänzende Müll ist keine Absicherung - wenn die Aktien runter gehen geht Gold auch runter - das war 2006 so und nun 2007 auch so
damit ist das Bullengelaver der Goldfans und Absicherungsträumen ihrer Depots wiederlegt.
Der sichere Hafen?

chart Gold in euro und Dax
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Beitrag von ist gegangen worden »

Gold Spezial Report


Zwar von 2007,enthällt jedoch viel Substanz und ist in der Argumentation immer noch aktuell:




https://www.sparkasse.at/sPortal/sparka ... INT_de.pdf
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

Beobachter sehen Rohstoff-Börsengang als Zeichen für Trendwendevon Tobias Bayer (Frankfurt)
Der kanadische Rohstoffinvestor Eric Sprott geht mit seinem Fonds an die Börse. Für manchen Experten ist das ein Zeichen für einen bevorstehenden Absturz der Rohstoffpreise. Sie verweisen mahnend auf das Beispiel Blackstone.


Eric Sprott ist ein Vertreter der Peak-Oil-Theorie. Der Gründer des kanadischen Vermögensverwalters Sprott Asset Management ist der Meinung, dass der Welt das Öl ausgeht - und hat mit Investments in Explorations- und Minengesellschaften zweistellige Renditen erzielt. Jetzt geht Sprott an die Börse. Es könnte der größte kanadische Börsengang seit einem halben Jahr werden.

Kritiker befürchten, dass der IPO das Ende des Rohstoffbooms einläuten könnte. Sie sehen Parallelen zum Börsengang der Beteiligungsgesellschaft Blackstone im Juni 2007. Nachdem die Private-Equity-Investoren an der New Yorker Börse die Glocke geläutet hatten, brach der Markt für schuldenfinanzierte Übernahmen zusammen. Ist der Peak für Peak-Oil-Anhänger also erreicht?

Mag es auch übertrieben sein, einen kanadischen Investor mit einem Anlagevolumen von 6,9 Mrd. kanadische Dollar (4,38 Mrd. Euro) als Barometer für den gesamten Rohstoffsektor zu nehmen, so spiegelt sich darin doch die wachsende Unsicherheit der Marktteilnehmer wieder. Selten standen sich Rohstoffbären und -bullen so unversöhnlich gegenüber. Besonders der aktuelle Ölpreis von mehr als 117 $ je Fass entzweit die Expertengemeinde. Während Skeptiker wie Michael Lynch von Strategic Energy & Economic Research, Tim Evans von Citigroup oder Fadel Gheit von Oppenheimer schon seit Monaten von einer Blase sprechen, setzen einige Analysten wie die von Barclays Capital weiter auf steigende Preise.
hier gehts weiter - klicken
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Beitrag von ist gegangen worden »

Gold/Öl Ratio


Wenn ich den Goldpreis über den WTIC lege sehe ich das sie parallel angestiegen sind.

Pers. kann ich mit dem Gold-Oil Ratio nicht,s anfangen.Es basiert ja auf eine Unze/Pro Barrel von vor 60 Jahren.

Bei diesem Ratio unterstellt man aber auch gleichzeitig das die Wirtschaftskräfte noch die gleichen sind als in 1950!

Sind sie aber nicht!

Der ölpreis wird überwiegend über Spekulation und oder vor allem aber über die Fördermenge bestimmt,also von der OPEC.Ich behaupte mal,das die Nachfrage in diesem aktuellen Fall nicht alleine den Kurs bestimmt.

Gold ist mehr als der Ölpreis vom USD abhängig.

Zudem stehen hinter dem Goldpreis andere Kräfte als hinter dem Ölpreis.

Bsp. Gata und PPT als auch sämtl. Notenbanken der Welt.
Der Grund sollte bekannt sein,Währungsstabilität/Papiergeld versus Gold!
Wer sich etwas mit dem Thema beschäftigt hat weiss darum das die Notenbanken am liebsten Gold eleminieren würden.

Was ich weiss ist,das der Run des Goldes auf sein TOP begonnen hat als die FED anfing im Zuge der Finanzkrise den Leitzinz agressiv zu senken.

Das hat schon einiges an Spekulation über die zukünftige Zinsentwicklung vorweggenommen.


Aktuell erkenne ich,das der Down Move jüngst mit der Äußerung Bernankees über eine Änderung der Zinspolitik,eine Straffung bzw. ein mögl. anheben der Zinssätze verändet hat.

Der heutige UP Move kommt rein nur über den schwächeren USD zu Stande.
Prinzipiell sind ja steigende Zinssätze Gift für Gold.Gold sollte daher weiter konsolidieren denn ich weiss nicht woher steigende Euro Zinsen (außer über den USD) Gold in die Höhe treiben sollte?


So,die EZB will erhöhen,die FED wird wahrscheinlich in der zweiten Jahrshälfte erhöhen.


Ich denke,die Geldmenge steigt dennoch weiter und die USA sind ja,wie die letzten GDP Daten zeigen auch nicht in einer Rezession.
In Deutschland haben wir übrigens das stärkste Wachstum seit 12 Jahren,nix Einbruch.

Ich gehe deshalb,wegen der neusten Liquiditästsprizen davon aus,das die Geldmenge und die Indices Ihre Tops noch nicht gesehen haben.
Die letzten Zinssenkungen werden sich erst ab July - Ende des Jahres durchschlagen.
9 Monate Verspätung.
Dann wahrscheinlich bei steigenden Indices und steigendem USD.


Dennoch wird man m.e nach dann sehen das sich Gold auch vom USD und Euro abkoppeln kann.
D.h Euro fällt,Gold steigt trotzdem weil die Inflation und Geldmenge weiter steigen wird.


