GRIECHENLAND + und der Euro - Bankenrettung 2.0

Alles was "Off-Topic" ist oder die Märkte ganz allgemein betrifft. Hier findet Ihr Gelegenheit, euch in Form von Grundsatzdiskussionen, Glückwünschen, Streitereien oder Flirts auszutauschen.

Moderator: oegeat

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Beitrag von ist gegangen worden »

kaalex hat geschrieben:Offensichtl. hat noch niemand mitbekommen,das folgendes geschehen ist:Die Eurozone spannt einen Rettungsschirm auf und beendet die Bankrottsdiskussionen auf einen Schlag.


......und der markt hat die antwortet parat, ein euro-tief nachdem anderen :lol: :lol: :lol:
Kaalex,dann kauf Dir halt den Aktionär und schwimm mit auf diesen Wellen.Oder Markus Frick ect.Als ich Ende 2009 bullisch für den USD geworden bin stand jedenfalls davon nix in den Gazetten.Sogar die Bildzeitung weiss nun genau woran es liegt...tststs.Je tiefer der Euro fällt je größer fällt die Presse Resonanz aus.Da ändern auch deine 3 smilies nix dran!Und ich denke,das da bald der Zenit erreicht sein wird.Es hat fast mit G. Sorros begonnen...bin mal gespannt was los ist,wenn zu lesen ist das er verkauft hat,hehe.
Der Markt hat immer Recht,ja,er läuft halt manches mal voraus,oder hinkt hinterher...haste auch schon mal was von gehört oder?Das nent sich unterschiedliche Vorlaufzeiten!


Hi Abendbrot

Wie man sieht,und das bestätige ich auch seitens unseres Unternehmens,die Wirtschaft zieht stark an.Wir sind produzierendes Gewerbe und wegen eines Papierstreiks in Canada und Skandinavien haben wir derzeitig kaum Rohmaterial.Deshalb haben wir derzeitg 3 Tage zu obgleich wir Aufträge bis unterm Dach haben.Sobald dieser Streik vorbei ist,fangen bei uns wieder die Ü-Stunden an!Die eigentliche Kreditkrise scheint überwunden zu sein.Ich bin mir da mitlerweile nicht mehr so sicher ob es wirklich gut für Germany ist,dieser schwache Euro.Er erhöht z.T die Rohstoffpreise.60% der Deutschen Exporte geht in die EU,deshalb ist Deutschland = Euro!
Viele andere Unternehmen,wir auch,haben ja nun Werke im USD Raum um Wechselkursschwankungen zu umgehen.Allerdings hat man da andere Arbeitsauffassungen-unser Werk in Mexiko.-da könnte ich einige Storrys zu schreiben.
Worin ich Dir aber völlig Recht gebe ist,im Zuge dieser Finanzkrise werden neue Steuern kreiert die man nun "angeblich" benötigt um ein Worst case "szenario" zu finanzieren.Ich habe schon bei den Bankenrettungen geschrieben,das die aufgekauften Bonds (CDO/MBS ect.) die Staatsbeteiligung an der Cobra kein Kaital ist,das man schon als "Schuldenaufbau bzw. als Verlustl " deklarieren kann sondern als Kredite betrachten muss.Im Fall der CDO/MBS...es wird später wieder einen Markt dafür geben und dann kann die BRD diese am Markt verkaufen.Ebenso verhällt es sich mit den Krediten für die PIIG Staaten und dem Rettungsschirm.Man nehme da nur den Solidaritätsabschlag.Der wird auf immer und ewig bleiben.Nun sind Finanztransaktionssteuer geplant als auch eine Mautgebühr,die mit Sicherheit kommen wird.Das sind deflationäre Entwicklungen im Fiskalbereich.
Was mich an der Finanztransaktionssteuer so aufregt ist,das dies wieder nur die kleinen trift.Ebenso wie bei der Kapitalertragssteuer.Die erfasst zwar Kleinanleger bei Direktbanken aber nicht Spekulanten an den Future Börsen!
Zuletzt geändert von ist gegangen worden am 14.05.2010 18:20, insgesamt 1-mal geändert.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Rettungsschirme haben immer einen gewissen Charme.

Da soll es doch auch bald einen gegen Atomwaffen geben - sicher auch "Totsicher" :wink:
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Beitrag von ist gegangen worden »

Ich dachte wir sind ein Spezialboard Martin!Diese Ausage macht mir eher den Eindruck von Kindergartenniveau!
Zuerst hast Du den USD abgeschrieben,nun schreibst Du den Euro ab....ich warte schon jetzt auf Euro long und Gold short!
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Beitrag von ist gegangen worden »

Hier übrigens eine Publikation,der aufzeigt,das die Kosten erheblich geringer als erwartet ausfallen könnten:

http://www.dbresearch.de/PROD/DBR_INTER ... 12-dbr-com


Da zu lang...den kann ich hier nicht hochladen!
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Der Großmeister dieser Bank sieht z.B. das GL Problem so:
Ich mag ihn zwar nicht, aber da hat er nun einmal mit seiner Skepsis Recht.
Sollten die Griechen ihr Sparprogramm nur halbwegs durchziehen, erleben die einen Konjunktureinbruch, der sich gewaschen hat.
Fazit: magische Knoten kann man nicht lösen.
Sparen die Griechen, gehen sie über die Wupper.
Sparen sie nicht, auch.


Schulden-Debatte:
Ackermann verärgert mit Griechen-Skepsis Bundesregierung
Wenige Tage, nachdem Griechenland mit Hilfe der Euro-Staaten quasi in letzter Sekunde vor dem Absturz bewahrt wurde, prescht Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann vor und äußert Zweifel an Athens Fähigkeit, seine Schulden zurückzuzahlen.
Unter Ökonomen stießen die Einschätzungen des Top-Bankers teilweise auf heftige Kritik. Und auch Bundeskanzlerin Merkel ging auf Distanz.
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Beitrag von ist gegangen worden »

In diesem Jahr werden - an Volumen - fast so viele deutsche Anleihen fällig, wie Griechenland insgesamt verschuldet ist!Und die Anleihe Zinsen sind gefallen.Ein Schelm wer da böses denkt,hehe....
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Beitrag von ist gegangen worden »

Martin

Du hast überhaupt keine Ahnung von Griechenland und wie die Uhr da tickt!
Dort zahlt so gut wie niemand Steuern (das sind Einnahmen die dem Staat fehlen)- alles wird unter der Hand betrieben-wirklich alles- der Staat muss einfach nur mal anfangen,diese Steuern einzutreiben und dafür benötigt es die entsprechenden Kontrollorgane,die geschaffen werden müssen!Ein weiteres Problem ist die Korruption.Da liegt einiges im argen vor allem liegt darin auch einiges an Sparotential wenn man dies umsetzt!Du wirst Dich wundern!Es ist schon völlig richtig wenn Griechenland nun unter der Beobachtung von Brüssel liegt und Eurostat. die unter die Lupe nimmt.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Träum weiter Jörg
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Beitrag von ist gegangen worden »

Aha,da sitzt deine schwache Stelle bezgl. Griechenland!Ich bin schon oft vor Ort gewesen und weiss wie die Griechen ticken.Da läuft alles unter der Hand,da zahlt kaum jamand Steuern- und solange der Staat auch korrupt die Hand bezgl. der EU Gelder hingehalten hat lief ja alles prima.Du weisst schon das so etwas solange laufen kann,wie andere bereit sind das zu bezahlen.Das geht nur in steigenden Märkten,da fragt kaum wer nach!
Im Zuge der IMO Krise kommt aber nun alles auf den Prüfstand!
Wovon soll ich eigentlich weiter träumen?
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

träum weiter harmonic,

es ist ja richtig das dort die beschriebenen zustände herschen,
aber der entscheidende punkt ist der durchschnittsgrieche hat trotzallem kein geld und wen im der staat jetzt welches nimmt so schlägt sich das massiv auf die wirtschaft nieder. :idea:
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Beitrag von ist gegangen worden »

Kallex

Ich rede von einem vernünftigem Steuersystem worin nur der bezahlt,der ein Geschäft betreibt.
Lebensmittel sind da schon lange 66% im Schnitt teurer als in Deutschland.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

JO:Sollten die Griechen ihr Sparprogramm nur halbwegs durchziehen, erleben die einen Konjunktureinbruch, der sich gewaschen hat.

....hast du nicht heute etwas erzählt von staaten die sparen und deflation?
Zuletzt geändert von kaalexs am 14.05.2010 19:40, insgesamt 1-mal geändert.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Mach Dir mal keine Sorgen um meine schwachen Stellen.
Vielleicht ist es Dir nicht entgangen, dass ich wohl der bin der sich etwas ausführlicher mit Gl beschäftigt hat.
Alles was Du hier schreibst ist mir wohl bekannt.

Der Euro hat den Griechen einfach den Todesstoß versetzt.
Staat und privater Sektor sind verschuldet bis über die Ohren.
Steuerdisziplin hin und her, mit Olivenoel allein sind deren Schulden nicht rückzahlbar.
Glaust Du im Erst die älteste Demokratie läßt sich von den Brüssler "Demokraten" die Linie vorgeben ?
Das meine ich - mit Jörg träum weiter.

Ich glaube auch nicht, dass die jüngsten Ereignisse GL besonders aktraktiv für den Touristen werden läßt.
Die fahren lieber all inclusiv in die Türkei.
Na warten wir mal dieses Jahr ab - dann sind wir schlauer.

Tatsache ist, das die G. eine um 30 bis 40% abgewertete Währung braucht um klar zu kommen.

Dann wäre G. auch wieder für Touristen attraktiver.

Hier wird durch Europa nur auf Zeit gespielt.
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Beitrag von ist gegangen worden »

Das Sparprogramm führt doch früher oder später zu sinkenden Preisen in Griechenland.
Zuletzt geändert von ist gegangen worden am 14.05.2010 19:41, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von ist gegangen worden »

Martin,die Griechen haben doch eine Abwertung bekommen.Hohe Inflation im Lande...Die Anleihen zur Refinanzierung bis Schuldverschreibungen 2013 liegen bei der EZB,SN,sogar die FED ist ja eingesprungen und der IWF.
Das hat die Zinsen für die Refinanzierung der Griechen runter gedrückt da die genannten Zentralbanken diese Finanzierung vornehmen.Alle gemeinsam.
Das ist die Repro Seite.
Griechenland wird aber bald schon wieder aus dem Fokus verschwinden wenn eine neue Sau gefunden wird,am Welt- Finanzmarkt.
Der Euro,ich lauere da ja bekantlich long-langfristig.
Die Frage zu welchem Preis?
1,1950 wäre da eine Option.
Vieleicht schon die 1,2250?

Ich stelle mal folgende Kursziele nach unten aus.Die sogenannte Prophylakte

- 1,2350

- 1,2280

-1,2060

- 1,1950

- 1,1740

- 1,1660

- 1,1523

Also wann erfolgt der turn arround - oder für religiöse Vertreter,die Aufersteheung?
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

Ich stelle mal folgende Kursziele nach unten aus.Die sogenannte Prophylakte
na bitte nicht LOL :roll: ein Chart am besten von TSO und die Querlinien /stopmarken so das man sehen kann warums da drehen sollte wäre gut aber so ne aufzählung .... bitte nicht
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Beitrag von ist gegangen worden »

TA Überblick wird folgen.
Im ED-Thread/Forum.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Aiginger warnt vor Einäugigkeit
Aiginger: "Defizite in Europa wiegen schwerer, weil Europa immer noch nicht als Einheit betrachtet wird."Europa hat in den Augen des Chefs des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO), Karl Aiginger, ein Wachstumsproblem und nicht nur ein Budgetproblem. Defizite in Europa "wiegen schwerer, weil Europa noch immer als Summe von Einzelstaaten betrachtet wird und nicht als Einheit", meinte der Wirtschaftsforscher.

Aiginger hält für die Anerkennung der EU als Wirtschaftsblock mehr Koordinierung und effektive Sanktionen für erforderlich. Funktionieren werde das aber nur dann, wenn die Wirtschaft dynamischer sei.


Nicht nur auf Defizite sehen
Dann könnten die Schwächeren aufholen, so der WIFO-Chef am Freitag in einer Aussendung. Kritisch sei es, wenn Europa nur auf die Defizite blicke. Dann werde es "noch weniger wachsen" und seine Defizite nicht in den Griff bekommen. Auch die Arbeitslosigkeit werde weiter steigen.


In Wachstumstreiber investieren
Wenn die EU-Kommission jetzt verlange, die Budgetdefizite noch schneller abzubauen, dürfe das darunterliegende Problem nicht übersehen werden, warnte der Experte: die Wachstumsschwäche Europas.


Europa brauche eine "wachstums- und wettbewerbsorientierte Konsolidierung". Wachstumstreiber müssten von Kürzungen nicht nur ausgenommen werden, es seien auch mehr Investitionen dazu notwendig.


Gezielt mehr Geld für Defizitländer
Als "genau falsch" beurteilt Aiginger deshalb die Kürzung der Mittel der Strukturfonds für Defizitländer, wie das die EU-Kommission gerade diskutiere. Eher sollte die nationale Kofinanzierung vorübergehend nur für besonders produktive Investitionen eingesetzt werden, damit diese schneller durchgeführt werden könnten.


Dann könne Europa auch in der Konsolidierungsphase vom Wachstum der Weltwirtschaft profitieren. Wenn der Euro in dieser Phase schwächer sei, ist das für Aiginger "kein Problem, sondern Teil der Lösung".


Kritik an einseitiger Sicht
Den Finanzmärkten und auch der europäischen Politik wirft der Wirtschaftsforscher vor, das Schuldenproblem unkritisch als das größte und vordringlichste Problem Europas zu sehen. Es solle nicht unterschätzt werden.


Aber das aktuelle Defizit sei geringer als in den USA, der Schuldenstand relativ zur Wirtschaftsleistung etwa gleich. Und anders als die USA habe Europa kein Außenhandelsdefizit.


Grundproblem schwache Konjunktur
Als zentrales Problem Europas sieht Aiginger, dass Europas Wirtschaft deutlich schwächer wachse als die Weltwirtschaft und die Wirtschaft der USA. Vor der Krise (2000 bis 2007), während der Krise (2008/2009) und in der seit Mitte vergangenen Jahres zögernd erfolgten Erholungsphase habe sich Europa schwächer entwickelt als die USA.


Das habe "mittelgroße" Defizite zu untragbar großen Budgetdefiziten gemacht. Spanien, Irland und Deutschland hatten vor der Krise Budgetüberschüsse.
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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

Die wirtschaftlichen Ungleichgewichte in der Eurozone waren von Beginn der Währungsunion enorm und haben sich seit dem weiter verstärkt. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die realwirtschaftlichen Probleme im Euroraum auf die Währung durchschlagen mussten. Die Wirtschafts- und Finanzkrise in deren Folge die Staaten hemmungslos die Verschuldung hochfuhren, um die Rezession abzufedern war der Trigger, ebenso die ungehemmte Spekulation! Eine Lösung der Probleme ist nicht in Sicht, da das 750 Mrd. Dollar Rettungspaket nicht die Ursachen bekämpft, sondern nur die Symptome und genaugenommen selbst diese noch verstärkt!


Europa


unsere Ti-moderatoren schimpfen in der regel gegen solche mainstream meinungen,
und sind selbst der meinung

"grichenland wird zum musterschüler"

"Offensichtl. hat noch niemand mitbekommen,das folgendes geschehen ist:Die Eurozone spannt einen Rettungsschirm auf und beendet die Bankrottsdiskussionen auf einen Schlag".

das die situation nicht am euro/dollarkurs ablesbar ist da die amis keinenfalls besser dastehen sollte man auch erwähnen, man siehts eher am goldpreis.
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1_LStaatsdefizit.jpg (65.14 KiB) 45964 mal betrachtet
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Beitrag von ist gegangen worden »

Das ist kein Mainstream.Das sind Fakten.
Die Treiber des Euros kann man gut erkennen.
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Beitrag von raketen101 »

Euro fällt, Kasse leer - sind wir bald alle pleite :?:

http://daserste.ndr.de/annewill/videos/ ... l2086.html
"Krisen sind Zeiten, in denen man weder Kreditnehmer noch Kreditgeber sein will". - Bill Bonner
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

raketen101 hat geschrieben:Euro fällt, Kasse leer - sind wir bald alle pleite :?:

http://daserste.ndr.de/annewill/videos/ ... l2086.html
Diese Sendungen tue ich mir nicht mehr an.
Das muß ich nicht haben.
Absolute Zeitverschwendung


Immer wieder die gleichen Gesichter mit ihrem "Sachverstand"
Es bleibt die offene Frage - welchen Sachverstand haben Politiker ?