So meine Überlegungen.
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Dr. Doom did it again



Marc Faber fand sich Ende dieser Woche erneut bei CNBC zum Interview ein. Und wieder gab es eine Breitseite auf die FED und vor allem Ben Bernanke, aber auch einige interessante Überlegungen zu Rohstoffen und Öl.



Und diesmal auch ein glasklare Ansage, die das Herz der Goldfreunde höher schlagen lassen wird: “Ich würde Gold kaufen!”, meinte der Meister ausnahmsweise mal ziemlich unzweideutig.



Nachfolgend der Link zum Video, darunter ein deutsches Transkript des Interviews von mir.



Marc Faber auf CNBC



Moderator: Wir begrüßen nun live aus Hongkong Marc Faber, Herausgeber des GloomBoomDoom-Reports. Marc, danke, dass Sie heute bei uns sind. Sagen Sie, die Wallstreet ging heute um 3% runter, Asien hat substanziel verloren und die europäischen Börsen schlossen sich diesem Trend jetzt an, sind wir Ihrer Meinung nach am Beginn eines neuerlichen Sommer-Sell-Offs in Aktien, oder ist das bloss eine 1-2 tägige Geschichte?



Faber: Nun, ich glaube was passiert ist, seitdem der Markt in den USA am 17. Oktober sein Top markiert hat, ist, dass die Finanzwerte extrem schwach waren, und dass deshalb, weil die Finanzwerte einen großen Anteil am S&P-Index besitzen, der Markt nach unten gezogen wurde.



Was nunmehr einen Lichtblick darstellt ist der Umstand, dass auch andere Werte angefangen haben, zu korrigieren, und dass wir uns deshalb dem Boden wirklich nähern. Aber Aktien wie IBM, die Stahlwerte, Minenaktien, Ölaktien wie die Rohstoffwerte ganz generell, und auch die Kapitalgüteraktien, die alle in den letzten 3 Jahren so gut performt haben, die stehen alle erst am Anfang der Korrektur, und haben daher noch einen langen Weg vor sich. Ich glaube daher, dass - wiewohl der Markt aktuell „oversold” ist - wir langfrist noch tiefer nach unten gehen werden.



Moderator: OK, Marc, was empfehlen Sie dann den Leuten, wie sollen sie ihr Geld in Sicherheit bringen?



Faber: Nun, das allererste, was die Leute tun sollten, ist der FED in Amerika nicht mehr zuzuhören, insbesondere Herrn Ben Bernanke. Weil die führen die Öffentlichkeit und Investoren in die Irre, indem sie behaupten, sie hätten gerne einen starken Dollar und sie wären besorgt über die Inflation. Sobald es nämlich ans Handeln geht, zeigen sie plötzlich überhaupt keine Besorgnis mehr über die Inflation und das Wohlergehen der amerikanischen Mittelklasse.



Wir müssen das ganz klar sehen, dass die Politik, die Ben Bernanke verfolgt hat, der amerikanischen Öffentlichkeit enormen Schaden zufügte, indem nämlich die Lebensmittel- und Ölpreise darob deutlich in die Höhe getrieben wurden, die realen Einkommen deshalb sinken und die Konsumausgaben eingeschränkt werden müssen.



Nun, was die Leute am Besten machen sollten, ist in Gold zu investieren. Denn wie sie gehört haben, wird die US Regierung nun gegen die „bösen” Spekulanten an den Rohstoffmärkten vorgehen. Komischerweise waren dieselben Spekulanten gar nicht „böse”, als es in 2000 an der Nasdaq nach oben ging und während der letzten Jahre in der Housing Bubble. Als die Leute mehr als 100% ihres Immobilienvermögens beleihen konnten, da war es in Ordnung, zu spekulieren, aber jetzt, wo die Spekulation im Öl und im Getreide stattfindet, da ist sie plötzlich ganz, ganz böse.



Moderator: Sorry, dass ich hier unterbreche. Als follow-up zu ihrer Ansicht, dass Investoren nicht mehr auf Bernanke und die FED hören sollten: wo sie doch früher gesagt haben, man sollte den Dollar long gehen gegenüber dem Euro. Könnten Sie das in Übereinstimmung bringen mit dem, was Sie gerade gesagt haben?



Faber: Ja, stimmt. Ich hoffte tatsächlich, dass die FED, unter dem Einfluss der anderen Gouvernors, nicht Herrn Bernanke, die Entscheidung treffen würden, die Zinsen zu erhöhen. Es ist ein großer Schaden für die US Wirtschaft, dass seit September 2007 die Fed Funds Rate von 5,25% auf 2% gesenkt wurde. Wir haben jetzt negative Realzinsen, doch Geld hat eine Wertaufbewahrungsfunktion, und wenn die Zinsen jetzt negativ sind, dann werden Werte zerstört. Werte von ehrlichen Sparern, die ihr Geld als Spareinlage auf der Bank haben anstatt damit zu spekulieren. Die Federal Reserve ist der größte Spekulant, sie zwingt die Leute, zu spekulieren statt einfach nur zu sparen. Und wo ich jetzt tatsächlich eine positive Sicht auf den Dollar hatte war, und es gab tatsächlich gute Gründe, positiv gegenüber dem Dollar zu sein: mit Herrn Bernanke als Gelddrucker an der Spitze der FED, können sie in derlei Überlegungen halt einfach kein Vertrauen haben.



Moderator: Nun, was aber mit der Ansicht, dass die Wachstumsperspektiven der US Wirtschaft dahinschwinden, und vor 6 Monaten gab es ja nur ganz wenig Leute, die keine Zinssenkungen befürwortet hätten, und wenn ich Ihre Ansicht nun zusammenfasse, dann sagen Sie, die FED hätte nicht so stark und so schnell die Zinsen senken sollen. Aber glauben Sie nicht, dass die FED ein Glaubwürdigkeitsproblem hätte, wenn sie jetzt nach diesen schnellen und tiefen Zinssenkungen bereits wieder anfangen würde, die Zinsen zu erhöhen, bevor sich die tiefen Zinsen überhaupt auf das Wachstum auswirken konnten?