Die können doch sicher alles. :wink:
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Beitrag von ist gegangen worden »

kaalex hat geschrieben:träum weiter harmonic,

es ist ja richtig das dort die beschriebenen zustände herschen,
aber der entscheidende punkt ist der durchschnittsgrieche hat trotzallem kein geld und wen im der staat jetzt welches nimmt so schlägt sich das massiv auf die wirtschaft nieder. :idea:
Stimmt,offiziell hat der Durchschnittgrieche kein Geld!Die bauen aber größtenteils Lebensmittel selber an,haben alle ein Haus und betreiben irgendwelche Geschäfte,Touristik,Dienstleistungen und keiner zahlt irgendeine Art an Steuern.Wird man dabei erwischt-und das geschieht ja nur durch Famillienfeden - schmiert man den Polizisten,den Beamten,Zoll oder eben die Person,die das gerade abwickelt.So what,s?
Man erkennt das auch an den vielen Häusern,die nie zu Ende gabaut wurden und als Ruine ein dasein pflegen.
Ob das in Griechenland nun zu einer Nachfrage Schwäche kommt oder nicht,diese Frage stellt sich bei den Zuständen für ein Land,das Mitglied in der EU ist,doch gar nicht!
Da gibt es viel wichtigere Probleme,z.B die genannten.Das sind Anpassungsproesse die für die intelligenten oberen Herren doch vorher schon klar waren,also politisch gewollt.
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Beitrag von martinsgarten »

Der Euro hat am Nachmittag einen eindrücklichen Erholungskurs hingelegt. Händler verwiesen auf Marktgerüchte, wonach Griechenland einen Austritt aus der EU erwäge
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Beitrag von ist gegangen worden »

Marktgerüchte...hmmm.soweit sind wir schon!
Der Euro wird m.e in Europa,wenn wir mal nicht nur von Deutschland ausgehen,medial und gewollt herunter geprügelt.Die gleichen Gazetten haben High Techs hochgejubelt...gefährlicher Markt..."noch"!!!
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Die GROSSE WENDE von heute auf morgen ?
Meine Meinung - VERGISS ES !
Das sind eingefahrene Gleise, das bekommt man nicht mit Hauruck auf die Reihe.
Wer soll den da wen kontrollieren ?

Am Ende lautet die Devise
- eine Schwalbe macht noch keinen Sommer
- den sie kannten sich alle,
- mitgehangen mitgefangen,
- das haben wir immer schon so gemacht.
- kommt Zeit kommt Rat
- alles bleibt beim Alten ... usw.
:lol:

Griechische Korruption:
Minister jagt Finanzbeamte aus dem Amt
Frühjahrsputz beim griechischen Fiskus:
Finanzminister Giorgos Papakonstantinou jagt jetzt nicht nur Steuersünder, sondern zieht auch säumige und bestechliche Mitarbeiter der Finanzverwaltung zur Rechenschaft.
Nachlässige Finanzamtsdirektoren werden abgelöst, verdächtige Beamte müssen ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse offenbaren.

von Gerd Höhler

Es wird leerer um George Papakonstantinou:
Griechenlands Finanzminister räumt auf.

ATHEN. Schlendrian und Korruption bei den Finanzämtern begünstigen die in Griechenland grassierende Steuerhinterziehung.
Eine Studie des Industrieverbandes SEV beziffert sie auf rund 30 Mrd. Euro im Jahr, was rund zwölf Prozent des diesjährigen Bruttoinlandsprodukts entspräche.
Die Steuerhinterziehung ist damit, neben der hemmungslosen Ausgabenpolitik, eine der Hauptursachen für die Finanzmisere des Landes. Die Reorganisation der Finanzverwaltung gehört zu den Vorgaben des IWF und der EU, die dem hochverschuldeten Griechenland in den nächsten drei Jahren mit Hilfskrediten von bis zu 110 Mrd. Euro unter die Arme greifen wollen.
Bei der Reform stützt sich Finanzminister Papakonstantinou auf die technische Expertise des IWF.

Ein grelles Schlaglicht auf die Versäumnisse des griechischen Fiskus wirft der Fall des Schlagerstars Tolis Voskopoulos, der seit 17 Jahren Steuern und Steuerstrafen in Höhe von mittlerweile 5,5 Mio. Euro schuldet, ohne dass die Finanzverwaltung bisher willens oder in der Lage war, diese Gelder einzutreiben – ein Politikum, denn wegen der Affäre verlor die Gattin des Schlagerstars ihr Amt als Vizeministerin für Tourismus.
Das Finanzministerium hat eine disziplinarische Untersuchung gegen die beteiligten Steuerbeamten eingeleitet.
Nach einer Aufstellung des Athener Finanzministeriums stehen rund
830 000 Steuerzahler beim Fiskus mit rund 32 Mrd. Euro in der Kreide
.
Die Behörden sehen sich jedoch außerstande, diese zum Teil seit mehr als einem Jahrzehnt fälligen Schulden einzutreiben.

Finanzminister Papakonstantinou, der in den vergangenen Wochen bereits die Namen prominenter Steuersünder veröffentlichen ließ, will mit der jetzt eingeleiteten Aktion unterstreichen, dass er nicht nur säumigen Steuerzahlern nachstellt, sondern auch vor der eigenen Tür kehrt.
Das bekommen die Direktoren von 20 großen Finanzämtern zu spüren, die jetzt abgelöst werden, weil sie nicht genug Steuern eingetrieben haben. Gegen 50 Finanzbeamte und Zöllner hat der Finanzminister Ermittlungen wegen des Verdachts der Korruption, der Urkundenfälschung, des Schmuggels und der Untreue eingeleitet.
Weitere 234 Bedienstete werden überprüft, weil sie zum Teil seit drei Jahren keine eigenen Steuererklärungen mehr abgegeben haben.
In Erklärungsnot kommen jetzt ebenfalls 70 Finanzbeamte, die Einkommen von durchschnittlich rund 50 000 Euro versteuerten, aber Immobilienvermögen im Wert von bis zu drei Mio. Euro besitzen.
Sie müssen nun glaubhaft machen, wie sie diese Immobilienkäufe finanzierten.

Die Untersuchungen sollten dazu beitragen, ein Vertrauensverhältnis zwischen den Bürgern und dem Staat herzustellen, erklärte Finanzminister Papakonstantinou. Diesem Ziel dient auch die Einrichtung einer Hotline: Dort können die Griechen jetzt Fälle von Steuerhinterziehung, Bestechung oder andere Unregelmäßigkeiten den Finanzbehörden melden.
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Beitrag von oegeat »

Minister jagt Finanzbeamte aus dem Amt
Frühjahrsputz beim griechischen Fiskus
jetzt kommts genau so wie ichs erwarte ! Grichenland wird über die jahre zum Musterschüler werden .... zuerst wird aufgeräumt an allen ecken wird gesägt und die "Arschlöcher" werden medial aufgehängt. Wenn man mit dem Fertig ist und es nachzahlungen regnet in Milliardenhöhe wird weite gespaart auf einer fairen Basis weil jeder steuern zahlen wird. Dann werden die Schulden abgetragen .... das die meisten die Augen nur so aufreissen werden sag ich euch und in 10 Jahren oder 15 ist das Land Musterschüler.
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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Alle meine Beträge sind nur meine private Meinung und stellen keine Anlageberatung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes dar oder sind Aufforderungen zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzmarktinstrumenten.
Hinweis auf mögliche Interessenkonflikte: evtl. sind besprochene Wertpapiere in meinem privaten Depot enthalten
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Beitrag von martinsgarten »

in 10 Jahren oder 15 ist das Land Musterschüler

vergiss es.

Sicher wird sich etwas ändern.

Mit Oliven und Schafskäse können die nie ihre Schulden abbauen.

Egal was die tun - mit dem Euro haben die NULL Chancen.

Außer - sie sparen sich in die Steinzeit.
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Beitrag von k9 »

Vielleicht ganz interessant: 3SAT / heute

Gruß k-9
Dateianhänge
3sat / heute
3sat / heute
3sat_heute.png (15.83 KiB) 45758 mal betrachtet
Nur wenige wissen, wie viel man wissen muss, um zu wissen, wie wenig man weiß.
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Beitrag von martinsgarten »

Am besten alles an GS. Ist sicher für die kein Problem.
Und dann kann man G richtig auslutschen.


Unternehmensbeteiligungen: Griechenland verkauft sein Tafelsilber

Das hoch verschuldete Griechenland macht in großem Rahmen Inventur und wirft milliardenschwere Teile seines Tafelsilbers auf den Markt.
Dazu gehören die Beteiligungen des Staates an einer Eisenbahngesellschaft und Wasserwerken. Finanzminister Giorgos Papakonstantinou zufolge will das Land mehr als eine Milliarde jährlich einsparen.

HB ATHEN. Mit den Privatisierungen kommt der Mittelmeerstaat Forderungen der Euro-Zone und des Internationalen Währungsfonds (IWF) nach. Nur durch die Verkäufe kann sich Griechenland das 110 Mrd. Euro schwere Hilfspaket sichern.
Deswegen wollen die Griechen jetzt unter anderem Anteile an der Eisenbahngesellschaft OSE und zwei Wasserwerken zu Geld machen.
Euro-Zone und IWF pochen zwischen 2011 und 2013 jährlich auf Einnahmen aus den Privatisierungen von einer Milliarde Euro.
Griechenland stellte eine höhere Summe in Aussicht.

"Unsere Schätzungen liegen definitiv darüber", sagte Finanzminister Giorgos Papakonstantinou.
Ziel sei es, einen Staat zu schaffen, der öffentliche Dienstleistungen garantiere, aber gleichzeitig die Dynamik der griechischen Wirtschaft anzapfe.
Am Mittwoch kündigte die Regierung in Athen an,
49 Prozent an der staatlichen Eisenbahngesellschaft OSE,
39 Prozent an der Post,
10 Prozent an dem Athener Wasserunternehmen EYDAP zu veräußern.
Mehr Häfen würden an der Börse gelistet und Flughäfen in neue Unternehmen eingebracht.
Auch ein 23-prozentiger Anteil der Wasserwerke Thessaloniki Water EYATH stehe zum Verkauf
.

Eine wichtige Rolle bei der Sanierung der Staatsfinanzen spielt der Glücksspiel-Markt.
Das Wettspiel-Monopol der teilstaatlichen OPAP wird verlängert.
Es sollte 2020 auslaufen.
Der griechische Staat ist mit 34 Prozent an OPAP beteiligt und will diesen Anteil auch behalten. Zudem werden nach Angaben des Finanzministeriums Lizenzen für niedrigpreisige Spielautomaten eingeführt, der Online-Glücksspielsektor wird reguliert und Anteile an Casinos verkauft.
2009 lag der Wert des landesweiten Wettspiels bei etwa 8,7 Mrd. Euro. Illegale Online-Wetten summierten sich auf 3,5 bis 5,0 Mrd. Euro.

Derzeit nicht anrühren will Griechenland seine 51-prozentige Beteiligung an dem Versorger PPC und den 20-prozentigen Anteil am Telekomkonzern OTE, an dem die Deutsche Telekom 30 Prozent hält.
Öffentliches Interesse an den Privatisierungskandidaten haben bisher kaum Firmen geäußert.

Bis 2013 will Griechenland 30 Mrd. Euro sparen, um einen Staatsbankrott abzuwenden. Das beinhaltet Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst, massive Einschnitte bei Pensionen und Renten sowie eine weitere Anhebung der Mehrwertsteuer auf 23 Prozent.
Um das Vertrauen der EU zurückzubekommen, kündigte Papakonstantinou am Donnerstag an, kommende Woche einen neuen Chef für das Statistikamt zu benennen. Griechenland hatte im Februar Pläne vorgestellt, wie die Unabhängigkeit der Statistiker gesichert werden soll. Häufige Revisionen wichtiger Haushaltsdaten seit 2001 hatten die EU-Partner erzürnt und für Unsicherheit an den Märkten gesorgt.
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Beitrag von martinsgarten »

Wann sagt man etwas ab ?
Welche Gründe gibt es ?


Treffen von Merkel und Sarkozy ist abgesagt

BERLIN (AFP)--Das Treffen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy am Montagabend in Berlin ist abgesagt worden.
Das teilte die französische Botschaft in Berlin mit.
Merkel und Sarkozy hatten gemeinsam den EU-Gipfel am 17. Juni vorbereiten wollen, in dessen Mittelpunkt die europäische Wachstumsstrategie steht.
Auch die nächsten Treffen der G-8 und G-20-Länder wollten Merkel und Sarkozy vorbereiten.

Uneinigkeit besteht nach wie vor bei der Frage einer Wirtschaftsregierung für die Währungsunion, die Paris als Konsequenz aus der europäischen Schuldenkrise fordert.
Berlin lehnt dies bislang ab.
Merkel fürchtet um die Unabhängigkeit der Europäischen Zentralbank
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Beitrag von martinsgarten »

Rettungsschirm - und die Welt glaubt nicht daran.
Ich sage mal - kein Wunder.
Kann ein Blinder für einen Taubstummen bürgen ?


Euro-Krise: Märkte zweifeln am Rettungsschirm
Die Zweckgesellschaft zur Rettung angeschlagener Euro-Staaten ist unter Dach und Fach. Ob sie von den Rating-Agenturen die Bestnote „AAA“ erhält, ist jedoch nicht sicher.
Denn: An den Finanzmärkten stößt der Rettungsschirm auf Skepsis.

von Ruth Berschens und Yasmin Osman

LUXEMBURG/FRANKFURT. Der geplante Euro-Rettungsschirm stößt an den Finanzmärkten auf Skepsis.
Vor allem die vereinbarten Haftungsobergrenzen für die einzelnen Länder sehen Fachleute kritisch.
Die Euro-Mitgliedstaaten garantieren mögliche Kredite an einen bedürftigen Mitgliedstaat der Währungsunion gemeinsam.
Nicht nur das finanzstarke Deutschland bürgt, sondern auch Staaten mit einer schlechteren Bonität.
Dies könnte bedeuten, dass die neue Zweckgesellschaft zur Rettung angeschlagener Euro-Staaten womöglich nicht die Bestnote „Triple A“ erhält.
„Da nicht einer, sondern mehrere Schuldner hinter der Zweckgesellschaft stehen, ist es wahrscheinlich, dass die Märkte auch einen Renditeaufschlag verlangen, das ist nicht unüblich“, sagte Michael Markovich, Leiter der globalen Zinsanalyse von Credit Suisse.
Umgangssprachlich sagt man auch - das schwächste Glied in der Kette bricht zuerst.

Die 16 Finanzminister der Euro-Zone unterzeichneten am Montagabend in Luxemburg den Gründungsvertrag für die Zweckgesellschaft. Das neue Vier-Jahres-Tief des Euro von 1,1878 Dollar hatte den Druck noch einmal erhöht, letzte Einzelheiten zu klären. „Die Märkte wollen nicht nur Erklärungen, sondern Taten“, sagte der deutsche Ressortchef Wolfgang Schäuble (CDU).

Deutschland bürgt für bis zu 123 Milliarden Euro

Die Zweckgesellschaft kann im Bedarfsfall bis zu 440 Mrd. Euro an den Kapitalmärkten aufnehmen und als Kredit an bedürftige Euro-Mitgliedstaaten weiterreichen.
Gesellschafter sind die 16 Euro-Staaten.
Ihr Anteil an der im EU-Jargon „Special Purpose Vehicle“ (SVP) genannten Gesellschaft bemisst sich am Kapitalschlüssel der Europäischen Zentralbank (EZB). Demnach müsste Deutschland im Notfall für ein Kreditvolumen von bis zu 123 Mrd. Euro bürgen.
Diese Summe kann sich um 20 Prozent erhöhen, falls ein anderes Euro-Land als Garantiegeber ausfällt, weil es selber in Zahlungsschwierigkeiten geraten ist.

Dass Deutschland nur begrenzt bürgt, gefällt an den Finanzmärkten nicht allen.
„Es ist die wichtigste operative Frage, ob die einzelnen Länder gemeinschaftlich oder jeweils für sich haften“, sagt zum Beispiel James Nixon, der Europa-Chefvolkswirt von Société Générale.
Wenn sich die Anleger nicht darauf verlassen könnten, dass andere Euro-Länder einspringen, wenn ein Mitglied des Rettungsschirms seinen Beitrag nicht zahlen könne, dann sei das eine Schwäche.
„Wenn es da irgendwelche Zweifel oder Schwächen gibt, dann wird der Markt diese schnell finden und testen“, sagte Nixon.
Er geht aber nicht davon aus, dass sich die Euro-Länder im Ernstfall tatsächlich auf ihren jeweiligen Höchstbetrag zurückziehen würden.

Im Zweifel werde man keinen Mitgliedstaat fallenlassen.
Der Fall Griechenland habe das bereits bewiesen.
Es darf gelacht werden :lol:
Darauf würde ich nicht wetten, und die Märkte tun es offenbar auch nicht.


Trotz der Vorbehalte gilt ein Top-Rating für die Zweckgesellschaft noch nicht als ausgeschlossen.
„Wenn es eine Haftungsobergrenze gibt, dann könnte man das Ausfallrisiko zum Beispiel zusätzlich dadurch minimieren, indem man den Fonds mit einem Cash-Polster unterlegt“, sagt Markovich.
Die Euro-Zone hat bislang allerdings nicht geplant, die Gesellschaft bereits vor Eintritt eines Bedarfsfalls mit Kapital auszustatten.