Faber: Ich glaube, die FED hätte bei, na sagen wir mal, rund 4% aufhören sollen, die Zinsen zu senken. Und sie hätten auch die Zinsen senken, aber mittels anderer Maßnahmen dennoch eine stringente Geldpolitik fahren können, indem sie Brokern und Banken auf deren Ausleihungen von der FED zB Strafzinsen verrechnet. Und sie hätte mittels ergänzender Maßnahmen auch Liquidität abschöpfen sollen. Stattdessen druckt die FED aber im wesentlichen Geld, und die Fiskalpolitik der Regierung sorgt für eine zusätzliche Expansion, in dem Sinne, dass Steuererstattungsschecks an die Haushalte verschickt wurden.



Moderator: Marc, Sie sagen zwar die Fed Funds Rate sei mit 2% zu niedrig, aber ich kenne in Wahrheit niemanden, der in Amerika aktuell einen Kredit für 2% aufnehmen könnte, heisst also dass die Geldpolitik tatsächlich viel restriktiver ist, als es die niedrigen Leitzinsen glauben machen.



Faber: Ja, aber das ist doch genau mein Argument. Die FED überflutet das System mit Liquidität bzw. versucht es zu fluten, während der private Sektor die Kreditvergabe verschärft, sodass wir im Ergebnis eine Kreditkontraktion erleben. Heisst also, auf der einen Seite haben wir die FED, die versucht das System zu fluten, und auf der anderen Seite den Privatsektor, der die Liquidität zurückhält. Das führt zu einer ziemlichen Volatilität, und bislang gewinnt der Privatsektor diesen Kampf gegen die FED, aber er hat noch nicht gewonnen im Kampf um den Dollar.



Ich würde sagen, dass die FED zu 80% für Spekulation verantwortlich ist. Und übrigens, es ist nicht unbedingt so, dass Spekulanten unbedingt das Öl long sein müssen, sie können es auch short sein. D.h. wenn die Margin Requirements erhöht werden, dann heisst das noch lange nicht, dass die Rohstoffpreise unbedingt runtergehen müssen, sie könnten genauso gut auch steigen, weil Short-Spekulanten ihre Positionen covern müssten. Es gibt hier also keineswegs ein so klares Bild.



Aber was ich eigentlich sagen wollte: der Privatsektor verschärft die Kreditvergabe, und das wird auf die US Wirtschaft wie auch die Weltwirtschaft durchschlagen. Daher ist der Ausblick für die Unternehmensgewinne alles andere als gut.



Moderator: OK, Marc, und was passiert unterdessen mit dieser Rohstoffgeschichte, Öl machte heute ein neues High. Ich meine, das Geld, dass die FED dann druckt, das kommt doch in Wahrheit in den Ländern zum Vorschein, die ihre Währungen an den Dollar gekoppelt haben. Ich meine, diese zusätzliche Liquidität, die tritt doch dort zu Tage. Was passiert mit diesen Ländern und der ganzen Rohstoffspekulation?



Faber: Nun, als ich mal gefragt wurde, als Öl bei 25 Dollar pro Barrel stand, was meine Erwartung hinsichtlich des Ölpreises wären. Und da sagte ich halb im Spass 100 Dollar. Und jetzt sind wir bei 140 Dollar. Ich würde jetzt kein Öl mehr kaufen, aber es könnte natürlich gut noch auf 200 Dollar steigen. Meine Meinung hingegen ist eher, das Öl und andere Rohstoffe in der 2. Jahreshälfte eher korrigieren werden. Weil, wie ihnen vielleicht bekannt, reise ich sehr viel. Und - ich bin kein Ökonom wie Herr Bernanke, der Lehrbücher schreibt , aber ich rede mit den Leuten - überall wo ich hinkomme, weltweit, das kann ich Ihnen versichern, hat sich dieWirtschaft deutlich abgeschwächt. Und daher glaube ich, dass sich die Nachfrage nach Rohstoffen in der 2. Jahreshälfte abkühlen wird, sehr deutlich sogar, und auch in Ländern wie China und Indien natürlich. Kurzfristig bin ich gegenüber Rohstoffen daher eher negativ eingestellt, und ich würde sie auf aktuellem Niveau nicht kaufen. Der Boom in den Rohstoffen an sich kann aber natürlich trotzdem noch für viele Jahre intakt bleiben.



Ich kaufe stattdessen lieber Gold, weil ich glaube, dass Gold relativ zu anderen Rohstoffen nicht wirklich stark im Preis gestiegen ist. Und mit gelddruckenden Zentralbanken weltweit, nicht nur in den USA, und noch einer vergleichsweisen geringen Verbreitung von Gold unter Investoren, glaube ich, dass noch viel Geld in Gold fliessen könnte.



Moderator: Hey Marc, ein Mitgrund warum wir diese Einbrüche bei den Finanzwerten gesehen haben, waren die Downgrades von einigen der Broker in den USA. Und dennoch beschleicht die Anleger noch immer der Verdacht, dass da noch größere Probleme auf die Banken, nicht nur in den USA, sondern auch in Europa und anderswo, zukommen könnten. Wie sagten Sie kürzlich, Sie erwarten 150 Bankpleiten in den nächsten 12 Monaten? Könnten Sie dazu etwas mehr erläutern?



Faber: Ha, ich glaube, eine ganze Reihe von Banken sind eigentlich bereits jetzt pleite. Und die Monoline-Versicherer als auch andere Finanzinstitute. Sie verbergen nur ihre Schrottwerte in Level3-Bewertungskategorien, wo sie sie nicht wirklich abwerten müssen. Aber wenn Sie natürlich sehen, dass Aktien wie die von MBIA oder AMBAC um 90% fallen, und die Ratingagenturen bis vor kurzem dennoch der Meinung waren, dass diese Firmen ein AAA-Rating verdienen würden, dann ist das natürlich ein totaler Witz! Diese Firmen sind im Prinzip „out of business”. Daher glaube ich, dass der Finanzsektor im großen und ganzen viel schlimmere Probleme hat, als öffentlich wahrgenommen wird. Und der Aktienmarkt bestätigt Ihnen das im Prinzip auch. Die entsprechenden Preissignale vom Markt sind ja da. Und eigentlich ist es ja lustig, dass eine Finanzfirma eine andere herabstuft, um dann postwendend von einer anderen Finanzfirma selbst heruntergestuft zu werden. Wir sehen also eine Art „Dominoeffekt”. Sehr lustig, das alles zu beobachten.



Moderator: Nun, wie Sie schon sagten, es scheint da wirklich eine Art „Wie du mir, so ich dir”-Einstellung unter den Banken zu geben. Aber zurück zu den Bankbilanzen, die mögen tatsächlich in so schlimmem Zustand sein, wie Sie sagen. Aber hat die FED nicht klargestellt, dass sie, nach Bear Stearns, die großen Brokerhäuser und Banken nicht pleitegehen lassen würde? Glauben Sie daher, dass die Bankpleiten, über die sie sprechen, eher auf der regionalen Ebene stattfinden oder kleinere Häuser betreffen werden?



Faber: Haha, das liebe ich: „Wir werden Euch nicht pleite gehen lassen!” … Ich denke mal, es gibt eine echte Chance, dass die FED darob selber pleite gehen wird und dass schließlich die Regierung das komplette System herauspauken wird müssen.



Mal ernsthaft, ich kann nichts schlechtes darin erkennen, wenn mal ein Haus wie Bear Stearns oder eine andere Bank pleite gehen würde, denn man könnte die Aktiva von Kunden ja ohne weiteres auf andere Banken übertragen. Ich meine, Drexel Burnham, für die ich gearbeitet habe, wir gingen auch pleite, und nichts ist den Kunden passiert, ihre Aktiva wurden einfach auf andere Firmen übertragen.



Es ist eine sehr fragwürdige Praxis, einem Finanzsektor, der dermaßen viel Geld gemacht hat, dann unbedingt vor Schwierigkeiten bewahren zu wollen, wenn er von selbstverursachten Problemen bedroht ist.



Moderator: Marc, wie immer ein großes Vergnügen, mit Ihnen zu plaudern. Auch wenn Sie dieses Jahr von Ben Bernanke vermutlich keine Weihnachtskarte bekommen werden.
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Fondsfan
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Beitrag von Fondsfan »

Habe das jetzt erst zufällig gefunden - Marc Faber
liest sich immer wieder interessant, auch wenn
man ihm nicht immer zustimmen muß.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

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Beitrag von kaalexs »

dieser performance nazschauen macht mich schön langsam krank.
der tradet euro/dollar und gold.

http://www.trendcycles.com/performance/index.htm
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Beitrag von ist gegangen worden »

kaalex hat geschrieben:dieser performance nazschauen macht mich schön langsam krank.
der tradet euro/dollar und gold.

http://www.trendcycles.com/performance/index.htm
Steckt da Marc Faber hinter?
Steinklopfer

Beitrag von Steinklopfer »

hallo!

aus dem aktuellen tageskommentar von "pro aurum". stellt sich die frage wie aussagekräftig das ist, aber ein verhältnis von 13:1 von physischen metallkäufern zu verkäufern finde ich dann doch interessant


Quelle pro aurum tageskommentar




Berlin aktuell

Silber, Silber, Silber – so langsam sollten wir über eine Änderung unseres Firmennamens nachdenken, zumindest wenn man sich die Auftragseingänge des vergangenen Freitags ansieht. Der überwiegende Teil der Kunden verlangte nach den silbernen Philharmonikern. Aber auch die anderen verfügbaren „weißen“ Produkte, wie die australischen Kookaburra- oder Koalamünzen in verschiedenen Größen, als auch die Barren a 1.000 und 5.000 Gramm wurden rege geordert. Beim Gold konzentrierte sich die Nachfrage auf große Barreneinheiten und die klassischen Anlagemünzen. Zunehmend werden auch wieder kleinere Einheiten als „Notgroschen“ gekauft. Dabei blieb die absolute Zahl der Käufer in etwa auf dem gleichen Niveau wie am Donnerstag. Lediglich die Verkäufer machten sich gegenüber den Vortage nochmals rarer – hier verzeichnen wir aktuell ein Verhältnis von 1 zu 13.

viele grüß
der steinklopfer
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Beitrag von oegeat »

Jim Rogers: "Gold kann man nicht essen" von -ff-
Montag 20. Oktober 2008, 15:31 Uhr



? Mr. Rogers, die Weltkonjunktur flaut ab, die Rohstoffpreise fallen im Gleichklang mit den Aktien. Anzeige

Was sollen Anleger jetzt tun?


Jim Rogers: Einen klaren Kopf bewahren. Die Rohstoffhausse ist noch nicht zu Ende. In der Vergangenheit dauerten die Zyklen im Schnitt 18 Jahre, scharfe Einbrueche waren stets Kaufgelegenheiten. Vor Aktien hatte ich schon mehrfach gewarnt.

? Vor chinesischen nicht.