Die Tätigkeit des SVP wird voraussichtlich auf fünf bis sechs Jahre befristet. Kredite vergeben kann die Gesellschaft allerdings nur in den ersten drei Jahren. Danach würden Empfängerstaaten eventuell noch mehr Zeit benötigen, um die Kredite zurückzuzahlen, sagte ein EU-Diplomat.

Die Euro-Länder verfolgen mit dem Rettungsschirm das Ziel, die Einheitswährung zu stabilisieren und die Zinsaufschläge für Staatsanleihen hochverschuldeter Länder zu senken.
Dieses Ziel wurde zunächst aber nicht erreicht – im Gegenteil.
Der Euro ging zu Wochenbeginn auf steile Talfahrt und sank am Montag zeitweise unter die Schwelle von 1,19 Dollar.
Spanien und Portugal standen weiter unter genauer Beobachtung der Märkte. Lissabon und Madrid haben zwar drastische Sparmaßnahmen beschlossen, müssen aber trotzdem weiter hohe Risikoprämien für die Platzierung von Anleihen zahlen.

Die EU-Staats- und Regierungschefs hatten den gigantischen Euro-Rettungsschirm in einer spektakulären Nachtsitzung am 9. Mai in Brüssel beschlossen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte zugestimmt, nachdem der Euro an den Finanzmärkten massiv unter Druck geraten war.
Zuvor hatte sich Deutschland stets dagegen gewehrt, anderen Euro-Staaten Schulden abzunehmen und sich dabei auf den Maastrichter Gründungsvertrag der Währungsunion berufen.

Der Vertrag verbietet es den Euro-Staaten, für die Schulden anderer Länder zu haften.
Dieses Haftungsverbot wurde mit der Begründung umgangen, dass einzelne Euro-Länder wegen der Finanzkrise in eine unverschuldete Notlage geraten seien.

unverschuldete Notlage - das hat was.
Wer ist den Schuld ?


Diese Argumentation stößt insbesondere in Deutschland auf Kritik.
Der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler und andere haben Verfassungsklage gegen den Euro-Rettungsfonds eingereicht.
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Beitrag von martinsgarten »

Damit der Euro nicht übermütig wird, wird gleich noch einmal nachgetreten :wink:

Vier Rating-Stufen abwärts:

Moody's stuft Griechenland auf Ramschstatus

Die Anleger in ganz Europa hatten gerade wieder etwas Mut gefasst, da kommt am Abend die nächste Hiobsbotschaft:
Die Ratingagentur Moody's hat die Kreditwürdigkeit des hochverschuldeten Griechenlands jetzt auf Ramschstatus herabgestuft.
Die Märkte reagierten sofort auf die Meldung.

HB NEW YORK. Die Bonität Griechenlands werde nun nur noch mit "Ba1" bewertet nach zuvor "A3", teilte die Agentur am Montag mit.
Die Kreditwürdigkeit liegt damit eine Stufe unterhalb der Güteklasse "Investment-Grade" und befindet sich auf "Ramsch"-Niveau.
In die Bonitätsnote von "Ba1" seien die Stärken und die Risiken eingeflossen, die mit dem Hilfspaket von Europäischer Union und Internationalem Währungsfonds (IWF) verbunden seien, erklärte die Ratingagentur.

Der Euro gab nach der Herabstufung zum Dollar nach.
Die US-Börsen büßten einen Teil ihrer frühen Gewinne ein.

Das Hilfspaket eliminiere zwar alle kurzfristigen Risiken für einen liquiditätsgetriebenen Zahlungsausfalls und ermutige zu Strukturreformen, die den Schuldendienst auf einem machbaren Niveau stabilisieren können, sagte Moody's-Analystin Sarah Carlson.
Die Risiken aus diesem Strukturprogramm seien aber erheblich und eher mit einem "Ba1"-Rating konsistent.
Der Ausblick sei stabil, hieß es weiter, das Rating werde sich in den nächsten zwölf bis 18 Monaten wahrscheinlich nicht ändern.

Es gebe beträchtliche Unsicherheit über die Auswirkungen der im Zuge des Hilfspakets beschlossenen Sparmaßnahmen auf das Wirtschaftswachstum, erklärte die Moody's-Analystin weiter.
Das Hilfspaket von EU und IWF für Griechenland sieht vor, dass Athen innerhalb von drei Jahren Kredite von bis zu 110 Mrd. Euro erhalten kann.

Am vergangenen Freitag erst hatte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit des Landes um zwei Stufen auf die Note „BBB-“ herabgestuft. Damit befindet sich das Euro-Land auf demselben Bonitätsniveau wie Kasachstan oder Kroatien.

Bis 2013 will Griechenland 30 Mrd. Euro sparen, um einen Staatsbankrott abzuwenden. Dafür werden unter anderem Löhne im öffentlichen Dienst gekürzt und es gibt Einschnitte bei Pensionen und Renten.
Dadurch will sich Griechenland Hilfspaket sichern.
In den ersten fünf Monaten des Jahres war es dem Mittelmeerland gelungen, das Haushaltsdefizit um rund ein Drittel zu verringern.

EU- und IWF-Experten prüfen Finanzen

Zurzeit haben Experten der Europäischen Union und des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine weitere Evaluierung zur Finanzkrise in Griechenland begonnen. Sie prüfen die griechischen Finanzen und den Beginn der Umsetzung des massiven Sparpakets der Regierung in Athen. Die Mission ist Teil der Vereinbarung über das Hilfspaket von EU und IWF für Griechenland.

Griechenland muss Schulden im Gesamtumfang von rund 300 Mrd. Euro tilgen.
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Beitrag von martinsgarten »

EU-Gipfel: Euro-Länder schmettern Merkels EU-Reformpläne ab

Nicht nur innenpolitisch steht Angela Merkel derzeit unter erheblichem Druck – auch in der europäischen Familie ist man der Bundeskanzlerin nicht mehr wohlgesonnen.
Mit ihrer Forderungen nach EU-Vertragsänderungen für eine Schärfung des Euro-Stabilitätspaktes beißt Merkel jedenfalls bei vielen Partnern auf Granit. Der EU-Gipfel in Brüssel könnte für sie im Fiasko enden.

HB BRÜSSEL. „Das Anziehen der Haushaltszügel können wir innerhalb des Vertrages regeln“, sagte der luxemburgische Ministerpräsident Jean-Claude Juncker zum Auftakt des EU-Gipfels am Donnerstag in Brüssel.
Diese falsche Schlange
Vertragsänderungen wären „zu zeitaufwendig, weil andere Länder dann andere Vertragskapitel öffnen wollen“, sagte der schwedische Ministerpräsident Fredrik Reinfeldt.
Der hat nicht den Euro - der kann lachen

Merkel hatte am Vorabend des Gipfels abermals dafür geworben, notorischen Defizitsündern bei EU-Entscheidungen das Stimmrecht zu entziehen.
Dies sei eine „gute und notwendige Änderung“, sagte die Kanzlerin, und verwies auf die Unterstützung Frankreichs für ihren Vorstoß. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble setzt sich in der Taskforce zur Reform des Stabilitätspaktes dafür ein.
Um einem Euro-Partner das politische Stimmrecht zu entziehen, müsste der Lissabonvertrag geändert werden - dafür wäre die Zustimmung aller 27 Euro-Mitglieder erforderlich.

„Ich bin nicht dafür“, sagte der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann. „Wir müssen Transparenz einfordern, die nationalen Budgets vor den Parlamenten einsehen, aber wir brauchen keine Aberkennung der Stimmrechte für politische Prozesse.“ „Ich denke, wir verfügen bereits über die notwendigen Lösungen und Maßnahmen“, sagte der Schwede Reinfeldt. „Jetzt sollten wir darüber diskutieren, wie wir sie einsetzen.“
Viele viele Jahre möchte man den noch diskutieren ?

EU-Ratspräsident Herman Van Rompuy wollte am Donnerstag von den Staats- und Regierungschefs Rückendeckung für erste „Orientierungen“ der Taskforce erholen.
Dazu zählt, dass die Regierungen ab kommendem Jahr jedes Frühjahr ihre Haushaltspläne in Brüssel einreichen. EU-Kommission und Mitgliedsstaaten sollen diese dann prüfen, bevor die detaillierten Haushaltsplanungen in den Hauptstädten beginnen. :lol: :lol:

Zudem sollen die EU-Staaten einer „Schwachstellenanalyse“ unterzogen werden. Damit soll der Druck für notwendige Strukturreformen erhöht werden, um weniger wettbewerbsfähige Partner fitter zu machen.
Ihre konkreten Vorschläge zur Stabilitäspaktsreform soll die Taskforce auf dem Oktober-Gipfel der EU präsentieren.