Rogers: China ist eine Sondersituation. Frueher oder spaeter wird die chinesische Volkswirtschaft die groeßte der Welt sein. Aber die Entwicklung wird nicht geradlinig verlaufen, es wird immer wieder zu Einbruechen kommen, am Aktienmarkt wie in der Realwirtschaft. Auch die USA mussten auf dem Weg zur Wirtschaftsmacht Nummer 1 sage und schreibe 15 Depressionen ueberwinden. Nicht Rezessionen, sondern Depressionen mit D. Sparen Sie also langfristig weiter in China- oder BRIC-Fonds.

"Die weltweite oelproduktion wird langfristig immer weiter zurueckgehen"

? Und was ist mit Rohstofffonds, die zuletzt aehnlich erbaermliche Renditen lieferten?

Rogers: Ich persoenlich habe vor einigen Tagen den Großteil meiner Short-Positionen im Aktienmarkt glattgestellt, um Rohstoffe zuzukaufen. Aber bitte, werten Sie das nicht als Empfehlung. Mein Markttiming ist nach wie vor entsetzlich.

? Am Rohstoffmarkt gibt in erster Linie der oelpreis die Richtung vor. Und wenn die Konjunktur kippt, wird auch weniger oel verbraucht.

Rogers: Nicht unbedingt. In den 70er-Jahren ist der oelpreis trotz Rezession gestiegen, ganz einfach, weil die Produktion zurueckging. Diese Situation koennte sich wiederholen. Indonesien ist schon aus der OPEC geflogen, weil es kein Nettooelexporteur mehr ist, Malaysia wird folgen. Die Weltproduktion wird langfristig immer weiter zurueckgehen.

"US-Staatsanleihen sind die letzte Blase, die platzen wird"

? Aber die 150 Dollar je Barrel, die im Sommer aufgerufen wurden, waren schon eine Spekulationsblase, oder?

Rogers: Mag sein, aber vielleicht ist auch der zuletzt stark gefallene oelpreis eine spekulative uebertreibung. Es sitzen ja nicht nur auf der Kaeufer-, sondern auch auf der Verkaeuferseite Spekulanten. Wenn Sie ueber Blasen reden wollen, schauen Sie sich mal US-Staatsanleihen an. Das ist die letzte Blase, die platzen wird.

? Und Gold?

Rogers: Wenn ploetzlich die breite Masse losrennt und wie wild Goldmuenzen kauft, ist das ein Alarmzeichen, ja. Trotzdem halte ich weiter Gold, weil ich nach wie vor ueberzeugt bin, dass es eigentlich wesentlich teurer sein muesste. Zukaufen wuerde ich aber eher im Bereich der Agrarrohstoffe. Wenn es um die Weltwirtschaft so zappenduster bestellt sein sollte, wie die Aktienmaerkte derzeit suggerieren, fuehle ich mich mit Mais und Weizen wohler. Schließlich kann man Gold nicht essen.

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Beitrag von ist gegangen worden »

Gold-Bericht für den 25. November 2008:

Die FED hat heute ein neues Programm verkündet, durch Aufkauf praktisch wertloser Assets dem Markt zusätzliche $800 Mrd zur Verfügung zu stellen. Die in der Diskussion befindliche Gesamtsumme aller geplanten und durchgeführten Massnahmen der FED und des U.S. Schatzamtes ("Treasury") werden sich voraussichtlich auf $7.700 Mrd addieren. Zu diesen Summe gesellen sich noch weitere mehrere $1.000 Mrd an Rettungs-Massnahmen der EU-Staaten, Japan, Schweiz usw. Man muss diese Geldmengen einmal in Relation zu Gold stellen: Eine Fein-Unze (31,1 g) kostet zur Zeit ca. $815. Das macht bei 32,15 Oz pro Kg und 1.000 Kg pro (metrischer) Tonne einen Gold-Preis von $26,2 Mio pro Tonne Gold. Das heutige Massnahmen-Paket der FED erzeugt quasi zusätzlich $800 Mrd - dadurch dass die aufgekauften Assets quasi wertlos sind, kann man von wirklich zusätzlich erzeugtem Geld sprechen - und damit ein Äquivalent von 30.500 Tonnen Gold. Zur Erinnerung: Die offiziell ausgewiesenen Reserven der Zentralbanken der Welt umfassen weniger als 30.000 Tonnen Gold. Addiert man die Massnahmen-Bündel aller Staaten, so werden mehr als $10.000 Mrd an neuem Geld für die Welt-Märkte gedruckt. Diese Summe entspricht einer Gold-Menge von mehr als 380.000 Tonnen Gold. Bisher wurden in der Menschheits-Geschichte jedoch gerade einmal 150.000 Tonnen Gold gefördert.

Allein dieser Vergleich anhand des zusätzlich geschaffenen Geldes zeigt, wie missausgewogen der derzeitige Gold-Preis zu der Menge des zusätzlich generierten Papier-Geldes ist. Würde man die $10.000 Mrd neu geschaffenen Mittel auf die - für monetare Zwecke nicht ansatzweise zur Verfügung stehende - bisher geförderte Gold-Menge von 150.000 Tonnen verteilen, so hätte der Gold-Preis innerhalb der letzten Monate um gut $2.000 pro Unze auf dann ca. $3.000 steigen müssen. Legen wir dagegen die Zentralbank-Goldmenge von 30.000 Tonnen zugrunde, dann wäre ein Goldpreis-Anstieg um mehr als $10.000 pro Unze nötig gewesen.

Nun, dass unsere Wirtschafts-Führer, Politiker und Banker diese Dreisatz-Rechnung nicht beherrschen liegt sicherlich nicht an ihren mangelhaften PISA-Werten. Vielmehr nutzen sie ihr neu geschaffenes Geld dazu, nach der Devise "viel schlechtes Geld verdrängt wenig gutes Geld" den Gold-Preis trotz der offensichtlichen hyperinflationären Vermehrung des Papier-Geldes zu deckeln.