Auch um Spanien geht es bim EU-Gipfel.
Die EU-Staats- und Regierungschefs beraten über Gefahren einer Bankenkrise in Spanien - obwohl das Thema offiziell gar nicht auf der Tagesordnung stand.
Die Staatschefs gaben Spanien verbale Rückendeckung.
„Mir liegen keine Erkenntnisse vor, die mich annehmen ließen, dass Spanien sich in einer anderen Lage befinden würde als es noch vor Wochen stand“, sagte Luxemburgs Premierminister Jean-Claude Juncker.
Wieder die Schlange, der mit den Geheimwaffen :lol:

Er nannte das Sparprogramm Spaniens „sehr ernsthaft“. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) begrüßte den Sparkurs:
„Wir sollten Spanien ermutigen, dass dieser Weg der Richtige ist“, sagte sie am Vorabend.

Die spanische Regierung versicherte erneut, dass der Finanzsektor solide ist.
Wirtschafts- und Finanzministerin Elena Salgado sagte im spanischen Fernsehen, mit der Veröffentlichung des sogenannten Stress-Tests werden „die Märkte begreifen, dass unser Finanzsektor Institut für Institut solide ist“.

In den vergangenen Tagen hatte es Spekulationen gegeben, der Regierung in Madrid müsse mit einem Hilfspaket von 250 Mrd. Euro geholfen werden. Der schwedische Regierungschef Fredrik Reinfeldt sagte: „Ich erwarte dazu keine Diskussion

Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Staatschef Nicolas Sarkozy machen sich für eine europäische Wirtschaftsregierung stark.
Dem wollen nicht alle folgen - umstritten sind Aufgaben und Befugnisse.
So verlangte Luxemburgs Premier Jean-Claude Juncker mehr Informationen: „Ich erwarte mir, dass man diesen Begriff klärt, was seine inhaltliche Dimension anbetrifft.“ Juncker leitet die regelmäßigen Treffen der Euro-Finanzminister.

Während Sarkozy mehr Treffen der Eurozonen-Länder auf Ebene der Staats- und Regierungschefs fordert, lehnt Merkel das ab. Sie will vielmehr die Gipfeltreffen aller EU-„Chefs“ als Wirtschaftsregierung verstanden wissen

Leichter fällt den Europäern auch die Verständigung auf eine Bankenabgabe - eine zusätzliche Finanztransaktionssteuer dürfte dagegen im EU-Kreis aber nicht durchsetzbar sein.
Mit der Bankenabgabe soll die Finanzwirtschaft für die Kosten der Krise geradestehen. Eine Finanztransaktionsteuer könnte auf bestimmte Geschäfte der Geldwirtschaft erhoben werden und sollen Spekulationen eindämmen.

Nach dem Entwurf des Schlussdokuments wollen die Europäer eine Bankenabgabe notfalls im Alleingang einführen - sie fordern damit die G20-Gruppe heraus.
Im Kreis der mächtigsten Wirtschaftsnationen der Welt (G20) ist das Vorhaben ausgesprochen umstritten, unter anderem sind Kanada, Australien oder Brasilien dagegen. In dem Entwurf des Schlussdokumentes, das der dpa vorliegt, heißt es: „Der Europäische Rat stimmt überein, dass Mitgliedstaaten eine Bankenabgabe für Finanzinstitutionen einführen sollten, um diese an den Kosten der Krise zu beteiligen.“

Einig sind sich die Regierungschefs auch über die neue Wachstumstrategie „EU 2020“, die sie auf dem Gipfel beschließen wollen. Deren verbindliche Vorgaben für Wirtschaft, Bildung oder Klimaschutz sollen die Wirtschaft stärken.
Der neue Wachstumsplan ist nötig, nachdem das Vorgängermodell („Lissabon-Strategie“) an zu hoch gesteckten Zielen scheiterte
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

Monitor Nr. 607 vom 17.06.2010
Euro in Gefahr:
Wie Deutschland die Euro-Krise befeuert

Video ca. 8 Min.
+ Textform

Sonia Seymour Mikich: "Und jetzt: Schuldenkrise und Sparpolitik.
Da wird einem einiges von der Regierung eingebimst zurzeit, nämlich:
"Zu dieser Politik gibt es keine Alternative".
Oder:
"Am Sparkurs führt kein Weg vorbei".
Oder:
"Wir leben über unsere Verhältnisse".
Sätze, die falsch oder einfach lähmend sind.
Markus Zeidler und Kim Otto werden in ihrem Bericht ein paar gängige Vorurteile umkrempeln.
Die von den Schuldigen an der Euro-Krise und die vom richtigen Weg, aus der Misere wieder herauszukommen.".........................................
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oegeat
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Beitrag von oegeat »

hab mir das angesehen .... in Österreich auch ganz gleich !

Das Problem ist die Affen von Politikern werden in zu kurzen abständen gewählt und poolen daher laufend um den Wähler so das Reformen dann wenn der Wirschaftliche Aufschung am Lauffen ist ja das Hoch erreicht usw wo man spaaren oder änderungen durchführen sollte eben nicht macht !

Da liegt der Fehler zu dem sollte man eben nicht versuchen mit diversen Paketen einen Zyklus zu brechen.
Der Gewinn liegt im Einkauf. Alles wird besser, man muss nur warten können !

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kaalexs
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Beitrag von kaalexs »

genau, das ist der schwachpunkt der demokratie.
die politiker werden vom volk gewählt und mussen daher nach den wünschen der breiten masse handeln, und können nicht tun was zu tun ist.
man hat das vor einigen jahren in österreich bei schüssel gesehen, der wollte rechtzeitig richtige reformen angehen und wurde zum gehassten politiker.
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Beitrag von kurtanton »

Das Problem bei Schüssel und Co ist die Klientelpolitik.

Übrigens: habe gerade wieder einmal bei Eichelburg gestöbert. Ist ja echt heftig!
Werde mir am Montag ein paar Konserven kaufen.
Dasselbe ist nicht das Gleiche.
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martinsgarten
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Beitrag von martinsgarten »

«Eine komplette Veränderung des europäischen Systems – ohne das Volk zu fragen»

Interview mit Prof. Dr. Wilhelm Hankel über die Euro-Krise und die Finanzpakete für Griechenland und andere Euro-Staaten

Zeit-Fragen: Herr Professor Hankel, Sie und vier ausgewiesene Fachkollegen haben Anfang Mai nicht nur eine Klage beim Bundesverfassungsgericht gegen die vom Bundestag beschlossene sogenannte Griechenland-Hilfe eingereicht. Sie haben sich auch mit einer Anzeige in einer grossen deutschen Tageszeitung an die Öffentlichkeit gewandt. Was hat Sie bewogen, diesen Schritt zu tun?

Professor Dr. Wilhelm Hankel: Was wir dem Verfassungsgericht zu bedenken geben, geht uns alle an, geht alle Deutschen an, ja alle Europäer. Denn mit den jetzt beschlossenen Hilfen für Griechenland, aber auch für viele andere in ähnlicher Lage befindliche Länder, wird unter dem Vorwand der Humanität, der Solidarität etwas Ungeheuerliches eingeleitet, nämlich eine komplette Veränderung des europäischen Systems – ohne das Volk zu fragen.
Und diese Veränderung läuft auf verschiedenen Ebenen.

Auf der rechtlichen: Es werden Rechtsbrüche begangen, die einfach ungeheuerlich sind.
Aber es wird auch die politische Struktur der EU verändert, was ebenfalls ungeheuerlich ist; denn hier muss ja durch Volksentscheidungen entschieden werden und nicht durch Nacht-und-Nebel-Aktionen von irgendwelchen Regierungen.
Und was mich als Ökonom besonders stark umtreibt, ist die Sorge um den Wohlstand unserer Bürger.
Diese 3 Motive, diese 3 Ebenen, müssen der Allgemeinheit vorgetragen werden, und natürlich wollten wir indirekt auch den Richtern klarmachen, dass solche Dinge nicht in der juristischen Einsamkeit entschieden werden, die müssen im hellen Licht der Öffentlichkeit diskutiert und womöglich auch abgewehrt werden.

In Ihrer Anzeige sprechen Sie von einer ­politischen Situation in Deutschland, die vergleichbar sei mit den Jahren vor der Französischen Revolution. Sehen Sie die politische Situation so brisant?