Dazu bedienen sie sich zwei (oder vielleicht sogar inzwischen dreier) Elemente:

(1) Es werden Gold-Derivate (in Form von Futures, Swaps, Optionen) auf dem Markt zu möglichst niedrigen Preisen leer verkauft. Wobei dieses "leer verkauft" sich auf Positionen bezieht, die entweder gar nicht oder nur zu einem kleinen Teil mit physischem Gold hinterlegt sind (sogenannte "Naked Short" Positionen). Die Summe der täglich gehandelten Gold-Derivate übersteigt die Menge des physisch gehandelten Golds bei Weitem, so dass dieser Markt die Preis-Führerschaft für den Gold-Preis innehat. Diese Methode funktioniert nur solange, wie die Markt-Teilnehmer den Derivate-Märkten und insbesondere den Future-Märkten trauen und die Lieferverpflichtungen erfüllt werden. Die Short-Teilnehmer refinanzieren sich aus den oben angeführten Liquiditäts-Pools der FED und anderer Zentralbanken, so dass sie trotz riessiger Buch-Verluste niemals in die Situation kommen, ihre Short-Positionen aufzulösen ("Short-Squeeze").

(2) Der Bedarf an physischen Gold wird durch Gold-Verleihungen der Zentralbanken befriedigt. Die letzten Wochen und Monate haben wir gesehen, dass Gold-Barren aus Münz-Schmelz-Gold und rissige Barren aufgetaucht sind. Dies lässt vermuten, dass nun wirklich die letzten Bestände der Zentralbanken geräumt werden. Trotzdem sehen wir auch heute wieder einen starken Druck auf den Gold-Preis durch starkes physisches Angebot.

(3) Ich vermute deshalb, dass ein Teil des o.g. Geldes - wissend, dass die Zentralbank-Bestände an Gold zur Neige gehen und die Future-Märkte in Kürze lieferunfähig werden - über Schatten-Märkte (OTC - over the counter Geschäfte) am Markt vorbei Gold zu wesentlich höheren Preisen von Marktteilnehmern heimlich aufkaufen, um es dann in London für die üblichen Drückungs-Massnahmen niedrig zu verkaufen. Damit kann der offizielle Gold-Preis unter Kontrolle gehalten werden.

Nun zum heutigen Marktgeschehen. Die Tokioter Future-Börse war zwar heute wieder geöffnet, aber im asiatischen Markt wurde der Preis wie gestern wieder um $10 gedrückt. Meine gestrige Vermutung, dass die negativen GOFO (Gold Forward Offered Rates) für kurzfristige Gold-Leihgeschäfte zusätzlichen Verkaufs-Druck im Londoner Handel erzeugen würden, wurde leider bestätigt. Gold war zum frühen Londoner Handel stetig unter Druck und der A.M. Fix wurde mit $802,50 (EUR 625,29) um $24 niedriger als vor 24 Stunden festgestellt. Zum Start des New Yorker Future-Handels wurde der Gold-Preis innerhalb einer Stunde bis auf $830 hochgetrieben. Starker Verkaufs-Druck im späten Londoner Handel drückte den Gold-Preis zum P.M. Fix auf das Niveau von $820,50 (EUR 628,93). Nach Schluss des Londoner Handels ging es wieder auf bis zu $810 runter, aber die COMEX beendete den Handel quasi unverändert gegenüber gestern bei $820.

Kommt der Default der COMEX doch nicht ?

Die Anzahl der offenen Kontrakte für den Dezember 2008 hat sich um massive 26.897 Kontrakte auf nunmehr lediglich 65.260 reduziert. Gleichzeitig stieg die Anzahl der Kontrakte für den Februar 2009 um 20.099 auf 118.760 Kontrakte. Ein Grossteil der abgebauten Dezember 2008 Kontrakte wurde anscheinend wieder auf den Februar 2009 Kontrakt übergerollt, bei den verbleibenden 6.800 Kontrakten haben wohl eine Reihe von Shorts ihre Positionen abgebaut. Die heutige Entwicklung des Dezember 2008 Kontraktes macht einen Lieferausfall an der COMEX nun wesentlich unwahrscheinlicher
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Aktien-Inflation in Deflation?
Die Makrodaten dieser Woche waren wirklich furchtbar. Insbesondere der Verlauf der Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter ist im Oktober dramatisch eingebrochen. Er fiel um 6,2 Prozent, Analysten hatten mit einem Minus im Bereich von 2,2 bis 2,5 Prozent gerechnet, im Vormonat betrug der Rückgang lediglich 0,2. Es ist die Abwärtsdynamik, die nicht nur dieses Makrodatum auszeichnet und entsprechend Sorge bereitet.

Die Aktienmärkte haben diese schlechten Nachrichten schließlich weggesteckt, nachdem sie schon die jüngsten Rettungsmaßnahmen der US-Regierung gefeiert hatten. Man kann den amerikanischen Politikern ein gutes Gefühl für Timing nicht absprechen. Gerade rechtzeitig in eine charttechnisch brisante Situation hinein und vor Beginn des Weihnachtgeschäftes werden Maßnahmen verkündet, die gezielt gegen die Kapitulation des amerikanischen Verbrauchers gerichtet sind.