Ich sehe vor allen Dingen, dass sich unsere Regierungen völlig von den Sorgen und Erfahrungen und Nöten ihrer Völker entfernen.
Nehmen wir den Fall Inflation.
Die Deutschen haben im vorigen Jahrhundert 2 Inflationen erlebt, die Menschen haben darunter gelitten, ihre Ersparnisse waren weg, ihre Zukunft war nicht mehr gesichert, ihre Renten wurden konfisziert.
Vor allen Dingen aber hat sich die Gesellschaft verändert.
Plötzlich wurde aus der jungen deutschen Demokratie der Weimarer Republik eine Verzweiflungsdiktatur.
Denn so muss man es wohl sehen.
Ein Teil der Menschen hat die linke Diktatur gewählt, die kommunistische, ein anderer, der bürgerliche Teil, hat die rechte Diktatur gewählt, aber ich bin überzeugt: Viele dieser Wähler hätten niemals weder die eine noch die andere Diktatur gewählt, wenn sie in gesicherten ökonomischen Verhältnissen hätten leben können.

Können Sie uns sagen, was Ihre hauptsächlichen rechtlichen Argumente innerhalb Ihrer Klageschrift sind?

Die rechtlichen Argumente beziehen sich auf die klaren Rechtsbrüche, nämlich den Abbau der speziell den Deutschen am Herzen liegenden Stabilitätssicherungen für den Euro.
Der Euro sollte ja nach einem sehr grundlegenden Urteil unseres Verfassungsgerichtes so stabil sein und bleiben wie die DM.
Das steht in dem Urteil, das mein Freund und Kollege Schachtschneider schon 1993 erstritten hat.
Und Deutschland ist politisch in diese Währungsunion gegangen mit dem Versprechen massgebender Politiker, vom Bundeskanzler angefangen bis hin zu dem jetzt zurückgetretenen Ex-Bundespräsidenten, der ja unser zentraler Verhandlungsführer in Maastricht gewesen ist:
Der Euro wird so stabil sein wie die DM.
Nun zeigt sich, dass man in einer Situation, die gar nichts mit der Inflation zu tun hat, die wir ja gottlob noch gar nicht haben, über diese Stabilitätsvoraussetzungen hinweggeht, als ob das eine Quantité négligeable wäre.
Denn im Vertrag gab es zwei rechtliche Vorkehrungen gegen inflatorische Willkür: erstens den Stabilitäts- und Wachstumspakt, der die Staatsverschuldung begrenzt.
Der ist auf der ganzen Linie gebrochen worden mit dem Argument:
Wir haben eine Krise, und in dieser Krise können wir die Stabilitätsbedingungen dieses Paktes nicht einhalten.
Dafür könnte ich als Ökonom sogar ein gewisses Verständnis aufbringen; denn in einer Krise brechen auch die Steuereinnahmen weg, die Staatsausgaben nehmen zu.
Daraus ergibt sich aber, dass dieser Stabilitäts- und Wachstumspakt eigentlich ein Schönwetterpakt gewesen ist.
Er konnte zwar in Normalzeiten funktionieren, aber in Zeiten der Krise, das wusste eigentlich jeder Ökonom, lässt sich die Obergrenze für Staatsverschuldung gar nicht halten.
Aber viel gefährlicher ist, dass jetzt auch die zweite und viel gewichtigere Säule der Stabilität weggebrochen wird, nämlich die Bestimmung, dass kein Staat der EU für die schlechte Finanzpolitik eines anderen geradestehen muss – die sogenannte «No-Bail-Out-Klausel», die Artikel 125 und 126 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union (EUAV).
Und dafür wird eine Begründung gegeben, die abenteuerlich ist.
Die Begründung nämlich:
Die Schulden der Südländer, Griechenland an erster Stelle, aber andere folgen ja nach, diese Schulden sollen vom Steuerzahler übernommen werden.
Und warum?
Nun lügt man öffentlich: damit den Staaten geholfen wird.
Aber eigentlich sieht jeder Ökonom, dass nicht den Staaten geholfen wird, sondern den Banken, die dieses Geld in die betreffenden Staaten gepumpt haben.

Es ist also gar keine Hilfe für andere, in Bedrängnis geratene EU-Länder, es ist eine versteckte Hilfe für ein Bankensystem, das unsolide Geschäfte getrieben hat und mit diesen unsoliden Geschäften wiederum Staaten in eine unsolide Finanzpolitik hineinmanövriert hat.
Und das wird öffentlich verschleiert.
Und das muss jetzt klar auf den Tisch gelegt werden. Und es muss auch klar auf den Tisch gelegt werden: nicht nur der Rechtsbruch, sondern auch die Folgen dieses Rechtsbruchs.

Was sind die Folgen dieses Rechtsbruchs?

Die erste Folge ist, dass die Marktwirtschaft, die ja die Grundlage war, jetzt nicht mehr gilt, wenn Sie genügend Staatsschulden haben.
Wenn Sie genügend Staatsschulden haben, dann werden Sie von Staats wegen saniert.
Und hier taucht eine Philosophie auf, von der ich immer glaubte, sie sei in Europa längst verschwunden, nämlich die Philosophie, dass Staaten ihre Wirtschaft regieren,
dass Staaten wichtiger sind als Märkte und dass Staaten auch befugt sind, Marktentscheidungen, die ja Abstimmungen mit dem Geldschein sind – wenn Sie so wollen, auch demokratische Abstimmungen –, dass diese Entscheidungen eigentlich für ungültig erklärt werden, und dahinter wird die französische Philosophie des Etatismus sichtbar.
Frankreich steckt eigentlich hinter diesem Staatsstreich in der EU.
Aber das ist nicht nur ein Staatsstreich wegen der Philosophie, sondern wenn wir uns die Zahlen anschauen, dann ist Frankreich natürlich fast in derselben Lage wie die Länder, die jetzt um Hilfe ersuchen.
Es ist also ein Aufstand der Schuldner, der Schuldnerstaaten gegen ihre Geldgeber.
Ich könnte auch sagen, ein Aufstand der Währungssünder und derjenigen, die wenig Verantwortung für ein stabiles Geld zeigen, gegen die Verantwortungsvollen. Und das kann doch nicht hingenommen werden.

Wenn das Konzept der Schuldnerländer aufgehen sollte, welche Konsequenzen hätte das für die Bürgerinnen und Bürger?

Die erste Konsequenz ist die für die Währung selbst, für den Euro.
Der Euro wird mit dieser Politik nicht die starke Währung sein und bleiben, die er sein wollte.
Er wird auch nicht den Wunschtraum der Europäer erfüllen können, eine Weltwährung zu werden und eventuell den Dollar abzulösen.
Diese Hoffnungen müssen wir jetzt schon begraben
.
Aber für die Staaten und ihre Menschen selbst ergibt sich daraus die Konsequenz, dass die Staaten, die einen wohlfundierten und funktionierenden Wohlfahrtsstaat haben und auch ein funktionierendes Sozialsystem – Deutschland zählt dazu –, die grössten Mühen kriegen werden, ihre Pflichten gegenüber den eigenen Bürgern zu erfüllen.

Lenin, sicher keine Lichtgestalt der Weltgeschichte, hat sehr zutreffend zu seinen Revolutionären gesagt:
Wenn ihr das Geldwesen zerstört, dann habt ihr auch die bürgerliche Gesellschaft zerstört.
Und was wir jetzt erleben, ist der von Frankreich angeführte Versuch, Lenin zu einem späten Triumph zu verhelfen.

Nun hat ja Frau Merkel gesagt, das Vorgehen ihrer Regierung sei «alternativlos». Was sagen Sie dazu?

Ich bin sprachlos.

Ein Politiker, der dieses Wort in den Mund nimmt, zeigt eigentlich, dass er ein verkappter Diktator ist.
Es gibt zu jeder Politik eine Alternative.
Und wenn Frau Merkel die nicht kennt, dann scheint sie dazu zu neigen, dass ihre Meinung jetzt die richtige und nicht nur die richtige ist – sie ist eigentlich wie Ludwig XIV.: «L’Etat c’est moi.» Und das kann man wohl nicht ernst nehmen und schon gar nicht hinnehmen.

Und wie ist es zu erklären, dass die deutsche politische Klasse bei all dem mitmacht, obwohl es sich ja offensichtlich gegen das eigene Volk richtet?

Man bekommt den Verdacht, dass die deutsche politische Klasse – und darum haben wir ja die Anzeige mit diesem Satz eingeleitet – jeden Kontakt zu den Nöten und Sorgen ihres Volkes verloren hat.

Und das ist eine gefährliche Entwicklung.

Demokratie lebt davon, dass die Regierung die Interessen des Volkes vertritt, aber was sie hier vertritt – ich deutete es ja an –, das sind nicht die Interessen der Völker, sondern die Interessen der Banken, das sind die Interessen der Berufs­europäer, die natürlich ihre Pfründe in Europa sehen.
In den vielen Jahren, die ich mit diesen Dingen und vor allem mit diesen Leuten zu tun habe, ist mir immer wieder aufgefallen, dass viele dieser europäischen Funktionäre eigentlich nicht für Europa leben, sondern von Europa. Die kämpfen für ihre Pfründe, aber das muss ja nun nicht das Anliegen des Volkes sein.