Heute ist „Black Friday“ – der offizielle Start des Weihnachtsgeschäfts in den USA. Die Erwartungen sind divergent, die Positionen polarisieren sich. Die einen meinen, jetzt ist alles Negative bekannt, die nächsten Rettungsmilliarden sind auf dem Weg, also kann es nur noch besser werden. Die anderen glauben nicht, dass es nicht noch schlimmer kommen kann. Während die erste Position immun selbst gegen ein schlecht anlaufendes Weihnachtsgeschäft wäre und einen guten Start entsprechend feiern würde, nähme die zweite Position einen schlechten Black Friday als Bestätigung für die eigene Erwartung und würde einen besser als erwarteten Verlauf als „Ausreißer“ abtun.

Wer hat kurzfristig die besseren Karten? Die Aktien-Marktindikatoren der TimePattern zeigen passend zur Lage ein neutrales Bild – in der statischen Betrachtung herrscht mit 33 Prozent bullischen gegen 33 Prozent bärischen Indikatoren Gleichgewicht der Kräfte auf erhöhtem Niveau. In der Tendenz wird aber eine Verbesserung sichtbar - am Vortag lag das Verhältnis noch bei 17:50, einige Tage zuvor noch bei 0:83.

In der Detailbetrachtung spricht der ADL recht deutlich die Bullen. Der die Marktbreite messende TRIN zeigt eine extrem unruhige Bodenbildung, die sich jetzt in eine bullische Tendenz aufzulösen beginnt. Bei der Volumenverteilung ist die bullische Tendenz noch nicht entwickelt. Sie ist jetzt (noch sehr zögerlich) in Distribution – und damit ist die entscheidende Frage, ob die Seitenlinie weiter aufspringt. Wenn nicht, kann schnell wieder starker Verkaufsdruck aufkommen, noch laufen die über zehn Tage gemittelte Entwicklung von Kursen und Volumen nicht synchron.

Bullische Hoffnung beim Sentiment macht der normalerweise invers zu Aktienkursen agierende VIX. Der „Angstindex“ hat am Mittwoch gerade unter der wichtigen EMA50 geschlossen. Anfang November bot die EMA50 Widerstand gegen eine weiteren Fall des VIX und so kam es zu einem erneuten Kurssturz. Charttechnisch spricht am aktuellen Punkt mehr dafür, dass der Index den Durchbruch zumindest zeitweise schafft. Auch das aus dem Verhältnis zwischen S&P 500 und VIX erzeugte Signal könnte in Kürze auf extrem tiefem Niveau von neutral in bullisch kippen und untermauert so diese Einschätzung. Dies gilt auch für das aus der Entwicklung der Positionierung in Indexoptionen generierte Signal.

Auch wenn die Tendenz der betrachteten TimePattern-Indikatoren in die bullische Richtung weist, sind wirklich belastbare Wendepunkte bisher noch dünn. Dementsprechend kann es schnell zu einem technischen Betriebsunfall kommen. Ohnehin zeigt z.B. die „Technical Quality“, die Auswertung des viel beachteten MACD, der Stochastik und des RSI, dass die Bullen zuletzt relativ schnell vorgelaufen sind und eine Pause bräuchten.

Andererseits weist das „Faire KGV“ nach Fed-Modell einen extrem überzogenen Wert von über 33 aus. Ein solch hohes Niveau wurde seit vielen Jahren nicht mehr gesehen. Das spricht einerseits für die extreme Flucht in Sicherheiten, andererseits in der Tendenz aber auch dafür, dass Geld wieder aus Bonds abgezogen wird.

Extrem wichtig ist für den gesamten Finanzmarkt der IRX. Die Rendite der 13-wöchigen TBills hatte Anfang der Woche einen Hupfer von null auf 0,1 Prozent getan, fiel am Mittwoch aber wieder auf 0,03 Prozent zurück. Die Prognose der TimePatternAnalysis zeigt eine Aufwärtsbewegung auf zunächst 0,20 Prozent an. Das würde bedeuten, dass die extreme Risikoaversion in naher Zukunft etwas nachlässt und Geld vom Parkplatz in Assets verschoben wird. Zusammen mit dem extrem aufgeblasenen Bond-Segment ist sicher genügend „Treibstoff“ da, um die Aktienkurse hoch zu pushen.

Charts der erwähnten Indikatoren sind über diesen Artikel auf www.timepatternanalysis.de zugänglich.

Damit erscheint folgendes Bild bei der Entwicklung der Aktienkurse wahrscheinlich: Heute dürfte wegen des „Black Friday“ zunächst eine unsichere, schwankende Haltung bestehen mit festerer Tendenz gegen Handelsschluss. Auf Sicht der nächsten fünf, sechs Handelstage dürften die Bullen das Feld dominieren, wie auch der Prognosechart des S&P 500 auf der Web-Seite der TimePattern zeigt. Darüber hinaus aber wird die Luft schon wieder dünn. Und wirklich langfristig belastbare Tiefs dürften noch 20 bis 30 Prozent unter dem aktuellen Niveau liegen.

Das übergeordnete fundamentale Bild trübt sich immer weiter ein und spricht nicht dafür, dass schon alles Negative bekannt und in den Kursen verarbeitet ist. Auch wenn es immer wieder heißt, Aktien sind so günstig bewertet wie nie – 1929 waren sie ebenfalls nicht teuer, und wurden noch viel billiger. Das dürfte für die aktuelle Situation ebenfalls gelten.

Unabhängig davon bleibt ein Argument für Aktien – sie sind reale Werte und Anteilsscheine gut aufgestellter und stabiler Unternehmen dürften in dieser Finanzkrise gegenüber Geldern auf Festgeldkonten irgendwann die sicherere und profitablere Alternative sein.

Nouriel Roubini sieht sich durch die miserablen Makrodaten der vergangenen Tage in seiner schon zuvor getroffenen Aussage bestätigt, das US-BIP werde im vierten Quartal um 4 bis 5 Prozent annualisiert fallen. Er warnt nun massiv vor einer deflationären Spirale. Und sieht am Horizont die Gefahr stark steigender realer Zinsen auf öffentliche Schulden.

Irving Fisher hat die Krise von 1929 eingehend untersucht und 1933 in seinem bekannten Artikel „The Debt Deflation Theory of Great Depressions” den Teufelskreis von Schulden und Deflation aufgezeigt. Der Nährboden für diesen Schulden-Deflations-Prozess liegt danach in folgendem: Vorangegangene Wirtschaftsphasen wurden als Beginn einer neuen Ära gedeutet. Die neue Entwicklungen eröffneten neue Investitionsmöglichkeiten und bescherten außerordentliche Gewinne. Der Optimismus schäumt über, die Verschuldung steigt. Dieser Fahnenstange folgt die Ernüchterung, die Kreditblase platzt.

Die Wirkungsmechanismen im Einzelnen führen über einen ersten, vergleichsweise kleinen Anlass, der Unternehmen und Haushalte dazu bringt, ihre überbordenden Schulden zurückzufahren, zu Notverkäufen. Das Preisniveau fällt, Vermögensverluste folgen. Buchgeld kontrahiert, die Zirkulationsgeschwindigkeit des Geldes sinkt. Unternehmensgewinne gehen zurück, Angst vor weiteren Verlusten greift um sich. Produktion, Handelsumsätze und Beschäftigung sinken, Konkurse und Arbeitslosigkeit steigen. Vertrauensverlust führt zu zunehmendem Pessimismus der Wirtschaftsubjekte. Geld und Sachwerte werden gehortet, die nachlassende Wirtschaftsaktivität führt zu weiterer Verlangsamung der Waren- und Geldumschlags. Das Zinsniveau sinkt nominal, steigt aber real, damit steigt die reale Schuldenlast. Usw.

Es fällt nicht schwer, Parallelen zu den zurückliegenden Jahren zu ziehen: Nach dem Platzen des Technologie-Hypes wurden die Zinsen weltweit stark abgesenkt, um den rezessiven Folgen zu begegnen. Die darauf folgenden Jahre hohen Wirtschaftswachstums führten zu einer stark steigenden Verschuldung der Konsumenten und Unternehmen. In den USA, Großbritannien, Spanien und anderswo wurde massiv in Immobilien investiert, die sich die meisten auf längere Sicht nicht leisten können.

Es brauchte nur einen kleinen Rückgang der Immobilienpreise und einen geringen Wachstumsknick - viele Hausbesitzer waren schnell überschuldet. Die daraus folgenden Not- und Zwangsverkäufe hatten und haben negative Auswirkungen auf andere Vermögenswerte. Aktien spielen dabei eine wichtige Rolle, weil sie in steigendem Maße zur Versorgung im Alter gedacht sind. Ein Vermögensverlust an dieser Stelle hat extreme Auswirkungen auf die gesamte Stimmung der Verbraucher und erzeugt eine stark pessimistisch geprägte Zukunftserwartung.

Anmerkung: Die überbordende Spekulation mit per Verbriefung weiterverkauftem Risiko ist in dem beschriebenen Mechanismus keine Ursache, wohl aber hinzukommende Verstärkung.

Fisher sieht nur zwei Auswege: “Laissez faire” mit Konkursen und wirtschaftlichem Zusammenbruch oder rasche und entschlossene Reflation, das kleinere Übel.

Im aktuell gegebenen historischen Kontext einer extremen Kreditblase ist die deflatorische Entwicklung quantitativ und im Zeitablauf besonders verheerend. Die US-Regierung konzentriert alle ihre Maßnahmen mittlerweile auf massive Reflationierung. Da Deflation aus aktueller Sicht als das größere Übel angesehen wird, wird die Gefahr einer späteren starken Inflation bewusst in Kauf genommen.

In einer deflatorischen Abwärtsspirale spielt mehr noch als in anderen Wirtschaftsphasen die Psychologie der Wirtschaftssubjekte eine entscheidende Rolle. Und die hängt in nicht unbeträchtlichem Ausmaß mit der Entwicklung der Aktienkurse zusammen. Was also liegt näher, als das eines (unschönen) Tages, wenn alle anderen Rettungsmaßnahmen versagt haben, der Staat selbst direkt als Großaufkäufer von Aktien auftritt? Wenn das geschieht, dann ist „Matthei, am letzten“. Von da an kann es nur noch besser werden, oder?

Kauft der Staat schon? Ja und nein. Im Rahmen seiner Maßnahmen beteiligt er sich an den zu rettenden Institutionen. Aber bisher zumindest hat er da eher in ein fallendes Messer gegriffen. Nicht zu vergessen auch all die Staatsfonds aus Nah- und Fernost. Ich denke, zunächst setzt man (zumindest in den USA) noch weiter auf Maßnahmen, die die Kaufkraft der Konsumenten stützen. Die massive Stützung der Aktienkurse kommt später.

Das Währungspaar Euro/Dollar wird auch weiterhin ein guter Indikator für die Befindlichkeit der Finanzmärkte sein. Ein festerer Dollar war zuletzt stets Begleiterscheinung aufflackernder wirtschaftlicher und finanzieller Bedenken – und umgekehrt. Bei Abfassung dieses Textes fällt der Kurs. Interessant, warum: Dollar/Yen steigt relativ zu Euro/Yen. Schreiben die „Amis“ von niedrigem Niveau aus wieder verstärkt Yen-Carry-Trades?
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Beitrag von kaalexs »

hi harmonic, scheinst mitlerweile ein ziemlich grosser hartgeld.com bzw goldseiten.de fan zu sein.
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Würde ich nicht unbedingt behaupten.Es geht mir dabei nur um den Inhalt.
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