Wir haben eine Weltfinanzkrise, und nach dem, was wir registrieren, hat noch niemand ein Patentrezept für eine Lösung. Gibt es trotzdem Wege, die man jetzt beschreiten sollte?

Es gibt in jeder ökonomischen Krise sinnvolle Wege.
Es gibt auch immer Alternativen.
Denn anders als ein Tsunami oder ein Vulkanausbruch ist eine Krise ja kein Naturereignis.
Menschen können etwas dagegen tun, und die Menschen, die etwas dagegen zu tun haben, sind nun mal die von uns beauftragten Politiker. Wenn die ratlos sind, ist das ein Problem.
Aber sie müssen gar nicht ratlos sein.
Es hat von Beginn an, seit dem Ausbruch der Krise Alternativen und Rezepte gegeben.

Können Sie Beispiele nennen?

Ja. Wir haben sogar ein sehr interessantes Beispiel.
Bei Ausbruch der Finanzkrise oder kurz nach ihrem Ausbruch ist eine grosse amerikanische Bank, nämlich Lehman ­Brothers, pleite gegangen.
Und alle Welt hat gesagt: So, jetzt müssen wir die Banken stützen.
Wenn wir sie nicht stützen, dann drohen sie uns alle in den Abgrund zu reissen.
Aber nun zeigt Lehman Brothers ja gerade das Gegenteil.
Die Bank ist durch eigenes Verschulden pleite gegangen, aber das amerikanische und das globale Zahlungssystem sind überhaupt nicht zusammengebrochen, sondern funktionieren.
Die Funktionen dieser Bank sind von anderen übernommen worden, und mir zeigt das, dass das Argument «to big to fail» oder «Banken sind systemrelevant» nichts weiter ist als ein Zweckargument, eine Erpressungsdrohung.

Man sollte also auch grosse Banken dem Marktmechanismus aussetzen?

Man kann es.
Ich selbst habe für Deutschland vor vielen Jahren in der Regierung mit Karl Schiller etwas angeregt und auch durchgesetzt, worauf ich auch ein bisschen stolz bin, nämlich den Einlegerschutz.
Bei uns sind inzwischen alle Sparer und Bankeinleger bis zu einer sehr respektablen Höchstgrenze, 30 000 Euro, und darüber hinaus durch Selbstverpflichtungen des Bankensystems, die weit über die 30 000 Euro hinausgehen, geschützt.
Und der Grund für diese Initiative von damals unter Bundeswirtschaftsminister Schiller, meinem Chef, war:
Wir dürfen doch Sparer nicht der Willkür von Managern aussetzen.
Also, unsere Sparer sind eigentlich gegen die Fehlentscheidungen des Managements geschützt.
Aber wenn nun alle Regierungen, und besonders die deutsche, daraus den Schluss ziehen, wir dürfen nicht nur die Sparer schützen, wir müssen auch die Manager schützen und die Institute, dann fehlt mir dafür jedes Verständnis. Das ist überzogen und überflüssig.

Und wie beurteilen Sie die Forderung, gewisse fragwürdige Spekulationsgeschäfte gesetzlich zu verbieten?

Ich habe auch da gewisse Reserven. Denn Erfahrungen im Dritten Reich in Deutschland zeigen uns: Damals hat man solche gewissen Geschäfte – in Deutschland sind sie jetzt wieder verboten: die Leerverkäufe* – auch verboten, freilich mit einer ganz anderen Begründung als heute. Man wollte damals für einen gewissen Berufsstand, den man für jüdisch hielt, ein Berufsverbot und diesen Berufsstand auch der öffentlichen Verachtung aussetzen. Man wollte nicht die Währung schützen. Heute geht es natürlich nicht darum, einen bestimmten Berufsstand zu verketzern, aber das Argument, dass man damit die Währung schützt, ist total falsch.
Empirisch schon falsch; denn wir wissen längst aus der Forschung, dass beispielsweise der «Schwarze Freitag» vor 80 Jahren längst nicht die Katastrophe geworden wäre – wie er dann tatsächlich wurde –, wenn es damals die Gegenspekulation durch solche Leerverkäufe gegeben hätte.

Sie haben vorhin zu Frau Merkel gesagt, dass ihre Wortwahl – «alternativlos» – an eine Diktatur erinnere.
Welches politische System wird am besten mit der Krise fertig werden?


In einer Krise braucht man kluge Köpfe.
Und die können in einer Demokratie viel besser zum Zuge kommen als in der Diktatur.
Die Schwäche jeder Diktatur, das wissen wir nun aus Erfahrung über Hunderte von Jahren mit solchen Systemen, liegt immer daran:
Wenn der Diktator ein Dummkopf ist oder ein brutaler Mensch, ein Schlächter wie Stalin oder Ceauçescu oder Hitler, dann ist die Diktatur eine Katastrophe
.
Die Fälle, in denen ein guter Diktator wirklich Gutes geschaffen hat, sind eigentlich die Ausnahmezeiten der Geschichte.
Wichtig ist, dass die Demokratie die Leute zulässt und nach oben kommen lässt, die es schaffen können. Und ich denke, da hat die Demokratie weder schlechte Karten noch einen schlechten Leumund.

Wir würden gerne noch einmal auf Ihre Anzeige zurückkommen, in der Sie geschrieben haben, es brauche die Öffentlichkeit. Das war ja ein dringender, ein wichtiger ­Appell. Wie kann mehr Öffentlichkeit geschaffen werden?

Öffentlichkeit ist in der Demokratie Teil der Politik. Es gibt keine demokratische Politik ohne Öffentlichkeit. Aber die Öffentlichkeit muss natürlich informiert werden. Ohne Information gibt es auch keine klugen Entscheidungen. Weder in einer Regierung noch in einer Demokratie. Und der Sinn der Anzeige war einfach, Orientierung zu geben, Problembewusstsein zu erzeugen, damit die Bürger aufgeklärt werden: darüber, was geschieht; und dass sie notfalls auch in Anspruch genommen werden, gegen törichte Handlungen ihrer eigenen Regierung einzuschreiten. Wir wollten die Öffentlichkeit motivieren.

Welche Art von Unterstützung wünschen Sie sich?

Die nächstliegende wäre, dass Regierungsmitglieder und Abgeordnete sich einmal mit den Kritikern ins Benehmen setzen. Das ist bis heute nicht geschehen. Es ist auch früher nie geschehen. Es ist viel einfacher, mit wenigen Politikern und Abgeordneten, die einflussreich sind, zu sprechen als mit einer breiten Öffentlichkeit. Ich selbst bekomme buchstäblich Tausende zustimmende Blogs übers Internet und Unterschriften. Ich habe die jetzt an eine Zwischenstation delegiert, weil ich sie gar nicht lesen kann in dieser Fülle. Ich kann die Öffentlichkeit nicht organisieren. Ich muss auf die bestehenden Strukturen zurückgreifen können, und zu den bestehenden Strukturen gehören nun mal unsere Politiker und Abgeordneten. Und ich bin sehr enttäuscht über die Null-Resonanz, die wir mit der Anzeige da gehabt haben.

Aber könnte aus Ihrer Anzeige nicht auch so etwas wie der Nukleus einer Bürgerinitiative werden?

Ich wäre sehr glücklich darüber.

Vielen Dank für das Gespräch.
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“
(Albert Einstein, 1879–1955)
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kurtanton hat geschrieben:Das Problem bei Schüssel und Co ist die Klientelpolitik.

Übrigens: habe gerade wieder einmal bei Eichelburg gestöbert. Ist ja echt heftig!
Werde mir am Montag ein paar Konserven kaufen.

Tja,Eichelburg ist ein permanenter crash Prophet und Gold Bug.Wahrcheinlich ist er ein Kompagnion von Prof. Dr. Eberhardt Hammer?Ich finde die Grenze ist dann erreicht,wenn man seinen Einfluss nur noch dazu benutzt,sein eigenes Investment in die Höhe zu treiben.Man kann da auch von pushen sprechen.Pushen ist übigens ein Begriff aus der Drogenszene,wenn man andere auf shore bringt pusht man diese um diesen später den eigenen Stoff zu verkaufen.Na wie auch immer,der Goldpreis wird auch so steigen dazu benötigt es keine Argumentationen einer D-Mark 2 Vorbereitung.
Hat Eichelburg jetzt schon einen Bauernhof wo Dich dich mit seinen Konserven eindecken kannst?Bestimmt lässt er die Dosen dafür in China herstellen...schwer belastet und gesundheitsschädlich.Montag wird die Welt bestimmt untergehen.
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